Elizabeth George - Denn bitter ist der Tod/For the Sake of Elena

Es gibt 87 Antworten in diesem Thema, welches 23.121 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Bis einschl. Kapitel 12:


    Bisher sehe ich Sarah Gordon auch nicht als Mörderin von Elena, auch wenn es bei ihr Widersprüche gibt. Gareth Randolph kann ich mir auch nicht vorstellen, er war zwar enttäuscht, weil sie ihn nicht wollte, aber das ist als Motiv zu platt. Ich denke, seine Trauer ist auch echt, weil er sie wirklich gern hatte.


    Thorsson kann ich zwar immer noch nicht besser leiden, aber ob er wirklich der Mörder ist? Der Vater des Kindes scheint er nicht zu sein, das ist wohl dieser Victor, den Justine mit Townee besucht. Von Victors Hündin ist doch Townee, oder nicht? Ich bin überrascht, wie schnell hier alle mit dem Heiraten sind, heutzutage ist eine Schwangerschaft kein Grund mehr, daß man direkt heiratet.
    Justine scheint zu wissen, daß zwischen Victor und Elena etwas war.


    Auch die Geschichte, wie Glyn und Anthony zusammengekommen sind, ist etwas schräg: nur weil er mit ihr geschlafen hat, ist die logische Konsequenz, daß er sie heiratet? Aha, sehr gute Voraussetzungen für eine glückliche Ehe. Kein Wunder, daß die Beiden sich nichts mehr zu sagen haben und nur noch Frust und Demütigung zwischen den Beiden stehen.
    Anthonys Verhalten Elena gegenüber kann ich auch nicht gutheißen, auch wenn er sich um sie bemüht hat: statt sie nach seinen Vorstellungen zu lenken und zu formen, hätte er ihr lieber alle Möglichkeiten zur Verfügung gestellt, die es für Gehörlose gibt, damit Elena selber das Richtige für sich auswählen kann. Und dann noch die Sache mit Adam Jenn, der mit Elena anbändeln sollte, weil ihr Vater ihn für eine gute Partie gehalten hat. Daß Elena keine hohe Meinung von ihrem Vater hatte, kann ich allmählich immer besser nachvollziehen. Und dann immer sein Selbstmitleid, in dem er sich suhlt - als er seiner Exfrau im Beerdigungsinstitut endlich mal Kontra gibt, hat er mir deutlich besser gefallen.
    Glyn nervt mich aber auch trotz allen Schmerzes.


    In welcher Verbindung steht Rosalyn mit Elenas Tod? Hat sie wirklich etwas gesehen oder weiß etwas?


    Könnte Rowena, Victors Frau, die Mörderin sein? Sie hätte ein Motiv, wenn sie hinter das Verhältnis zwischen ihrem Mann und Elena und deren Schwangerschaft gekommen ist. Dazu würde auch passen, daß Elena meinte, ihren Hund zu sehen, als der Mörder ihr aufgelauert hat.

    Liebe Grüße

    Karin

  • In welcher Verbindung steht Rosalyn mit Elenas Tod? Hat sie wirklich etwas gesehen oder weiß etwas?


    Ich finde, das Elizabeth George das sehr geschickt macht. Ab und zu streut sie von der Seite einen neuen Hinweis ein, bei dem man wieder so richtig ins Grübeln kommt.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Das Symbol des Fisches im Kalender von Elena bleibt weiterhin ein Rätsel.


    Stimmt, das ist mir auch noch nicht klar. Ich muß dabei immer an das christliche Symbol denken - das würde wiederum zur Hlg. Cacilia passen, die die Menschen in ihrem Umfeld gerne zum Christentum bekehrt hat. Aber wie passt hier Elena rein?



    Und dann die Tochter Elena - was Justine da Lynley erzählt hat, dass Elena sich, nach Sex stinkend, an ihren Vater schmiegt, damit der auch ja merkt, wie normal sie ist ?! Da schüttelt's mich!


    Da hat es mich auch geschüttelt.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Ich finde, das Elizabeth George das sehr geschickt macht. Ab und zu streut sie von der Seite einen neuen Hinweis ein, bei dem man wieder so richtig ins Grübeln kommt.


    Da hast du recht, daher habe ich auch bei ihren Büchern kaum eine Ahnung, in welcher Richtung das Motiv und der Täter liegen könnte, weil sie immer wieder Hinweise einstreut und ich mir immer unsicherer werde, welche davon relevant sein könnten und welche nicht.


