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Autor und Titel: Christoph Peters: Herr Yashimoto bevorzugt Kartoffeln
Sonstige Informationen: Luchterhand Verlag, Mai 2014, gebundene Ausgabe 224 Seiten
Informationen über den Autoren: Christoph Peters wurde 1966 in Kalkar, einem kleinen Ort am Niederrhein geboren. Er besuchte das Internatsgymnasium Collegium Augustinium, wo er u.a von dem Kunsthistoriker und Kunstsammler Joseph van der Grinten unterrichtet wurde. Von 1988 bis 1994 studierte Peters Malerei an der staatlichen Akademie der Künste in Karlruhe. Sein erster Erzählband erschien 1996. 2012 war Peters mit seinem Roman „Wir in Kahlenbeck“ in der Longlist für den Deutschen Buchpreis vertreten.
Inhaltsangabe (laut Amazon): Rensen, ein verschlafenes Dorf an der Ostsee: zur Küste hin flach, vereinzelte Feldeichen, Dornenhecken und hier und da ein Herrenhaus, alleinstehende Höfe, klinkergemauert, mit halbrunden Scheunentoren. 740 Einwohner, Bäckerei, Postamt mit Schreibwarenverkauf, eine Sparkassenfiliale und das Gasthaus ›Pit's Schollenkutter‹, wo die Wirtin Herta Mölders ganzjährig Bier und Schnaps ausschenkt …
Hier, in der tiefsten deutschen Provinz, will sich der Keramikkünstler Ernst Liesgang – nach einigen Lehrjahren in Fernost – Ende der achtziger Jahre niederlassen, um sich im Hof des alten Pfarrhauses einen original japanischen Anagama-Brennofen errichten zu lassen. Durch einen mehr als glücklichen Zufall ist es Liesgang gelungen, keinen geringeren als Tatsuo Yamashiro, einen der erfahrensten und angesehensten Ofensetzer seines Landes, für diese Aufgabe zu gewinnen. Mit einem ganzen Tross japanischer Helfer samt Verwandtschaft trifft Herr Yamashiro im Frühling 1989 in Rensen ein. Schon nach kurzer Zeit prallen die beiden grundverschiedenen Kulturen auf eine gleichermaßen komische wie anrührende Weise aufeinander. Liesgangs Freunde, die das Projekt auf deutscher Seite begleiten, sehen sich – nicht anders als die Bewohner des Ortes, die das Geschehen abwechselnd amüsiert und befremdet verfolgen – einem ebenso irritierenden wie faszinierenden Kunst- und Lebensverständnis gegenüber. Den japanischen Besuchern ergeht es umgekehrt kaum anders. Allen voran Herrn Yamashiro, der – sehr zur Enttäuschung seiner eigens mitgereisten japanischen Köchin – in Rensen seine Liebe zu Mettbrötchen, Frikadellen, Schnitzeln, Kartoffeln und klarem Schnaps entdeckt …
Ähnlich wie schon Christoph Peters‘ Romanerfolg »Mitsukos Restaurant« ist »Herr Yamashiro bevorzugt Kartoffeln« wieder eine federleichte Komödie über die Begegnung zweier Welten und Kulturen, wie sie gegensätzlicher nicht sein könnten. Es ist ein heiter-tiefsinniges Buch über die besondere Magie, die entsteht, wenn sich Menschen einem scheinbar unmöglichen gemeinsamen Projekt verschreiben. Und es ist ein Roman über das Allzu-Menschliche und das Göttliche von Kunst: über ihren Leichtsinn und ihren Hochmut, über ihren Ernst und ihr Wagnis, über ihre Beschränktheit und Vergeblichkeit – und über ihre wahre Größe.
Meine Meinung: Durch eine Lesung im Radio bin ich auf dieses Buch gestoßen. Meine Erwartungen waren sehr hoch und wurden belohnt. Es ist ein ruhiges, feines Buch mit einer angenehmen Humorebene auf der Niemand bloßgestellt wird, sondern man über „Andersartigkeit“ schmunzelt und sich in den deutschen Gebaren lächelnd selber wieder erkennt. Ich habe viel über die traditionelle japanische Art Handwerkskunst zu sehen und zu lehren erfahren.
Herr Yamashiro ist angesehener Ofenbauer und aufgrund seines Alters nicht mehr zu der Höflichkeit der Japaner verpflichtet. Er nutzt diese Möglichkeit aus und baut mit seiner „Unhöflichkeit“ Brücken der Verständigung in das kleine Dorf.
Ernst Liesgang hat viele Jahre in Japan gelebt und wurde dort als Keramiker ausgebildet. Die Jahre dort haben ihm eine ganz eigene Form der Ruhe und Gelassenheit gegeben. Seine Japanischkenntnisse helfen über viele kulturelle Missverständnisse hinweg.
Ein Buch, das ich sehr lieb gewonnen habe und dass ich jedem gerne ans Herz legen möchte. Wer allerdings eine „Story“ sucht oder viel „Action“ für den ist dieses Buch bestimmt nicht geeignet.
Insgesamt aber ein Buchtipp!