02 - Seite 77 bis 162

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 5.508 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von schokotimmi.

  • Hier könnt ihr über Seite 177 63 (ab 22. Februar 2012) bis Seite 162 schreiben.
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    LG, Dani


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    Einmal editiert, zuletzt von Spatzi79 ()

  • Ich bin zwar noch nicht ganz durch mit diesem Abschnitt, da ich aber den Rest gemütlich im Bett lesen möchte, könnte es sein, dass ich nicht mehr zum Posten komme, also hier schon mal die ersten Eindrücke.


    Eleonore liegt im Koma 4. Grades und gilt als hirntot, was mich richtig geschockt hat. :entsetzt: Wie kann Nicolas da nur glauben, dass man ihr noch helfen kann? Ich hätte nie gedacht, dass es so schlimm um sie steht.


    Und dann trifft sich Nicolas mit Giovanna und erfährt mehr über sie und ihre Mutter Clara. Heftig, dass die beiden über 20 Jahre lang keinen Kontakt zueinander hatten und dass Clara dem Wahnsinn verfallen ist, nachdem sie Nicolas Vater kennengelernt hat. Was ist damals 1983 nur vorgefallen?


    Wer ist dieser Verfolger, der erst Giovanna verfolgt hat und nun Nicolas auf den Fersen ist? Ist er auch hinter der Partitur hinterher? Nach diesem Abschnitt schwirren mir zig Fragen durch den Kopf... :confused:


    Bewundernswert finde ich, dass Nicolas mit jedem besonderen Ereignis in seinem Leben eine Melodie verbindet. Jedes Mal, wenn er an etwas denkt, dann spielt in seinem Kopf die passende Musik dazu.


    Baby Samuel ist also nicht bei einem Autounfall oder ähnlichem gestorben, sondern er kam bereits tot zur Welt, was das Leben von Nicolas und Eleonore komplett verändert hat. Man kann das glaube ich nicht richtig nachvollziehen, den Schmerz und all das, wenn man selbst nie in so einer schlimmen Lage war. Ich mag mir nicht ausmalen wollen wie dreckig es einem geht das eigene Kind zu verlieren. Als ich das las, da war ich den Tränen nahe und musste eine kurze Lesepause machen. *schluck* :heul:


    Morgen dann mehr... buchsm.gif

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Ich bin also gestern Abend wirklich noch mit dem 2. Abschnitt fertig geworden.


    Die Angst von Nicolas, dass man die Geräte abstellt, bevor er zu seiner Liebsten kommt, das konnte ich sehr gut nachvollziehen. Aber gibt es denn überhaupt noch Hoffnung für sie oder macht er sich etwas vor?


    Hier fand ich erstaunlich, dass wir immer noch nicht viel über Afrika erfahren. Nur dass Nicolas sich dort Malaria geholt hat und als er den Kardinal treffen will, diese erst einmal ausbricht.


    Die Entstehungsgeschichte der Partitur fand ich einfach zauberhaft und sie hatte etwas von einer Sage. Das Schicksal der Geschwister Maria und Antonio ging mir sehr nahe.


    Ich habe fast die Befürchtung, dass sich Nicolas mit seinem Wunsch Eleonore zu retten ins Unglück stürzen wird... Da hilft wohl nur weiter lesen.

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • So, ich habe den zweiten Abschnitt auch durch. Und ich muss sagen, dass meine Sympathie für Nicolas irgendwie schwindet, obwohl er mir sehr Leid tut. Aber er erscheint mir irgendwie feige und auch seine Suche in Rom ist doch eigentlich nur eine Flucht, weil er sich dem Verlust von Clara nicht stellen kann.


    Jetzt erfahren wir auch, wie er wieder auf Giovanna trifft. Traurig, dass sie und ihre Mutter so entzweit sind. Ich wüsste allerdings gerne, ob Nicolas Vater wohl wusste, dass Giovanna eine Tochter hatte? Wenn sie schon 1983 verrückt wurde, nachdem sie die Affäre mit Charles hatte, muss es Giovanna ja schon vorher gegeben haben. Es stand nirgendwo wie alt sie ist, oder?



    Die Angst von Nicolas, dass man die Geräte abstellt, bevor er zu seiner Liebsten kommt, das konnte ich sehr gut nachvollziehen. Aber gibt es denn überhaupt noch Hoffnung für sie oder macht er sich etwas vor?


    Also ich glaube, er macht sich was vor. Mal ganz abgesehen davon, dass Éléonore ja mittlerweile Hirntod ist, glaube ich nicht, dass sie glücklich wäre ins Leben zurückzukehren.
    Sie war ja anscheinend auch vorher nicht glücklich, weil sie der Tod von Samuel und auch diesem anderen Kind so belastet hat. Dass die Nicolas dort solche Vorwürfe gemacht hat, deutet ja auch daraufhin, dass sie nicht mehr so sanftmütig und verständnisvoll ist, wie sie zu Anfang beschrieben wurde.
    Und dann noch diese Erwähnung von Nicolas, dass er nicht so voller Wut hätte ins Auto steigen sollen. Ist er verantwortlich für den Unfall? Und war es vielleicht auch gar kein versehen. Ich hoffe wir erfahren noch, was wirklich passiert ist. Und dann hat der Arme auch noch Malaria...der ist wirklich gebeutelt...



    Die Entstehungsgeschichte der Partitur fand ich einfach zauberhaft und sie hatte etwas von einer Sage. Das Schicksal der Geschwister Maria und Antonio ging mir sehr nahe.


    Die hat mir auch gut gefallen, endlich wissen wir, wo die Partitur ihren Anfang nimmt. Und dass sie bereits andere Leben zerstört hat. Bisher macht es auf mich ganz den Eindruck, dass sie mehr schadet als nützt und ich hoffe, Nicolas wird sich nicht seiner Verzweiflung ergeben und Giovanna drängen, sie für ihn zu singen.


    Insgesamt fand ich den Abschnitt sehr spannend. Endlich klärt sich, wer der geheimnisvolle Verfolger ist. Und der Kardinal ist tatsächlich noch - mehr oder weniger - am Leben.
    Ich habe allerdings nicht ganz verstanden, was diese Geschichte von den Magiern sollte, die das andere Kind so grausam ermordet haben. Hat das noch einen tieferen Sinn?


  • Aber er erscheint mir irgendwie feige und auch seine Suche in Rom ist doch eigentlich nur eine Flucht, weil er sich dem Verlust von Clara nicht stellen kann.


    Du meinst er will sich dem Verlust von Eleonore, seiner Ehefrau, nicht stellen? Oder missverstehe ich dich?



    Also ich glaube, er macht sich was vor. Mal ganz abgesehen davon, dass Éléonore ja mittlerweile Hirntod ist, glaube ich nicht, dass sie glücklich wäre ins Leben zurückzukehren.


    Die Frage ist ja überhaupt, ob jemand der hirntot ist überhaupt wieder lebensfähig ist? Ich hatte es so verstanden, dass nur die Geräte sie am Leben erhalten, all sein Mühen müsste also absolut hoffnungslos sein.



    Ich habe allerdings nicht ganz verstanden, was diese Geschichte von den Magiern sollte, die das andere Kind so grausam ermordet haben. Hat das noch einen tieferen Sinn?


    Das war mir auch rätselhaft und ich verstehe nicht, was das mit der Geschichte zu tun haben soll. Vielleicht war es ein weiterer Schlag für Eleonore, noch einen geliebten Menschen zu verlieren? :confused:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Du meinst er will sich dem Verlust von Eleonore, seiner Ehefrau, nicht stellen? Oder missverstehe ich dich?


    Genau, ich glaube in seinem Inneren weiß er, dass er sich von Éléonore verabschieden sollte, fürchtet sich aber davor und ergreift deshalb jeden Strohhalm.


    Die Frage ist ja überhaupt, ob jemand der hirntot ist überhaupt wieder lebensfähig ist? Ich hatte es so verstanden, dass nur die Geräte sie am Leben erhalten, all sein Mühen müsste also absolut hoffnungslos sein.


    Also medizinisch ist jemand der Hirntod ist, nicht mehr lebensfähig ist, und wird nur noch durch Maschinen am Leben erhalten. Ich meine aber eher, dass Éléonore ja vorher schon so unglücklich war. Vielleicht ist sie froh, endlich von ihrem Schmerz erlöst zu sein.

  • Ich bin gestern abend auch mit diesem Abschnitt fertig geworden .. und habe darüber hinaus noch weitergelesen. Aber nun erst zu diesem Abschnitt.


