Martin Hirte - Impfen Pro & Contra

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    Zitat

    Welche Impfung ist wirklich sinnvoll? Was für Nebenwirkungen können auftreten?
    Auf dem aktuellsten Stand der Forschung (2012) ermöglicht dieses Handbuch eine klare Orientierung für jeden, der sich über Vorteile und Risiken von Impfungen Gedanken macht.
    Das Standardwerk des renommierten Kinderarztes Dr. Martin Hirte in kompletter Neubearbeitung und Aktualisierung.


    Zuerst einmal eins, ich lese das Buch, weil es mir von meiner Hebamme empfohlen wurde und es mich interessiert. Die Aussagen im Buch entsprechen nicht unbedingt meiner Meinung. Ich versuche mich von Kommentaren nicht persönlich angesprochen zu fühlen, aber versteht bitte, dass das Gefühl "verurteilt" zu werden sehr schnell aufkommen kann.


    Ich bin noch nicht sehr weit im Buch, ABER ich kann schon jetzt sagen, dass ich schockiert bin und in den letzten Tagen verdammt viel nachgedacht und diskutiert habe. Das Buch hat mich auf alle Fälle dazu gebracht kritischer zu sein und mich besser beraten zu lassen als einfach abzunicken. Ich habe schließlich das Recht dazu mich informieren zu lassen und bei Bedarf auch mal Nein zu sagen.


    Nun, was steht eigentlich in dem Buch?


    Dr. Hirte zählt am Anfang vor allem auf, was hinter jeder Impfempfehlung steckt, welche Behörde, welche Industrie und welche Gelder da agieren. Er zählt außerdem auf was bisher immer fehlt: tiefgreifende Untersuchungen vor, während und nach einer Impfung, vor allem die Erforschung von Langzeitdefiziten. Desweiteren deutet er auf die verschönten Statistiken hin.


    Die Aufzählung von Nebenwirkungen ist unschön, vor allem bei Kindern unter einem Jahr. Es ist erstaunlich, dass man vielen Erkrankungen vorbeugen kann, indem man auf aluminiumlose Impfstoffe besteht, auch wenn die Immunisierung dadurch langsamer ist. Es betrifft jetzt nicht uns, aber es ist schockierend zu lesen, dass Frühchen laut STIKO nach Geburtsdatum geimpft werden soll und nicht nach errechnetem Termin, obwohl bereits bewiesen ist, dass Impfungen vermehrt zum Kindstod geführt hat.


    Ein Punkt der gegen Impfen allgemein spricht, zeigt sich (laut mehreren Untersuchungen) in den Entwicklungsländern:

    Zitat

    Vergleiche zwischen geimpften und nichtgeimpften Kindern in Westafrika zeigen, dass die Sterblichkeit von Säuglingen, die gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten geimpft wurden, doppelt so hoch liegt wie bei ungeimpften Kindern - obwohl die Geimpften häufig aus bessergestellten Familien stammen und besser ernährt sind.


    Sollte das bei einer erfolgreichen Impfung nicht genau andersherum sein? Also was macht die Impfung mit dem Immunsystem und der eigenen Abwehr?


    Für eine schwache Abwehr spricht auch, dass geimpfte Kinder/Personen mehr unter Allergien und Autoimmunkrankheiten leiden als ungeimpfte. Warum wird man nicht darüber aufgeklärt?


    Nun, ich lese weiter und werde wohl die nächsten Tage und Wochen noch viel mit meinem Mann diskutieren müssen und mit unserem Arzt reden.

    Bücherwurm - naher Verwandter der Lindwürmer<br /><br />Wenn es sein muss, trete ich auch Zwerge! - Hildegunst von Mythenmetz<br /><br />:buecherstapel:

  • Ich lese mit Interesse mit. Meine Kinder bekamen auch eine Reihe von Impfungen und haben diese bis auf einen leichten Fall von "Impfmasern" problemlos überstanden. Die Impfung selbst ging auch immer ohne Tränen über die Bühne. Ich glaube, der kindliche Widerstand gegen die Spritze ist auch ein wesentlicher Faktor, ob Eltern impfen lassen oder nicht. Anfangs hatte ich Bedenken, wogegen ich impfen lassen soll, wie wohl jede frischgebackene Mami, die viele Meinungen einholt und danach noch unsicherer ist. Inzwischen bin ich aber froh, dass wir z. B. die Windpocken ausgelassen haben.



    Sollte das bei einer erfolgreichen Impfung nicht genau andersherum sein? Also was macht die Impfung mit dem Immunsystem und der eigenen Abwehr?


    Das ist mir auch neu. Vielleicht liegt aber dieses seltsame Ergebnis daran, dass man westafrikanische Kinder nicht mit europäischen vergleichen sollte? Ich denke, dass der generelle Gesundheitszustand von Haus aus zu unterschiedlich ist.



    Für eine schwache Abwehr spricht auch, dass geimpfte Kinder/Personen mehr unter Allergien und Autoimmunkrankheiten leiden als ungeimpfte. Warum wird man nicht darüber aufgeklärt?


    Davon habe ich auch noch nichts gehört. Ich sehe das Problem der geringen Abwehrkräfte auch darin, dass Mütter heute viel zu wenig lang stillen. Meine Kinder haben durch den vielfach allergischen Papa ein größeres Risiko, auch Allergien zu entwickeln, deshalb war langes Stillen für mich bequeme Möglichkeit, dem entgegenzuwirken. Gibt es denn Quellen zu dieser Behauptung?

  • Wird in dem Buch auch darauf eingegangen, wie schwer die Erkrankungen bei Erwachsenen sind, wenn sie klassische Kinderkrankheiten bekommen? Zwei meiner Kolllegen hat das im letzten Jahr getroffen (was mich wunderte, da ich dachte in meiner Generation wären quasi alle pauschal geimpft worden, wobei eine andere Kollegin danna uch bestätigte, dass sie nie geimpft wurde und z.B. auch keinen Rötelschutz besitzt). Und ich war schon etwas erschrocken, wie bösartig Windpocken sich im Erwachsenenalter darstellen können.

  • Mich würde auch interessieren wie ausgewogen das Buch ist. Denn es hat ja auch schon seine Gründe weshalb es eventuell doch sinnvoll sein kann zu impfen. Zu Mal es hier ja auch nicht um harmlose Krankheiten geht - die übrigens genau deshalb im europäischen Raum zum Teil gar nicht mehr auftauchen. Kinderlähmung war ja z.B ein sehr großes Problem.
    Zum Impfen in Afrika... hm da wäre ich etwas vorsichtig mit der Bewertung, denn da ist nicht immer gegeben - selbst bei Reichen Familien - das der Impfstoff nicht gepanscht wurde.

  • Ich habe das Buch vor Jahren gelesen und fand es sehr einseitig.
    Es wird überhaupt nicht abgewogen, wie schwer die entsprechende Krankheit ausfallen kann.


    Im Endeffekt habe ich mich dann für selektives Impfen entschieden. Dh. zB. die 5-fach statt der 6-fach Impfung (muss dann immer bestellt werden), keine Windpocken/Grippe/Gebärmutterhalsimpfung...


    Aber das ist ein so heikles, heisses Thema, da muss wirklich jeder seinen eigenen Weg finden. Denke trotzdem, dass grad der Hirte als Klassiker in der Impfgegner-Szene unnötig Hysterie schürt. Es gibt auch noch gemässigtere Informationen darüber.


    Bestimmt wird zu viel und zu oft geimpft, aber gar nicht impfen kann ja nun nicht die Lösung sein (mMn).

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~



  • Zwei meiner Kolllegen hat das im letzten Jahr getroffen (was mich wunderte, da ich dachte in meiner Generation wären quasi alle pauschal geimpft worden, wobei eine andere Kollegin danna uch bestätigte, dass sie nie geimpft wurde und z.B. auch keinen Rötelschutz besitzt).


    Es gibt ja auch Impfversager. Mein Hausarzt hat bei mir mit 12 oder 13 noch mal einen Bluttest gemacht, um festzustellen, wie der Antikörpertiter ist, und hätte ggf. noch mal nachgeimpft.


