Theresa Bäuerlein - Fleisch essen, Tiere lieben

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  • Beim ersten Teil stimme ich zu, das sollte man vereinfachen, vor allem bei Familien die keine Kinder bekommen können - aus welchen Gründen auch immer.
    Aber ich würde mich immer zuallererst für mein eigenes Kind entscheiden, bevor ich über eine Adoption auch nur nachdenken würde.


    Und aus dem Grund halte ich den Vorschlag, das Wachstum z.b. via Gesetz (oder wie auch immer) einzuschränken für sehr anmaßend und menschenverachtend. Wem steht es zu, das für andere beurteilen zu können? Auch die Menschen in der Dritten Welt möchten eigene Kinder haben! In China wird das Kinderkriegen reglementiert - aber ich sehe darin keine wirkliche - menschenfreundliche - Lösung. Allerdings: Konsumieren wir weiter so, wird es vielleicht dazu kommen.



    Gestern gab es eine Dokumentation zu den Zuständen in den Schlachthöfen:


    http://www.ardmediathek.de/das…liges?documentId=15372262


    Auch das ist Thema von Melanie Joy und wird bereits von Upton Sinclair in "Der Dschungel" thematisiert. Das Buch ist rund 100 Jahre alt.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Auch das ist Thema von Melanie Joy und wird bereits von Upton Sinclair in "Der Dschungel" thematisiert. Das Buch ist rund 100 Jahre alt.


    Kann ich mir nicht denken, dass das in einem amerikanischen Buch (Joy) thematisiert wird. "Lohnsklaven" in der Fleischindustrie sind ein spezielles deutsches Problem. In Dänemark undenkbar. Aber deswegen werden Schweinehälften von Dänemark nach Deutschland gebracht, um sie zu zerlegen. Da wir hier viel, viel billiger arbeiten (lassen). Wer hätte das gedacht.


    Gruß, Thomas


  • Kann ich mir nicht denken, dass das in einem amerikanischen Buch (Joy) thematisiert wird. "Lohnsklaven" in der Fleischindustrie sind ein spezielles deutsches Problem. In Dänemark undenkbar. Aber deswegen werden Schweinehälften von Dänemark nach Deutschland gebracht, um sie zu zerlegen. Da wir hier viel, viel billiger arbeiten (lassen). Wer hätte das gedacht.


    Wer hätte es gedacht: Melanie Joy thematisiert das und erwähnt dabei auch das Buch "Der Dschungel". So wurde ich erst darauf aufmerksam.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Der Dschungel ist durchaus lesenswert. Meine Lektüre liegt 20 Jahre zurück.


    Gruss Thomas

  • Ach? Dann ist das Thema also offensichtlich doch nicht so unbekannt in anderen Ländern.


    Das Thema der ARD Reportage der Leiharbeiter in eonem Land mit sozialen Mindeststandatds kommt in dem Buch auch nicht vor. Es geht dort um die Arbeitsbedingungen allgemein. In D war der Schlachtberuf mal gut angesehen und man konnte eine Familie ernaehren. Das hat sich geaendert. Das Buch handelt eine andere Ebene ab.


  • Das Thema der ARD Reportage der Leiharbeiter in eonem Land mit sozialen Mindeststandatds kommt in dem Buch auch nicht vor. Es geht dort um die Arbeitsbedingungen allgemein. In D war der Schlachtberuf mal gut angesehen und man konnte eine Familie ernaehren. Das hat sich geaendert. Das Buch handelt eine andere Ebene ab.


    In der ARD Reportage waren die Arbeitsbedingungen nicht das Thema?

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • In der Reportage geht es nicht um die eigentliche körperliche Arbeit im Schlachthaus, es geht um die Randbedingungen, wie Verträge, Bezahlung, Unterbringung, Leiharbeit.


    Gruß, Thomas


  • In der Reportage geht es nicht um die eigentliche körperliche Arbeit im Schlachthaus, es geht um die Randbedingungen, wie Verträge, Bezahlung, Unterbringung, Leiharbeit.


    Und wo genau habe ich das auf die körperliche Arbeit reduziert? Diese ist sicherlich auch ein Teil dessen, aber ich beziehe mich vor allem auf diese Artikel:


    Das billige Fleisch hat einen Preis


    Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Arbeitsbedingungen auf Schlachthöfen


    Klassikfreund, auch, wenn Dir meine Postings nicht passen, bedeutet das nicht, dass Deine "Wahrheit" richtiger ist als meine. Sicherlich auch nicht weniger richtig - nur hast Du mich bisher nur von der Seite angemacht, mir verschiedene Unwahrheiten unterstellt und Gegenargumente gebracht, die entweder ohne Zusammenhang waren oder die letzten Endes das aussagten, was ich auch gesagt habe. Es mag sein, dass Du Dich auf mich eingeschossen hast, dennoch bitte ich Dich jetzt einfach auch mal, etwas selbst zu reflektieren. Ich werde das nun auch tun.

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  • Im Buch Der Dschungel geht es um die koerperlichen Arbeitsbdingungen
    Daher ist dieses Buch aif einer anderen Ebene als die Reportage.


    Gruss Thomas

  • Auch das ist Thema von Melanie Joy und wird bereits von Upton Sinclair in "Der Dschungel" thematisiert. Das Buch ist rund 100 Jahre alt.


    An diesem Posting will ich noch mal exemplarisch aufzeigen, wie Du mich missverstehst. Ich habe die Reportage gar nicht als Gegenargument gegen Joy vorgebracht. Sie ist mir nur gerade aufgefallen und ich dachte mir, den ein oder anderen könnte sie interessieren. Es ist ein zusätzlicher neuer Aspekt, der auf jeden Fall nicht im Buch "Der Dschungel" thematisiert wird. Es geht mir gar nicht um Deine Fakten, die halte ich schon für richtig.


    Nur hat wohl weder das Buch von Joy und schon gar nicht dass von Sinclair etwas mit der Reportage zu tun. Warum schreibst du das als Erwiderung auf meinen Link mit der Reportage?


    Die Reportage war doch keinesfalls als Gegenargument gegen irgendeines deiner Argumente gedacht. Sie setzt sich ja letztlich ebenfalls kritisch mit Fleischkonsum auseinander. Die Reportage hat natürlich eigentlich gar nichts mit dem Buch von Joy zu tun, aber da wir hier gerade über Fleisch diskutieren, habe ich das mal hier reingestellt.


    Ich hoffe, es ist jetzt klarer.


    Gruß, Thomas

  • Nur hat wohl weder das Buch von Joy und schon gar nicht dass von Sinclair etwas mit der Reportage zu tun. Warum schreibst du das als Erwiderung auf meinen Link mit der Reportage?


    Die Reportage war doch keinesfalls als Gegenargument gegen irgendeines deiner Argumente gedacht. Sie setzt sich ja letztlich ebenfalls kritisch mit Fleischkonsum auseinander. Die Reportage hat natürlich eigentlich gar nichts mit dem Buch von Joy zu tun, aber da wir hier gerade über Fleisch diskutieren, habe ich das mal hier reingestellt.


    Joy nennt in dem Buch den Menschen, der unter solchen Bedingungen arbeiten muss, als Kollateralschaden der Nutztierindustrie. Und das trifft auch bei Lohnsklaven zu. Sie nennt das nicht konkret Lohnsklaven, sondern zeichnet ein Gesamtbild. Deshalb habe ich ihr Buch genannt in dem Kontext.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Ich habe das Buch gestern beendet. Die letzten Kapitel sind noch mal wirklich interessant, weil sie auf den Unterschied zwischen Nutztier, Haustier und den "süßen Tieren" eingeht, die man zum Beispiel im Zoo sehen kann.
    Und sie erklärt anhand einiger Beispiele wie absurd diese Unterscheidungen sind, die wir machen.


    Abschließende Meinung folgt in den nächsten Tagen.


    Katrin

  • Ich habe seit Tagen keine Zeile in diesem Buch gelesen, weiß noch nicht einmal mehr, ob ich im 2. oder 3. Kapitel hänge. Mich nervt dieses banale Geschreibe und der ständige Hintergedanke, dass Theresa Bäuerlein nur eine Entschuldigung sucht, um wieder Fleisch zu essen. Dann soll sie es einfach tun, ohne eine Ideologie, die anderen Menschen wichtig ist, in Frage zu stellen oder schlecht zu machen.


    Wenn ich nicht bald weiterlese, löst sich das Problem in ein paar Tagen ohnehin in Luft auf, wenn die Leihfrist der Onleihe abgelaufen ist.

  • Ich will noch einige Sachen zu den letzten Kapiteln schreiben, die mich zum Nachdenken gebracht haben.


