Friedrich Schiller - Maria Stuart

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  • Friedrich Schiller - Maria Stuart


    Dass es bisher kein Thema zu Schillers Maria Stuart gibt, wundert mich sehr! Verzeiht mir, falls ich es übersehen habe!


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    Inhalt
    Maria Stuart, Königin der Schotten, flüchtete nach einem Mord an ihrem Mann nach England und zählte auf Unterstützung durch ihre Verwandte Elizabeth I., der Königin von England. Stattdessen wurde sie in England unter einem Vorwand in Gefangenschaft genommen.
    Die Handlung setzt erst im Jahr 1587 ein, kurz vor der geplanten Hinrichtung Marias. Elizabeth selbst ist auch jetzt noch nicht sicher, ob Maria hingerichtet werden soll, während Maria selbst noch immer auf eine Begnadigung hofft und ihre Unschuld beteuert.



    Meine Meinung
    In der 13. Klasse habe ich mich mit diesem Werk beschäftigt und mich mit der Frage auseinandergesetzt, inwiefern es den historischen Tatsachen entspricht. Schon davor war ich ein regelrechter Fan von Schiller und bin dementsprechend der Meinung, dass Sprache und Handlung wieder einmal sein Können beweisen. Mehr noch – mir persönlich ist Maria Stuart das liebste Drama von Schiller.


    Was die Sprache betrifft, ist bereits zu Beginn klar, dass sie eben anders als heute ist – der eine mag es, der andere nicht! Dennoch bin ich sicher, dass man schon nach wenigen Seiten vollkommen zurechtkommt und nicht nach jedem Satz krampfhaft versuchen muss die Handlung nachzuvollziehen, wie es manchmal der Fall ist.


    Das Trauerspiel basiert ohne Frage auf historischen Tatsachen – jeder kennt zumindest in groben Zügen die Geschichte um Maria Stuart und Elizabeth I. im 16. Jahrhundert, zweier Frauen, die gegensätzlicher nicht sein können!
    Die Handlung spielt in England und beginnt mit der Gefangenschaft Marias und der Frage ihrer (Un-)schuld und der damit drohenden Hinrichtung. Elizabeth selbst steht unter Druck, wie sie sich in dieser Situation verhalten soll, die verzwickter ist, als es auf den ersten Blick scheinen mag, und wird zugleich von unterschiedlichen Seiten mit den unterschiedlichsten Ratschlägen bestürmt.
    Den Rahmen bildet der Anspruch auf den englischen Thron, den beide Frauen erheben, da sie von Heinrich VII. abstammen. Zudem findet der religiöse Konflikt Verwendung (Maria Stuart selbst katholisch, England und Elizabeth jedoch protestantisch).
    Dennoch baute Schiller vielerlei Veränderungen ein: Zum einen, um Spannung zu erzeugen (so fand in Wirklichkeit zum Beispiel nie ein Treffen zwischen beiden Königinnen statt), zum anderen, um den Intentionen Schillers zu genügen, was alleine an der Darstellung von Maria Stuart deutlich wird, die äußerst symbolisch ist.


    Dass es auch hier viele (Neben-)figuren gibt, mag zunächst etwas Verwirrung stiften, doch das legt sich schnell und auch dank der Auflistung und kurzem Zusatz zur Person (ich nehme hier Bezug auf die Reclam-Ausgabe) hat man keinerlei Probleme sich zurechtzufinden!


    Hintergrundwissen ist beim Lesen absolut nicht notwendig, da alles Wichtige vermittelt wird.
    Gleichzeitig ist das Trauerspiel aber in meinen Augen noch packender und interessanter, wenn man die Vorgeschichte kennt, um die Vorwürfe, die sich beide Seiten machen, und auch das Verhalten besser nachvollziehen zu können!
    So oder so ist Maria Stuart nicht nur für Liebhaber von Schiller und/oder des Rätsels um Maria Stuart ein Muss. Hat man mit der Sprache wenige Probleme, erwarten einen fünf Aufzüge voller Spannung, Geschichte und Gegensätze.


    5ratten

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

    Einmal editiert, zuletzt von British_Soul ()

  • Ich habe "Maria Stuart" heute zu Ende gelesen, nachdem ich es vor einer Weile angefangen hatte. Für den ersten Akt habe ich etwas gebraucht, was aber eher daran gelegen hat, dass ich es als meine "Taschenlektüre" für die Uni zwischendurch oder den Zug genommen hatte.
    Diese Woche hat es mich aber gepackt und ich habe es sehr zügig durchgelesen. Ich finde es ein tolles Werk mit zwei großen Frauen ihrer Zeit. Schillers Sprache ist nicht zu gehoben oder schwer, aber trotzdem ausdrucksvoll.
    Ich denke gerade als Schullektüre ist es gut geeignet, da man es gut verstehen kann und es nicht in Reinform geschrieben wurde.

  • Ach herrje!


    Das werde ich hiermit auf meinen SuB packen.
    Denn: Das war damals bei uns Schullektüre...irgendwann...so in der Mittelstufe? Ist eine gefühlte Ewigkeit her.


    Und obwohl ich wie an anderer Stelle eine Schiller-Anhängerin bin konnte ich zu dem damaligen Zeitpunkt nichts mit diesem Drama anfangen. Es war mir zu trocken, die Thematik hat mir überhaupt nicht zugesagt. (Glücklicherweise gab es keine Klausur, oder ich habe sie irgendwie überstanden, weiß garnicht mehr...)
    Seitdem habe ich es niemals wieder angerührt.


    Ich denke allerdings, dass es mir inzwischen gefallen würde. Diese Rezi hat mich motiviert, es wieder zu versuchen - danke! ;)

  • Wir haben "Maria Stuart" in der 12. im Deutsch-Leistungskurs gelesen und ich war begeistert davon (während alle anderen nur noch genervt waren). Ich hab sogar im Abitur den Vorschlag genommen, wo ich mit "Maria Stuart" arbeiten musste. Es war schön, die Geschichte mal aus so einer Perspektive zu lesen und nicht nur wie aus den Geschichtsbüchern. Kann mich deinem Review also eigentlich nur anschließen und es empfehlen :)

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