    Ansonsten seh ich das wie Weratundrina. Impfen finde ich grundsätzlich eine gute Sache, gerade auch im Hinblick auf schwere Krankheiten wie Pocken oder Kinderlähmung, die ausgerottet oder zumindest stark zurückgedrängt wurden, aber man muss nicht gegen alles und jedes impfen, nur weil man's kann.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Es gibt ja auch Impfversager. Mein Hausarzt hat bei mir mit 12 oder 13 noch mal einen Bluttest gemacht, um festzustellen, wie der Antikörpertiter ist, und hätte ggf. noch mal nachgeimpft.


    Bei manchen Impfungen lassen die Antikörper mit der Zeit auch einfach so nach und ein Titer-Test lohnt sich ohnehin ab einem gewissen Zeitraum. Hepatitis B Impfungen etwa sind gut 10 Jahre "haltbar", danach sollte man eine Titerbestimmung machen, um zu sehen ob eine neue Impfung notwendig ist.


    Falls jemand Interesse hat, gibt es hier einen Blogeintrag einer Impfbefürworterin. Leider nur auf Englisch, allerdings finde ich methodisch sehr gut, dass sie ihre Aussagen alle mit Quellen verlinkt. Die Dame ist Anthropologin und Genetikerin.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.


  • Im Endeffekt habe ich mich dann für selektives Impfen entschieden. Dh. zB. die 5-fach statt der 6-fach Impfung (muss dann immer bestellt werden), keine Windpocken/Grippe/Gebärmutterhalsimpfung... .


    Meine Kinderärztin, die vor über zehn Jahren noch eine Impfgegnerin war, hat auf meine Nachfrage auch zu der Fünffachimpfung geraten, außerdem Windpocken und FSME, da wir in einem Hochrisikogebiet leben. Also vor allem Impfungen gegen die reinen Kinderkrankheiten. Gegen Hepatitis, Gebärmutterhalskrebs oder Grippe war dagegen nie ein Thema. Gerade bei Grippe bin ich der Ansicht, dass meine Kinder robust genug sind, um sie ohne Probleme zu überstehen. Bei wirklich anfälligen Kindern sieht das natürlich anders aus, aber die reagieren meist auch schon auf die Impfung selbst.


    Der Impfschutz ist auch nicht hundertprozentig gewährleistet. Die Tochter meiner Freundin wurde auch gegen Masern/Mumps/Röteln geimpft und hat Masern und Röteln trotzdem bekommen. Bei der Windpockenimpfung wurde auch darauf hingewiesen, dass nur gegen die am häufigsten vorkommende Variante ein Schutz besteht. So sicher ist man da also trotzdem nicht.


  • Der Impfschutz ist auch nicht hundertprozentig gewährleistet. Die Tochter meiner Freundin wurde auch gegen Masern/Mumps/Röteln geimpft und hat Masern und Röteln trotzdem bekommen. Bei der Windpockenimpfung wurde auch darauf hingewiesen, dass nur gegen die am häufigsten vorkommende Variante ein Schutz besteht. So sicher ist man da also trotzdem nicht.


    Das stimmt, allerdings sollte dann bei bestehender Impfung der Verlauf der Krankheit schwächer ausfallen als ohne Impfung. Bei einem einzelnen Kind kann man natürlich dann nicht sagen, ob das so gewesen wäre.


    Eine Grippe-Impfung sehe ich auch vor allem sinnvoll für Risikogruppen, allerdings habe ich schon mal überlegt, mich selbst Grippe impfen zu lassen. Nicht weil ich gesundheitlich angeschlagen wäre oder dergleichen, aber weil ich mit Menschen zusammenarbeite, für die eine Grippeerkrankung potentiell tödlich verlaufen könnte und ich deswegen auch als Überträger ausscheiden würde oder zumindest das Risiko gesenkt wäre. Ich habe da schon auch Bedenken, dass ich "Schuld" an der Erkrankung anderer Menschen sein könnte. Eine Freundin, die in der gleichen Branche arbeitet wie ich, bekommt die Impfung von ihrem Arbeitgeber bezahlt.
    Hepatitis B hingegen wird auch von meinem Arbeitgeber bezahlt, auch die Titerbestimmung wird bezahlt. Hier ist ebenfalls beruflich ein höheres Risiko gegeben.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Grippe lasse ich auch nicht impfen. Ich hab das selbst ein paar mal probiert und hatte dennoch Grippe.


