01 - Seite 7 bis 56 (Teil I)

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 6.936 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Dani79.

  • Hier startet die Leserunde zu "Als die Sonne im Meer verschwand " von Susan Abulhawa.


    Postet hier bitte erst, wenn Ihr mit der Lektüre begonnen habt und etwas zum Buch zu sagen oder zu fragen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das Ganze zu sehr in die Länge und passen besser in den Buchvorschlag. Außerdem wäre schön, wenn Ihr darauf achtet, nicht einzeln zu sehr vorzupreschen, damit wir zusammen bleiben und damit auf einem ähnlichen Stand spekulieren und diskutieren können. Als Faustregel gilt, nicht mehr als ein Abschnitt pro Tag.


    Zum Abschluss: bitte denkt auch daran, dass ein wichtiger Teil der Leserunden eure abschließenden Rezensionen sind und stellt diese am Ende der Runde zeitnah hier im Forum und auf literaturschock.de direkt ein.
    Zahlreiche Rezensionen hier und die Streuung auf anderen Seiten steigern bei den Verlagen die Attraktivität von solchen Aktionen: Denkt daran, dass die Teilnahme an der Runde und die Rezensionen die "Gegenleistung" für die Freiexemplare sind.




    Hier könnt ihr über den Inhalt von Seite 7 bis 56(Teil I) schreiben.
    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Abschnittseinteilung nicht vorgesehen.

    LG, Dani


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  • Was für ein Einstieg - es geht direkt zur Sache und wir werden Zeugen des harten Lebens in Gaza- wenn ich es richtig verstehe, in den späten 1940er und dann den 50er Jahren. Die drei Geschwister wachsen ohne Vater auf - was genau ist eigentlich mit dem passiert - und haben wenig zu lachen, denn sie stehen am unteren Ende der Hierarchie, zumal die Mutter offenbar etwas gaga ist - also aus der Sicht der anderen, ich denke mal, sie hat irgendein psychisches Problem, was mich bei dem schweren Leben, das sie bislang hatte. auch nicht weiter verwundert.


    Aber sie halten zusammen und jeder von ihnen entwickelt aus meiner Sicht ein besonderes Verhalten, das ihm Achtung einbringt - die Mutter durch die Behandlung der Jungs, die ihr dumm kamen, Nazmiyya hat so schon eine ungeheure Präsenz und ringt jedem Achtung, den jungen Männern Verehrung ab, der Bruder ist fleißig und ehrt den Imker, bei dem er arbeitet, Mariam ist auf eine gewisse Weise hellsichtig veranlagt.


    Der Einbruch der Israelis auf Gaza erfolgt aufs Heftigste und bringt sowohl eine Emigration (wenn auch nicht weit) als auch Tod und Erniedrigung mit sich. Leider empfand ich diese Szenen nicht als so kraftvoll und eindringlich geschildert, wie ich es mir erhofft hatte, auch wenn Sie natürlich auch in der dargestellten Form ausgesprochen schockierend sind.


    Insgesamt habe ich ein bisschen Probleme mit dem Stil, den ich irgendwie nicht sonderlich eindrucksvoll bzw. elegant finde. Handlung und Inhalt hingegen sind ebenso spannend wie dramatisch.

  • Ich habe es gestern erst bis zum 4. Kapitel geschafft und ich glaube ich brauche noch ein wenig um mich einzulesen und meine Meinung dazu zu sagen.



    Die drei Geschwister wachsen ohne Vater auf - was genau ist eigentlich mit dem passiert -


    So wie ich es verstanden habe hat er die Familie verlassen. Tod kann er nicht sein denn er kam ja noch einmal zurück.

