Jaida Jones & Danielle Bennett - Havemercy

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 2.574 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

  • Hallo ihr Lieben!


    Seit vielen Monaten lese ich endlich wieder mal ein zweites Monatsrunden-Buch. Am Anfang dachte ich schon, es würde ein Flop werden, aber inzwischen gefällt es mir sehr gut.


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    Inhalt:
    Mithilfe des elitären Dragon Corps hat die Hauptstadt Volstov den hundertjährigen Krieg mit seinen Nachbarn, den Ke-Han, so gut wit gewonnen. Die Piloten der fliegenden, mechanischen und mit Magie angetriebenen Dragon sind Volstovs größte Waffe. Doch einer dieser Piloten findet sich nun im Zentrum eiens Skandals und könnte den fast erreichten Sieg gefährden. Um ihr Königreich zu retten, müssen vier unwahrscheinliche Helden zusammenarbeiten: ein Zauberer im Exil, ein naiver Junge vom Land, ein junger Student und der unberechenbare Ace, Flieger des wildesten Drachens der Stadt, Havemercy.



    Der Anfang hat mir ganz und gar nicht gefallen. Wir werden in eine Welt geworfen, die wir nicht mal ansatzweise verstehen, Charaktere sprechen mit Akzenten und werfen mit Namen und unbekannten Begriffen nur so um sich. Ich habe nicht mal komplett verstanden, was in den ersten Kapiteln passiert, außer dass einige Männer auf ihre Bestrafung warten.
    Ab Kapitel 3 wird es aber lesbar. Und mehr als das, interessant. Der junge Hal erzählt vom Zauberer, der auf seinem Landschloss erwartet wird, der aus der Stadt kommt und alles mögliche gelernt hat. Hal selbst flieht gerne in Bücher (ratet, warum ich ihn mag :breitgrins:) und ich sehe schon, wie er bald Magie vom Zauberer im Exil lernen wird.
    Zusammenhänge verstehe ich noch keine, aber zumindest habe ich jetzt große Lust weiterzulesen. Bisher fällt mir auch der Mangel an weiblichen Figuren auf. Eine einzige (zickige) Frau kam bisher vor... vielleicht liegt es daran, dass die Autorinnen beide Frauen sind, aber ich hatte mir ein eher frauenlastiges Buch erwartet. So oder so, ich sehe jetzt mal, wie es weitergeht.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

    Einmal editiert, zuletzt von Wendy ()

  • Ich bin da eigentlich auch nicht streng. Mal kommt es so, mal so. Ich hatte nur - total dämlich eigentlich - erwartet, dass bei zwei weiblichen Autoren die Protagonisten Frauen sind. Frag mich nicht, warum. Es schreiben genug Frauen über Männer und umgekehrt. Der Tonfall der ersten "richtigen" Kapitel (also denen ich inhaltlich folgen kann) ist übrigens sehr charmant und humorvoll. Die Perspektiven wechseln zwischen bisher drei Charakteren, es wird also auch nicht langweilig.


    Obwohl ich jetzt - wirklich erst jetzt - den Klappentext mal gelesen habe, kann ich mir immer noch nicht so recht vorstellen, was mich hier erwartet. Aber man darf sich schließlich auch mal blind in ein Buch stürzen. :breitgrins:

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  • Endlich habe ich die Zusammenhänge verstanden - und schon ist es interessanter.


    Aus bisher vier Perspektiven - Rook, Royston, Hal und Thom - erfahren wir langsam die Anfangssituation. Rook, Teil des Drachencorps, hat wohl mit der Frau eines Diplomaten geschlafen. An sich ist das nichts Besonderes, außer dass Rook dachte, sie sei eine Prostituierte und als er sie bezahlen wollte, fing sie an wie wild zu kreischen und sich zu beschweren. :elch: Der gesamte Drachencorps sitzt nun in einer Zelle und erwartet das Urteil des Esar - des Herrschers von Volstov.
    Thom ist ein Student, der sich aus ärmlichen Verhältnissen nach oben gekämpft hat. Er soll nun helfen, die "gefallene" Truppe zu rehabilitieren.
    Inzwischen auf dem Land lernen wir den jungen Hal kennen, der Bücher liebt und Tutor einer Familie werden soll. Bis der Onkel - Royston und ein Magier - ankommt, im Exil aus mir noch unbekannten Gründen, und Hal eine Welt voller Wissen und Bücher eröffnet.