    Einerseits kann ich verstehen, dass Nicolas in Panik gerät weil er in Rom ist und keine Kontrolle mehr darüber hat, was in Paris im Krankenhaus beschlossen wird. Ich war selbst manchmal etwas atemlos, weil all das, die Suche nach der Partitur, so relativ lange dauert, obwohl ihm doch die Zeit davon läuft.
    Andererseits kann ich mich auch sehr gut in die Familie von Eleonore hineinversetzen. Die Ärzte machen ihnen keine Hoffnung mehr, und ihre geliebte Tochter/Schwester ist so gesehen schon tot. Sie möchten Abschied nehmen und mit der Trauerarbeit beginnen. Stattdessen müssen sie sich mit diesem ungehobelten, aufbrausenden Ehemann von Eleonore herumschlagen, der alles in die Länge zieht und dann auch noch abhaut nach Italien.

    Ich hieß hier mal caithlin.<br /><br />&quot;If I had a dollar for every time i felt more emotion for a fictional character than people in real life, I could pay for the psychiatric help I obviously need.&quot;

  • Der Abschnitt wo Nicolas nach Sizilien fliegt um den Kardinal zu treffen, fand ich etwas komisch zu lesen. So unwirklich das Ganze, dazu seine Fieberträume.


    Nicolas Malaria und die Totgeburt des Sohnes in Afrika. Jetzt wird klar, warum im Vorfeld viele Andeutungen auf ihr Leben in Afrika gemacht wurden. Alles hängt irgendwie zusammen. Trotzdem gefallen mir die Rückblenden, die von Nicolas Vater erzählen, besser.


    Giovanna ist mir sehr sympathisch. Ihre Mutter irgendwie auch. Sie scheint mir nicht sehr unglücklich in ihrer Verrücktheit.

    Ich hieß hier mal caithlin.<br /><br />&quot;If I had a dollar for every time i felt more emotion for a fictional character than people in real life, I could pay for the psychiatric help I obviously need.&quot;

  • Hallo Ihr Lieben,


    mir gefallen ja so eingestreute Rückblenden immer sehr gut und daher finde ich das Buch hier sehr spannend zu lesen. Puzzlestück für Puzzlestück kommt immer mehr von der Vergangenheit von Nicolas ans Licht und ich hatte ja schon im ersten Abschnitt so ein Gefühl, dass diese Ehe nicht so komplett glücklich war, wie er es jetzt immer darstellt und schön langsam zeigt sich, dass es wohl eher schwierig war zwischen Nicolas und Eléonore.



    Genau, ich glaube in seinem Inneren weiß er, dass er sich von Éléonore verabschieden sollte, fürchtet sich aber davor und ergreift deshalb jeden Strohhalm.


    Ja, das Gefühl habe ich auch. Vor allem müsste ihm mittlerweile eigentlich auch klar werden, dass die Wirkung der Partitur ja anscheinend nicht so lange anhält. Bei seinem Vater war das ja schon zu beobachten und in der Geschichte von den Geschwistern wird ja auch klar, dass die Wirkung nicht wirklich lange anhält und der Rückfall nach jedem Mal noch schlimmer wird. Aber das blendet er einfach alles aus. Ich habe eh das Gefühl, dass Nicolas sehr viel ausblendet und schnell agressiv reagiert, wenn ihm etwas doch gegen den Strich geht.


    Die Erkenntnis, dass Eléonore hirntod ist, will er ja auch nicht wirklich akzeptieren. Mir tun mittlerweile ihre Schwester und ihre Eltern schon richtig leid. Da müssen sie mitansehen, wie ihre eigentlich schon tote Tochter noch weiterhin künstlich am Leben erhalten wird, da der Ehemann damit nicht umgehen kann. Und Nicolas verbringt seine Zeit in Rom. Ja, es dauert lange, aber er könnte das alles doch auch abkürzen, wenn er Giovanna einfach von Anfang an die Wahrheit erzählt hätte. Das habe ich ehrlich gesagt nicht verstanden: warum sagt er ihr nicht, dass seine Frau im Koma liegt und er hofft, dass die Partitur ihr helfen wird? Erzählt irgendwelche Lügengeschichten und wundert sich, dass er nicht weiter kommt.



    Sie war ja anscheinend auch vorher nicht glücklich, weil sie der Tod von Samuel und auch diesem anderen Kind so belastet hat. Dass die Nicolas dort solche Vorwürfe gemacht hat, deutet ja auch daraufhin, dass sie nicht mehr so sanftmütig und verständnisvoll ist, wie sie zu Anfang beschrieben wurde.
    Und dann noch diese Erwähnung von Nicolas, dass er nicht so voller Wut hätte ins Auto steigen sollen. Ist er verantwortlich für den Unfall? Und war es vielleicht auch gar kein versehen. Ich hoffe wir erfahren noch, was wirklich passiert ist. Und dann hat der Arme auch noch Malaria...der ist wirklich gebeutelt...


    Die Geschichte mit dem kleinen Samuel ging mir richtig nahe. Wie furchtbar sein Kind zu verlieren. :entsetzt: Und dieser kleine Gedanke von Nicolas, dass er nicht so wütend ins Auto hätte steigen sollen, hat mich auch gleich aufhorchen lassen. Das hört sich nicht gut an. Hoffentlich hat nicht er den Unfall auch noch verschuldet, da er seine Wut nicht unter Kontrolle hatte? :entsetzt:
    Dass er auch noch an Malaria leidet, ist natürlich ziemlich übel.


    Jetzt bin ich ja gespannt, ob die Geschichte zur Partitur ihn endlich zum Nachdenken bringen wird.


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Die Geschichte wurde mir auch nach dem Lesen des zweiten Teils nicht langweilig. Im Gegenteil, je mehr ich in das Geschehen eintauche um so mehr möchte ich erfahren. Natürlich kreisen mehr und mehr Fragen durch meinen Kopf. Ich bin ein wenig ungeduldig und bestrebt die Antworten zu erhalten. Es sieht aber ganz danach aus, als würde am Ende nichts ungeklärt bleiben, aber das bleibt abzuwarten.


    Woher die Partitur stammt ist ja nun geklärt - eine wundervolle melodramatische Geschichte im Gesamtbild perfekt eingefügt. Man taucht für einen Moment in eine andere Zeit und ist ergriffen vom Schicksal des Geschwisterpaares. Wer aber wird die Partitur für Eléonore singen? Clara? Kann sie das vollbringen und wenn sie es tut, kann das das Leben in die die hirntote Frau zurückbringen. Ich bin mir nicht sicher ob mir ein solches Ende gefallen würde, lieber wäre mir wohl Nicolas erkennt diesen Irrweg und das Leid dahinter und lässt seine Frau einfach würdevoll gehen.


    Nun ich bin gespannt …


    Der Tod Samuels ist aufgeklärt und somit ist es für mich noch verständlicher warum er anfangs so wenig Raum erhalten hat. Es war keinen Moment zu früh erzählt und passt wunderbar in das Geschehen. Der anschließende Teil mit den Magiern hat mich auch kurzzeitig verwirrt, da er sehr viele neue Namen erhielt und man nicht sofort wusste um was es denn nun eigentlich geht, aber es wurde dann ja der Bogen zum Verhältnis zwischen Eléonore und ihrem Mann geschlagen, welchen sie für feige und rückgratlos hält, mehr nun noch als nach dem Tod des eigenen Kindes. Eléonore ist geschlagen vom Kummer um ihr Kind und verliert in ihrem Herzen auch ihren Mann, der nicht genug Mumm in den Knochen hat um für irgendwas im Leben einzustehen. Ich finde diesen Part sehr wichtig um einerseits Eléonore besser loslassen zu können, da man nicht weiß welch Unglück sie plagen würde, wachte sie jemals wieder aus ihrem Koma auf. Andererseits erklärt es zum Teil auch Nicolas verbissenen Kampf um seine Frau, da er endlich einmal etwas richtig machen will und sie nicht gehen lassen kann, erst recht nicht mit dem schlechten Bild welches sie von ihm im Kopf trägt.


    Warum der Verfolger nicht direkt auf Nicolas zugegangen ist und ihn zum Kardinal brachte hat sich mir nicht erschlossen. Ich weiß nicht ob da dieser Spannungsmoment eines anscheinenden Stalkers von Nöten war. Finde es eher merkwürdig.


    Warum Giovanna nicht eingeweiht wurde … nun diese Frage hatte ich mir auch kurz gestellt, aber warum sollte man einer Fremden auch gleich seine Lebensgeschichte auf den Tisch packen, den „Trumpf“ würde er dann ja noch immer in den Händen halten. Ein wenig seltsam fand ich jedoch, dass ihr diese eigentlich doch recht harmlose Erklärung genügte um ihm zu helfen.


