03 - Seite 163 bis Ende

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  • Hier könnt ihr über Seite 163 (ab 2. März 2012) bis zum Ende schreiben.
    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Abschnittseinteilung nicht vorgesehen.

    LG, Dani


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  • Die Geschichte hat mich so berührt, dass ich heute bereits den letzten Abschnitt lesen musste und das Ende lässt mich überrascht zurück.


    Die Partitur taucht also wirklich noch auf, sie wurde also doch nicht verbrannt. Und Nicolas hält weiterhin daran fest, dass Giovanna Eleonore aus dem Koma singen soll.


    Über Afrika erfahren wir auch im letzten Abschnitt nichts, aber über die Beziehung zwischen Nicolas und Eleonore, denn sie wollte sich von ihm trennen. Er wollte dies jedoch nicht akzeptieren, sie streiten im Auto und dabei geschah dann der Unfall. Das Verlieren des Kindes hat also für die Zerstörung der Beziehung gesorgt, denn Eleonore konnte den Tod ihres Sohnes nicht verwinden, wer mag ihr das verübeln?


    Dennoch war ich überrascht, dass sie eigentlich schon kein liebendes Paar mehr waren.


    Das Ende hat mich überrascht, denn ich hatte stets angenommen, dass er Giovanna für seine Liebste opfern würde, aber das tut Nicolas nicht. Er lässt Eleonore ziehen und deshalb mag ich das Ende des Buches sehr.


    Verwirrt hingegen hat mich das afrikanische Ritual zum Schluss (im Epilog). Nicolas sitzt in brennender Hütte und kommt erst in letzter Sekunde heraus? Was bringt ihm das? Böse Geister aus ihm treiben? Ich habe leider keinen Hang zum Spirituellen, daher verstehe ich es nicht so recht.


    Ansonsten habe ich das Buch wirklich sehr gern gelesen, da man hier die Liebe zur Musik spüren kann und die Sprache für mich etwas Magisches hatte.

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Ich bin noch nicht ganz durch mit diesem Abschnitt, 30 Seiten fehlen noch. Sehr spannend ist es allerdings!


    Am Anfang des Buches dachte ich noch es handelt sich hier um eine Bilderbuchehe. So zärtlich wie er von seiner Ehefrau stets gesprochen hat. Doch schon im Mittelteil gibt es Andeutungen, dass doch nicht alles so rosig war. Nach der Totgeburt des Sohnes kam ein Riss in die Beziehung, der statt zu heilen immer größer wurde. Zum Ende hin wird mir Nicolas zuweilen immer unsympathischer. Das Gezanke mit der Schwester von Eleonore. Seine Wutausbrüche. Seine Unfähigkeit mit der Trauer seiner Frau umzugehen, und ihr Zeit zu lassen. Stattdessen bedrängt er sie - Worte, Zuneigungen, Urlaubspläne. Jeder hat seine eigene Art zu trauern, und er kann mit ihrer Art es zu tun, nicht umgehen. Schließlich wird er sogar handgreiflich. :entsetzt: Auch als Eleonore ihm offenbart, dass sie sich trennen möchte, flippt er völlig aus. Beide angetrunken, streitend und brüllend im Auto, klar das das schiefgehen musste. :sauer:


    Diese wundersame Partitur hat sich auch mehr und mehr als Teufelswerk herausgestellt. Das Leben des Kardinals wurde verlängert, doch er hat jeden Tag unerträgliche Schmerzen. Ich glaube also nicht, dass sich die Ehefrau retten lässt. Und hoffe, dass Giovanna aufhört mit der Singerer dieser verflixten Partitur, bevor es ihr so übel ergeht wie (ihrem Vorfahr?) Antonio.

    Ich hieß hier mal caithlin.<br /><br />&quot;If I had a dollar for every time i felt more emotion for a fictional character than people in real life, I could pay for the psychiatric help I obviously need.&quot;

    Einmal editiert, zuletzt von rubenselfe ()

  • So, ich habe den letzten Abschnitt auch gelesen und fand das Ende sehr stimmig.


    Ich dachte auch bis zum Schluss, dass Nicolas Giovanna opfern würde, hab mich aber sehr gefreut, als er sich dagegen entschieden hat.