    Über Hal und Royston lese ich momentan am liebsten. Bei den Drachenreitern wird mir zu viel mit Namen umhergeworfen und ich kann denen noch keine Gesichter zuordnen. Thom klingt auch interessant, wobei ich nich ganz verstehe, wie er alleine die rüpelhaften Drachenflieger zu höflichen Menschen erziehen soll. Ich denke aber, dass es lustig werden wird. :breitgrins:

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  • Ein Viertel des Buches hat es gebraucht, aber jetzt hat es mich gepackt.


    Endlich weiß ich, warum Royston ins Exil aufs Land geschickt wurde und was es mit dem Dragon Corps auf sich hat. Handlung ist bisher eher wenig passiert und es liest sich eher wie eine Fantasy of Manners, wo es mehr darum geht, wie die Charaktere miteinander reden, um Klassenunterschiede und Benehmen. Da mir so etwas aber ausgezeichnet gefällt, bin ich glücklich daimt.


    Ich meine auch die Ansätze einer Romanze erkannt zu haben - und da sich hier ein Mann in einen Mann verliebt, passt es wirklich gut ins Monatsthema.


    Zum ersten Mal habe ich auch einen der Drachen - Havemercy - kennen gelernt. Diese Uhrwerk-Metall-Ungetiere sind zwar von Menschen gebaut, werden aber durch die Magie der Zauberer ins "Leben" gerufen. Je nach dem Talent des Zauberers, der seine magische Essenz an die Stelle des Drachenherzes setzt, können die Biester auch ganz schön eigenwillig und frech sein. Havemercy ist mir sofort ans Herz gewachsen, weil sie (oder er, das kann man bei den Drachen nicht sagen) gleich mal ordentlich geflucht hat. :breitgrins:

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  • Wendy
    Klappt eh nicht ;) Vermutlich kann ich irgendwann in diesem Jahr eine Wendylesetipliste eröffnen. Momentan komm ich irgendwie nicht mehr von allein auf so ungewöhnliche Romane. Ich bin aber auch nicht so in der Bloggerwelt unterwegs.

  • Ich muss gestehen, dass ich die interessantesten Bücher über Blogs entdecke. Havemercy ist mir aber bei einer tollen Youtuberin untergekommen (SableCaught heißt sie und hier ist das Video, in dem sie das Buch vorstellt).


    Gestern bin ich noch bis zur Hälfte des Buches gekommen und jetzt will ich es gar nicht mehr weglegen. :herz:
    Ich bin gerade zum ersten Mal auf einem Drachen geflogen, schlage mich immer noch mit der wilden Truppe von Drachenreitern herum und versuche ihnen Manieren beizubringen. Mir gefällt unheimlich gut, wie die Autorinnen es schaffen, die Beziehungen zwischen den Charakteren zum Leben zu erwecken. Rook, ein Charakter, den ich bisher wenig mochte, gewinnt an Farbe und inzwischen ist er mir sogar ein bisschen ans Herz gewachsen.
    Hal und Royston sind immer noch auf dem Land und haben nur eine kleine Verbindung zu den Drachenreitern (Royston kennt die Truppe und schreibt ihnen Briefe). Ich kann nicht behaupten, dass viel an Handlung passiert, aber das stört mich überhaupt nicht, weil zwischenmenschlich so viel vor sich geht, dass mir nicht langweilig wird.


    Die Romanze, die ich vorher schon angesprochen habe, ist jetzt offiziell, muss aber geheim bleiben, weil Homosexualität in dieser Fantasywelt leider nicht von der Gesellschaft akzeptiert wird. Dabei will ich sooooo sehr, dass die zwei zusammen sein dürfen. Das langsame Annähern ist wunderschön beschrieben und ich kaufe den Charakteren ihre Liebe ab. Hier gibt es keine Insta-Love, hier sind die Gefühle nachvollziehbar und ich fiebere richtig mit. Vielleicht verlieben sich noch zwei weitere Charakter (obwohl ich das für unwahrscheinlich halte). Leen hätte hier aber sicher viel Spaß. :breitgrins:

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  • 50 Seiten habe ich noch vor mir und inzwischen ist wirklich vieles passiert.
    Das Buch bleibt weiterhin eher ruhig (was Action betrifft) und dafür emotional mitreißend. Die psychologischen Kämpfe, die sich Thom und Rook liefern, haben wirklich Spaß gemacht - auch wenn ich selbst keiner der beiden sein will.