    Ebenso hat mich ein wenig der Teil mit der Malaria gestört: warum muss ein jeder der in Afrika war an Malaria erkranken. Es taucht wieder und immer wieder in zig Geschichten auf und ist mir zu sehr zu einem Klischee geworden, als das ich da noch irgendeine Form von Mitleid empfinden kann, … eher ein abgestumpftes: ah ja klar, natürlich hat auch er Malaria.


    Aber wie eingangs erwähnt ist die Geschichte trotz allem spannend und ich freue mich darauf zu erfahren wie es weitergeht.


    … ach und was ich wirklich bezaubernd fand … da ich die meisten Musikstücke aus dem Buch kenne, war das Lesen des Öfteren von deren Melodien begleitet.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele. [Cicero]

  • Hallo,


    ich habe den Teil noch nicht ganz beendet, habe aber trotzdem schon mal eure Beiträge gelesen, mir fehlt demnach noch die Geschichte der Partitur.
    Trotzdem schon ein paar Worte...


    Ich werde mit dem Buch auch weiterhin nicht warm, Nicolas geht gar nicht - für mich erfüllt eher er das Klisch, emotional vernachlässigtes, aber zu Hochleistung gezwungen es Kind kommt im Leben nicht klar und scheitert nun endgültig durch Verlust seiner Liebe. Wobei er für den Verlust selbst verantwortlich ist...sorry damit kann ich nichts anfangen. Die ständigen Wutanfälle, diese Planlosigkeit und dann der für mich nicht nahvollziehbare Flug nach Sizilien. Noch Stunden vorher fühlte er sich bedroht, jetzt steigt er ohne zu zögern mit ihm in ein Flugzeug. Mir fehlt hier bei aller Fantasie in der Geschichte der realistische Einschlag. Versteht man wie ich das meine?
    Die Geschichte um die Partitur, woher kommt sie, welche Wirkung hat sie, etc. finde ich dagegen spannend, das hält mich bei der Stange, auch die Einschübe aus Afrika, mit Riten und Personen. Ich sehe darin eine spannende Verbindung zwischen afrikanischer Magie und der Magie der Musik.
    Wie soll ich sagen, ich mag die fiktiv-mystischen Elemente aber den Aufhänger nämlich die Liebe Nicolas zu seiner Frau ist für mich nicht gelungen bis jetzt, aber vllt. gibt es ja auch hier noch eine überraschende Wende, die mich versöhnt.


    Das Malaria- Klischee z.B. existiert für mich nicht, denn von den Leuten, die ich bisher kennen gelernt habe und die längere Zeit in Afrika gelebt haben, haben bestimmt 80% Malaria mitgebracht, genau in dem geschilderten Verlauf.


    So, jetzt erstmal genug.


    viele Grüße
    schokotimmi

  • So, unter der Woche ging es bei mir einfach nicht, aber heute wird weitergelesen.


    Diese Geschichte ist total faszinierend, finde ich. Ein bisschen abgefahren, aber auf interessante Weise. Ich tue mich schwer mit dem Erzähler, er ist mir einfach nicht sonderlich sympathisch und die Sprünge in der Geschichte erfordern schon auf Aufmerksamkeit, aber das ist ja an sich nicht schlecht und eigentlich finde ich es toll gemacht, wie wir Leser so nach und nach immer mal wieder Bruchstücke aus der Vergangenheit erfahren und sich so das Bild langsam zusammensetzt.


    Wenn das Kind bei der Geburt gestorben ist, ist für mich nun nachvollziehbarer, dass Nicolas ihn anfangs kaum erwähnt hat - er hat ihn ja nie wirklich kennengelernt.
    Für Eleonore muss es hingegen ein sehr schwerer Verlust gewesen sein. Ich hab keine Kinder, aber mich hat es geradezu geschüttelt, als ich gelesen habe, dass sie das tote Kind tagelang nicht hergeben wollte.


    Die Beziehung zu Nicolas scheint danach auch nicht mehr ganz so harmonisch gewesen zu sein, wahrscheinlich ist sie nie wirklich über den Verlust hinweggekommen.
    Ob die beiden deswegen Afrika verlassen haben, haben sie, bzw Eleonore es nicht mehr ausgehalten, dort zu leben, wo sie ihr Kind verloren hat? Wobei für mich immer noch nicht ganz deutlich ist, ob der Unfall noch in Afrika passiert ist und sie dann als verletzte nach Frankreich gebracht wurde, oder ob es dort geschehen ist.