    Ich habe noch einen Verdächtigen: Cuff, weil er in die Kirche geht - wegen der Verbindung zur Hlg. Cäcilia; o.k., das ist jetzt etwas dünn :breitgrins:

    Liebe Grüße

    Karin

  • Mist, ich komme kaum voran ... Fußball und Arbeitsleben :grmpf:


    Naja, hier mal bis Kapitel 5:


    Das "Ceephone" (wie heißt das Ding eigentlich auf deutsch?) ist aus heutiger Sicht niedlich antiquiert, aber damals war das sicherlich eine riesige Erleichterung für gehörlose Menschen. Interessant, auch heute noch, finde ich.


    Zwischen Justine und Anthony steht es offenbar nicht gerade zum Besten. Mich würde mal interessieren, was sie tatsächlich von Elena gehalten hat. Auf jeden Fall finde ich ihr unterwürfiges Verhalten vorsintflutlich. Aber das hat sie wohl so gelernt, und ich könnte mir sogar vorstellen, dass das, v.a. in gewissen Kreisen, heute noch gerne gesehen wird :rollen: Ich bin gespannt, was wir noch über Anthonys Geliebte erfahren. In irgendeiner Form wird die ja bestimmt noch eine Rolle spielen.


    Mir kommt auch Anthonys Selbstzerfleischung spanisch vor. Ist das wirklich Trauer gemischt mit Reue über gemachte Fehler? Ich glaube auch nicht, dass sein Auszug genau die Auswirkungen auf seine Tochter hatte, die er genannt hat. Sicher war das ein traumatisches Ereignis für das kleine Mädchen, aber ich glaube nicht, dass sie sich noch als Erwachsene Vorwürfe deswegen gemacht hat. Eher könnte ich mir denken, dass sie sauer auf ihren Vater war.


    Interessant auch, dass die Familie Weaver zu den gesellschaftlichen Emporkömmlingen gehört (das mit dem "falschen" Namen und die Reaktion von Justines Eltern darauf war ja auch ein Ding, oder?)


    Gefallen hat mir Lynleys Gespräch mit Miranda Webberly. Die fand ich ziemlich sympathisch, und aufschlussreich war die Unterhaltung auch: Elena scheint sehr beliebt und lebenslustig gewesen zu sein und amurösen Abenteuern nicht abgeneigt - ob da der Schlüssel zu ihrer Ermordung liegt?


    Barbara hat mir hier erneut richtig leid getan, als ihre Mutter es ihr, natürlich ungewollt und unbewusst, so schwer gemacht hat. Bezeichnend auch, dass sie zwar daran gedacht hatte, ein Foto ihres Bruders und ihres Vaters einzupacken, aber keins von sich selbst.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Das "Ceephone" (wie heißt das Ding eigentlich auf deutsch?) ist aus heutiger Sicht niedlich antiquiert, aber damals war das sicherlich eine riesige Erleichterung für gehörlose Menschen. Interessant, auch heute noch, finde ich.


    Das ist ein Schreibtelefon



    Bezeichnend auch, dass sie zwar daran gedacht hatte, ein Foto ihres Bruders und ihres Vaters einzupacken, aber keins von sich selbst.


    Das fand ich auch.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Gefallen hat mir Lynleys Gespräch mit Miranda Webberly. Die fand ich ziemlich sympathisch...


    Miranda ist mein heimlicher Liebling :herz: Ich finde, sie ist das Gegenstück zu Elena.


    Barbara hat mir hier erneut richtig leid getan, als ihre Mutter es ihr, natürlich ungewollt und unbewusst, so schwer gemacht hat. Bezeichnend auch, dass sie zwar daran gedacht hatte, ein Foto ihres Bruders und ihres Vaters einzupacken, aber keins von sich selbst.


    Ich hatte bei Barbara nicht den Eindruck, als ob sie sich zu ihrer Familie zugehörig fühlt. Ihre Eltern haben immer gemeinsam um den toten Bruder getrauert und die lebendige Schwester kaum beachtet.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Miranda ist mein heimlicher Liebling :herz: Ich finde, sie ist das Gegenstück zu Elena.


    Das soll sie wohl auch sein, denke ich. Elena ist mir bis jetzt ja ehrlich gesagt nicht so irre sympathisch.


    Zitat

    Ich hatte bei Barbara nicht den Eindruck, als ob sie sich zu ihrer Familie zugehörig fühlt. Ihre Eltern haben immer gemeinsam um den toten Bruder getrauert und die lebendige Schwester kaum beachtet.


