John Dunning - Booked to Die (Cliff Janeway 1)

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    „Booked to die“ ist der erste Band einer Krimi-Reihe um den Ex-Cop und Buchliebhaber Cliff Janeway, so viel wusste ich, als ich das Buch begann. Der deutsche Verlag hat sinnigerweise den dritten Band der Reihe (der nach einer Pause von fast 10 Jahren erschienen ist) zuerst bzw. als einzigen übersetzt. Dieser war mir auf einem Wühltisch in die Finger gefallen und ich habe dann „Booked to die“ nachgekauft, um die Reihe von vorne zu beginnen. Die erste Hälfte dieses Buches ist Janeway noch Polizist und man erlebt seinen letzten Fall, den er schließlich als Amateur zu Ende bringt und seine Wandlung vom passionierten Büchersammler zum professionellen Händler.


    Die ganze, im Buch beschriebene Welt des antiquarischen Buchhandels blieb für mich fremd, auch wenn ich mich an schönen oder signierten Ausgaben erfreuen kann, bleibt für mich der persönliche Bezug zum Buch wichtiger als der bloße Marktwert und der Inhalt ist das Wichtigste überhaupt. Ehrlich gesagt verstehe ich einfach nicht, wieso irgendjemand Hunderte von Dollars für irgendwelche wunderbaren Erstausgaben von Faulkner oder auch Stephen King hinzublättern bereit ist – da fehlt mir dann das entsprechende Sammler-Gen. Da meine Ansichten und die der Hauptfigur also schon ein Stück weit auseinanderdriften, konnte ich seine Gefühle so manches Mal nicht teilen, auch wenn sie durchaus nachvollziehbar geschildert wurden. Überhaupt wurde ich mit der Hauptfigur nicht so recht warm, echte Freunde hat er nicht, nur Kollegen und sein Beziehungsleben ist nicht unbedingt geradlinig zu nennen. Das Einzige, was sich durch das Buch zieht, ist seine Erzfeindschaft mit einem nicht überführbaren Mörder.


    Der ganze Hintergrund, das Leben und die Leidenschaften Janeways schienen dem Autor allerdings mehr am Herzen zu liegen als der Krimiplot, der auf mich zusammengestückelt und ohne wirklichen roten Faden wirkte. Der rechte Funke wollte einfach nicht überspringen und da die im Netz gefundenen Rezensionen nicht so wirken, als würde sich da viel ändern, ignoriere ich die Preise, die der Autor für diese Serie bekommen hat und spare ich mir die Fortsetzungen.


    3ratten




    Cliff-Janeway-Reihe:


    1. Booked To Die
    2. The Bookman´s Wake
    3. The Bookman´s Promise / Das Geheimnis des Buchhändlers / Hunter
    4. The Sign of the Book
    5. The Bookwoman´s Last Fling
  • Ich habe im Zuge meines SUB-Abbaus gerade den dritten Band - und damit die einzig deutsche Übersetzung gelesen und ich kann dir versichern, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast. Was anfangs gar nicht soo schlecht begann wurde schnell ziemlich konventionell bis langweilig und schlecht.
    Überzeugen konnten mich weder die Charaktere (stereotyp und flach, Handlungsweisen und Gefühle konnte ich nur schlecht nachvollziehen) noch die Story (vorhersehbare, überflüssige Liebesgeschichte, streckenweise langatmig und das Ende überstürzt). Einzig allein die Buchwelt (die jetzt aber auch nicht so aufschlussreich geschildert wurden) und die Hintergründe zu Richard Burton, dem Abenteurer (um dessen Bücher es in dem dritten Teil geht), hielten mich einigermaßen an der Stange.
    Ob der Lesegenuss sich durch die Kenntnis der vorherigen Bücher erhöht hätte, weiß ich nicht. Aber ich bezweifle es.

  • Danke für die Bestätigung meiner Entscheidung, den 3. Band hatte ich ja auch im SUB und dann ungelesen aussortiert. :five:
    Alleine der Gedanke, Janeway erneut durch eine unsinnige und mir unverständliche (was findet der an ihr?) Liebesbeziehung folgen zu sollen, sorgt bei mir für abstehende Nackenhaare. :Kreuz:

  • Genau. Erstens: Warum interessiert er sich für sie? (Und natürlich war sie nach dem ersten Treffen schon die Frau seines Lebens, obwohl sie ihn nur mit Blicken aufgezogen hat und kein richtiges Gespräch aufkam). Und zweitens war der Charakter auch so überflüssig für die Handlung. Denn es gab ein bis zwei interessante Frauencharaktere (die waren aber schon im Rentenalter).
    Achja, natürlich war sie Anwältin (aber auch Schriftstellerin, die sich gerne auch mal als Buchhändlerin versuchen möchte), natürlich war sie die wunderschöne, taffe, emanziperte Frau, die ihm (endlich!) Kontra gibt und natürlich zähmt sie ihn am Ende. Das war ein ständiges hin und her, das mich von keiner Seite überzeugen konnte.

  • So schlecht wie ihr es darstellt, fand ich das alles gar nicht. :breitgrins: Aber von Anfang an:


    Cliff Janeway ist am Anfang der Geschichte Polizist, ein engagierter und anscheinend auch guter noch dazu, wenn man die Kommentare seiner Freunde und Kollegen glaubt. Doch dann wird er Buchhändler und was als ruhigeres Leben beginnen soll, wird schnell zu einem Albtraum.
    Angesprochen hat mich das Buch ja vor allem aufgrund des Bezugs zu - Überraschung! - Büchern. Allerdings hat mir auch die Geschichte viel Spaß gemacht, denn neben vielen genannten Büchern gibt es eine sehr verworrene Geschichte, der nachgegangen wird.


    Ich gebe zu, dass nicht alle Charaktere besonders gut dargestellt sind und einige hätten mehr sowie andere weniger Platz einnehmen müssen. Trotzdem glaube ich, dass diese Charaktere, sofern sie in späteren Bänden noch auftauchen, ihre Berechtigung finden können.


    Auf jeden Fall werde ich den nächsten Teil auch lesen. :winken:


    4ratten

  • Meine Meinung

    Rein vom Stil her hätte ich Booked to die in die 80er Jahre gesteckt. Der aufrechte Cop, der keine wahre Liebe kann, der fiese Gegenspieler und die schwachen Weibchen, die sich in der Geschichte tummelten, kenne ich eher aus Krimis aus dieser Zeit. Dass der Krimi aus 2004 stammt, hat mich überrascht.


    Anfangs hat mir die Geschichte gut gefallen. Ich mag es, wenn sich die Ermittler ihre Erkenntnisse erarbeiten müssen und sie ihnen nicht in den Schoß fallen. Aber wenn irgendwann keine neuen Erkenntnisse mehr kommen, sondern sich der Ermittler mehr mit Büchern beschäftigt, wird aus einem recht spannenden Krimi eine Mischung aus zwei Genres, die nicht richtig zusammenpassen wollen, auch wenn das Opfer ein Buchhändler ist.


    Booked to die ist der erste Teil einer Reihe, das macht Joe Dunning deutlich. Einige Geschichten werden nicht zuende erzählt. Allerdings haben die keinen Einfluss auf den Ausgang der aktuellen Geschichte. Der macht auf mich den Eindruck, als ob der Autor gegen Ende selbst den berühmten roten Faden verloren hat. Schade, der Anfang hat mehr versprochen als das Ende halten konnte.

    3ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Aus meinem Lesetagebuch:


    Ich beginne dann jetzt erst mal mit "Das Geheimnis des Buchhändlers" von John Dunning. Das ist eine Hardcover-Ausgabe von Rütten & Loening (Aufbau-Verlagsgruppe). Es geht hier um den Bücherdetektiv Cliff Janeway, ehemaliger Polizist, der sein Glück als Buchhändler versucht. Als Krimiserie gehört sie zu den erfolgreichsten in den USA.