  • Ich bin jetzt in Kapitel 10 angelangt und noch ein wenig unschlüssig, was ich von diesem Buch halten soll. Diese Mutter, die mit einem Dshinn spricht ist schon ein wenig skurril und ich finde es gefährlich wenn man aufgrund dessen, was jemand mit einer solchen Erkrankung sagt, seine Rückschlüsse zieht, die sehr weitreichende Folgen haben. Nun in diesem Fall war wohl abzusehen, dass ein israelischer Angriff stattfinden würde, aber dafür braucht man dann keine Frau, die irgendwelche Gespenster sieht. Vielleicht bin ich da zu realistisch um mich hineinversetzen zu können.
    Ich spreche nicht ab, dass die Angriff schlimm waren und eine unschuldige Bevölkerung getroffen haben, aber ich finde es nicht OK immer wieder das Militär als "die Juden" zu bezeichnen. Man sagt ja auch die Palästinenser und nicht "Die Muslime". Es schert damit wieder alle Juden über einen Kamm und es ist nun mal eine Religion und kein Militärregiment.
    Vielleicht bin ich die einzige die das so empfindet, aber mir fiel das jetzt immer wieder auf.
    Ich weiß nicht wie es Euch dabei geht und das würde mich wirklich interessieren.

  • Ich habe diesen ersten Teil jetzt beendet und die Geschehnisse wurden sehr eindrücklich geschildert. Fürchterlich waren der Angriff auf die Stadt, die Vertreibung der Menschen und die Vergewaltigung. Die gehört wohl immer dazu und das Weltweit. :sauer: Auch den Tod von Mariam fand ich entsetzlich. Das waren in diesem einen Kapitel extrem viele Ereignisse und die muss man erst einmal verdauen.


    Allerdings habe ich meine Probleme mit diesen "mystischen" Begebenheiten". Das fällt mir immer schwer, bei so einem Thema, dass dann doch ernst ist. Auch wenn dieses Buch Fiktion ist, so beschreibt es doch einen real existierenden Konflikt in unsere heutigen Zeit und nimmt sehr detailliert Bezug darauf, zumal ja auch all die Orte existieren. Da habe ich persönlich Probleme damit, wenn auf einmal Hellseherei und spontane Entzündungen vorkommen. Das nimmt dem ganzen ein wenig die Glaubwürdigkeit und wirkt - das ist jetzt meine ganz persönliche Empfindung - eher störend und ein wenig übertrieben.


  • Ich spreche nicht ab, dass die Angriff schlimm waren und eine unschuldige Bevölkerung getroffen haben, aber ich finde es nicht OK immer wieder das Militär als "die Juden" zu bezeichnen. Man sagt ja auch die Palästinenser und nicht "Die Muslime". Es schert damit wieder alle Juden über einen Kamm und es ist nun mal eine Religion und kein Militärregiment.
    Vielleicht bin ich die einzige die das so empfindet, aber mir fiel das jetzt immer wieder auf.
    Ich weiß nicht wie es Euch dabei geht und das würde mich wirklich interessieren.


    Ich sehe es anders, obwohl ich selbst natürlich nie im Leben das israelische Militär als Juden bezeichnen würde. Aber es sind Palästinenser, die das zu einem Zeitpunkt, wo sie darunter leiden, äußern und es ist eine Äußerung in einem Buch. Es muss ja auch gar nicht sein, dass die Autorin das so sieht, aber für die Situation, die beschrieben wird. ist es authentisch. So ähnlich, wie man in Deutschland am Ende des 2. Weltkriegs sagte "Der Russe steht vor der Tür", dabei war es die sowjetische Armee. Und ich könnte mir überhaupt vorstellen, dass die Palästinenser ein etwas anderes, emotionaleres Wording in Bezug auf die Israelis verwenden als die Bewohner anderer Länder. Ich rücke es also in diesen Kontext und dann ist es passend für mich.

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich habe auch den ersten Abschnitt bereits gelesen und bin noch etwas gespalten, was ich von dem Buch halten soll. Zum einen geht es mir wie dir Tina (lustig, mein Realname ist der Gleiche :breitgrins::(



    Allerdings habe ich meine Probleme mit diesen "mystischen" Begebenheiten". Das fällt mir immer schwer, bei so einem Thema, dass dann doch ernst ist. Auch wenn dieses Buch Fiktion ist, so beschreibt es doch einen real existierenden Konflikt in unsere heutigen Zeit und nimmt sehr detailliert Bezug darauf, zumal ja auch all die Orte existieren. Da habe ich persönlich Probleme damit, wenn auf einmal Hellseherei und spontane Entzündungen vorkommen. Das nimmt dem ganzen ein wenig die Glaubwürdigkeit und wirkt - das ist jetzt meine ganz persönliche Empfindung - eher störend und ein wenig übertrieben.


    Mich stören diese "mystischen" bzw. "magischen" Einschübe auch sehr, gerade bei diesem doch sehr ernsten Thema. Die Mutter ist angeblich von einem Dschinn besessen, die kleine Mariam hat einen imaginären Freund, der ihr lesen und schreiben bei bringt und auf Bildern auf einmal zu sehen ist? Also irgendwie finde ich diese Inhalte auch sehr störend. Auch hat es mich zuerst die ganze Zeit verwirrt, dass aus Sicht vom Enkel Nazmiyya geschrieben wird, der angeblich schon als unsichtbarer Freund sich mit seiner Großtante Mariam ausgetauscht hat. :rollen:


    Die Schilderungen des Angriffs und der zum Teil schon heftigen Brutalität fand ich dann wirklich schlimm, aber noch gut dargestellt. Die Gewalt und Brutalität wird schnell klar, trotzdem wird nicht alles ganz genau beschrieben. Was ich persönlich gut finde.



    Ich sehe es anders, obwohl ich selbst natürlich nie im Leben das israelische Militär als Juden bezeichnen würde. Aber es sind Palästinenser, die das zu einem Zeitpunkt, wo sie darunter leiden, äußern und es ist eine Äußerung in einem Buch. Es muss ja auch gar nicht sein, dass die Autorin das so sieht, aber für die Situation, die beschrieben wird. ist es authentisch. So ähnlich, wie man in Deutschland am Ende des 2. Weltkriegs sagte "Der Russe steht vor der Tür", dabei war es die sowjetische Armee. Und ich könnte mir überhaupt vorstellen, dass die Palästinenser ein etwas anderes, emotionaleres Wording in Bezug auf die Israelis verwenden als die Bewohner anderer Länder. Ich rücke es also in diesen Kontext und dann ist es passend für mich.


    Ja, ich sehe das auch so, dass der Begriff "die Juden" hier darauf gemünzt ist, dass die Palästinenser über sie reden und ich denke auch, dass sie wahrscheinlich in der Realität noch viel schlimmere Begriffe verwenden. In so einer Situation, wenn man aus seinem Heimatdorf vertrieben wird und dabei auch noch Angst vor Gewalt, Erniedrigung und anderen Greueltaten haben muss, denkt man bestimmt nicht politisch korrekt über die Feinde nach. Ich denke im Gesamtkontext des Buches ist das auf jeden Fall passend.


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Ja, ich denke ihr habt recht. Es ist einfach ein Thema, bei welchem alle Beteiligten extrem sensibel reagieren, aber man auch einfach ganz viel Empathie für den "Anderen" braucht, vor allem, wenn einem Volk oder unschuldigen Menschen solche Dinge angetan werden.
    Ich merke, dass ich mich immer wieder daran bewusst erinnern muss, dass es sich hier um einen Roman handelt und nicht um eine Biografie, weil eben dieser Konflikt so aktuell ist und immer wieder nach langem gären explodiert.
    Ich merke, dass ich mich dieses Buch sehr belastet und ich denke, ich werde es in kleinen Abschnitten lesen. Da geht mir nach jedem Abschnitt zu viel durch den Kopf, um direkt zum nächsten überzugehen.

  • Hallo ihr Lieben :)


    Ich bin nun auch mit dem ersten Abschnitt durch, weiß aber gar nicht so recht, was ich dazu sagen soll, außer dass das Buch komplett anders ist, als ich es mir vorgestellt hatte. Ich habe ganz große Probleme durchzublicken. Besonders dieser ganze mystische Kram steht mir da im Weg. Sollen wir wirklich glauben, dass es (in der fiktiven Handlung) so war? Oder wussten die Leute in der Geschichte, dass es keinen Dschinn und keinen imaginären Freund gibt und spielen nur mit?