    Zwischendurch habe ich mich gefragt, ob Nicolas nicht die ganze Geschichte in einem Malaria-Anfall halluziniert!
    Das ist ja echt total abgefahren, nun ist er auf Sizilien und trifft tatsächlich diesen Priester und erfährt so die Geschichte der Partitur, die schon seit Jahrhunderten existiert und nach den schlimmen Ereignissen um ihre ersten "Besitzer" dann immer von den Priestern unter Verschluss gehalten wurde - bis der eine dann so selbstsüchtig war und sich mithilfe der Partitur heilen lassen wollte.


    Nicolas kann den medizinischen Tatsachen nicht ins Auge sehen und setzt all seine Hoffnung in ein Wunder, denn nichts anderes ist diese Partitur ja. Ein Wunder und gleichzeitig ein Fluch.
    Ich hatte auch gedacht, dass er seine Frau vielleicht nur noch einmal aufwecken will, um sich verabschieden zu können, damit noch Dinge gesagt werden können, etc. Aber er will sie ja wirklich heilen und das wird unmöglich sein, wie jede der Geschichten um die Partitur gezeigt hat - es gab immer nur eine zeitweise Besserung und dann wurde es noch schlimmer!

    LG, Dani


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  • Diese Geschichte ist total faszinierend, finde ich. Ein bisschen abgefahren, aber auf interessante Weise. Ich tue mich schwer mit dem Erzähler, er ist mir einfach nicht sonderlich sympathisch und die Sprünge in der Geschichte erfordern schon auf Aufmerksamkeit, aber das ist ja an sich nicht schlecht und eigentlich finde ich es toll gemacht, wie wir Leser so nach und nach immer mal wieder Bruchstücke aus der Vergangenheit erfahren und sich so das Bild langsam zusammensetzt.


    Ja die Geschichte und der Schreibstil sind wirklich zauberhaft. Ich mochte den Erzähler schon irgendwie, aber die Zeitsprünge sind manchmal echt schwer zu erkennen und erschweren so ein bissel das Lesen. Man muss also wirklich sehr aufmerksam lesen, da ist was Wahres dran. :zwinker:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Ebenso hat mich ein wenig der Teil mit der Malaria gestört: warum muss ein jeder der in Afrika war an Malaria erkranken. Es taucht wieder und immer wieder in zig Geschichten auf und ist mir zu sehr zu einem Klischee geworden, als das ich da noch irgendeine Form von Mitleid empfinden kann, … eher ein abgestumpftes: ah ja klar, natürlich hat auch er Malaria.


    Mir ist es nicht aufgefallen, aber jetzt wo du es sagst, gebe ich dir absolut Recht. Was fängt man sich ein, wenn man sich in Afrika rumtreibt? Genau: Malaria. Etwas abgedroschen, das stimmt.


    Ist euch eigentlich mal aufgefallen, dass wenn in Büchern (oder im TV) die Blutgruppe eines Menschen erwähnt wird, dass der dann immer Blutgruppe 0 hat? Dabei ist die Blutgruppe nicht sonderlich häufig, aber es klingt wohl besser als AB. :gruebel:

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  • Ist euch eigentlich mal aufgefallen, dass wenn in Büchern (oder im TV) die Blutgruppe eines Menschen erwähnt wird, dass der dann immer Blutgruppe 0 hat? Dabei ist die Blutgruppe nicht sonderlich häufig, aber es klingt wohl besser als AB. :gruebel:


    Wenn ich mich recht erinnere, hat knapp die Hälfte der Bevölkerung Blutgruppe 0 und AB ist die seltenste, also genau andersrum :confused:

    LG, Dani


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  • Wenn ich mich recht erinnere, hat knapp die Hälfte der Bevölkerung Blutgruppe 0 und AB ist die seltenste, also genau andersrum :confused:


    Ich meinte A und B, aber du hast Recht. Ich war immer der Meinung, dass 0 am seltensten ist. :redface: Na dann haben wir mal eine Bildungslücke bei mir geschlossen. *schäm*

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  • hihi, dann weißt du jetzt, warum die in Filmen und Büchern auch oft 0 haben :breitgrins:

    LG, Dani


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  • In diesem Abschnitt erfahren wir mehr Details zu den Ereignissen in der Vergangenheit – toll wie sich nach und nach alles zusammensetzt.
    So hat die große Liebesgeschichte der beiden doch durch die Totgeburt ihres Sohns damals in Afrika einen dramatischen Knacks bekommen. :sauer:
    Scheinbar hat Eleonore diesen schweren Verlust niemals richtig überwunden und sich von Nicolas immer weiter distanziert – auch wenn sie sicher nie erfahren hat, welche Einstellung er anfangs zu dem Kind hatte.
    Ehrlich gesagt wird mir sein Charakter je mehr man über ihn erfährt auch immer unsympathischer – mir scheint, dass er in der Vergangenheit vielen Problemen ausgewichen ist und vieles verdrängt hat.


