01 - Seite 5 bis 100 (Kapitel 1-4)

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 5.041 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von SABO.

  • So, jetzt komme ich endlich mal zum Kommentieren. :klatschen:


    Zum Inhalt wurde ja eigentlich schon alles gesagt.
    Mir gefallen u.a. die bildhafte Sprache, die Kontraste, die Mario Giordano zeichnet, der Spannungs- bzw. Konfliktaufbau und die Atmosphäre (warum nur habe ich jetzt Lust auf einen Italien-Urlaub? :zwinker:).


    Nach der Exposition nimmt die Geschichte rasch an Fahrt auf, und am Ende des vierten Kapitels ist mein „Jagdinstinkt“ geweckt.
    :zwinker:
    Ich bin gespannt, ob sich Poldis Verdacht, dass Russo hinter dem Mord an Valentino steckt, verhärtet, oder ob sich am Ende ein noch unverdächtiger „Überraschungstäter“ als der wahre Mörder entpuppt. Mario Giordano ist ja als Tatort-Autor ein erfahrener Krimi-Schreiber. Man darf also gespannt sein, was da noch kommt.
    Sollte tatsächlich die Mafia involviert sein, wird sich die Poldi auf jeden Fall noch eine Menge Ärger einhandeln.


    Stilistisch liest sich der Roman leicht und flüssig – was wiederum bedeutet, dass viel Arbeit dahinter steckt. Giordano findet immer wieder originelle Vergleiche und Bilder, die einen Film im Kopf ablaufen lassen und einen somit in die Geschichte hineinziehen – oder die mich schmunzeln lassen, wie z.B. „blutjung wie frisch vom Baum gepflückt“. :smile:


    Tief unter die Haut ging mir die Szene, als Poldi Valentino findet, aber nicht wegen des grausigen Fundes an sich. Es lag an der Vorbereitung der Szene, am Aufbau, der bei der Serata beginnt und in der Szene am Strand gipfelt.
    Als Poldi von der Schwermut gepackt wird, schiebt sich eine schwarze Wolke vor die Sonne und verdunkelt den strahlend blauen sizilianischen Himmel. Was sich zuvor noch heiter und leicht gelesen hat, wird plötzlich düster und unheilvoll. Die Schwermut, der Absturz, der Albdruck, der Schatten auf Poldis Brust.
    Wunderbar und atmosphärisch geschrieben zum Beispiel dieser Abschnitt:


    „Sie sah die Gestalt schon, als sie den Wagen parkte. Ein Schatten im Zwielicht, hingegossen auf die rundgeschliffenen Lavasteine. Ein Fleck nur, wie vom Meer vergessen, wie Strandgut. Kein Geräusch zu hören, nur das Summen der Fliegen und das träge Plätschern am Ufer, als sei das Meer selbst noch nicht richtig erwacht. Und irgendwie ahnte die Poldi da schon, was sie geweckt hatte.
    Und was sie gleich sehen würde.“


    Gänsehaut pur.

    &quot;A mind needs books as a sword needs a whetstone, if it is to keep its edge.&quot;<br />George R.R. Martin

  • Sunny
    In Poldis Schmerz liegt unglaubliche Schönheit, der Roman ist gespickt mit solchen "Perlen"..
    ..und wo findet man die wertvollsten Perlen? In der Tiefe! Ein Buch, nicht nur zum Schmunzeln, sondern auch zum Nachdenken..
    :sonne:

  • Das hast du schön gesagt, SABO! :)

    &quot;A mind needs books as a sword needs a whetstone, if it is to keep its edge.&quot;<br />George R.R. Martin

  • Es tut mir sehr leid, dass ich mich heute erst melde. Zuerst war ich leider sowieso später mit Lesen, und dann hatte ich auch noch Probleme mit dem Internet. Ich hoffe, dass es jetzt wieder stabil läuft.


    Also, zuerst fand ich den Schreibstil etwas gewöhnungsbedürftig. Aber nach einigen Seiten, als ich mich eingelesen hatte, fand ich ihn sehr gut. Es ist mal etwas Neues. Auch relativ neu ist für mich, dass die Protagonistin scheinbar ein nicht unerhebliches Alkoholproblem hat. Ich kenne zwar einige Krimireihen, in denen der oder die Ermittler auch Personen mit massiven Problemen sind, aber in einem eher humorvollen Buch habe ich solche Figuren bisher noch nicht gehabt. Ich finde es aber gut, dass Tante Poldi während ihrer „Ermittlungsarbeit“ – zumindest weitgehend - nüchtern bleibt.


    Die Figuren sind mir alle recht schnell ans Herz gewachsen. Tante Poldi mit ihrem bayerischen Akzent mag ich sehr. Italienisch und bayerisch – eine interessante Mischung!


    Auch finde ich, dass man es in diesem Buch sehr deutlich „merkt“, dass man sich in Italien aufhält. Da kommt fast ein bisschen Urlaubsstimmung auf.


    Die drei Tanten – Luisa, Caterina und Teresa – mag ich auch sehr. Sie scheinen sehr herzlich zu sein. Ich bin gespannt, ob sie noch eine größere Rolle in dem Buch spielen werden.


    Momentan ist das Humorvolle noch mehr im Vordergrund und der Kriminalfall eher „nebensächlich“. Trotzdem bin ich aber gespannt, wie es damit weitergeht. Tante Poldi wird sicher nicht eher aufgeben, bis sie zu einer Lösung gekommen ist. Sie erinnert ein klein wenig an Miss Marple, die ich sehr mag!

    Lesen aus Leidenschaft


  • Auch relativ neu ist für mich, dass die Protagonistin scheinbar ein nicht unerhebliches Alkoholproblem hat.


    Ich musste da auch erstmal stutzen.



    Auch finde ich, dass man es in diesem Buch sehr deutlich „merkt“, dass man sich in Italien aufhält. Da kommt fast ein bisschen Urlaubsstimmung auf.


    Das ging mir auch so - die Atmosphäre kommt wirklich toll rüber. :smile:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel


  • Autobiographisch kann es bis zu einem gewissen Grad schon sein. Ich vermute mal, es ist möglich, dass der Autor tatsächlich mal nicht so motiviert war und nach Italien gefahren ist, wo er inspiriert wurde - von seiner durchgeknallten Tante.
    Tante Poldi ist, finde ich, ein typischer Charakter für eine Serie.


    Oh, der war sehr "motiviert" auf der Lübbe-Poldi-Seite sieht man viele schöne Bilder..es lohnt sich, Hund Totti sieht genauso aus, wie ich ihn mir vorgestellt habe..