Adalbert Stifter - Kalkstein

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 6.092 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kiba.

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    Diese Erzählung von Adalbert Stifter erschien ursprünglich in der Sammlung "Bunte Steine".


    Zum Inhalt:
    Ein Landvermesser kommt in eine äußerst abgelegene Gegend, dem Kar, und lernt dort den hiesigen Pfarrer im Laufe seines Aufenthalts näher kennen. Dieser Pfarrer, dessen Name man nie erfährt, zeichnet sich durch große Eigenheiten aus. So trägt er heimlich und versteckt feine Wäsche unter seinen abgetragenen fadenscheinigen Gewändern. Er gönnt sich sonst nichts, bewohnt in seinem Pfarrhof nur drei fast leerstehende Räume, den Rest des Hauses hat er vermietet. In der Gegend ist er als geizig verschrien und steht im Verdacht wohlhabend zu sein, weswegen auch schon drei Mal bei ihm eingebrochen wurde. Warum der Pfarrer so exzentrisch ist und was seine Motive sind, erfährt man im Lauf der Handlung.


    Stifter beginnt seine Erzählung mit den Worten: "Ich erzähle euch eine Geschichte, die uns einmal ein Freund erzählt hat, in der nichts Ungewöhnliches vorkommt, und die ich doch nicht habe vergessen können." Treffender kann man die Erzählung eigentlich nicht beschreiben. Denn es passiert wirklich nichts, trotzdem konnte ich das Büchlein nicht aus der Hand legen. Die Sprache ist wunderschön und hervorragend eingesetzt. Ein von ihm beschriebenes Gewitter im ersten Drittel der Novelle konnte ich beim Lesen richtig hören und miterleben. Besonders fasziniert hat mich, dass die Novelle aus dem Blickwinkel von drei verschiedenen Erzählern geschrieben ist. Zum einen der ursprüngliche Erzähler, der die Rahmenhandlung setzt, dann hört man die Worte des Landvermessers, welcher von dem Pfarrer kurz abgelöst wird, um dann wieder zurück zum Landvermesser zu kommen.


    Mir hat "Kalkstein" Lust auf mehr von Adalbert Stifter gemacht, daher ganz klare


    5ratten


    EDIT: Amazonlinks eingefügt. LG, Saltanah

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Schön, ein Stifter-Liebhaber. Ich habe auch einiges von ihm gelesen, jedoch nur weniges hier rezensiert (u.a. den Witiko). Ich liebe Stifter sehr, seine Romane sind ebenfalls lesenswert.


    Gruß, Thomas

  • Bis jetzt habe ich von Stifter, abgesehen von Bergkristall in der Unterstufe, nur Kalkstein gelesen. Bei Bergkristall war ich mit meinen 12 Jahren offensichtlich noch zu jung, denn bis auf einen unendlich langen Schneesturm ist mir nur in Erinnerung geblieben, dass ich gelangweilt war. Nach der Lektüre von Kalkstein muss ich aber unbedingt mehr von Stifter lesen (und auch dem Bergkristall noch einmal eine zweite Chance einräumen). Welche Romane kannst du von ihm empfehlen?

  • Lies dir meine Rezension vom Witiko durch. Dann schau in eine Leseprobe und entscheide, ob der Stil das richtige für Dich ist. Ansonsten kann ich die zahlreichen Kurzgeschichten empfehlen.


    Empfehlen würde ich die Erzählungen nach den Erstdrucken. Zwei wunderbare Dünndrückbände:

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    Gíbt es auch günstiger als dtv-Taschenbuch.


    Gruß, Thomas

  • Ich mochte das hier sehr gern - Nachsommer

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    Ein absolut entschleunigtes Buch. Für viele moderne Leser wahrscheinlich mit viel zu wenig "aktiver" Handlung.
    Muss da unbedingt mal wieder reinlesen, hab ein wohliges Bauchgefühl wenn ich daran zurück denke. :smile:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Der Nachsommer gilt als vielleicht langweiligstes Buch der Weltliteratur. Das ist aber vollkommen falsch. Wenn man ein "absolut entschleunigtes Buch" wie Weratundrina so schön schreibt, innerlich aushalten kann oder sich ihm bewusst aussetzen will, dann erlebt man eine ganz andere Art von Literatur. Danach ist man von den Action-Büchern geheilt und kann jedem (scheinbar) noch so langweiligen Buch etwas abgewinnen.


    Auch von mir eine Empfehlung. Wesentlich einfacher zu konsumieren als der Witiko, der es dann wirklich auf die Spitze treibt.


    Gruß, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()

  • "Bergkristall" haben wir auch in der Schule gelesen, und natürlich konnte ich mir als cool sein wollender Teenager nicht wirklich eingestehen, dass es mir gefallen hat ... aber ich fand die Geschichte in der Tat ziemlich anrührend.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Wie schon gesagt, ich war einfach zu jung. Die seitenlangen Beschreibungen des Schneesturms und der umgebenden Natur waren mir einfach zu viel. So habe ich der Geschichte einfach keine Aufmerksamkeit geschenkt und sie gelesen, weil ich sie lesen musste. Zu der Zeit war mir Marion Zimmer Bradleys "Die Feuer von Troja" einfach lieber :zwinker: Ich bin aber schon sehr gespannt, wie mir die Novelle über 20 Jahre später gefällt.
    Aber danke auf alle Fälle für die vielen Empfehlungen. Ich werde genüsslich stöbern und mir ganz genau überlegen, was davon ich auf meine Wunschliste setze.

    Einmal editiert, zuletzt von dodo ()

  • Ach, der Schneesturm im Bergkristall ist ja regelrecht aufregend - im Gegensatz zu den Landschaftsbeschreibungen zu Anfang, noch bevor die Personen vorgestellt werden. Da wurden mir die Lider schwer - und die Schullektüre liegt laaange hinter mir.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.