    Obwohl ja immer noch nicht ganz klar geworden ist, was sie eigentlich in Afrika gemacht haben, oder was Éléonore wohl von Beruf war, wurde ja immerhin klar, wie es mit ihrer Ehe so stand. Ich hatte schon so ein Gefühl dass nicht alles so toll war, wie es zuerst aussieht. Die Totgeburt ihres Sohnes hat Éléonore sehr mitgenommen. Und obwohl ich Nicolas Verhalten ihr gegenüber nicht gutheiße und ihn unsympathisch finde, muss ich doch sagen, dass auch Éléonore sich nicht fair verhält. Natürlich trauert sie, aber das ist kein Grund, darüber die Lebenden zu vergessen oder Nicolas Vorwürfe zu machen. Letztendlich zeigt sich hier aber eine recht typische Entwicklung nach dem Verlust eines Kindes. Entweder es schweißt zusammen, oder die Wege trennen sich, da die Art zu trauern einfach zu unterschiedlich ist.



    Verwirrt hingegen hat mich das afrikanische Ritual zum Schluss (im Epilog). Nicolas sitzt in brennender Hütte und kommt erst in letzter Sekunde heraus? Was bringt ihm das? Böse Geister aus ihm treiben? Ich habe leider keinen Hang zum Spirituellen, daher verstehe ich es nicht so recht.


    Das Ritual soll die Menschen von ihrer Trauer befreuen, wie von bösen Geistern. Nach einer angemessenen Trauerzeit wird das Haus angesteckt, damit niemand mit den Geistern leben muss. Diejenigen, die Leben wollen und ihre Trauer hinter sich lassen können, verlassen das brennende Haus, die anderen werden im Tod mit den verlorenen Seelen vereint.
    Ich denke wer so ein Ritual überstanden hat, kann sich wieder auf sein eigenes Leben konzentrieren, weil es hilft, symbolisch Abschied zu nehmen.
    Ich hoffe, dass Nicholas und Giovanna am Ende zusammengekommen sind, und er sich von Élónores Geist befreien wollte, um mit ihr glücklich zu sein. Schade dass wir nicht erfahren haben, was in der Nacht seines Filmrisses geschah.


  • Das Ritual soll die Menschen von ihrer Trauer befreuen, wie von bösen Geistern. Nach einer angemessenen Trauerzeit wird das Haus angesteckt, damit niemand mit den Geistern leben muss. Diejenigen, die Leben wollen und ihre Trauer hinter sich lassen können, verlassen das brennende Haus, die anderen werden im Tod mit den verlorenen Seelen vereint.
    Ich denke wer so ein Ritual überstanden hat, kann sich wieder auf sein eigenes Leben konzentrieren, weil es hilft, symbolisch Abschied zu nehmen.
    Ich hoffe, dass Nicholas und Giovanna am Ende zusammengekommen sind, und er sich von Élónores Geist befreien wollte, um mit ihr glücklich zu sein. Schade dass wir nicht erfahren haben, was in der Nacht seines Filmrisses geschah.


    Danke für deine Erklärung, jetzt verstehe ich das Ganze besser.


    Ja hoffentlich kann Nicolas mit Giovanna in ein neues Leben starten, ich würde es ihm von Herzen wünschen.

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Ich bin auch durch mit dem Buch und fand leider den letzten Teil am wenigsten gelungen. Ich hatte das Gefühl alles musste nun irgendwie schnell gesagt und abgehandelt werden, als kenne die Autorin die Situation von Nicolas sehr gut, dass der Abgabetermin vom Manuskript immer näher rückt.


    Mit dem Ende hatte ich ja gerechnet, bzw. hatte ich es so erhofft. Das er sich gegen den Gesang entscheidet und Eléonore ziehen lässt. Das war für mich stimmig, alles andere wäre mir zu abgefahren geworden.


    Allerdings ging es mir eben einfach zu schnell. Viele Seiten lang kämpft Nicolas verbissen um seine Frau und ist regelrecht blind vor Eifer - unbedingt will er, dass diese Partitur für seine Frau gesungen wird und dann! Innerhalb kürzester Zeit überlegt er es sich anders und lässt von seinem Plan ab. Mir fehlen da seine Denkmuster, seine inneren Zwiespalte, sein hin- und hergerissen sein.


    Die Szene als er Eléonore nötigt sich nackt zu zeigen und er sie gewaltsam festhält hat mich weit von Nicolas entfernt. So ein Verhalten ist für mich immer unentschuldbar und hat ihn sehr befremdlich werden lassen. Er wirkte zudem durchgehend im Buch recht wankelmütig und ungefestigt, feige und unüberlegt. Ich kann Eléonore gut verstehen, dass sie nach ihrem schweren Verlust keine Bindung mehr zu ihm aufbauen konnte.


    Das sie das Auto gefahren hat überraschte mich. Als sie auf das Licht des anderen Autos zugefahren ist hätte ich den "Unfall" an dieser Stelle beendet und sie hineinfahren lassen und den Leser selbst entscheiden lassen ob es ein Unfall war oder ein erweiterter Suizid. Das hätte ich persönlich spannender gefunden.


    Das Ritual in Afrika war fast notwendig und ist durch den Epilog gut gelöst worden, so ist es der Autorin gut gelungen noch einmal die Brücke nach Afrika zu schlagen.


    Insgesamt ein wirklich gutes Buch mit einigen Schwächen und einem leider nicht so starken Ende. Es hat jedoch Freude bereit es zu lesen.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele. [Cicero]


  • Allerdings ging es mir eben einfach zu schnell. Viele Seiten lang kämpft Nicolas verbissen um seine Frau und ist regelrecht blind vor Eifer - unbedingt will er, dass diese Partitur für seine Frau gesungen wird und dann! Innerhalb kürzester Zeit überlegt er es sich anders und lässt von seinem Plan ab. Mir fehlen da seine Denkmuster, seine inneren Zwiespalte, sein hin- und hergerissen sein.


    Ich fand auch, dass es am Ende dann sehr schnell geht und man von seiner Entscheidungs-Findung gar nichts mitbekommen hat. Ich glaube aber, dass es Absicht war, weil er zum einen zu der Zeit vielleicht nicht mehr genug Zeit hatte, alles aufzuschreiben, und zum anderen sollte es ja auch für den Leser überraschend kommen, wie er sich nun entscheidet.
    Ich finde es aber schade, dass man gar nicht mehr erfahren hat, ob sich Giovanna wieder erholt hat, schließlich hat sie das verbotene Stück ja auch schon vor Nicolas gesungen.



    Die Szene als er Eléonore nötigt sich nackt zu zeigen und er sie gewaltsam festhält hat mich weit von Nicolas entfernt. So ein Verhalten ist für mich immer unentschuldbar und hat ihn sehr befremdlich werden lassen. Er wirkte zudem durchgehend im Buch recht wankelmütig und ungefestigt, feige und unüberlegt. Ich kann Eléonore gut verstehen, dass sie nach ihrem schweren Verlust keine Bindung mehr zu ihm aufbauen konnte.


    Sein Verhalten war wirklich total respektlos. Mir war er auch bis zum Schluss unsympathisch und ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass er sein Leben einfach nicht in Griff hat. Auch schon vor dem Verlust des Kindes.



    Das Ritual in Afrika war fast notwendig und ist durch den Epilog gut gelöst worden, so ist es der Autorin gut gelungen noch einmal die Brücke nach Afrika zu schlagen.


    Das hat mich auch gefreut. Hoffentlich hat ihn das Feuer-Ritual auch wirklich befreit.

  • Ich bin schon Anfang der Woche fertig geworden mit dem Buch. Mit hat das Lesen alles in allem viel Spaß gemacht. Die Geschichte mit der Suche nach der Partitur war spannend erzählt. Die Auflösung ist glücklicherweise nicht ins Phantasievolle abgerutscht sondern glaubwürdig erzählt worden. Nicolas als Hauptfigur ist keinesfalls ein Sympathieträger, das hat es für mich aber eher noch interessanter gemacht.



    Und obwohl ich Nicolas Verhalten ihr gegenüber nicht gutheiße und ihn unsympathisch finde, muss ich doch sagen, dass auch Éléonore sich nicht fair verhält. Natürlich trauert sie, aber das ist kein Grund, darüber die Lebenden zu vergessen oder Nicolas Vorwürfe zu machen.