    Für mich passt das jedenfalls nicht zu dem ernsten Thema, denn über solchen Irrglauben kann ich nur lachen, was wiederum dem Thema nicht angemessen ist.


    Dadurch dass die Kapitel so kurz sind, kann bei mir auch kein richtiger Lesefluss aufkommen. Ständig wird wieder woanders hingesprungen.


    Naja, ich glaube, ich brauche noch ein paar Seiten, bis ich mit dem Buch warm bin.

  • Oh weh das scheint hier richtig harte Kost zu sein. Nach dem Ende dieses Abschnittes war ich sprachlos.


    Wir lernen also die Familie Baraka kennen, die am Endes des Abschnittes nur noch aus Tochter Nazmiyya besteht.


    Der Krieg wird jedenfalls dargestellt wie er ist, absolut grausam. Die Vergewaltigungen waren an Grausamkeit nicht zu überbieten und dass Schwester Mariam sterben muss, nur damit die Soldaten Nazmiyas Schreie zu hören bekommen, das hat mir eine mächtige Gänsehaut verpasst. Wie soll sie nach diesen Erlebnissen weiter leben? Und ihre Mutter und ihr Bruder sterben auch.


    Die Sache mit dem Dschinn fand ich erst einmal komisch, aber es ist ein anderer Kulturkreis.


    Dass Mariam zwei unterschiedliche Augen hat, das ist nicht ungewöhnlich und gibt es wirklich. Zu Schulzeiten hatte ich mal einen Mitschüler, der hatte ein blaues und ein braunes Auge, aber ich muss gestehen, dass mich das in gewisser Weise beängstigt hat. Dass Mariam Auren sehen konnte war mir persönlich zu esoterisch, aber vielleicht hängt es auch einfach mit dem Kulturkreis zusammen, denn ich glaube weder an die Aura eines Menschen, noch an Dschinns oder andere Wesen.


    Habe ich das eigentlich richtig verstanden, dass Mariams Fantasiefreund Khaled der Enkelsohn von ihrer großen Schwester sein soll? Sehr mysteriös, aber wie soll sie sonst schreiben gelernt haben? Kann man sich so etwas allein beibringen?


    Was glaubt ihr hat es mit der kursiven Schrift am Anfang eines jeden Kapitels zu tun? Ist das ein entfernter Verwandter, der die Geschichte erzählt?


    Zu Nazmiyya ging mir der böse Gedanke durch den Kopf: Hättest du bloß nicht nach deiner Schwester gesucht, dann wäre dir das eine Leid erspart geblieben, denn sie wäre wohl so oder so gestorben. :redface: Ich weiß total gemein und selbstsüchtig, aber was hat es ihr gebracht?


    Den Schreibstil der Autorin finde ich übrigens richtig schön. Eine bildhafte Sprache, so etwas mag ich. Dass die Kapitel kurz sind, mag ich ebenfalls.

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Ich habe diesen ersten Teil jetzt beendet und die Geschehnisse wurden sehr eindrücklich geschildert. Fürchterlich waren der Angriff auf die Stadt, die Vertreibung der Menschen und die Vergewaltigung. Die gehört wohl immer dazu und das Weltweit. :sauer: Auch den Tod von Mariam fand ich entsetzlich. Das waren in diesem einen Kapitel extrem viele Ereignisse und die muss man erst einmal verdauen.


    Nachdem die Geschichte friedlich los ging und wir unsere Protagonisten kennengelernt hatten, war der Einfall in die Stadt echt ein Hammerschlag und enorm grausam. Ich muss nach dem Ende des Abschnittes auch erst einmal schlucken, vor allem weil die Familie ja fast komplett ausgelöscht worden ist. :sauer:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Der Einbruch der Israelis auf Gaza erfolgt aufs Heftigste und bringt sowohl eine Emigration (wenn auch nicht weit) als auch Tod und Erniedrigung mit sich. Leider empfand ich diese Szenen nicht als so kraftvoll und eindringlich geschildert, wie ich es mir erhofft hatte, auch wenn Sie natürlich auch in der dargestellten Form ausgesprochen schockierend sind.


    Ich muss sagen, mir war das schon eindringlich genug geschildert.




    Ich spreche nicht ab, dass die Angriff schlimm waren und eine unschuldige Bevölkerung getroffen haben, aber ich finde es nicht OK immer wieder das Militär als "die Juden" zu bezeichnen. Man sagt ja auch die Palästinenser und nicht "Die Muslime". Es schert damit wieder alle Juden über einen Kamm und es ist nun mal eine Religion und kein Militärregiment.
    Vielleicht bin ich die einzige die das so empfindet, aber mir fiel das jetzt immer wieder auf.
    Ich weiß nicht wie es Euch dabei geht und das würde mich wirklich interessieren.


    Ich denke, es ist eine Frage der Seite, auf der man steht. Man neigt im Allgemeinen schon dazu, die Angehörigen der Gegenseite in einen Topf zu werfen. Und wenn dann etwas auch noch im Namen einer Religion geschieht, ist es umso "natürlicher", alle Angehörigen dieser Religion zu nennen, und nicht nur deren Militärs.


  • Mich stören diese "mystischen" bzw. "magischen" Einschübe auch sehr, gerade bei diesem doch sehr ernsten Thema. Die Mutter ist angeblich von einem Dschinn besessen, die kleine Mariam hat einen imaginären Freund, der ihr lesen und schreiben bei bringt und auf Bildern auf einmal zu sehen ist? Also irgendwie finde ich diese Inhalte auch sehr störend.


    Die Sache mit dem Dschinn habe ich aufgrund der anderen Kultur so hingenommen, daher empfand ich es jetzt als nicht so störend, denn die dauernde Erwähnung von Allah und das ewige Beten wirkte auf mich genauso befremdlich wie das mit dem Dschinn.


    Nein auf dem Foto war der imaginäre Freund nicht zu sehen. Ich habe es so verstanden, dass Mariam ihrer Familie erzählt hat, dass er bei dem Foto dabei war und dass sie deswegen sagen, dass er mit drauf ist, aber eben unsichtbar.



    Auch hat es mich zuerst die ganze Zeit verwirrt, dass aus Sicht vom Enkel Nazmiyya geschrieben wird, der angeblich schon als unsichtbarer Freund sich mit seiner Großtante Mariam ausgetauscht hat. :rollen:


    Hach danke für die Erwähnung, denn den Zusammenhang mit dem Enkel als Erzähler hatte ich nicht gesehen, aber wahrscheinlich deswegen weil ich mich mit den Namen etwas schwer tue... Er ist also das in den kursiven Einschüben?

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Für mich passt das jedenfalls nicht zu dem ernsten Thema, denn über solchen Irrglauben kann ich nur lachen, was wiederum dem Thema nicht angemessen ist.


    Ich kenne mich in puncto Glauben absolut nicht aus, aber Dschinns sind im islamischen Glauben vertreten. Daher würde ich das jetzt nicht als "Irrglauben" bezeichnen, denn dann würde deine Aussage so aussehen als wäre der Islam der Irrglaube. :zwinker:


    Vielleicht ist uns der Glaube (der Islam) einfach nur so fremd, dass es uns als unrealistisch und dummes Zeug erscheint. Was meint ihr?

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Ich kenne mich in puncto Glauben absolut nicht aus, aber Dschinns sind im islamischen Glauben vertreten. Daher würde ich das jetzt nicht als "Irrglauben" bezeichnen, denn dann würde deine Aussage so aussehen als wäre der Islam der Irrglaube. :zwinker:


    Ehrlich gesagt, sind für mich alle Religionen "Irrglaube" ;)

  • Mir geht es ebenso. Ich brauche nicht noch mehr Detaills, die Message kam schon deutlich genug rüber.


