Welche "ältere" SF ist heute noch lesbar?

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 4.169 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von sandhofer.

  • Und hier kommt das Äquivalent für die Science Fiction. (Ursprung hat das Ganze in diesem Thread: Welche "ältere" Fantasy ist heute noch lesbar?).


    Welche Romane bzw. Storysammlungen dieses Genres können mich heute eigentlich noch begeistern?


    Mit den Jahren habe ich viel gelesen - das geht jetzt seit knapp 40 Jahren so ;) und vieles kann mich nicht mehr überraschen - nicht mehr hinter dem Ofen vorlocken. Aber nicht nur der Lesegeschmack ändert sich, auch habe ich heute einen anderen Anspruch an ein Buch - in diesem Fall an einen SF-Roman oder an eine SF-Storysammlung.


    Nun habe ich mich gefragt, ob es anderen ebenso geht wie mir. Und würde hier gerne locker sammeln, welche SF aus den Jahren bis ca. 1990 wir denn auch heute noch für lesenswert halten. So etwas wie eine Vintage-SF-Perlentaucher-Liste :)
    Tatsächlich glaube ich, dass es in diesem Genre wesentlich mehr "nachhaltige" Romane/Bücher gibt als z. B. in der Fantasy.


    Spontan fallen mir ein


    Petaybee-Trilogie von Anne McCaffrey
    Wüstenplaneten-Zyklus von Frank Herbert
    Alles aus dem Genre von Ursula K. Le Guin



    Was fallen euch noch für Bücher oder Reihen ein? Ich bin gespannt :smile: :winken:
    Wie sieht es z. B. mit den "Klassikern" wie Lem und Asimov aus? Sind auch die allesamt heute noch gut lesbar?

  • Wie sieht es z. B. mit den "Klassikern" wie Lem und Asimov aus? Sind auch die allesamt heute noch gut lesbar?


    Ja.


    Welche Romane bzw. Storysammlungen dieses Genres können mich heute eigentlich noch begeistern?


    Besser geht's bei mir über Autoren: John Wyndham. Robert A. Heinlein, wenn man sich nicht an älteren Herren stört, die junge Damen vernaschen. A. E. van Vogt: bedingt. E. E. "Doc" Smith: bedingt. (Beide nur für Nostalgiker ohne Lebensgefahr lesbar.) Bradbury.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Besser geht's bei mir über Autoren: John Wyndham. Robert A. Heinlein, wenn man sich nicht an älteren Herren stört, die junge Damen vernaschen. A. E. van Vogt: bedingt. E. E. "Doc" Smith: bedingt. (Beide nur für Nostalgiker ohne Lebensgefahr lesbar.) Bradbury.


    Bei Heinlein würde ich auch ein "bedingt" setzen.
    Wyndhams Triffids sind klasse - deine Wahl kann ich absolut unterstützen! Leider habe ich sonst noch nichts von ihm gelesen.
    Ich muss zugeben, dass ich mit Bradbury noch eine echte Bildungslücke habe ...


    Harrison hat mir vor 25 Jahren sehr gut gefallen. Ob das heute noch so wäre? Ich glaube, nein.

  • Asimuff...Nee(mit dem konnte ich schon in den 70ern nichts mehr anfangen, als ich mit SF anfing).
    Lem...Ja!


    Projekt Luna
    http://www.dassein.de/mediawik…tle=Projekt_Luna_von_1985


    Tiger! Tiger! bzw. Der brennende Mann
    http://www.dassein.de/mediawik…le=Tiger!_Tiger!_von_1983
    http://www.dassein.de/mediawik…?title=Der_brennende_Mann


    Die Bruderschaft des Schmerzes
    http://www.dassein.de/mediawik…ruderschaft_des_Schmerzes
    http://www.sf-hefte.de/Details.php?id=3574&Reihe=Moewig%20SF


    Der fünfte Kopf des Zerberus http://de.wikipedia.org/wiki/Der_fünfte_Kopf_des_Zerberus
    http://www.dassein.de/mediawiki/index.php5?title=Der_fünfte_Kopf_des_Zerberus

    Wandernde Welten
    http://www.dassein.de/mediawik…lten_von_Holland,_Cecelia


    Das Zeitalter der Sterne http://en.wikipedia.org/wiki/Birthright:_The_Book_of_Man
    http://www.sf-hefte.de/Details.php?id=5793&Reihe=Knaur%20SF
    Hier ist der Mensch nicht edel, hilfreich und gut...sondern die Geißel der Galaxis. Vor diesem Handlungshintergrund hat der Autor noch eine Reihe anderer Romane & Kurzgeschichten geschrieben http://isfdb.org/cgi-bin/pe.cgi?21389, die unabhängig gelesen werden können wie
    Walpurgis III
    http://www.sf-hefte.de/Details.php?id=5805&Reihe=Knaur%20SF


    Und jetzt höre ich (vor)erst mal auf :zwinker:.

