Wiley Cash - Fürchtet euch

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    Titel: Fürchtet euch
    Autor: Wiley Cash


    Allgemein:
    347 S., Fischer Verlag, 2013


    Inhalt:
    In Bergen von North Carolina:
    In der Gemeinde gehen Dinge vor die nach außen hin niemand kritisiert. Und trotzdem möchte Jess Mutter ihn und seinen Bruder nicht in den Gottesdienst mitnehmen. Doch bei Christopher macht sie dann doch eine Ausnahme... er ist von Geburt an stumm und der Pastor verspricht Heilung.. Jess erklärt sie dass jedoch nicht. Und so ist er dann doch, auch durch einen Freund angestachelt, neugierig was sie vor hat und schaut durch ein paar Schlitze im Holz. Das was er sieht macht ihm Angst und als Christopher nach einem zweiten Gottesdienst tot ist bringt das Ereignisse in Gang die Jess kleine Welt zum einstürzen bringen werden...


    Meine Meinung:
    Einerseits hat der Roman wirklich starke Szenen, vor allem wenn es um die Schlangen geht, die im Roman eine zentrale Rolle einnehmen. Als jemand der eine Phobie gegen diese Tiere hat, waren das nicht ganz einfach zu lesen. Aber gerade dadurch wurden die Vorgänge innerhalb der Gemeinde sehr eindringlich geschildert, ohne das man jemals einen Gottesdienst wirklich mitgemacht hätte.


    Leider kann die Handlung selbst dann nicht ganz so überzeugen, ich persönlich finde das sie dann sehr ins Klischee abdriftet. Es wird alles so erzählt, wie ich es als Leserin von Beginn an erwartet hatte und das hat die Handlung dann doch etwas beliebig gemacht. Mir fehlte da ein differenzierterer Blickwinkel der auch die negative Figur des Pastors eingehender beleuchtet hätte. Ich finde an dieser Stelle hat es sich der Autor zu einfach gemacht und eine "perfekte" Lösung für sein verhalten geboten. Das war mir aber etwas zu wenig. Und gerade hier hätte Cash Möglichkeiten gehabt, zu Mal er von Anfang an mehrere Blickwinkel angelegt hat. Mag sein das in Amerika solche Romane anders gesehen werden, weil solche Überspitzungen notwendig sein können, aber ich persönlich finde das ein intelligenter Roman mehr bietet als ein paar Plumpe Kritikpunkte. Selbst wenn sie Gerechtfertigt sind. Ich hätte mir jedenfalls gewünscht das der Autor weiter geht und eben keine einfachen Lösungen bietet.
    Das Ende war dann auch genauso wie ich es erwartet hätte - zu Mal der Klappentext im Grunde sowieso die gesamte Handlung schon zusammengefasst hat und man auch dadurch keine Überraschungen erwarten konnte. :rollen:
    Schade das Cash sich nicht mehr getraut hat und einfach nur nach Schema-F vorgegangen ist.


    Ich finde Kritik an diesen ganzen radikalen Christlichen Bewegungen wichtig und richtig. Und gerade auch die Vorgänge in der von Cash beschriebenen Gemeinde sind alles andere als gut zu heißen. Die enge Bindung der Gläubigen an ihren Pastor spielt dabei auch eine wichtige Rolle. Aber ich erwarte dann auch ein Bild das den Leser nicht zu offensichtlich in eine Richtung lenkt. Es ist nichts nur schwarz oder weiß, doch genau solch ein Bild wird hier gezeichnet und das gefiel mir weniger gut. Schade, der wirklich starke Anfang hatte mich nämlich eigentlich sehr überzeugt.
    Von mir gibts:


    3ratten

  • „Fürchtet Euch“ (Originaltitel: A Land More Kind Than Home) spielt in den hinterwäldlerischen Bergen North Carolinas. Hier lebt der 9jährige Jess mit seinen Eltern und seinem älteren Bruder Christopher, Stump genannt. Stump ist etwas anders und hat noch nie ein Wort gesprochen und mittlerweile ist es eher Jess, der auf seinen Bruder aufpasst. Eines Tages soll Stump mit in die Kirchengemeinde der Mutter gehen, der Prediger glaubt, ihn heilen zu können, doch am Ende des Tages ist Stump tot.


    Ich habe vor gar nicht so langer Zeit schon einen Krimi rund um einen Schlangenprediger gelesen und halte diese Art von Religion ja für vollkommen verrückt, aber anscheinend gibt es solche Gemeinden ja wirklich und (meiner Krimilektüre nach zu urteilen) vorzugsweise in eher abgelegenen Gegenden. Leider konzentriert sich der Autor nicht so sehr auf diese Kirche oder den Toten, sondern lässt eine Menge Hintergrundgeschichte mit Vorgängen von vor vielen Jahren einfließen. Das ist zwar nicht unbedingt uninteressant passt aber überhaupt nicht zur Krimierwartung, die sich aus Klappentext und den ersten Seiten aufbaut. Der Autor hätte sich zuvor überlegen sollen, ob er eine Familiengeschichte, verrücktes Kirchenoberhaupt-Story, Krimi oder was auch immer schreiben will und sich dann daran halten, statt diesen relativ unbefriedigenden Mischmasch abzuliefern


    „Fürchtet Euch“ gefiel mir also nicht so gut wie erwartet, allerdings waren einige Szenen immer noch gut genug, um das nächste Buch des Autors erst einmal auf meinem Wunschzettel zu notieren.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: