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Inhalt:
Der Kampf gegen den gesetzlosen Bewahrer Rumail ist vorüber, doch die Gefahr durch ihn ist noch nicht gebannt. Sein Sohn Eduin soll das Werk seines Vaters vollenden und die gesamte Fürstenfamilie der Hasturs auslöschen. Er lebt unter fremden Namen im Turm Arilinn, wo auch der Thronerbe Carolin Hastur seine Ausbildung vollenden soll.
Meine Meinung:
Das ist der zweite Band von der "Die Feuer von Darkover"-Trilogie, welche Deborah J. Ross nach den Ideen von Marion Zimmer Bradley und in deren Auftrag geschrieben hat. Die Handlung spielt ungefähr eine Generation nach den Geschehnissen von "Der Untergang von Neskaya". Erfreulicherweise hat dieses Buch mehr Tiefgang als sein Vorgänger, zum Beispiel sind die Hauptpersonen etwas besser gezeichnet. So darf der Bösewicht Eduin diesmal auch eine verletzliche, zweifelnde Seite haben und durchaus auch mit dem Auftrag seines Vaters Rumail hadern. Denn eigentlich hat er sich mit Carolin Hastur angefreundet und deswegen Probleme mit der Durchführung seiner Mordversuche. Nebenpersonen bleiben allerdings wieder flach und eindimensional und gehören entweder eindeutig zur Seite der "Guten" oder der "Bösen". Bei Carolin Hastur hätte ich mir auch mehr auch etwas mehr Ecken und Kanten gewünscht. Sein einziger "Fehler" ist, dass er seine Gattin, die er natürlich aus politischen Gründen heiraten musste, nicht liebt, sondern "nur" respektiert und heimlich für eine andere schwärmt.
Die Geschichte ist wieder flüssig geschrieben und angenehm zu lesen. Der Spannungsbogen ist bis zum Schluss gut aufgebaut. Leider vergibt die Autorin am Ende des Romans einiges Potential, weil das Finale lieblos ist und schnell abgerollt wird. So manche Auflösung eines langsam aufgebauten Handlungsstrangs wird mit ein paar Sätzen abgefertigt. Hier taucht auch wieder dasselbe Problem auf, das bereits vom letzten Band bekannt ist: die Handlungen mancher Charaktere sind einfach nicht nachvollziehbar, ihre Motivationen dahinter werden mit keinem Wort näher erklärt. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Deborah J. Ross einfach die Lust am Schreiben verloren hat oder ihr die Deadline im Nacken saß.
Das Buch ist zwar besser als "Der Untergang von Neskaya", mit Marion Zimmer Bradley kann Deborah J. Ross aber nicht mithalten.