    Einmal editiert, zuletzt von Jorge ()

  • Ich denke nicht das man die Eingangsfrage wirklich adäquat beantworten kann, da die "Schmerzgrenze" bei jedem Leser unterschiedlich ist.


    Mit Herbert oder Bester konnte ich nie viel anfangen, die fand ich schon vor 15 Jahren ätzend. Während Jorge nichts mit Asimov anfangen kann, finde ich den Autor nach wie vor sehr lesenswert. Zwar ab und an überholt was die Technik angeht, aber bei den Kriminalfällen (Elijah Bailey Bücher) immer noch spannend und unterhaltsam.


    Die Professor Jameson Abenteuer von Neil R. Jones waren vor 15 Jahren, als ich sie das erste Mal las, schon recht antiquiert, sprühten aber über vor dem Sense of wonder. Das hat sich bis heute nicht geändert. Teilweise recht kindlich und naiv geschrieben, aber tolle Abenteur, die ich gegen keine aus der Feder heutiger Autoren würde eintauschen wollen.


    Überhaupt finde ich, dass technische Bücher sich nach langer Zeit, wenn sich die Technik die damals noch als innovativ und zukunftsweisend galt als mittlerweile überholt und altbacken herausstellt hat, schneller ihren Reiz verlieren als z. B. SF Krimis oder Zeitreisegeschichten.

  • Es gab vor Jahren eines für Kinder, an dessen Titel ich mich nicht mehr erinnern kann, ich hab's damals aus der Bib. Gelsen und musste darauf warten,weiß ständig weg war. Es ging darin um Kinder die willkürlich zusammen gewürfelt wurden und alleine ein Raumschiff fliegen müssten. Ein Mädchen war farbig. Sie sind bei einer Mission an einen Bösen Herrscher geraten, den sie mit Blumensamen durch die Lüftungskanäle bekämpft haben, er hätte Heuschnupfen.
    Ich erinnere mich das das Buch ganz bekannt war damals, besonders weil es für Kinder war. Leider erinnere ich mich auch nicht an den Autor.

  • Tanuschka: Wann war denn "damals"?


    vallenton: Richtig, würde man eine Antwort für alle finden wollen, könnte man die Frage nicht adäquat beantworten. Ich finde aber die vielen subjektiven Meinungen, die jetzt hier so kommen, sehr schön und hatte nicht auf eine allgemeingültige Antwort gehofft.


    Es sind bei den Titeln und Autoren oben durchaus schon solche dabei, die ich definitiv nicht in die Hand genommen hätte.


  • Es gab vor Jahren eines für Kinder, an dessen Titel ich mich nicht mehr erinnern kann, ich hab's damals aus der Bib. Gelsen und musste darauf warten,weiß ständig weg war. Es ging darin um Kinder die willkürlich zusammen gewürfelt wurden und alleine ein Raumschiff fliegen müssten. ...

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    Meinst du vielleicht das hier?
    "Das Raumschiff der Kinder" von Hans Joachim Alpers, samt Fortsetzungen? Das waren insgesamt sechs Bände, wenn ich mich recht erinnere.
    Nur kann ich mich nicht erinnern, dass ein Bösewicht mittels Heuschnupfen besiegt wird, würde aber durchaus zur Reihe passen.
    Die habe ich geliebt als Kind! Und auch der Reread vor ein paar Jahren war noch immer lustig.
    Es sind aber wirklich reine Kinderbücher.


    Eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen hat auch schon vor 1990 mit ihrer Reihe begonnen, nämlich Lois McMaster Bujold. Der Barrayar-Zyklus (erster Band 1986) ist einfach großartig und ich weiß nicht, wie oft ich die enzelnen Bände schon gelesen habe!


    Ansonsten habe ich in den letzen Jahren auch immer wieder Bücher von James White gelesen. Seine Orbit-Hospital-Reihe mag in einigen Dingen verstaubt sein (besonders leider was das Frauenbild anbelangt), aber der Einfallsreichtum ist immer noch bewundernswert. Mir gefallen sie jedenfalls immer noch. Da erschein der erste Band 1962.
    Die späteren Bände werden dann etwas moderner.


