Lindsey Davis - Den Löwen zum Fraß

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    Falco & Partner (sprich Ex-Schnüffler und Nervensäge Anacrites) haben einen offiziellen Auftrag des Kaisers an Land gezogen und sind als Zensusrevisoren Steuerschwindlern auf der Spur. Das ist zunächst nicht übermäßig spannend, doch im Zuge ihrer Arbeit erhalten sie ganz interessante Einblicke hinter die Kulissen der Spiele in den großen Arenen und den erbitterten Wettstreit zwischen den verschiedenen "Gladiatorenställen". Einer der Gladiatorentrainer macht verdächtig niedrige Angaben zu seinem Vermögen, was Falcos Spürsinn weckt. Und dann ist eines Tages ein Todesopfer zu beklagen. Ein prächtiger Löwe liegt tot in seinem Käfig in der Gladiatorenschule, in seiner Brust steckt ein abgebrochener Speer. Falco ist überzeugt, dass da was faul ist, und beginnt wieder einmal, inoffiziell zu ermitteln.


    Währenddessen herrscht auch bei seiner edlen Beinahe-Schwiegerfamilie große Aufregung: Quintus, der jüngste Sohn, ist mit der Freundin seines Bruders durchgebrannt und nach Tripolitanien verschwunden ... in eben jene Gegend, aus der die verfeindeten Gladiatorenbesitzer stammen ...


    Es dauert ziemlich lang, bis wir überhaupt mal eine Leiche haben, deren Todesumstände es zu klären gilt, und noch länger, bis wir es mit einem Mord an einem Menschen zu tun haben, und überhaupt wird es wie häufig in der Serie erst relativ spät richtig nägelkau-spannend, aber von Langeweile kann trotzdem nicht die Rede sein, denn Lindsey Davis glänzt wieder mit exzellent geschilderten Einblicken ins alte Rom, diesmal mit besonderem Augenmerk auf die legendären Gladiatorenkämpfe, mit und ohne wildem Getier, und in Falcos Familienleben mit Baby Julia und der herrlich unkonventionellen Helena an seiner Seite. Einzig seinen Kumpel Petro habe ich hier ein wenig vermisst - dafür hatte ich aber Spaß daran, Falcos widerwillige Zusammenarbeit mit seinem Lieblingshassobjekt Anacrites zu beobachten.


    Der Fall an sich war wie üblich ein bisschen verwirrend und vielleicht auch etwas konstruiert, was mich aber nicht weiter gestört hat, weil die Figuren so lebendig und der Erzählton so wunderbar anachronistisch-schnoddrig wie immer waren und auch der Humor, der im Vorgängerband für meine Begriffe ein wenig zu kurz kam, wieder so schön zum Tragen kam.


    Kurz, ein richtig guter Falco.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • "Den Löwen zum Frass" habe ich Anfang Dezember gelesen. Leider war ich nicht ganz so begeistert. Natürlich ist es ein üblicher Falco-Roman und alleine deswegen schon gut, aber andere Bände haben mir besser gefallen. Vielleicht hatte ich auch einfach nur eine Überdosis? Jedenfalls werde ich ich erst mal eine Pause einlegen, bevor ich mich über meine Weihnachtsausbeute her mache. Zum Glück gab es da für mich nämlich gleich ein paar neue Falco-Bücher.


    Insgesamt war mir hier die Handlung zu unausgegoren und konstruiert. So ganz rund war das alles nicht. Für mich war die Handlung durch die Ereignisse in Rom und die Reise nach Nordafrika zu stark gesplittet und Komissar Zufall kam hier ein paarmal zu oft zum Zuge. Wirklich fesseln konnte mich der Fall dieses Mal nicht.


    Spaß hatte ich aber natürlich dennoch!
    Falco ist einfach einmalig. Für ihn Helena und alle anderen sind in jedem Fall noch gute 3ratten drin.

  • Die Geschmäcker sind halt verschieden ;) Ich fand den vorigen Fall, "Drei Hände im Brunnen" nicht sooo gut. Der hier war lustiger, und obwohl so lange nicht viel passiert ist, habe ich mich trotzdem prächtig unterhalten.


    Ich mag die Falcos ja so gerne, dass mich auch völlig unwichtige Nebenkriegsschauplätze wie das Silphion :lachen: überhaupt nicht stören, im Gegenteil.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ja. "Drei Hände im Brunnen" fand ich ja wiederum sehr schön (auch wenn die Lösung des Falls zugegebenermaßen ziemlich lahm war). Aber ganz so unterschiedlich sind die Geschmäcker bei uns beiden nun auch wieder nicht. Schließlich mögen wir beide die Reihe sehr gerne. :zwinker:


    Die Sache mit dem Silphion fand ich zwar unnötig und übertrieben für die Handlung an sich, aber insgesamt sehr interessant. Da habe ich doch mal wieder viel gelernt! Von der Existenz und dem Verschwinden des Gewürzes hatte ich noch nie vorher gehört. Als historische Nebeninformation fand ich das sehr gelungen.