    Um Eleonore ist es äußerst schlecht bestellt, dass sie mittlerweile für hirntot erklärt wurde, kommt einem Todesurteil gleich, nur will Nicolas dies nicht wahr haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie noch ins Leben zurückgeholt werden kann – egal mit welchen Mitteln. Aber natürlich klammert er sich an jeden Strohhalm ...
    Vor allem hat doch die Geschichte um die Partitur gezeigt, dass es niemals eine Heilung gab, sondern nur eine kurzfristige Besserung bis dann eine Verschlechterung des Zustands einsetzte!


    Sehr spannend fand ich die Hintergrundgeschichte der magischen Partitur.
    Will Nicolas nun wirklich das Risiko eingehen und Giovanna mit in diese Geschichte hineinziehen?
    Unverantwortlich eigentlich, da ja auch der Sänger der Partitur in Mitleidenschaft gezogen wird … :rollen:


    Etwas verwirrt hat mich die Sache mit dem Stalker von Giovanna und ihm, mit dem Nicolas einfach in ein Flugzeug steigt, um den seltsamen alten Kardinal auf Sizilien zu treffen. Schon etwas bizarr, dass der Hüter der magischen Partitur, der sich verzweifelt an sein Leben geklammert hat, nun unter dem Fluch der Magie zu leiden hat.
    Diesen Erzählstrang fand ich übrigens teilweise schon etwas unlogisch.
    Nun bin ich sehr gespannt, wie es weitergeht …


  • Ob die beiden deswegen Afrika verlassen haben, haben sie, bzw Eleonore es nicht mehr ausgehalten, dort zu leben, wo sie ihr Kind verloren hat? Wobei für mich immer noch nicht ganz deutlich ist, ob der Unfall noch in Afrika passiert ist und sie dann als verletzte nach Frankreich gebracht wurde, oder ob es dort geschehen ist.


    Das ist mir auch noch nicht ganz klar geworden. Aber ich könnte mir gut vorstellen, dass Eleonore das Leben in ihrem Haus in Afrika nicht mehr ausgehalten hat und nach Frankreich zurück wollte.


    Zitat

    Zwischendurch habe ich mich gefragt, ob Nicolas nicht die ganze Geschichte in einem Malaria-Anfall halluziniert!


    Stimmt!
    Da seine Erlebnisse teilweise total abgefahren sind, habe ich dies auch kurz überlegt. :breitgrins:



    Kann sie das vollbringen und wenn sie es tut, kann das das Leben in die die hirntote Frau zurückbringen. Ich bin mir nicht sicher ob mir ein solches Ende gefallen würde, lieber wäre mir wohl Nicolas erkennt diesen Irrweg und das Leid dahinter und lässt seine Frau einfach würdevoll gehen.


    Ein solches Ende würde mir trotz der übernatürlichen Elemente in der Geschichte auch absolut nicht gefallen ...
    Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass Nicolas einfach zu spät zurückkehrt und die Maschinen doch schon abgestellt wurden.
    Irgendwie habe ich ja immer noch das ungute Gefühl, dass er an dem tragischen Unfall Schuld hat und deshalb unbedingt seine Frau zurückholen will.

    Zitat

    Warum der Verfolger nicht direkt auf Nicolas zugegangen ist und ihn zum Kardinal brachte hat sich mir nicht erschlossen. Ich weiß nicht ob da dieser Spannungsmoment eines anscheinenden Stalkers von Nöten war. Finde es eher merkwürdig.


    Das hat mich auch ziemlich gestört, denn das Verhalten von beiden ist absolut nicht plausibel.

  • Hallo,


    ich muss euch zustimmen, das Verhalten von Carlos ist ungewöhnlich, bei der Besitzelung hätte ich einfach mehr erwartet aber es sind so viele unsimmige Szenen und Folgen...


    Grüße
    schokotimmi