    Wegen dem versagen: bei mir kam in der Schwangerschaft raus dass ich keinen Rötel Schutz hab. Bin aber als Kind geimpft worden. Nach der Geburt wurde ich im Krankenhaus dann kostenlos noch mal geimpft.

  • Sorry wenn ich hier gerade nicht viel schreibe, ich hab meine Schwiegereltern zu Besuch und komme dadurch weder zum Lesen noch groß zum Schreiben :redface:

    Bücherwurm - naher Verwandter der Lindwürmer<br /><br />Wenn es sein muss, trete ich auch Zwerge! - Hildegunst von Mythenmetz<br /><br />:buecherstapel:


  • Sorry wenn ich hier gerade nicht viel schreibe, ich hab meine Schwiegereltern zu Besuch und komme dadurch weder zum Lesen noch groß zum Schreiben :redface:

    Ist doch kein Problem. Geschrieben wird ja auch ohne dich genug. :breitgrins:


    Soweit ich weiß ist Hirte aber als einer der radikalen Impfgegener bekannt, oder? Die Aussagen in seinem Buch würde ich mit Vorsicht genießen.
    Gerade die "beschönigten Statistiken" fälschen die Impfgegener nämlich nur zu gerne selber.
    Da denke ich nur an die uralte Autismus-Masernimpfung-Geschichte. In seriösen Studien schon ein halbes Dutzend mal widerlegt worden, aber immer noch gerne von Impfgegnern zitiert.
    Diese Afrika-Geschichte? Welche konkrete Quelle hat er genannt? Spielte in der Studie (wie Haulden schon erwähnt) das Problem der gepanschten Impfstoffe eine Rolle? Wieviele Probanden? Welche Vergleichstudien? Hirte ist jedenfalls bekannt dafür, dass er gerne unseriöse Quellen zitiert, wie den AIDS-Leugner Albonicom, während er großangelegte, seröse Studien, die das Gegenteil beweisen, gerne verschweigt.


    Und erst letztens war ich auf einer Impfgegner-Webseite, die mal forsch die Impfkomplitaionen (mit einer Kompliationsrate von 2%) in Deutschland um 200.000 Fälle pro Jahr aufgerundet hat. Und dann geflissentlich verschwiegen hat, dass der Großteil dieser Komplikationen einfach nur in geröteten, geschwollenen Einstichstellen, kurzeitig leichtem Fieber etc. bestehen. Wahrlich nichts Wildes also.
    Im Gegensatz zu z.B. der Komplikationsrate, wenn ein Kind Masern bekommt. Alleine die Lethalitätsrate wäre mir da zu hoch, geschweige denn die anderen Komplikationen.
    Die Impfung bedeutet allerdings nicht, dass man die Masern gar nicht mehr bekommen kann. Einzelne Menschen können dennoch erkranken. tári hat aber völlig recht, wenn sie schreibt, dass der Verlauf dann milder ist und gerade die schwerwiegenden Komplikationen dann ausbleiben.
    Und ja. Das wurde schon mehr als vielfach statistisch bewiesen, auch ohne, dass es wirklich rein klinische Versuchsanordnungen gibt. Die sind nämlich nicht nötig.


    Ich persönlich finde die Einstellung, dass Krankheiten per se gut sind ja eher bedenklich. Ich denke mal, dass da jeder Betroffene das schon anders sieht, erst recht Eltern toter oder schwer beschädigter Kinder nach einer Krankheit. Komisch, dass Hirte diese Probleme nicht so schlimm findet, aber die vermeintlich von Impfungen hervorgerufenen Probleme überdramatisiert.
    Und nicht zu unterschätzen: 20 % aller Krebserkrankungen gehen auf Infektionskrankheiten zurück.


