Allgemeine Diskussionen zum Thema Tiere essen & allgemeine Fragen zum Buch

Es gibt 66 Antworten in diesem Thema, welches 11.743 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Jaqui.

  • Danke für den Link, die Seite gefällt mir sehr gut. :winken:

  • Ich habe mir gerade das Literaturverzeichnis angesehen und musste verwirrt feststellen, dass das Buch "Tiere essen" von Jonathan Safran Foer gar nicht auf der Liste steht.
    Warum ich überzeugt davon war, dass es dort stehen muss: Weil ich einige der Zitate von Schlachthofmitarbeitern aus dem dritten Kapitel (z.B. Seite 51) in Foers Buch gelesen habe. Nun musste ich feststellen, dass auch Foer nicht selbst mit diesen Leuten gesprochen hat, sondern dass beide aus dem Buch von Eric Schlosser "Fast Food Gesellschaft" abgeschrieben haben.


    Im Grunde ist das nun schon das zweite Buch das ich lese, in dem immer wieder die selben Leute zu Wort kommen. Können die Autoren denn nicht selbst recherchieren?


    Katrin


  • Im Grunde ist das nun schon das zweite Buch das ich lese, in dem immer wieder die selben Leute zu Wort kommen. Können die Autoren denn nicht selbst recherchieren?


    Klar könnten sie, aber eigene Forschungen sind sowohl zeitintensiv, als auch teuer.
    Davor schrecken viele zurück. :winken:


  • Im Grunde ist das nun schon das zweite Buch das ich lese, in dem immer wieder die selben Leute zu Wort kommen. Können die Autoren denn nicht selbst recherchieren?


    Katrin


    Tiere Essen ist bei mir ewig her, darum kann ich mich nicht mehr hundert pro an die Zitate erinnern (zumal ich es auch auf Englisch gelesen habe und Joy jetzt auf Deutsch). Ich kann mich aber erinnern, dass Foer immerhin selbst in Nacht und Nebelaktionen zu Tierhaltungsanlagen gefahren ist, um sich ein Bild zu machen, und hat mit verschiedenen Leuten gesprochen. Ich finde es im Grunde nicht verwerflich, wenn man auf bereits erschienene Erfahrungsberichte zurückgreift. Bei Joy allerdings, die das ganze als Resultat einer Doktorarbeit verkauft, hätte ich da etwas mehr erwartet -.-

  • Tiere Essen ist bei mir ewig her, darum kann ich mich nicht mehr hundert pro an die Zitate erinnern (zumal ich es auch auf Englisch gelesen habe und Joy jetzt auf Deutsch).


    Das Zitat von dem Schwein den ein Mitarbeiter eine Nase abgeschnitten und es dann mit Salz einrieb wird mir ewig in Erinnerung bleiben.
    Alle Zitate sind sicher nicht gleich, aber "Tiere essen" habe ich erst gelesen, daher hab ich ein paar noch im Gedächtnis.



    Ich finde es im Grunde nicht verwerflich, wenn man auf bereits erschienene Erfahrungsberichte zurückgreift. Bei Joy allerdings, die das ganze als Resultat einer Doktorarbeit verkauft, hätte ich da etwas mehr erwartet -.-


    Verwerflich nicht, aber erstens ist das Buch von Schlosser nun schon zwölf Jahre alt, was im Zuge einer wissenschaftlichen Arbeit eine Ewigkeit ist. Unser Prof. sagte immer, wir sollen Literatur verwenden die höchstens fünf Jahre alt ist. Und gerade bei dem Thema kann sich sehr viel ändern.


    Zudem kann es auch sein, dass sich die Zustände in dem Betrieb geändert haben (sei es zum Guten oder zum Schlechten), oder vielleicht gibt es diesen Betrieb gar nicht mehr. Keine Ahnung ob Joy das überprüft hat.


    Katrin


  • Verwerflich nicht, aber erstens ist das Buch von Schlosser nun schon zwölf Jahre alt, was im Zuge einer wissenschaftlichen Arbeit eine Ewigkeit ist. Unser Prof. sagte immer, wir sollen Literatur verwenden die höchstens fünf Jahre alt ist. Und gerade bei dem Thema kann sich sehr viel ändern.


    So sehe ich das auch. Und wenn das Buch schon 12 Jahre alt ist, kann es ja auch sein, dass die Interviews noch älter sind bzw. diese auch nicht von Schlosser direkt durchgeführt wurden. Hat denn jemand dieses Buch und kann nachsehen?

    "This was another of our fears: that Life wouldn't turn out to be like Literature" (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Verwerflich nicht, aber erstens ist das Buch von Schlosser nun schon zwölf Jahre alt, was im Zuge einer wissenschaftlichen Arbeit eine Ewigkeit ist. Unser Prof. sagte immer, wir sollen Literatur verwenden die höchstens fünf Jahre alt ist. Und gerade bei dem Thema kann sich sehr viel ändern.


    Zudem kann es auch sein, dass sich die Zustände in dem Betrieb geändert haben (sei es zum Guten oder zum Schlechten), oder vielleicht gibt es diesen Betrieb gar nicht mehr. Keine Ahnung ob Joy das überprüft hat.


    Katrin


    Mir wurde das an der Uni nicht direkt gesagt, aber alles, was noch eine 19 vor der Jahreszahl hat, empfinde ich als alt und verwende es nach Möglichkeit nicht. Auf der anderen Seite werden in meinem Fach tlw. Bücher zitiert, die 100 Jahre alt sind (in der Theologie dauert alles etwas länger...), aber es geht auch. In Fächern wie Psychologie, Sozialwissenschaften, etc. geht das nicht, finde ich. Wie du schon sagst, es kann sich gut was geändert haben (was ich bei der aktuellen Berichtserstattung allerdings nicht glaube).


    @ Mrs. Dalloway: Wir haben es in der Stabi, allerdings ist es bis 2032 ausgeliehen :gruebel: in der Bücherhalle gibt es das auch, aber da komme ich frühestens Freitag hin. Wenn du so lange warten kannst, setz ich mich da mal ran und überprüfe das :)


  • Wie du schon sagst, es kann sich gut was geändert haben (was ich bei der aktuellen Berichtserstattung allerdings nicht glaube).


    Ich glaub jetzt auch nicht dass sich großartig was geändert hat, aber mich würde eben interessieren ob Joy und Foer das einfach übernommen haben, oder ob sie zumindest noch mal nachrecherchiert haben ob das alles noch stimmt.




    @ Mrs. Dalloway: Wir haben es in der Stabi, allerdings ist es bis 2032 ausgeliehen :gruebel: in der Bücherhalle gibt es das auch, aber da komme ich frühestens Freitag hin. Wenn du so lange warten kannst, setz ich mich da mal ran und überprüfe das :)


    Das wäre super. Bei amazon gibt es die deutsche Ausgabe nur mehr gebraucht und meine Bib hat es online nicht.


    Katrin

  • Hallo,


    wenn ich es richtig sehe, seid Ihr gerade auf einer falschen Fährte. Die zitierten Interviews, die teilweise auch bei Foer auftauchen, stammen nicht von Schlosser, sondern aus "Slaughterhouse" von Gail Eisnitz (erschienen 1997, bisher nicht ins Deutsche übersetzt). Das ist tatsächlich bis heute die einzige groß angelegte Recherche im Schlachthof-Milieu.


    Joy selbst hat im Rahmen ihrer Dissertation offenbar auch mit zahlreichen Leuten gesprochen, darunter mehrere Fleischer/Metzger. Ausschnitte aus diesen Gesprächen sind in Kapitel 6 zitiert.


    Schöne Grüße und noch viel Spaß beim Diskutieren


    Achim

  • Danke für die Aufklärung. :winken:


    Bei dem Zitat in Kapitel 3 steht als Nummer 19 dabei. Und bei Anmerkung 19 wird als Quelle das Buch von Schlosser angegeben.
    Muss mal schauen ob Joy Eisnitz als Quelle angibt.


    Katrin


  • Die zitierten Interviews, die teilweise auch bei Foer auftauchen, stammen nicht von Schlosser, sondern aus "Slaughterhouse" von Gail Eisnitz (erschienen 1997, bisher nicht ins Deutsche übersetzt). Das ist tatsächlich bis heute die einzige groß angelegte Recherche im Schlachthof-Milieu.


    Hab im Netz gerade eine Rezension zu dem Buch gelesen: slaughterhouse


    Jetzt ist mir wirklich schlecht :rollen:


    Katrin

  • Hab im Netz gerade eine Rezension zu dem Buch gelesen: slaughterhouse


    Jetzt ist mir wirklich schlecht :rollen:


    Katrin


    Ich habe gerade nur kurz drüber gelesen, aber ich kann dich verstehen.


  • Bei dem Zitat in Kapitel 3 steht als Nummer 19 dabei. Und bei Anmerkung 19 wird als Quelle das Buch von Schlosser angegeben.
    Muss mal schauen ob Joy Eisnitz als Quelle angibt.


    Nein, bei Anmerkung 19 heißt es "Ebenda", und das bezieht sich auf den letztgenannten Titel. Das wiederum ist der in Anmerkung 17: Eisnitz.


    Falls Ihr aber tatsächlich Fehler findet, immer her damit. Die dritte, durchgesehene Auflage ist gerade in Arbeit. :smile:


  • Nein, bei Anmerkung 19 heißt es "Ebenda", und das bezieht sich auf den letztgenannten Titel. Das wiederum ist der in Anmerkung 17: Eisnitz.


    Sorry für die Aufregung :redface:
    Hab das ebenda natürlich gelesen und nach oben geschaut und bei 18 steht auch ebenda und 17 war beim schnellen Hinschauen gleich lang, da habe ich das auch als ebenda gelesen und nicht als Eisnitz.


    Bei 16 steht dann nämlich Schlosser.


    Katrin

  • Noch ein positiver Nebeneffekt: mein Freund, der Fleischesser war, möchte nun, dank der Zitate, die ich ihm aus dem Buch vorgelesen habe und der Diskussionen mit mir, auch gänzlich vegetarisch leben. :klatschen:
    Er hat vorher schon bewusst auf weniger Fleischkonsum geachtet und meinte eben, dass "er nun bereit ist, sich Vegetarier zu nennen." :breitgrins:


  • Noch ein positiver Nebeneffekt: mein Freund, der Fleischesser war, möchte nun, dank der Zitate, die ich ihm aus dem Buch vorgelesen habe und der Diskussionen mit mir, auch gänzlich vegetarisch leben. :klatschen:
    Er hat vorher schon bewusst auf weniger Fleischkonsum geachtet und meinte eben, dass "er nun bereit ist, sich Vegetarier zu nennen." :breitgrins:


    Wow, wie toll!


  • Noch ein positiver Nebeneffekt: mein Freund, der Fleischesser war, möchte nun, dank der Zitate, die ich ihm aus dem Buch vorgelesen habe und der Diskussionen mit mir, auch gänzlich vegetarisch leben. :klatschen:
    Er hat vorher schon bewusst auf weniger Fleischkonsum geachtet und meinte eben, dass "er nun bereit ist, sich Vegetarier zu nennen." :breitgrins:


    Wow, da werd ich fast ein bissel neidisch :redface:

    //Grösser ist doof//


  • Noch ein positiver Nebeneffekt: mein Freund, der Fleischesser war, möchte nun, dank der Zitate, die ich ihm aus dem Buch vorgelesen habe und der Diskussionen mit mir, auch gänzlich vegetarisch leben. :klatschen:
    Er hat vorher schon bewusst auf weniger Fleischkonsum geachtet und meinte eben, dass "er nun bereit ist, sich Vegetarier zu nennen." :breitgrins:


    Großartig. Eine tolle Entscheidung. :klatschen:



    Wow, da werd ich fast ein bissel neidisch :redface:


    :trost: