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Inhalt
1785 in Paris: Jean-Baptiste Baratte, ein junge Ingenieur voller Ideale, bekommt einen ungewöhnlichen Auftrag: Er soll den Friedhof der Unschuldigen (Cimetière des Innocents) beseitigen, denn seine Ausdünstigungen verpesten die ganze Stadt und legen sich aufs Gemüt der Leute. Die Gebeine sollen ausgegraben und an anderer Stelle wieder abgelegt, die Kirche abgebaut und die Erde gereinigt werden. Jean-Baptiste macht sich an die Arbeit und trifft dabei auf einige interessante Gestalten: den Organisten Armand, die Vermieter und deren Tochter Ziguette, den Arzt Guillotin und nicht zuletzt die beiden Frauen Jeanne und Héloïse.
Meine Meinung
Das Buch hat mich auf Grund des wirklich interessanten Covers angesprochen und da auch der Klappentext gut klang, hab ich es mal eingepackt. Leider fand ich den Inhalt ziemlich belanglos und ich bin mir nicht sicher, was der Autor mir damit sagen will.
Der Sprachstil ist durchaus gehoben, liest sich aber ohne Probleme und angenehm. Zu diesem Stil würde eigentlich eine tiefgründige Handlung passen, aber leider ist diese meiner Meinung nach nicht vorhanden. Ehrlich gesagt kann ich gar nicht so direkt formulieren, um was es überhaupt geht. Der Friedhof der Unschuldigen ist der zentrale Punkt, um den sich alles dreht, aber eigentlich geht es um Jean-Baptiste.
Von diesem bekommt man aber auch nur diese Episode seines Lebens mit, man erfährt kaum etwas über sein Vorleben oder das Leben danach. Auch bleiben die Gefühle und die Beweggründe der meisten Personen im Dunkeln, selbst über Jean-Baptistes Motivationen erfährt man eher wenig. Dadurch fühlt man sich wie ein Beobachter, der zwar alles sieht, was es zu sehen gibt, aber nicht weiter vordringt. So erlebt man Ausschnitt des Lebens der verschiedenen Charaktere mit, kann sie aber selten wirklich einordnen. Ich kann das schwer erklären, aber ich hatte immer den Eindruck, als würde ich die wichtigen Gespräche und Denkvorgänge immer verpassen und zu spät kommen. Komisches Gefühl.
Sehr gut gefallen hat mir aber die Authentizität der Beschreibungen. Andrew Miller fängt die Atmosphäre der damaligen Zeit sehr gut ein. Gerade die damaligen Lebensverhältnisse stellt er gekonnt dar und auch die Stimmung in der Bevölkerung kurz vor der französischen Revolution wird deutlich.
Außerdem fand ich das Thema an sich, die Verlegung des Friedhofes, interessant. Den Friedhof der Unschuldigen gab es ja wirklich und auch dessen Beseitigung wurde irgendwann notwendig.
Insgesamt hat mich das Buch während des Lesens zwar ganz gut bei der Stange gehalten, aber bereits nach dem Umblättern der letzten Seite hat es mich nicht mehr interessiert. Es hallt nichts in mir nach und ich nehme an, dass mir das Buch nicht lange in Erinnerung bleiben wird.
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