    Wohl wahr :traurig:


    odenwaldcollies: danke für den Link zum Schreibtelefon. Jetzt kann ich mir das Ding auch endlich vorstellen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Übrigens: die Skulptur der heiligen Cäcilia, die Lynley meint, ist auch die, die ich im Kopf hatte: klick. Das Original hab ich sogar schon mal in Rom gesehen, im erwähnten Brompton Oratory befindet sich eine Kopie.


    Ich glaube nicht, dass über die optische Ähnlichkeit hinaus da irgendein Zusammenhang besteht. Cäcilia wurde nicht erdrosselt, sondern starb nach einer misslungenen Enthauptung, das Mal am Hals der Statue ist also ein tiefer Schnitt.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Danke für den Link!


    Kirsten
    Ja irgendwie ist Barbara in ihrer Familie lange Zeit nur noch fehl am Platz. Ich hatte vor allem bei ihrem Vater immer den Eindruck das er einfach keinen Weg gefunden hat seine Trauer auch mit ihr zu Teilen und irgendwann war es dann zu spät dafür.

  • Und dabei war Barbara ja schon zu Lebzeiten ihres Vaters diejenige, die den ganzen Kram (zumindest organisatorisch) zusammengehalten hat.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Das hat aber nicht gezählt. Vielmehr hatte ich oft den Eindruck, als ob die Rollen vertauscht wären, so unselbständig wie sich die Eltern benommen haben. Es ist aber auch sehr einfach wenn man jemand hat, der jede Arbeit abnimmt. Warum sollte man das ändern wollen?

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Das stimmt, es wurde immer als selbstverständlich angesehen, zumal der Vater ja aufgrund seiner Krankheit und die Mutter aufgrund ihrer Demenz immer weniger in der Lage war, sich selbst vorzustehen. Und wahrscheinlich hat Barbara sich auch vorher schon für ihre Eltern den Hintern aufgerissen, während die sich an die Vergangenheit und den toten Sohn geklammert haben. Schon traurig, wie sie übersehen haben, dass sie eine lebende Tochter haben und nicht nur eine Art Mädchen für alles :traurig:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Findet ihr auch, dass aus dem "Langzeitprojekt Elizabeth George" ein "Langzeitprojekt Barbara Havers" geworden ist?

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ja, so ein bisschen schon :breitgrins:


    Ich schau aber auch gerne Tommy und Helen über die Schulter und natürlich den St. Jameses, wenn sie denn mitspielen dürfen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Kirsten
    :breitgrins: Havers ist ja insgesamt auch die hm interessantere Figur, sie traut sich einfach mehr und ist so wunderbar schrullig *g*


    Valentine
    Ich "liebe" St. James und Deborah. Ich hatte ganz vergessen wie sehr ich die beiden mag. Bei Helen stelle ich fest das ich sie zu Beginn der Reihe irgendwie etwas zu oberflächlich finde und in späteren Romanen mehr mag. So langsam bekommt ihre Figur ja zum Glück mehr Tiefe. Gerade ihr ganzes Verhalten gegenüber Lynley versteht man ja jetzt schon etwas besser.

  • Während ich Simon und Deborah von Anfang an mochte, ist mir Helen jetzt beim Re-Read viel mehr ans Herz gewachsen als in der ersten Runde. Da war sie einfach immer nur "da", weder besonders toll noch besonders doof.


    Havers' Geschichte ist halt etwas spannender, weil sie aus so schwierigen Verhältnissen kommt und sich ein Stück weit emporgekämpft hat. Hier hat mir ja gefallen, wie sie diesem arroganten Thorsson Paroli geboten hat. Der hatte wohl nicht mit so viel Bildung gerechnet bei dieser schlecht gekleideten "Kuh" mit dem misslungenen Haarschnitt :lachen: Der Kommentar, den sie hinterher zu Lynley abgeben hat, war ja wohl auch klasse, oder?

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • :err: Ich find gerade durch ihren anderen Blickwinkel ergänzt sie Lynley auch so gut. Kein Wunder das er sie immer mehr zu schätzen lernt und so langsam sieht man ja auch das sogar eine Freundschaft möglich ist.

  • Hier hat mir ja gefallen, wie sie diesem arroganten Thorsson Paroli geboten hat. Der hatte wohl nicht mit so viel Bildung gerechnet bei dieser schlecht gekleideten "Kuh" mit dem misslungenen Haarschnitt :lachen: Der Kommentar, den sie hinterher zu Lynley abgeben hat, war ja wohl auch klasse, oder?