    Vielleicht habe ich etwas überlesen, aber es wird doch nicht gesagt, wieviel Zeit tatsächlich vergangen ist zwischen dem Ereignis der Totgeburt und dann diesem Streit wo er handgreiflich wird?! Eine Trauerphase steht jedem zu, darüber hinaus aber gebe ich dir recht. Doch wie lang ist zu lang? Früher galt ein Jahr, das Trauerjahr, als allgemein akzeptiert.



    Letztendlich zeigt sich hier aber eine recht typische Entwicklung nach dem Verlust eines Kindes. Entweder es schweißt zusammen, oder die Wege trennen sich, da die Art zu trauern einfach zu unterschiedlich ist.


    Ja, daran musste ich auch denken.



    Das Ritual in Afrika war fast notwendig und ist durch den Epilog gut gelöst worden, so ist es der Autorin gut gelungen noch einmal die Brücke nach Afrika zu schlagen.


    Der Epilog hat mir auch sehr gut gefallen, das macht die ganze Sache einfach rund. Anfangs habe ich mich dauernd gefragt, warum ständig Afrika Erwähnung findet, doch das Ende macht es für mich sehr stimmig. Und es schließt zum Anderen die Geschichte von Nicolas und Eleonore ab, sodass er einen neuen Anfang in seinem Leben machen kann.

    Ich hieß hier mal caithlin.<br /><br />&quot;If I had a dollar for every time i felt more emotion for a fictional character than people in real life, I could pay for the psychiatric help I obviously need.&quot;

  • Vielleicht habe ich etwas überlesen, aber es wird doch nicht gesagt, wieviel Zeit tatsächlich vergangen ist zwischen dem Ereignis der Totgeburt und dann diesem Streit wo er handgreiflich wird?! Eine Trauerphase steht jedem zu, darüber hinaus aber gebe ich dir recht. Doch wie lang ist zu lang? Früher galt ein Jahr, das Trauerjahr, als allgemein akzeptiert.


    Wurde nicht irgendwo erwähnt, dass nach 8 Jahren in Afrika das Kind geboren wurde, und sie nach 10 Jahren nach Frankreich zurückgekehrt sind? Damit wären ca. zwei Jahre vergangen. Und obwohl ich es wichtig finde richtig zu trauern, finde ich, dass man die Lebenden darüber nicht vergessen sollte. Und wenn man unterschiedliche Arten hat, mit Trauer umzugehen, sollte man wohl am Besten darüber reden. Ich finde Nicolas und Éléonore wirken nicht so, als hätten sie sich mal ausgesprochen. Ob sie dann vielleicht noch eine Chance gehabt hätten?

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich bin auch durch mit dem Buch und muss gestehen, dass es mir jetzt insgesamt nicht so besonders gefallen hat. Irgendwie ist meine Vorstellung von "romantisch", wie das Buch auf der Rückseite angepriesen wird, eine andere...


    Nicolas fand ich gerade in diesem Abschnitt irgendwann nur noch anstrengend. Wie er verbissen an dieser Idee festhält, dass Giovanna für Eléonore singen muss und dabei für mich richtig rücksichtslos vorgeht. Gerade auch noch in Verbindung mit den langsam auftauchenden Erinnerungen, die klar zeigen, dass die Ehe am Ende war und von der großen Liebe nichts mehr übrig... Für mich waren das echt nur seine eigenen Schuldgefühle, da er sich wohl zum Teil schuldig am Unfall gefühlt hat.
    Und sein Verhalten Eléonore gegenüber vor dem Unfall fand ich total daneben. Klar hat sie sich auch unfair verhalten, aber ich muss trotzdem nicht gewalttätig werden. Dann hätten sie mal lieber eine Auszeit nehmen sollen. Schlimm ist das! Jedoch habe ich zu wenig über die gemeinsame Zeit in Afrika und auch die Gründe für Afrika erfahren, um verstehen zu können, wieso sich Eléonore so abkapselt. Das was ich von Nicolas mitbekommen habe, fand ich auch nicht so sympathisch, von daher denke ich, dass schon vor dem toten Kind einiges im argen lag, dass dann an die Oberfläche gekommen ist.