    Im letzten Viertel kam sogar noch ein plot-treibendes Element an den Tag, bei dem ich mich frage, wie es innerhalb der nächsten 50 Seiten gelöst wird. Vielleicht sparen sich die Autorinnen das aber auch für den nächsten Band auf. Den ich übrigens ganz sicher lesen werde. Mein Begeisterungs-o-meter ging von "hmm... naja" über "mag ich nicht mehr weglegen" bis hin zu "wow". Durchhaltevermögen braucht man zumindest Anfangs, aber sobald man die Charaktere ein bisschen kennt, ist es ein Vergnügen, ihnen durch ihre Welt zu folgen. Diese wurde auch im Laufe der Kapitel immer runder und interessanter. Eine richtige Rezi folgt entweder heute oder morgen. Länger kann ich es wirklich nicht hinauszögern. :breitgrins:

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  • Soooo, fertig. Dafür, dass ich anfangs solche Schwierigkeiten hatte, hat das Buch mein Herz doch noch sehr schnell erobert. :breitgrins:


    Meine Meinung:
    Cover und Klappentext verleiten einen hier zu vielen falschen Erwartungen. Trotz mechanischer Drachen, ist dieses Buch nicht wirklich Steampunk. Trotz des Krieges ist es keine epische Fantasy. Stattdessen ist es eine "fantasy of manners", eine wunderschöne Romanze und eine Charakterstudie - alles Dinge, die mir unglaublich liegen.


    Nach einigen Anfangsschwierigkeiten - zu viele Namen auf einmal, keine Beschreibungen der Umgebung - habe ich doch in die Geschichte hineingefunden und habe die vier Hauptcharakteren gerne begleitet. Margrave Royston, seines Zeichens Zauberer im Exil, trifft auf den Landjungen Hal, der mit seinem Wissenshunger gar nicht genug von den Geschichten aus der Hauptstadt Volstov bekommen kann. Royston ist fasziniert von dem jungen Mann, der an jedem seiner Worte hängt.
    In der Hauptstadt erhält der junge Student Thom die unliebsame Aufgabe, die Mitglieder des Dragon Corps zu rehabilitieren. Der wildeste Drachenreiter, Rook, war in einen peinlichen Skandal verwickelt und kann mit seinen Manieren nicht auf die hohe Gesellschaft losgelassen werden. Thom hat große Schwierigkeiten, die Drachenreiter überhaupt zu verstehen, geschweige denn, sie zu Gentlemen zu machen. Rook - ein wirklich rauer Bursche - war mir zu Beginn schrecklich unsympathisch. Es ist dem Talent der Autorinnen zuzuschreiben, dass er am Ende einer meiner Lieblinge war und ich seiner Geschichte mit Spannung gefolgt bin.


    Obwohl dieses Buch eher von den Beziehungen und Entwicklungen der Charaktere lebt, gibt es im letzten Viertel doch noch unerwartet Action. Denn Volstov sieht sich einer Bedrohung gegenüber, die alles zu zerstören droht, was die Stadt ausmacht. Royston, Hal, Thom und Rook müssen - jeder für sich - mithelfen, um ihre Stadt zu retten.


    Die Drachen nehmen nur eine sehr hintergründige Rolle ein. Obwohl wir ein paar Mal auf der wahrhaftigen Havemercy reiten dürfen, ist dies eindeutig die Geschichte der Menschen, nicht der Drachen. Mich hat das nicht besonders gestört, weil es so spannend war herauszufinden, wer diese Charaktere sind und warum sie sich verhalten wie sie sich verhalten (vor allem der impulsive Rook). Havemercy ist ein ruhiges Fantasy-Buch, das aber erfreulich aus der Masse an heroischer Fantasy heraussticht. Ich freue mich schon, mehr von dieser Welt zu entdecken und die restlichen Teile der Serie zu lesen.


    4ratten


    Liebe Grüße,
    Wendy

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  • Vier Stück. Ob die Serie schon abgeschlossen ist, weiß ich allerdings nicht. Das konnte ich auch auf der Homepage der Autorinnen nicht herausfinden (da werden überhaupt nur die ersten zwei Bände angeführt). Das Buch ist in sich abgeschlossen, aber die Welt ist offen genug für viele weitere Abenteuer. Vielleicht auch mal eines, wo eine Frau mitspielt. :zwinker:

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