    Ich brauche auch nicht mehr Details - ganz im Gegenteil. Ich meine eher das stilistische, die Sprache - es hat mich einfach nicht genug gepackt, genug gefesselt. Von den Details wäre sicher sogar weniger mehr, aber von der Erzählstärke der Autorin bin ich bisher noch nicht so ganz überzeugt.

  • Ja, das geht mir ebenso, aber ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll. Einerseits ist es mir zu viel, anderseits zu wenig Tiefe. Zum Beispiel Nazmiyya. Sie ist ein guter Mensch, hat 11 Kinder auf die Welt gebracht, aber ansonsten gibt es nichts was ihren Charakter ausmacht. Es wird zumindest nicht beschrieben. Sie bleibt farblos und ist lediglich auf die Rolle des Opfers geformt, hat aber keine eigenständige persönliche Erscheinung. Ich weiß nicht, wie es besser beschreiben soll. Ich kann keine Nähe aufbauen, zu diesem Mensch.

  • Das wird keine ganz leichte Lektüre. Am Ende des Abschnitts war mir ziemlich schlecht :sauer:
    Warum ist Mariam nur geblieben und hat sich versteckt, warum ist sie nicht mit den anderen gegangen? Dass Nazzmiya zurückkommt, um sie zu suchen, ist nachvollziehbar und endet schrecklich.


    Bis dahin hatte diese kleine Gemeinde und in ihr diese ziemlich verrückte Familie ein relativ schönes Leben. Die Mutter und ihr Dschinn sind sehr skurril, da kann ich mir nicht so wirklich einen Reim drauf machen. Ich glaube ja nicht an Besessenheit, und besonders irritierend fand ich, dass das ganze Dorf ihr nach ihrem ersten öffentlichen Ausbruch quasi huldigt und das im Weiteren dann als ganz normal ansieht, dass sie eben ihren Freund Sulayman hat.


    Und Mariam? Hatte sie auch einen imaginären Freund? Für mich klang es so, aber auf dem einen Foto soll der Junge ja dabei gewesen sein. Wer ist/war er? So groß ist die Dorfgemeinschaft da doch nicht, oder? Aber Nazzmiya schien ihn nicht zu kennen... wie auch, wenn er erst später als ihr Enkel geboren wird? Das ist alles ziemlich verwirrend.

    LG, Dani


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  • Nein auf dem Foto war der imaginäre Freund nicht zu sehen. Ich habe es so verstanden, dass Mariam ihrer Familie erzählt hat, dass er bei dem Foto dabei war und dass sie deswegen sagen, dass er mit drauf ist, aber eben unsichtbar.


    Ah, danke. Das habe ich beim Lesen nicht richtig verstanden.



    Ja, das geht mir ebenso, aber ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll. Einerseits ist es mir zu viel, anderseits zu wenig Tiefe. Zum Beispiel Nazmiyya. Sie ist ein guter Mensch, hat 11 Kinder auf die Welt gebracht, aber ansonsten gibt es nichts was ihren Charakter ausmacht. Es wird zumindest nicht beschrieben. Sie bleibt farblos und ist lediglich auf die Rolle des Opfers geformt, hat aber keine eigenständige persönliche Erscheinung. Ich weiß nicht, wie es besser beschreiben soll. Ich kann keine Nähe aufbauen, zu diesem Mensch.


    Findest du? Für mich ist sie recht deutlich geworden, wobei wir ja sowieso noch ganz am Anfang sind. Sie ist die Tochter einer ziemlich durchgeknallten Mutter, sie und ihr Bruder müssen sich also irgendwie um die kleine Familie kümmern, um die Mutter, um die jüngere Schwester.
    Sie ist attraktiv und selbstbewusst - zumindest bis zu diesen schrecklichen Ereignissen.
    Sie verliebt sich und trifft sich heimlich mit ihrem Zukünftigen, bis sie endlich offiziell heiraten dürfen - ich fand die Treffen sehr schön beschrieben, mit dem Händchenhalten, Fingerstreicheln, aber nicht mehr.

    LG, Dani


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