    Ich fand auch, dass es am Ende dann sehr schnell geht und man von seiner Entscheidungs-Findung gar nichts mitbekommen hat. Ich glaube aber, dass es Absicht war, weil er zum einen zu der Zeit vielleicht nicht mehr genug Zeit hatte, alles aufzuschreiben, und zum anderen sollte es ja auch für den Leser überraschend kommen, wie er sich nun entscheidet.
    Ich finde es aber schade, dass man gar nicht mehr erfahren hat, ob sich Giovanna wieder erholt hat, schließlich hat sie das verbotene Stück ja auch schon vor Nicolas gesungen.


    Ja, das hat mir auch gefällt, dass ein bisschen mehr klar wird, dass er schon auf dem Weg sein muss, sich anders zu entscheiden. Für mich kam dann dieses Verhalten von Nicolas total überraschend. Ich war zwar erleichtert, habe aber nicht so wirklich verstanden, wieso er jetzt doch noch seine Meinung geändert hat.
    Auch das weitere Schicksal von Giovanna hätte mich schon interessiert. Schließlich hat sie die Partitur jetzt doch viel zu oft gesungen. :entsetzt:



    Das Ritual soll die Menschen von ihrer Trauer befreuen, wie von bösen Geistern. Nach einer angemessenen Trauerzeit wird das Haus angesteckt, damit niemand mit den Geistern leben muss. Diejenigen, die Leben wollen und ihre Trauer hinter sich lassen können, verlassen das brennende Haus, die anderen werden im Tod mit den verlorenen Seelen vereint.
    Ich denke wer so ein Ritual überstanden hat, kann sich wieder auf sein eigenes Leben konzentrieren, weil es hilft, symbolisch Abschied zu nehmen.
    Ich hoffe, dass Nicholas und Giovanna am Ende zusammengekommen sind, und er sich von Élónores Geist befreien wollte, um mit ihr glücklich zu sein. Schade dass wir nicht erfahren haben, was in der Nacht seines Filmrisses geschah.


    Vielen lieben Dank für deine Erklärung! :bussi: Jetzt ist mir das Ritual auch klarer geworden. Zuerst habe ich schon gedacht Nicolas begeht doch noch Selbstmord, da er mit dem Tod nicht zurecht kommt, aber nach der Erklärung, macht das alles jetzt Sinn. Obwohl ich gestehen muss, dass mir dieser esoterische Teil am Ende dann auch etwas seltsam vorgekommen ist. Um ihn richtig verstehen zu können, haben mir ziemlich viele Informationen gefehlt und ansonsten fand ich ihn eher seltsam.


    Alles in allem hat mich das Buch leider sehr enttäuscht. :sauer:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Hallo,


    ich habe das Buch nun auch beendet und wie ich schon habe anklingen lassen, ich mochte es nicht so sehr. Das Ende war ok, er hat Elénore ziehen lassen und scheint befreit von Trauer ein neues Leben beginnen zu können. Scheinbar wohl auch mit Giovanna, wobei ich hier nicht ganz sicher bin.


    Ich mochte ja die Geschichten um die Partitur, aber die Geschichte der Entstehung und wie sie weitergetragen wurde fand ich doch recht flach. Carlos Tod und das der Kardinal das Original dann an Ihn schickt fand ich auch eher unwahrscheinlich.


    Ich muss euch auch zustimmen, dass die Entscheidung Nicolas ziemlich überraschend und wenig nachvollziehbar war. Am Ende war es zu viel hin und her, Partitur singen, Anfälle, Fancois, Michel und Agnes wieder singen, wieder Anfälle, 3 verschiedene Wohnungen. Ich wußte gar nicht wo man sich gerade befindet, geschweige denn was gedacht wurde.


    Trotz allem mochte ich den Epilog, zumindest hier gab es noch eine Verbindung zur Zeit in Afrika. Auch die Elemente wo Musik in Nicolas Kopf auftauchte empfand ich super, die Musik hat ihn geprägt und er reagiert mit Musik auf stressige Situationen.


    Ich habe etwas anderes von dem Buch erwartet, ich wäre natürlich auch für diese Geschichte offen gewesen, aber ich fand sie sprachlich und inhaltlich nicht gut umgesetzt. Die Personen war zu undeutlich gezeichnet, vor allem Nicolas, die Hauptperson war unsympathisch und unnahbar gezeichnet und für mich ist es schwer mich mit einer Geschichte zu identifizieren und hineinzufinden wenn ich keine Person mag.