    Anne McCaffrey geht einfach immer bei mir, egal ob Petaybee, die Gehirnschiffe, die Talent-Reihe, die Catteni oder die Kristallsänger.
    Auch wenn Vallenton zustimmen muss. Ich erinnere mich da an einen ihrer ganz alten Romane, wo sich die Protagonisten fast einen Bruch an einem Tonbandgerät heben.
    Klar, sie können in Windeseile andere Planeten erreichen, aber ein Tonaufzeichnungsgerät ist so groß wie ein Koffer! :rollen: :breitgrins:
    Andererseits hat so etwas durchaus auch seinen Reiz finde ich (auch wenn es vor allem zum Lachen reizt.)


    Ich war nie ein wirklich großer Asimov-Fan, bin aber auch da Vallentons Meinung. Seine Kriminalfälle sind auch heute noch sehr spannend.


    Bei allen anderen muss ich passen. Es ist schon ewig her, dass ich van Vogt, Heinlein und Konsorten gelesen habe.
    Ebenso lange ist es her, dass ich "Enders Spiel" (wenn auch damals noch unter anderem Namen) von Orson Scott Card gelesen habe. Als Jugendliche war ich begeistert! Heute bin ich vor allem vom Autor selber leider wenig begeistert, aber das muss sich ja nicht unbedingt auf einen Reread auswirken.


  • "Das Raumschiff der Kinder" von Hans Joachim Alpers, samt Fortsetzungen? Das waren insgesamt sechs Bände, wenn ich mich recht erinnere.
    Nur kann ich mich nicht erinnern, dass ein Bösewicht mittels Heuschnupfen besiegt wird, würde aber durchaus zur Reihe passen.


    Oh ja, die waren toll! Leider habe ich sie nie besessen. An Heuschnupfen kann ich mich zwar nicht erinnern, aber es ist auch schon ewig her, dass ich die Bücher gelesen habe.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Oh ja, die waren toll! Leider habe ich sie nie besessen.

    Ich eigentlich auch nicht. Ich habe sie x-mal aus der Bibliothek ausgeliehen und dann irgendwann mein Taschengeld genommen und alle Bücher kopiert. War ein teures Vergnügen. Eine Kopie waren damals zehn Pfennige...
    Damals war es noch nicht so einfach oop-Bücher irgendwo gezielt aufzutreiben.

  • Ja, die waren Super, ich hab sie auch gelesen, ich meinte aber Bo Anders und der Omega 2 Zyklus. Geht in die gleiche Richtung. Man da kommen alte Erinnerungen hoch, das müsste so Anfang der 90 gewesen sein, glaub ich. Und ja es sind Kinderbücher, aber die sind trotzdem toll.
    Und dann ist da noch Douglas Adams .....den sollte man nicht vergessen, finde ich.

  • "Der Report der Magd" von Margaret Atwood, "Simulacron-3" von Daniel F. Galouye, "Die Stimme der Delphine" von Leó Szilárd, "Die geschützten Männer" von Robert Merle, "Der Übungseffekt" von David Brin ....

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Ich schreibe selbst gern Science-Fiction und habe daher eine große Affinität zu diesem Genre.
    Ich finde, dass viele "ältere" SF-Romane auch heute noch gut lesbar sind. Oft muss man sie dabei natürlich im Zusammenhang mit der Zeit sehen, in der sie geschrieben wurden. Im Gegensatz zu Krimis oder anderen Genres steht die technische Entwicklung beim Science-Fiction-Roman oft im Mittelpunkt der Handlung. Allein dadurch hat SF oft keine große Halbwertszeit. Manche technische Entwicklung hat bereits Inhalte von SF überholt und leider oft genug ad absurdum geführt. Wenn der Plot in Ordnung ist, kann man meist dennoch damit umgehen - einfach, in dem man sich darauf einlässt und es als gegeben hinnimmt.
    Es gibt aber auch Romane, bei denen man sich heute sehr schwer tut, sie zu lesen. Ich spiele hier auf die Romane des Deutschen Schriftstellers Hans Dominik an. Nicht nur, dass sie von der wissenschaftlichen Forschung inzwischen mehr als nur überholt wurden - sie spiegeln auch das Wertesystem des ausgehenden zwanzigsten Jahrhunderts wider. Die Rolle der Frau, die Rolle der "weißen Rasse" ... Alles mehr als fraglich. Man muss sicher auch berücksichtigen, in welcher politischen Strömung seine Bücher entstanden sind. Trotzdem würde ich - aus heutiger Sicht - seine Bücher heute als unlesbar einstufen.

  • Ich spiele hier auf die Romane des Deutschen Schriftstellers Hans Dominik an. Nicht nur, dass sie von der wissenschaftlichen Forschung inzwischen mehr als nur überholt wurden - sie spiegeln auch das Wertesystem des ausgehenden zwanzigsten Jahrhunderts wider.


    Jetzt habe ich ein Verständnisproblem. Dominik starb 1945. Das ausgehende 20. Jahrhundert kannte er gar nicht.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)