Ralf Günther - Der Leibarzt

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 3.268 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tami.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Dresden 1832. Carl Gustav Carus, seines Zeichens Leibarzt des sächsischen Königshauses und darüber hinaus medizinischer Betreuer eines Geburtshauses für ledige Mütter, wird Zeuge, wie die Hofschauspielerin Friederike Mathilde Bernstein während einer Aufführung ohnmächtig zusammenbricht. Es stellt sich heraus, dass sie schwanger ist und die schon weit fortgeschrittene Schwangerschaft die ganze Zeit vor der Öffentlichkeit verborgen hat, da sie nicht verheiratet ist.


    Unglücklich bittet sie Carus um eine Abtreibung, doch stattdessen entbindet er sie (auf seine besondere Weise, nämlich durch einen damals noch sehr umstrittenen Kaiserschnitt) von ihrem - toten - Baby.


    Noch während der Nacht verschwindet die Bernstein spurlos aus dem Entbindungshaus. Der König höchstpersönlich beauftragt Carus mit den Nachforschungen. Wenig später fischt man die Leiche der Frau aus der Elbe. Doch hat sie sich wirklich ertränkt?


    Carus gerät in einen Gewissenskonflikt, denn er weiß viel mehr über den Fall, als er öffentlich zugeben kann.


    Ein ganz netter historischer Krimi, der allerdings ziemlich lange braucht, um in die Gänge zu kommen, zwischendurch einige Längen hat und dann doch noch ein überraschendes Ende findet.


    Die Schilderungen der gynäkologischen Praktiken jener Zeit und die Beschreibungen von Carus' Kuriositätenkabinett mit Selbstmörderinnenschädeln und jeder Menge in Spiritus eingelegter Präparate waren nichts für zarte Gemüter. Günther schreibt in einem altertümelnden Tonfall und schildert Carus' wissenschaftliches Interesse aus dem Blickwinkel seiner Zeit - was heute teilweise ziemlich makaber anmutet. Einiges fand ich wirklich eklig, obwohl ich diesbezüglich eigentlich nicht zartbesaitet bin.


    3ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Zitat von "Bianca"

    Also ist es eher ein Historischer Roman als ein Historischer Krimi?


    Jein. Der Fall wird schon aufgelöst und beinhaltet ein paar kriminalistische Elemente, aber es steht eher die Dresdner Gesellschaft von damals sowie der damalige medizinische Fortschritt im Mittelpunkt.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Also, ich hab alle drei Bücher des Autoren gelesen.


    Der Leibarzt ist vom Thema her und auch von der Sprache her wesentlich besser als "Die Pestburg". Aber besser als die beiden finde ich sein neustes Buch "Die Theatergräfin".

  • Also ich finde, dass da schon eine ziemlich gute Geschichte dahinter steht aber es ist oft ziemlich langatmig. Ich habe ziemlich lange gebraucht um mit dem Buch fertig zu werden und noch viel länger um mich erst einmal richtig dafür zu entscheiden es zu lesen. Es war alles sehr interessant aber oft einfach viel zu lang ausgeführt. Dennoch bin ich jetzt froh, dass ich es gelesen habe.

  • Hallo,


    ich bin froh, dass ich das Thema hier jetzt finde.
    Ich lese das Buch gerade und ehrlich gesagt war ich schon mehrfach drauf und dran, aufzuhören.


    So sehr mich das Thema interessiert - die Sprache find ich machmal etwas lahm.


    Jetzt sause ich zurück in meinen Sessel und versuch, fertig zu werden


    LG
    Anne

    LG<br />Anne

  • Hallo, vor allem an Valentine :breitgrins:


    Ich habs geschafft, allerdings hat mir das Buch nicht so gut gefallen, wie ich nach dem Klappentext vermutet hatte.


    Neben meinem sprachlichen "Problem", also dass ich die Schreibweise teilweise etwas langatmig und altertümlich, hatte ich auch ein inhaltliches Problem. Mir kommen die "Übeltäter" alle zu einfach weg.


    Klar ist es ein Buch und ich weiß auch, dass Carus sein Leben relativ gut zu Ende gelebt hat, aber irgendwie ist ein fader Beigeschmack geblieben.


    Die medizinischen Aspekte waren ziemlich interessant, wobei ich jetzt nichts besonders eklig fand.Ich glaube, da bin ich schon zu abgehärtet zu :zwinker:


    Nach diesem Buch werde ich wohl so schnell keines mehr von Ralf Günther lesen.


    LG
    Anne

    LG<br />Anne