    Irgendwie muss sich doch nun mal meine Schreibblockade legen. Und welches, wenn nicht dieses Buch sollte mir dabei behilflich sein. Ein Buch über Bücher, wie ich es liebe. Und alles begann mit einem Radio-Interview.

    Eigentlich werden in dem Bostoner Studio Neuerscheinungen vorgestellt. Doch der geplante Autor erlitt einen Herzinfarkt, sodass Cliff Janeway für ihn einsprang. Und der brachte kein aktuelles Buch mit, nein, bei ihm ging es um wertvolle Bücher. Und solche hat er auf einer Auktion ersteigert: Drei Bände von Richard Burton ("Dem Forscher, nicht dem Schauspieler."). Das erste Buch enthielt eine Widmung, eine ziemlich persönliche:


    "Für Charles Warren, einen großartigen Kameraden und lieben Freund. Unsere Welten liegen weit auseinander, und wir mögen uns vielleicht nie mehr begegnen, aber ich werde unsere gemeinsame Zeit auf ewig in Ehren halten. Richard F. Burton, 15. Januar 1861."


    29.500 Dollar hat Janeway für das Trio bezahlt. Erhalten hat er nicht nur drei wertvolle Bücher, sondern auch ein Rätsel. Wer war besagter Charles Warren? Und die Geschichte nahm ihren Lauf.


    Allein heute Vormittag habe ich 120 Seiten gelesen. Ich weiß nicht mehr, wann ich das das letzte Mal gemacht habe. Die Geschichte hat einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann. Es ist, als wenn man in einem Rennwagen durch das Buch rauscht. Und das Gefühl bleibt irgendwie auch, wenn ein Dialog etwas länger dauert. Das tut dem keinen Abbruch.

    Ich kann es kaum erwarten, weiterlesen zu können.


    Das erste Buch spielt in Denver. Janeway ist der Ich-Erzähler, man ist also nah dran an der Geschichte. Er ist fast 38 Jahre alt und kommt gerade aus Seattle zurück, wo er eine Sache abgeschlossen hat, die ihm gut zehn Prozent Finderlohn eingebracht hat. Das waren fast fünfzigtausend Dollar. Und er wusste genau, was er dafür kaufen wollte: ein besonderes Buch. Nur, um zu sehen, wie es ist, so etwas zu haben. Und so kam es, dass er bei einer Auktion die oben genannten Bücher ersteigerte. Alle möglichen Verrückten meldeten sich danach telefonisch bei ihm, darunter eine alte Dame, die nur flüsterte, weil sie von "denen" belauscht würde.

    Besagte alte Dame stand dann eines Tages vor seiner Tür, chauffiert von einem riesigen Schwarzen. Sie war sehr alt, konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Sie kam von irgendwo aus dem Osten und wusste wohl selbst kaum, wie sie das geschafft hatte. Aber sie hat ein Anliegen, das ihr sehr am Herzen lag. Und das betraf dieses Burton-Trio. Sie behauptete nämlich, dass diese Bücher zu der Bibliothek ihres Großvaters gehören. Als sie noch ein junges Mädchen war, verschwand diese Bibliothek aus dem Haus und sie wusste auch, wer sich ihrer auf verbrecherische Art und Weise bemächtigt habe: die Treadwell's.

    Um ihre Geschichte zu untermauern, übergab sie Janeway ein signiertes Buch von Burton, das letzte, das ihr von der Bibliothek erhalten geblieben ist.

    Nachdem Janeway ja zuerst dachte, die Alte sei verrückt, glaubte er schlussendlich ihre Geschichte. Aber es würde schwierig werden, ihr ihre Bitte zu erfüllen: die besagte Bibliothek wiederzufinden.

    Der alten Dame würde es auch nichts mehr nützen, da sie in derselben Nacht verstarb. Und nachdem Janeway ein wenig recherchiert hatte, wurde die Ehefrau von dem Chauffeur, bei dem die alte Frau übernachten sollte, umgebracht.


    Die Geschichte scheint sich zu einem Krimi zu entwickeln, und ich werde mal nicht allzu dolle in die Tiefe gehen.


    4ratten