Alexa Lor - Gefährlicher Geliebter

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    Sieben Verlag
    328 Seiten in der Printausgabe


    Inhalt
    Sean ist auf den ersten Blick ein Durchschnittsamerikaner: Anfang dreißig, verheiratet, eine kleine Tochter, mit einem Job im Labor von Phober Pharmaceuticals. Allerdings nur auf den ersten Blick. Denn auf den zweiten Blick führt er sogar zwei Doppelleben. Das eine, weil er homosexuell ist, diese Neigung aber nur mit anonymen Bekanntschaften in einschlägigen Clubs auslebt. Das zweite Doppelleben betrifft seine Arbeit, denn in dem Labor von Phober wurde er „befördert“ in die geheimen Labors, wo eine sehr gefährliche Spezies erforscht wird – die Vampire. Seine Arbeit dort ist natürlich streng geheim, da der Rest der Menschheit nicht einmal um die Existenz der Vampire weiß. Und auch über die Grausamkeiten, die in dem Labor vor sich gehen, muss er Stillschweigen bewahren.


    Tarben ist ein Vampir aus der Adelsschicht, der von seinem Vater verstoßen wurde und gesellschaftlich geächtet ist – aufgrund seiner Homosexualität, die unter Vampiren nicht akzeptiert wird (wenn auch sehr verbreitet ist ;-)). Er lernt Sean in einem Club kennen und beide fühlen sich sofort sehr voneinander angezogen. Dennoch bleibt diese Begegnung kurz und sowohl Tarben wie auch Sean hoffen auf ein Wiedersehen.
    Dass dieses Wiedersehen im Labor von Phober Pharmaceuticals stattfinden wird und zwar mit Sean als Versuchsleiter und Tarben als „Laborratte“, ist der Einstieg in einen sehr spannenden und fesselnden Roman.


    Meine Meinung
    „Gefährlicher Geliebter“ ist ein homoerotischer Romantic Fantasy-Roman, der nicht nur an der Oberfläche bleibt. Hier werden Themen wie Homophobie, Xenophobie (daher sehr passend der Name des Labors), wie auch Speziesismus behandelt. Der Umgang mit den Vampiren, genannt „Laborratten“ in dem Labor erinnert sehr an den Umgang mit Versuchstieren in unseren realen Versuchslabors. Sie sind nur Versuchsmaterial, ihre Bedürfnisse werden nur berücksichtigt, als diese nötig sind, um sie am Leben zu erhalten. Wenn eine „Ratte“ mal versehentlich bei einem Versuch „draufgeht“, dann wird sie einfach ins Sonnenlicht gelegt, um sie zu entsorgen.
    Die Beschreibungen der Versuche und des Labors sind äußerst beklemmend und nicht unbedingt für schwache Nerven geeignet.


    Die Hauptcharaktere sind glaubwürdig und sympathisch. Sehr liebenswert, wie beide lange an der Zuneigung des anderen zweifeln, aber doch hoffen, er könnte genauso fühlen wie man selbst :)
    Alexa Lor erzählt die Geschichte immer abwechselnd aus Seans und aus Tarbens Sicht, zT auch die gleiche Szene erst aus der einen, dann aus der anderen Sicht. Das lässt einen mit beiden Protagonisten sehr gut mitfühlen und mitfiebern.
    Auch die Nebencharaktere sind glaubhaft und haben ihre eigenen Geschichten. Natürlich werden auch einige Klischees bedient, wie eine Vampir“tucke“, der allerdings als einzig gesellschaftlich akzeptierter homosexueller Vampir ein gefragter Künstler und Innenausstatter ist. Oder ein besonders homophober Vampir, von dem sich später herausstellt, dass er selbst im geheimen Kämmerlein seit Jahrhunderten seinen homosexuellen Neigungen nachgeht. Es gibt aber auch einige Figuren, die aus allen Klischees herausfallen und sehr witzig und detailreich beschrieben sind.


    Der gesellschaftliche und soziale Rahmen der Vampire wie auch bestimmte Verhaltensweisen haben mich ein bisschen an die Vampire von J. R. Ward erinnert. Auch hier gibt es einen Vampirkönig, der zwar vordergründig hart und furchteinflößend ist, eigentlich aber ein weiches Herz hat, eine (sehr arrogante) Adelsschicht wie natürlich auch Krieger. Das Verhalten gebundener Vampire kam mir auch bekannt vor, allerdings wird das Ritual der Bindung sehr originell von Alexa Lor beschrieben.


    Die erotischen Szenen kommen auch nicht zu kurz und sind sind für meinen Geschmack sehr anregend und nicht zu derb oder vulgär geschrieben.


    Noch ein Wort zum Cover: Dieses gefällt mir überhaupt nicht, die beiden bärtigen Typen darauf kommen meinem Kopfbild von Sean und Tarben nicht im entferntesten nahe, auch die überverschnörkelte Schrift und die willkürlich verteilten Blutstropfen sind gar nicht meins. Hätte ich (wie sonst oft) ein Buch nach dem Cover ausgesucht, wäre dieses hier sicher im Laden geblieben - also: nicht vom Cover abschrecken lassen! ;)


    Insgesamt ist „Gefährlicher Geliebter“ eine klare Leseempfehlung, wenn man auf homoerotische Fantasy steht, die außer Sexszenen auch noch eine spannende Story, glaubwürdige Charaktere und eine zu Herzen gehende Liebesgeschichte zu bieten haben soll.

  • Klappentext:
    Sean führt ein Doppelleben. Nach außen lebt er das glückliche Leben eines Ehemanns und Vaters, sowie das eines harmlosen Biologen für die Firma Phober Pharmaceuticals. In Wirklichkeit ist er extrem unglücklich, verbirgt seit Jahren seine Homosexualität vor seiner Frau und seiner Umwelt, und sein Job hat sich nach ein paar Wochen zu einem regelrechten Horror-Job entwickelt, aus dem er so leicht nicht mehr rauskommt - außer mit Verdrängung. Tarben lebt ein einsames Leben, denn er hält Abstand von seinen Leuten, da Homosexualität unter Vampiren nicht akzeptiert wird. Doch das ist im Moment seine geringste Sorge, denn er befindet sich derzeit in einer lebensgefährlichen Situation. Von Phober Pharmaceuticals gefangen, steht er auf Liste neuer Versuchsobjekte in Seans Labor. Sean und Tarben kennen sich bereits aus einem Club und für beide sitzt der Schock tief, als sie sich in dem geheimen Testlabor von Seans Arbeitgeber wiedersehen. Tarben ist als Vampir ein erklärter Feind der Menschen, und somit auch von Sean. Doch auch für Tarben bricht eine Welt zusammen, denn für Vampire gilt: 'Nur ein toter Phobianer ist ein guter Phobianer.' Obwohl sich beide gegen ihre Gefühle zu wehren versuchen, werden diese von Tag zu Tag intensiver und die Situation im Labor immer unerträglicher. Wird es Sean gelingen, Tarben aus den Klauen des Pharmakonzerns zu befreien, und wenn ja, hat die Liebe zwischen einem Mensch und einen Vampir überhaupt eine Chance?


    Inhalt:
    Diese Geschichte ist im Bereich der Romantic Fantasy anzuordnen – klassischer Weise verliebt sich ein Vampir in einen Menschen (und umgekehrt), die damit verbundenen Erschwernisse werden aber noch dadurch verkompliziert, dass der Vampir homosexuell ist, ebenso wie der Mensch. Der Vampir hat sich allerdings für ein offenes Ausleben seiner sexuellen Orientierung entschieden, was einen Verstoß durch seine Familie zur Folge hatte, während der Mensch seine Homosexualität versteckt auslebt und nach außen hin die Rolle des liebenden Ehemanns und Vaters spielt und die des erfolgreichen Arbeiters…der nur leider sein Geld damit verdient Versuche an Vampiren durchzuführen mit dem Ziel diese auszurotten…bis ihm eines Tages sein Geliebter als neues Versuchs“tier“ präsentiert wird.


    Meine Meinung:
    Die Inhaltsangabe hat mich sehr neugierig auf das Buch gemacht. Es war mein erstes Buch im Bereich der romantic fantasy und ich hatte keine feste Erwartung daran. Ich bin sehr positiv überrascht worden. Die Charaktere habe ich als sehr gelungen gezeichnet empfunden, viel tiefsinniger und weniger oberflächlicher als sich befürchtet hatte. Die besonderen Kontrastierungen in diesem Buch haben mir gut gefallen – ein homosexueller Vampir, dessen homosexueller, menschlicher Liebhaber gleichzeitig ein Täter an seinem Volk ist. Dies ist wirklich ein sehr spezielles Thema, allerdings schafft es das Buch potentiell vorhandene kritische Punkte gut zu umgehen. Die Szenen in dem Versuchslabor habe ich als sehr bedrückend empfunden und konnte sie kaum aushalten. Die Liebesszenen waren reichlich vorhanden, aber nie platt.


    Mein einziger Kritikpunkt betrifft das Cover – da kann ich nur den Kopf schütteln.


    Eine klare Leseempfehlung für alle, die auf romantic fantasy stehen!


    4ratten