    Das hat mir auch gut gefallen weil es zeigt, wie viel in ihr steckt.


    Ich freunde mich bei den reReads mit Deborah an. Gerade in den späteren Büchern geht sie mir mit ihrer Leidensrolle auf die Nerven, aber jetzt werde ich wieder daran erinnert, wie es dazu gekommen ist und kann sie besser verstehen.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Findet ihr auch, dass aus dem "Langzeitprojekt Elizabeth George" ein "Langzeitprojekt Barbara Havers" geworden ist?


    :breitgrins: Mir geht es wie Holden, ich hatte Helen bisher eher oberflächlich nur wahrgenommen, was aber sicherlich auch daran liegt, daß ich die Bücher zwischen dem ersten und dem sechsten Band bisher gar nicht kannte. Und dann hatte ich das damals auch wild durcheinandergelesen. Ich bin sowieso überrascht, wieviele Bücher ich aus der Reihe noch gar nicht gelesen habe, gefühlsmäßig hatte ich auf viel mehr getippt.



    Der hatte wohl nicht mit so viel Bildung gerechnet bei dieser schlecht gekleideten "Kuh" mit dem misslungenen Haarschnitt :lachen: Der Kommentar, den sie hinterher zu Lynley abgeben hat, war ja wohl auch klasse, oder?


    Der war genial :breitgrins:



    Miranda ist mein heimlicher Liebling :herz: Ich finde, sie ist das Gegenstück zu Elena.


    Miranda ist mir auch deutlich sympathischer als Elena.


    Valentine:
    Danke für den Link :winken:


    Ich bin inzwischen mitten im 19. Kapitel:
    Es gibt eine zweite Leiche ich habe noch weniger eine Ahnung, was die beiden Toten miteinander verbunden haben könnte, außer daß sie Beide Langstreckenläuferinnen sind. Aber hier liegt ja wohl kaum ein Motiv. War Georgina vielleicht auch schwanger? Aber dann kann eigentlich Rowena nicht dahinterstecken, außer Herington hätte auch mit ihr ein Verhältnis gehabt, aber das wäre schon arg konstruiert.
    Aber Herington ist auch nicht der Vater von Elenas Kind? Die Gute war ja tüchtig unterwegs :breitgrins: Wer ist denn nun der Vater? An Thorsson glaube ich immer weniger. Adam Jenn ist es auch nicht; das war doch oberpeinlich, als Arthur ihn mit der Vaterschaft konfrontiert und ihm nicht zuhört. Der Einzige, der Elenas Taubheit immer wieder heraushebt und sie damit von den "Normalen" abgrenzt, ist doch Anthony. Ich bin da völlig bei Adam, als er sagt, daß Elena doch nur taub war, aber bei Anthony könnte man meinen, daß wäre ein Makel, der von vornherein das ganze Leben zerstört. Auch wenn mir Elena immer noch nicht sehr sympathisch ist, kann ich ihre Rebellion gegen den Vater immer besser verstehen :rollen:


    Und an Justines Stelle hätte ich Glyn vor die Tür gesetzt, als sie sie so angegriffen und ihr auch noch unterstellt, evtl. mit dem Mord an Elena zu tun zu haben. An ihrer Stelle sollte sie wirklich mal mit der Faust auf den Tisch hauen und auch Anthony mal den Kopf waschen.


    Die beiden Gerichtsmediziner sind ja ziemlich ineffizient, gut, daß Lynley auf die Idee mit St. James kommt, ich dachte schon, er taucht diesmal gar nicht auf.


    Wieso ist Melinda eigentlich so hysterisch? Und warum ist sie sicher, daß Gareth der Mörder von Elena sei? Was weiß Rosalyn, daß Melinda der Meinung ist, sie wären beide in Gefahr?


    Pens Mann Harry ist ein A.... - sorry, aber ist doch wahr. Allmählich zeigt er sein wahres Gesicht: er will nur ein Hausmütterchen haben, das sich nur um die Kinder und um sonst nichts anderes kümmert. Ich hoffe nur, Pen will das nicht wirklich die nächsten Jahre mitmachen, sondern kann einen Schlußstrich ziehen, sonst versauert sie irgendwann in ihrer Frustration.


    Puh, Mrs. Gustafsons Methoden mit dem Staubsaugerschlauch sind ja heftig, und auch wenn Barbara das ablehnt, ist sie zu hilflos, um etwas dagegen zu tun.

    Liebe Grüße

    Karin