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Falco & Partner (sprich Ex-Schnüffler und Nervensäge Anacrites) haben einen offiziellen Auftrag des Kaisers an Land gezogen und sind als Zensusrevisoren Steuerschwindlern auf der Spur. Das ist zunächst nicht übermäßig spannend, doch im Zuge ihrer Arbeit erhalten sie ganz interessante Einblicke hinter die Kulissen der Spiele in den großen Arenen und den erbitterten Wettstreit zwischen den verschiedenen "Gladiatorenställen". Einer der Gladiatorentrainer macht verdächtig niedrige Angaben zu seinem Vermögen, was Falcos Spürsinn weckt. Und dann ist eines Tages ein Todesopfer zu beklagen. Ein prächtiger Löwe liegt tot in seinem Käfig in der Gladiatorenschule, in seiner Brust steckt ein abgebrochener Speer. Falco ist überzeugt, dass da was faul ist, und beginnt wieder einmal, inoffiziell zu ermitteln.
Währenddessen herrscht auch bei seiner edlen Beinahe-Schwiegerfamilie große Aufregung: Quintus, der jüngste Sohn, ist mit der Freundin seines Bruders durchgebrannt und nach Tripolitanien verschwunden ... in eben jene Gegend, aus der die verfeindeten Gladiatorenbesitzer stammen ...
Es dauert ziemlich lang, bis wir überhaupt mal eine Leiche haben, deren Todesumstände es zu klären gilt, und noch länger, bis wir es mit einem Mord an einem Menschen zu tun haben, und überhaupt wird es wie häufig in der Serie erst relativ spät richtig nägelkau-spannend, aber von Langeweile kann trotzdem nicht die Rede sein, denn Lindsey Davis glänzt wieder mit exzellent geschilderten Einblicken ins alte Rom, diesmal mit besonderem Augenmerk auf die legendären Gladiatorenkämpfe, mit und ohne wildem Getier, und in Falcos Familienleben mit Baby Julia und der herrlich unkonventionellen Helena an seiner Seite. Einzig seinen Kumpel Petro habe ich hier ein wenig vermisst - dafür hatte ich aber Spaß daran, Falcos widerwillige Zusammenarbeit mit seinem Lieblingshassobjekt Anacrites zu beobachten.
Der Fall an sich war wie üblich ein bisschen verwirrend und vielleicht auch etwas konstruiert, was mich aber nicht weiter gestört hat, weil die Figuren so lebendig und der Erzählton so wunderbar anachronistisch-schnoddrig wie immer waren und auch der Humor, der im Vorgängerband für meine Begriffe ein wenig zu kurz kam, wieder so schön zum Tragen kam.
Kurz, ein richtig guter Falco.