    Bäuerlein geht auf die Tatsache ein, dass wir Tiere unterschiedlich behandeln: Es stimmt nicht, dass wir Tiere als seelenlose, Fleisch produzierende Maschinen betrachten. Für Hunde, Katzen und Vögel betreiben Menschen einen Aufwand, der ins Lächerliche gehen kann. Wir behandeln sie als Gefährten, geben ihnen Namen und machen ihnen Weihnachtsgeschenke.


    Auch das Schicksal von wilden Tieren rührt uns: Das Pandababy auf dem WWF-Plakat, der Tiger im Zoo bringt unsere Herzen und Geldbeutel in Bewegung. Zudem gab es eine Hysterie um den Eisbären Knut, während ein paar Meter weiter ein Wurststand seine Ware verkaufte: Fleisch von Tieren deren Tod niemand weiter aufregte.


    Mit diesen Aussagen hat sie recht, wir messen hier mit zweierlei Maß. Ehrlich gesagt habe ich nie weiter darüber nachgedacht, dass sie damit Recht hat.


    In den letzten Kapiteln beschreibt sie die Widersprüchlichkeit des Menschen. Jeder will dass die Tiere besser behandelt werden, aber keiner will mehr Geld für Fleisch ausgeben. Zudem hat sie einen deutschen Schlachthof besucht, keine Massentierhaltung, sondern ein Beispiel wie man auch schlachten kann, die Tiere stehen rum, werden reingeführt und dann betäubt. Schnell und reibungslos, aber nicht zu schnell, so dass Fehlbetäubingen großteils vermieden werden.


    Alles in allem hat mich die Lektüre keinen Schritt weiter gebracht, ich weiß nach wie vor nicht warum ich Fleisch bedenkenlos essen kann. Und es ist schon so wie Doris geschrieben hat: Sie sucht für sich Rechtfertigungen um Fleisch zu essen. Denn im Grunde sagt sie folgendes: Vegetarier töten auch Tiere, also keine echte Option. Selbst Veganer töten - und zwar Pflanzen. Ist zwar besser als Allesesser, aber noch immer nicht genug. Und die Fruktarier sind auch nicht das Gelbe vom Ei, denn die nehmen dem Boden weg was er brauchen würde: Pflanzen und Samen und alles was vom Baum fällt. Da es keine Alternative gibt, belassen wir doch alles wie es ist, aber ein bisschen weniger Fleisch würde keinem schaden.


    Warum sagt sie nicht einfach: Ich esse Fleisch weil es mir schmeckt. Das wäre wenigstens eine ehrliche Aussage und sie würde sich dieses Rumgeiere auf der Suche nach Argumenten ersparen.


    Katrin

  • Auch das Schicksal von wilden Tieren rührt uns: Das Pandababy auf dem WWF-Plakat, der Tiger im Zoo bringt unsere Herzen und Geldbeutel in Bewegung. Zudem gab es eine Hysterie um den Eisbären Knut, während ein paar Meter weiter ein Wurststand seine Ware verkaufte: Fleisch von Tieren deren Tod niemand weiter aufregte.


    Mit diesen Aussagen hat sie recht, wir messen hier mit zweierlei Maß. Ehrlich gesagt habe ich nie weiter darüber nachgedacht, dass sie damit Recht hat.


    Verwundert das zweierlei Maß hier wirklich? Wir haben doch schon immer unterschieden in


    1. Haustiere
    2. Nutztiere
    3. Schlachttiere
    4. Wildtiere
    a) mit Bejagung
    b) geschützt


    Wir machen auch in anderen Lebensbereichen solche Unterscheidungen. Mich wundert es daher nicht, bin nur gespannt, ob und wie Joy diese Unterschiede herleitet und erklärt.


    Gruß, Thomas


  • Verwundert das zweierlei Maß hier wirklich? Wir haben doch schon immer unterschieden in


    Ja, das verwundert, denn mit einem "das war schon immer so" oder einem "das haben wir schon immer so gemacht" kann man eine Sache nicht logisch erklären. Kommt man an diesem Punkt an, muss man seine Einstellung dann halt auch einfach mal selbst reflektieren und hinterfragen. Oder man ruht sich weiter darauf aus und sagt "Hey, das haben wir schon immer so gemacht." Das ist allerdings ein Totschlagargument und Ursache für viele schreckliche Dinge, die in der Vergangenheit geschehen sind.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Das ist allerdings ein Totschlagargument


    Es ist überhaupt kein Argument und war auch nicht als solches gedacht. Es ist eine Zustandsbeschreibung. Mehr nicht.


    Gruß, Thomas