    Viele Grüße
    schokotimmi

  • Ich bin natürlich auch schon mit dem Buch durch und komme leider erst heute zum Posten. :redface:


    Eigentlich hat mir das Buch anfangs wirklich sehr gut gefallen, vor allem diese magisch-mystische Hintergrundgeschichte um die alte Partitur und die Macht der Musik fand ich toll, doch leider ist mir Nicolas zum Ende hin doch immer unsympathischer geworden.
    Für mich ist doch immer klarer geworden, dass es um seine Ehe nicht zum Besten stand und er uns anfangs eine sehr geschöntes Bild von ihr vermitteln wollte.
    Schließlich hatte ich immer mehr den Eindruck, dass er eher aus schlechtem Gewissen und reinem Egoismus seine Frau zum Leben zurückholen wollte. :sauer:
    Dass er dabei in Kauf genommen hat, dass Giovanna bei dem Versuch Eleonore zu retten, zu Schaden kommt, fand ich dann doch sehr unmöglich.


    Zum Glück kommt er dann aber doch noch zur Besinnung und lässt Eleonore gehen – ich hatte schon befürchtet, dass er sein Vorhaben wirklich noch durchziehen würde, was der armen Eleonore ja schließlich auch nicht mehr viel gebracht hätte.
    Ich denke mit all dem Wissen um ihre leidvollen Erlebnisse im letzten Jahr (dem unfassbaren Tod ihres Sohn und ihrer zerrütteten Ehe), wollte sie auch gar nicht mehr ins Leben zurück und hatte bewusst den Tod gesucht!


    Über die Vergangenheit in Afrika und der rätselhaften Mahabe erfahren wir leider auch nichts Konkretes mehr, hier hätte ich doch gerne etwas mehr Details erhofft - schade.
    Der Epilog am Ende des Buches mit dem spirituellen Ritual in Afrika zum Ausklang hat mir dann noch einmal richtig gut gefallen und ich fand es auch sehr stimmig!
    Nicolas hat schließlich Abschied nehmen und seine Trauer hinter sich lassen können und kann einem Neuanfang (– vielleicht mit Giovanna?-) entgegensehen!


    Insgesamt ein sehr interessantes Buch mit einer fesselnden Ausgangsidee, das mich zuerst gut unterhalten konnte aber später immer mehr enttäuscht hat.
    Leider hat die Autorin einiges Potential verschenkt, da es in der Umsetzung zum Ende hin doch einige Schwächen gab. :zwinker:


  • Irgendwie ist meine Vorstellung von "romantisch", wie das Buch auf der Rückseite angepriesen wird, eine andere...


    Das habe ich mich am Ende auch gefragt - was bitte schön war an Nicholas Geschichte romantisch, außer der Tatsache dass er vieles verklärt sehen wollte.


    Allerdings ging es mir eben einfach zu schnell. Viele Seiten lang kämpft Nicolas verbissen um seine Frau und ist regelrecht blind vor Eifer - unbedingt will er, dass diese Partitur für seine Frau gesungen wird und dann! Innerhalb kürzester Zeit überlegt er es sich anders und lässt von seinem Plan ab. Mir fehlen da seine Denkmuster, seine inneren Zwiespalte, sein hin- und hergerissen sein.


    Den Eindruck, dass die Autorin ihr Buch schnell zu Ende bringen musste/wollte, hatte ich auch irgendwie – mir war vieles zum Schluss zu vage und viel zu rasch erzählt.
    Das hätte die Autorin doch etwas besser ausarbeiten können – so kam sein Meinungswandel doch sehr überstürzt und unmotiviert…


    Zitat

    Ich finde es aber schade, dass man gar nicht mehr erfahren hat, ob sich Giovanna wieder erholt hat, schließlich hat sie das verbotene Stück ja auch schon vor Nicolas gesungen.


    Auch dies hätte sie wenigstens noch einmal aufgreifen können ... aber so bleibt es offen, ob überhaupt etwas an der magischen Partitur ich ihren "Risiken und Nebenwirkungen" dran ist, oder nicht!

    Zitat

    „Schade dass wir nicht erfahren haben, was in der Nacht seines Filmrisses geschah.“


    Das hätte mich auch interessiert, ob es wirklich das war, was wir gedacht haben … :breitgrins: