Syrie James-The lost Memoirs of Jane Austen/Die geheimen Memoiren der Jane Auste

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.567 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Blackfairy71.

  • Die Geschichte ist ein Roman, der sich aber sozusagen als "Tatsachenbericht" über Jane Austens einzig wahre Liebe, einen gewissen Mr. Ashford, ausgibt.
    Los geht es damit, dass auf dem Dachboden des Chawton Manor House, das sich im Besitz von Janes Bruder Edward Austen Knight befand, ein Bündel Manuskripte gefunden wurde, dessen Urheber Jane Austen war. Es handelt sich hierbei um eine Art Tagebuch, welches natürlich frei erfunden ist.
    Jane, ihre Schwester Cassandra und Mrs. Austen, ihre Mutter, ziehen nach dem Tod ihres Vaters von Steventon nach Bath, wo sie in bescheidenen Verhältnissen leben. Eines Tages fahren die drei Frauen nach Godmersham Park, wo sie bei Janes Bruder Edward, seiner Frau Elizabeth und deren Kinderschar leben. Eines Tages kommt Janes Lieblingsbruder Henry zu Besuch und schlägt vor, mit Jane einen Ausflug nach Lyme zu machen. In Lyme ist es wunderbar und Henry und Jane mischen sich unter die Menge, bis der Unfall passiert: Jane stolpert auf den Stufen und wäre fast hinuntergefallen (was wohlmöglich zu einer schlimmen Verletzung geführt hätte- man erinnere sich nur an den Unfall, den Louisa Musgrove in Persuasion hatte und die Aufregung, die daraus erwuchs), als sie aufgefangen wird- und zwar von einem Gentleman namens Frederick Ashford. Ashford hat einen Freund, Charles Churchill und dessen Frau Maria, dabei. Charles und Henry kennen einander aus Studienzeiten und die Wiedersehensfreude ist bei beiden groß. Die Freunde verbringen noch einige Zeit zusammen und Jane bemerkt, dass Mr. Ashford ihr sowohl in Intellekt als auch vom Wesen her gewachsen ist.
    Beide werden nach kurzer Zeit getrennt, begegnen sich jedoch auf Abendgesellschaften und einem gemeinsamen Ausflug zu einer Ruine wieder. Jane betätigt sich zu jener Zeit schon als Schriftstellerin und weiß eine Geschichte über den ehemaligen Besitzer des Klosters, das nun eine Ruine ist, zu erzählen. Dabei wird sie von Mr. Ashford unterstützt und so wissen die beiden die Ausflugsgesellschaft zu begeistern. Doch dann erfährt Jane eines Tages, dass Mr. Ashford Isabella Churchill so gut wie versprochen ist und ist wie am Boden zerstört, da sie sich zu dem Zeitpunkt -sie mag es sich zuerst gar nicht eingestehen-bereits in Ashford verliebt hat.
    Einige Zeit später fährt sie mit einer Freundin, deren potenziellen, aufgeblasenen Verlobten und dem Vater ihrer Freundin nach Pembroke Hall, dem Landsitz von Mr. Ashford, der zu diesem Zeitpunkt allerdings verreist ist. Doch dann kommt Mr. Ashton unerwartet zurück und hat Miss Isabella Churchill dabei....


    Der Schreibstil gleicht denen der Austen-Romane, er ist irgendwie so schön altmodisch und passt perfekt zur Stimmung und Zeit, in der die Geschichte spielt, etwa so um 1810 herum. Im fortlaufenden Text sind kleine, manchmal auch etwas größere, Anmerkungen, die passende Fakten aus dem Leben, Werken, Familienverhältnissen etc. der Jane Austen hinzufügen und dabei niemals störend wirken, ganz im Gegenteil, sie fügen sich gut in den Roman ein.
    Ganz am Anfang ist eine Karte von England enthalten, auf der die Orte, die Jane Austen besucht, eingezeichnet sind. Auf der nächsten Doppelseite findet sich ein Stammbaum von Jane Austens Familie, der ganz praktisch ist, da ich manchmal die Übersicht über die vielen Geschwister von Jane und deren jeweilige Ehefrauen und Kinder verloren habe. :zwinker:


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    Einmal editiert, zuletzt von Aurelia ()

  • So, inzwischen fehlen mir noch etwa 50 Seiten, die ich hoffentlich heute noch auslesen werde.


    Jane Austen kehrt wieder nach Hause zurück und beginnt, Sense ans Sensibility , das sie auf Mr. Ashfords Borschlag schon etwas überarbeitet hat, weiterzuschreiben. Schließlich ist sie damit zufrieden und will es veröffentlichen, allerdings unter einer Bedingung: Der Roman muss anonym erscheinen, denn Romane, die von Frauen stammten, wurden zu Lebzeiten von Jane eher belächelt.
    Jane reist also mit ihrer Schwester Cassandra nach London, wo ihr Bruder Henry lebt. Henry, der vor Jahren schon Susan (später veröffentlicht als Northanger Abbey) an einen Verlag verkauft hat, möchte auch Sense and Sensibility verkaufen, bloß bleiben seine Bemühungen ohne Erfolg. Da hat Henrys Frau Eliza eine Idee: Warum geben sie nicht einfach eine Soiree, auf der einige Verlagsmitarbeiter und Kontaktmänner von Verlagen eingeladen sind? Gesagt, getan.
    Henry versucht also Kontakte zu knüpfen und Jane begegnet Mr. Ashton wieder, den sie versucht hat zu vergessen...

  • Jane ist es inzwischen gelungen, ihren Roman Sense and Sensibility zu verkaufen und damit auch zu veröffentlichen. :klatschen:
    Die letzten 50 Seiten sind noch einmal voller Emotionen, was die Beziehung zwischen Jane und Mr. Ashford angeht. Das Ende ist so herzzerreißend und bittersüß, das mir die Tränen gekommen sind. :heul:


    Im Anhang des Buches gibt es ein Nachwort der Autorin, in dem sie richtig stellt, dass dieser Roman eben nur ein Roman und kein Tatsachenbericht ist, eine Übersicht über die Werke der Autorin, eine Chronik von Jane Austens Leben, ein Interview mit der Autorin, Zitate aus Austens Werken und Briefen über Dinge wie Schönheit, Liebe & Ehe etc, Diskussionsansätze für Buchclubs und ein kurzen Lebenslauf von Syrie James, der Autorin.


    Bewertung: 5ratten + :tipp:

  • Wie schade, dass ich keine Rezension dazu verfasst habe. Es ist schon einige Monate her, als ich es gelesen habe, aber wie auch bei Aurelia sind mir die Tränen gekommen. Die Geschichte ist so bildhaft und gefühlvoll geschrieben, dass man meinen könnte, mittendrin zu sein. Es gehört nun zu meinen Lieblingsbüchern.


    5ratten:tipp:

    :lesen: Sabine Weigand - Die Tore des Himmels

  • Das Buch steht schon lange auf meiner Wunschliste.
    Ich habe vor ein paar Jahren von Syrie James "Dracula, my love" gelesen, auch "Das geheime Tagebuch der Mina Harker". Es ist quasi Bram Stokers Klassiker "Dracula" aus der Sicht von Mina Harker. Und ich war so begeistert von ihrem Schreibstil, dass ich gerne mehr lesen wollte von der Autorin.

    Ich kaufe keine Bücher. Ich adoptiere sie. :hexe:

  • Blackfairy71: "Dracula, my Love" kenne ich nicht, aber "Die geheimen Memorien der Jane Austen" habe ich als bezaubernd in Erinnerung.
    Das Buch war wirklich schön.