    Was Allergien betrifft. Da kann ich letzter Zeit nur gähnen. Letztlich weiß das niemand so genau. Anscheinend spielen da aber eine ganze Reihe von Dingen eine Rolle, allen voran sicher viele, die wir selber gar nicht beeinflussen können, wie die allgemeine Umweltbelastung. Wie lange wird gestillt? Wie sieht die allgemein Hygiene-Stitation aus? Welche erblichen Vorbelastungen liegen vor? Wie sind die Ernährungsgewohnheiten etc.? All das spielt sicher eine Rolle. Wenn ich aber in all den Babyforen lese, was man alles vermeiden soll, weil es zu vermehrten Allergien führen könnte, dann kann man nur noch die Augen verdrehen, weil sie sich da ständig gegenseitig widersprechen und man letztlich gar nichts mehr tun und essen darf, was dann auch wieder ungesund wäre. :zwinker:
    Abgesehen ist die WAO (World Allergy Organisation) nach eingehendem Studium der Literatur zum Ergebnis gekommen, dass Impfungen nichts mit dem erhöhten Allergieaufkommen zu tun haben (auch wenn einzelne Kinder mal allergisch auf Impfungen reagieren können).
    Es gibt sogar eine Studie mit über 500.000 Probanden, die besagt, dass Menschen, die an Masern erkranken ein höheres Allergie-Risiko haben als nicht erkrankte (=geimpfte) Menschen.


    Ist ja sicher durchgeklungen, dass ich ein Impfbefürworter bin, allerdings kann man durchaus kritisch hinterfragen. Gerade bei der Impfstoffherstellung. Da gibt es sicher Diskussionsbedarf und noch Verbesserungspotential. Man darf aber auch nicht verschweigen, wieviel da in den letzten Jahrzehnten breits passiert ist und auch in diesem Moment arbeiten tausende dran Impfungen noch besser und sicherer zu machen.
    Gewisse Impfungen sind sicher nicht dringend nötig. Auch bei der Gebärmutterhalskrebsimpfung wäre ich momentan noch zurückhaltend bis mehr Langzeit-Studien verfügbar sind.


    Letztlich muss natürlich jeder selber entscheiden. Gerade bei z.B. Grippeimpfungen ist es ja tatsächlich so, das man eben nur meist gegen einen aktuellen Stamm geimpft (der im betreffenden Jahr besonders häufig vorkommt), aber das heißt ja nicht, dass man nicht an einem anderen Stamm erkranken kann. (Dennoch ist gerade die Influenza bei uns oft unterschätzt. Es sterben mehr Menschen an Grippe, als man oft meint. Ich bin selber bei der Grippeimpfung aber eher lax und lasse mich meist nicht impfen, obwohl ich zur Risikogruppe gehöre.)
    Fakt ist aber, dass man, wenn man nach reinen belegbaren Fakten seine Impfentscheidung trifft, sich wohl immer für die Imfung entscheiden würde, nicht dagegen. Menschen entscheiden aber nicht nach den reinen Fakten. Hirte bekanntermaßen auch nicht. Er verbreitet seine persönliche Philosophie, der man sich entweder anschließen kann oder nicht.
    Zu meiner persönlichen Philosophie gehört aber nicht nur das Vertrauen in die Wissenschaft, sondern auch der Gedanke an das Allgemeinwohl. Mit einer Impfung schütze ich nicht nur mich, sondern eben auch andere.


    Im Grunde diskutiern wir hier ein reines Luxusproblem. Früher war man schon mehr als glücklich, dass beim alten Pockenimpftstoff nur 2% aller Geimpften daran gesorben ist. Eine unglaublich hohe Zahl! Aber die Anzahl der Todesfälle durch Pocken war ungleich höher. Seien wir froh, dass diese Krankheit, wie auch z.B. Kinderlähmung durch die konsequenten Impfungen so gut wie ausgerottet sind.


    Ich habe neulich einen 3-Sat-Bericht zum Impfen gesehen, der mir recht gut gefallen hat:

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  • Ehrlich gesagt bin ich ein wenig geschockt, dass es von diesem Buch eine Neuauflage gibt. Schon vor 14-15 Jahren, als meine Tochter im Säuglingsalter war, wurde über dieses Buch diskutiert. Unglaublich, dass Herr Hirte noch immer junge Eltern verunsichert und desinformiert. :entsetzt:
    Aber bei den Naturkatastrophen ist er ja vielleicht ganz gut aufgehoben.


    Von mir nur soviel: ich war sehr kritisch und habe damals sehr viel gelesen, und keines der "Argumente" der Impfgegner (zu denen Martin Hirte ja zählt) konnte mich überzeugen. Ich habe eine naturwissenschaftliche Ausbildung und kann die Seriosität von Quellen ganz gut einschätzen, auch auf fachfremdem (also medizinischem) Gebiet.



    obwohl bereits bewiesen ist, dass Impfungen vermehrt zum Kindstod geführt hat.


    Nein, das ist eben nicht bewiesen. Siehe z.B. hier.



    Ein Punkt der gegen Impfen allgemein spricht, zeigt sich (laut mehreren Untersuchungen) in den Entwicklungsländern:


    Sollte das bei einer erfolgreichen Impfung nicht genau andersherum sein? Also was macht die Impfung mit dem Immunsystem und der eigenen Abwehr?


    Die Aussagekraft und Korrektheit dieser Studien bezweifle ich. In den Industrieländern gibt es offenbar keine derartigen Beobachtungen?



    Für eine schwache Abwehr spricht auch, dass geimpfte Kinder/Personen mehr unter Allergien und Autoimmunkrankheiten leiden als ungeimpfte. Warum wird man nicht darüber aufgeklärt?


    Ganz einfach: Weil es nicht stimmt. (Beweis: ehemalige DDR)


    tári und Kiala haben schon viel geschrieben, dem ich zustimme. Und ich empfehle unbedingt, dass man sich über das Impfen bitte nicht nur bei Herrn Hirte, sondern auch aus anderen, seriösen Quellen informieren sollte.


    Über Herrn Hirte gibt es hier aufschlussreiche ergänzende Informationen, und hier findet man eine Rezension über obiges Buch.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.


  • Über Herrn Hirte gibt es hier aufschlussreiche ergänzende Informationen, und hier findet man eine Rezension über obiges Buch.

    Ja. Psiram kenne ich auch. Die Kritik dort ist fundiert und gut belegt. Ich gebe zu, von dort habe ich die meisten Links zu den wissenschaftlichen Artikeln.
    Ich habe nämlich einen Freundin, die Hirte-Anhängerin ist. Das nervt mich persönlich schon immer tierisch, aber es ist ihre Sache. Sie versucht aber immer meine beste Freundin zu verunsichern, die ein kleines Kind hat, und wenn ich da nicht mit nackten Fakten gegenhalten kann... Deswegen habe ich mir die alle schon wor einiger Zeit in ein Dokument gesichert.


    Gerade die Verunsicherung junger Mütter scheint ein großer Sport zu sein. Seufz. Angst kann man nur zu leicht schüren.
    Wenn man sich dann wissenschaftlich fundiert damit auseinandersetzt, dann wird schnell klar, dass fast alle Argumente der Impfgegner leicht abzuschmettern sind. Aber dafür braucht man nicht nur Geduld, Zeit, Englischkenntnisse (denn wissenschaftliche Fachartikel erscheinen nun einmal auf englisch), sondern auch eine gewisse Vorbildung, welche Artikel tatsächlich fundiert sind.


    Ich habe mir nämlich auch den Artikel durchgelesen, auf den Hirte die Allergie-Theorie stützt. Erst mal ein eher kleiner Probanden-Pool, der für eine medizinische Studie aber ausreichend wäre. Das größere Problem ist, dass sich beide untersuchte Gruppe eben nicht nur in einem Punkt (der Impfung ) unterschieden, sondern in mehreren. Niemand kann also sagen, auf welchen Faktor oder welche Kombination von Faktoren die geringere Allergierate zurückzuführen ist. Ich will dem Autor jetzt nicht unbedingt Böswilligkeit unterstellen, aber als Antroposoph hat er die Ergebnisse wohl so interpretiert, wie er sie sehen wollte.
    Fakt ist jedenfalls, dass die Allergie-Zusammenhänge inzwischen widerlegt wurden. Also keine Angst deswegen!


    Die DDR ist wirklich das beste Beispiel. Sehr hohe Durchimpfungsraten und niedrige Allergieraten. Nach der Wende stiegen die Allergieraten, während die Durchimpfungsrate sank.

  • Soo, die Schwiegereltern sind wieder zurück in Frankreich und ich hab hier mal ein wenig nachlesen können, also noch nicht weiter im Buch aber ein paar der Links hier und ich verstehe nun ein wenig besser, was Martin Hirte macht. Trotzdem werde ich weiterhin versuchen bei meinem Kinderarzt einen Impf-Informations-Termin zu bekommen und mich mit ihr darüber zu unterhalten. Wir werden unsere Tochter impfen lassen, derzeit steht halt nur zur Frage: Wann? Wogegen? Wie? .. wir haben ja noch das Problem, dass Lillys Papa nach Spritzen umkippt, sprich eine Schockreaktion bekommt und wir nicht wissen, ob Lilly auch so reagiert, was in ihrem Alter ja doch ein viel höheres Risiko an Folgeschäden hätte als bei meinem Mann. Daher ist es bei uns umso wichtiger vorher mit dem Kinderärztin alles zu besprechen und entsprechend vorzubereiten.


    Eins hat das Buch und auch das Thema bei mir jedenfalls bewirkt: Ich gehe kritischer an die Sachen heran, egal ob es nun Impfen oder Medikamente oder was weiß ich Essen (auch so ein Streitthema bei Säuglingen) ist. Und was mir wichtig ist, ich spreche mit meiner Schwester darüber, die ja als Tagesmutter arbeitet und viel Dinge mir nochmal anders beleuchtet.

    Bücherwurm - naher Verwandter der Lindwürmer<br /><br />Wenn es sein muss, trete ich auch Zwerge! - Hildegunst von Mythenmetz<br /><br />:buecherstapel:


  • Da denke ich nur an die uralte Autismus-Masernimpfung-Geschichte. In seriösen Studien schon ein halbes Dutzend mal widerlegt worden, aber immer noch gerne von Impfgegnern zitiert.


    Ich wollte das anfänglich gar nicht erwähnen, aber genau dieses Autismusmärchen ist etwas, dass mir auch beruflich und im Rahmen meiner Ausbildung begegnet und so etwas macht mich wirklich wütend, denn hier werden Eltern verunsichert mit etwas, was ganz klar nicht erwiesen ist und sogar widerlegt werden konnte. Der Urheber dieser Gerüchte hat übrigens in Großbritannien mittlerweile Berufsverbot, klick.


    Jenny McCarthy hat hier auch ihre Popularität genutzt, um diese Annahmen zu fördern, da sie selbst einen autistischen Jungen hat. Ich möchte hier nicht über ihr Privatleben urteilen, aber sie lässt wohl nichts unversucht, um ihren Sohn von Autismus zu "heilen". Das ist nicht möglich, und inwiefern es für ein Kind gut ist, wenn die Eltern es nicht als das akzeptieren, was es ist, ist wie gesagt spekulativ. (Das heißt nicht, dass ich gegen therapeutische und medizinische Maßnahmen für autistische Menschen bin, das befürworte ich natürlich, aber dezidierte Heilungsmaßnahmen gibt es nicht!)

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.


  • Trotzdem werde ich weiterhin versuchen bei meinem Kinderarzt einen Impf-Informations-Termin zu bekommen und mich mit ihr darüber zu unterhalten. Wir werden unsere Tochter impfen lassen, derzeit steht halt nur zur Frage: Wann? Wogegen? Wie?

    Ein Gespräch mit dem Kinderarzt kann nie schaden.


    Besser als Hirte ist und bleibt allerdings die STIKO, auch wenn er sie verteufelt. Ich will nicht abstreiten, dass bei dem einem oder anderem Mitglied nicht auch Geld der Pharmaindustrie eine Rolle gespielt haben mag, aber diese Komission wird streng überwacht und besteht auch gutem Grund aus mehreren Mitgliedern, die alle ohne Frage gute Wissenschaftler und Experten sind. Ein Blick auf ihre Impfempfehlungen ist sicher nicht verkehrt.



    .. wir haben ja noch das Problem, dass Lillys Papa nach Spritzen umkippt, sprich eine Schockreaktion bekommt und wir nicht wissen, ob Lilly auch so reagiert, was in ihrem Alter ja doch ein viel höheres Risiko an Folgeschäden hätte als bei meinem Mann.

    Zunächst sollte mal abgeklärt werden was zu dieser Schockreaktion führt. Ist es eine Allergie? Wenn ja, worauf ist er allergisch? Dann vielleicht vorher einen Bluttest bei der Kleinen machen, ob sie auch allergisch auf die Substanz reagiert.


    Oder ist es ein rein psychologischer Effekt? Der dürfte dann völlig individuell und insofern irrelevant sein. Eine Spritze beim Arzt zu bekommen ist für die meisten Menschen auch eine Stresssituation, so dass mal der Blutdruck absacken kann.
    Für Babys ist das eher uninteressant, so lange es nicht spürt, dass die Mutter wegen des Termins gestresst ist.


    Tritt das Phänomen nur bei Impfungen oder auch bei anderen Spritzen/Blutabnahme auf?
    Viele Menschen reagieren sensibel auf den Einstichschmerz.
    Im schlimmsten Fall könnte es eine neurologsiche Ursache haben, die auch dringend abgeklärt werden sollte.


    Kreislaufschwierigkeiten nach Spritzen sind jedenfalls nicht ungewöhnlich und im allgemeinen nicht bedenklich. Wenn man dazu neigt, sollte man aber nach der Spritze 10-15 Minuten in liegender oder auch sitzender Position abwarten und vom Arzt nachbeobachtet werden. Das machen die meisten Ärzte problemlos, ganz sicher auch der Kinderarzt.


    Was ich gut finde, ist das heutzutage viele Kinderarztpraxen auch zwei Wartezimmer haben. So muss man als Impfkandidat nicht mit den infektiösen anderen Patienten zusammenkommen.


    Insgesamt würde ich Müttern immer empfehlen vormittags impfen zu lassen und möglichst nicht am Freitag. Sollte ein Kind wirklich einmal unter einer problematischen Impfreaktion leiden ist es besser, wenn man einen Arzt gut erreichen und befragen kann. Nachts oder am Wochenende bleibt nur die Notaufnahme, die in den meisten Fällen sicher nicht gleich nötig ist.


    Ich persönlich reagiere auf Impfungen immer mit geschwollenem Arm, Bewegungseinschränkung und Druckempfindlichkeit. Nicht weiter tragisch. Ich muss nur unbedingt darauf achten immer in den linken Arme impfen zu lassen, weil ich Rechtshänderin bin. Das hat mich in der Schulzeit mal in Schwierigkeiten gebracht, weil die Reaktion so schlimm war, dass ich rechts geimpft eine Klausur nicht mitschreiben konnte. :breitgrins:
    Hat mich aber noch nie vom Impfen abgehalten.



    Ich wollte das anfänglich gar nicht erwähnen, aber genau dieses Autismusmärchen ist etwas, dass mir auch beruflich und im Rahmen meiner Ausbildung begegnet und so etwas macht mich wirklich wütend, denn hier werden Eltern verunsichert mit etwas, was ganz klar nicht erwiesen ist und sogar widerlegt werden konnte. Der Urheber dieser Gerüchte hat übrigens in Großbritannien mittlerweile Berufsverbot, klick.

    Wakefield ist ein wirklich bekannter Name deswegen. Immer wieder gerne zitiert, wenn es um gefälschte Ergebnisse, Bestechung und Bereicherung geht. Er wurde harsch abgekanzelt, weil er Geld von der "Autismus"-Seite bekommen hat und Patente für die von ihm empfohlene Alternativ-Impfung hatte.



    Jenny McCarthy hat hier auch ihre Popularität genutzt, um diese Annahmen zu fördern, da sie selbst einen autistischen Jungen hat.

    Seufz. Bei solchen Leuten bin ich immer zwiegespalten. Sie hat unrecht, aber ich kann verstehen, dass man nach Erklärungen und Lösungen sucht, wenn man ein krankes Kind hat. Ein Phänomen, das man häufig findet. Es ist immer einfacher jemanden die Schuld zu geben und jede Mutter will natürlich ein möglichst normales Leben für ihre Kinder. Da klammert man sich eben mit aller Macht an jede Hoffnung, erst recht, wenn die Medizin einem keine machen kann.