Elizabeth George - Undank ist der Väter Lohn/In Pursuit of the Proper Sinner

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  • Mich irritiert dabei dei Brandwunde in Terrys Gesicht; da es keine Abwehrspuren gibt, würde ich darauf tippen, daß er zuerst ins Feuer gefallen/gestossen wurde. Kann er mit so einer Verletzung noch hinter Lou herrennen und sie mit einem Schlag töten? Es war doch nur ein Schlag, oder habe ich das falsch in Erinnerung?


    Ich weiß das auch nicht mehr ganz genau, bin mir aber auch nicht sicher, ob meine Theorie überhaupt funktionieren könnte.


    Zitat

    Mich nervt Nan ebenfalls, vor allem auch deswegen, weil sie die Augen vor der Realität verschließt. Meinst du, Nicola hat ihre Mutter tatsächlich provoziert? Ich hatte das Gefühl, sie meinte das völlig neutral und ernst. Die Tochter ist das gegenteilige Extrem der Mutter, finde ich.


    Ich hatte schon den Eindruck, dass sie es auch ein bisschen genossen hat, sich - ganz unverstellt - vor ihrer Mutter nackt in der Wanne zu räkeln.



    Zwischendurch ist mir dann wieder der Herr David King-Ryder eingefallen; noch passt er nicht in die Handlung, aber man könnte zum Beispiel spekulieren, ob auch er ein Liebhaber von Nicola gewesen ist - zusätzlich zu ihrem Chef, zum Koch und zu Julian - hab ich jemanden vergessen? :breitgrins:


    Stimmt, den hatte ich völlig vergessen. Irgendeine Rolle muss der Typ ja auch noch spielen.


    Zitat

    Barbara bewegt sich auf dünnem Eis; ich versteh sie nicht, warum macht sie nicht einfach ihren Job und gute Miene zum bösen Spiel? Aber sie ist eben ein richtiger Terrier, der lässt nämlich auch nicht los, wenn er mal ein Spur hat...wenigstens hat sie jetzt mal ein paar Stunden am Computer mit ihrem Auftrag verbracht, sonst gibts gleich wieder mecker von Lynley.


    Ein bisschen kann ich Lynley ja inzwischen verstehen, auch wenn ich es schade finde, dass er so lange so unversöhnlich ist. Aber Barbara hat wirklich ein Autoritäts-Akzeptanz-Problem.


    Nkata gefällt mir hier auch außerordentlich gut. Der Junge hat Potential.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Allerdings spielt das erstmal keine weitere Rolle, so dass man nicht klarer sieht, wie das mit dem Mord zusammenhängen könnte. Waren sie vielleicht auch Kunden von Nicola und Konsorten und ihr sommerlicher Landaufenthalt hing mit dem Selbstmord zusammen?


    Das habe ich auch überlegt, habe aber gerade ein Zeitproblem: wie lange ist das jetzt genau her, daß sich David King-Ryder umgebracht hat? Irgendwie bin ich dran, daß das letztes Jahr im Juni war, aber da haben Nicola und Vi ihren Job wohl noch nicht ausgeübt, das fing ja erst an, nachdem sie bei Reeve gearbeitet haben. Oder werfe ich die Zeiten gerade mit Barbaras Vorfall in Essex durcheinander, der ebenfalls im Sommer gespielt hat, aber schon ein paar Monate zurückliegt - oder bringe ich gerade mehrere Bücher durcheinander :entsetzt:

    Liebe Grüße

    Karin

  • Nan Maiden finde ich immer furchtbarer. Kein Wunder, dass Nicola solche Lust hatte, sie zu provozieren. Dieses tüttelige Muttigetue ist ja schrecklich (auch wenn ich Nan insofern verstehen kann, dass sie sich als Mutter einer jungen, attraktiven Frau Gedanken über deren Sexualpartner macht).


    Wobei ich schon sehr grob finde, wie Nicola mit ihrer Mutter redet. Da macht auch der Satz am Ende, dass sie ihre Mutter sehr liebt, nichts mehr gut :sauer:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Ich hatte schon den Eindruck, dass sie es auch ein bisschen genossen hat, sich - ganz unverstellt - vor ihrer Mutter nackt in der Wanne zu räkeln.


    Du könntest recht haben, ansonsten ist ihr Verhalten schon etwas arg seltsam, wie sie immer unverblümt die Wahrheit sagt, ohne Rücksicht auf Verluste und Gefühle - und ich dabei habe ich das Gefühl, daß es nicht mal unbedingt böse meint.



    Nkata gefällt mir hier auch außerordentlich gut. Der Junge hat Potential.


    Finde ich auch und ich hoffe, daß er auch in Zukunft öfters in Erscheinung treten wird.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Bei mir flutscht das Buch gerade richtig gut, ich bin immer überrascht, wieviel ich abends gelesen bekomme.


    Bis einschl. Kapitel 27:


    Ich habe mir ja den Kopf zermartert, auf was St. James gekommen ist, aber auf Pfeile wäre ich nie und nimmer gekommen - dabei ist das genial. Nach Harleys Ausführungen wegen der Verwendung der Pfeile mußte ich auch direkt an die Spiele auf Broughton Manor denken, aber ich sehe Julian nicht als Mörder, zumal er lt. seinem Vater nicht an den Spielen teilnimmt. Wobei ich nicht weiß, was man Jeremy glauben kann und was nicht. Wenn die Polizei den abgebrochenen Pfeil finden würde, dann wäre das ein sehr deutlicher Beweis.


    Zwischendurch war ich mir nicht mehr sicher, ob sich Barbara nicht völlig verrennt, aber inzwischen sieht das nach einer wirklich heißen Spur aus. Und endlich verhält sie sich bei ihren, ich sag mal Undercovernachforschungen :breitgrins: richtig, indem sie bei Lynley nicht mehr selber mit der Tür ins Haus fällt, sondern Nkata die Ergebnisse übermitteln läßt. Und allmählich passen die Puzzlestücke immer mehr zusammen - ich denke, ein Fremder auf der Durchreise im Black Angel würde wirklich weniger auffallen wie Julian Britton, der bekannt ist und den man sich eher erinnert. Die Frage ist jetzt nur, wo das Regencape ist.


    Das nachfolgende setze ich mal als Spoiler, nicht daß diejenigen, die noch nicht so weit sind, das versehentlich lesen:


    Ich glaube, allmählich verstehe ich auch das Problem für die Sprachlosigkeit zwischen Nancy und Andy: beide denken, daß der Andere nichts von Nicolas wahrem Leben weiß und will verhindern, daß er es jemals erfährt - dabei wissen beide längst schon Bescheid.


    Ich mußte ja grinsen, als Vi Nevin Barbara von ihrem alten Kunden und dem Honig erzählte, ich konnte mir Barbaras Gesicht dabei lebhaft vorstellen :lachen:


    Ohoh, Azhar bringt Barbara ein Herz mit, das er ganz speziell für sie ausgewählt hat? Was hat das jetzt genau zu bedeuten? Ich habe mich ja gefragt, ob er wirklich nur zum Vergnügen nach Essex gefahren ist oder ob er Erkundigungen über den Vorfall damals einholen wollte, und zwar in der Zeit, in der Haddiyah bei Mrs. Porter im Hotel war.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Bis Kapitel 18


    Oha! Da klärt sich ja einiges auf! Die Postkarten waren Werbekarten für Prostituierte, und Vi und Nicola haben tatsächlich im horizontalen Gewerbe gearbeitet. Und zwar ursprünglich mal für MKR :pling: Kann gut sein, dass Martin Reeve stinkig war, dass Vi und Nicola sich plötzlich selbständig machen wollten, aber ob er tatsächlich so weit gehen würde, deshalb zu morden? Und wie passt dann Terry Cole ins Bild? Wusste Reeve von seinem "Job" als Kartenverteiler? Hat Terry vielleicht auch erst für ihn und dann für die beiden Grazien gearbeitet?


    Ich bin gespannt, wo und wie das Messer noch mal auftaucht. Dass der Junge es in der Streuguttonne gefunden hat, war ja sicher nicht der letzte Auftritt der Waffe.


    Julian hat Nicola geschlagen? Das hat mich echt überrascht, ich hätte ihm ein solches Ausflippen nicht zugetraut. Aber dass seine Angebetete ihren Körper verkauft und offenbar so gar nichts Schlimmes daran findet, muss für ihn eine Welt zerbrochen haben.


    Nkata und Lynley in einem SM-Club ist schon eine ulkige Vorstellung. Und dieser rätselhafte Zylinder ist jetzt auch identifiziert *grusel* Den kleinen Einblick in Winnies bewegte Vergangenheit fand ich auch spannend.


    Barbara hat inzwischen eine interessante Entdeckung gemacht und nicht nur den Bogen zwischen der Adresse, der Visitenkarte und Terry Cole geschlagen, sondern auch King-Ryder und seinen Musikerfreund wieder ins Spiel gebracht. Dass Terry die Notenhandschrift nur gefunden hat, glaube ich keine Sekunde!


    Shelly Platt ist das krasse Gegenteil zur durchgestylten Vi, die stets perfekt in ihrer Rolle ist - eine ziemlich abgewrackte, körperlich (und wohl auch seelisch) fertige Gestalt, die Vi und Nicola die Schuld an ihrer jetzigen Misere gibt, weil Vi sie zugunsten der viel attraktiveren Nicola fallengelassen hat. Dass sie Rachegelüste hat, kann ich mir durchaus vorstellen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Und dann schickt er seine Frau Tricia zu irgendeinem Tee für Kinder in Not. Wenn die dort die Wahrheit wüßten :breitgrins:


    :lachen:


    Zitat

    Ich muß immer grinsen, wenn Nkata, der ehemalige Dämon des Todes, überlegt, was seine Mutter sagen würde, wenn sie das sehen würde :breitgrins:


    Das finde ich auch sehr lustig :breitgrins:


    Zitat

    Und auch wenn ich ihr lieber raten würde, mit ihren eigenmächtigen Ermittlungen vorsichtiger zu sein, bin ich in diesem Fall dafür, daß sie weitermacht.


    Auf jeden Fall! Vielleicht kann sie Lynley ja auch überzeugen, sie weitermachen zu lassen, zumal sie wirklich einige gute Hinweise aufgetan hat.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Julian hat Nicola geschlagen? Das hat mich echt überrascht, ich hätte ihm ein solches Ausflippen nicht zugetraut. Aber dass seine Angebetete ihren Körper verkauft und offenbar so gar nichts Schlimmes daran findet, muss für ihn eine Welt zerbrochen haben.


    Ich hätte ihm das auch nicht zugetraut.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Hallo zusammen,


    ich habe das Buch am Sonntag noch zuendegelesen, aber gehe erstmal auf eure Kommentare ein!



    Was mich ja immer wieder, nicht nur hier, wundert: dass alle Eltern erwachsener Kinder in Krimis immer ganz genau zu wissen scheinen, was von deren Sachen fehlt. Ich bin mir nicht sicher, dass meine Mutter genau gewusst hätte, was ich auf einer Wanderung dabei haben müsste und was nicht :breitgrins:


    Genau das habe ich auch gedacht! Daran merkt man eben doch, dass es eine erfundene Story ist. Ich weiß tagsüber meistens nicht mal mehr, was meine Tochter morgens angezogen hat. Sollte sie mal auf dem Schulweg abhanden kommen und die Polizei mich befragen, käme ich in arge Schwierigkeiten.



    Nan Maiden finde ich immer furchtbarer. Kein Wunder, dass Nicola solche Lust hatte, sie zu provozieren. Dieses tüttelige Muttigetue ist ja schrecklich (auch wenn ich Nan insofern verstehen kann, dass sie sich als Mutter einer jungen, attraktiven Frau Gedanken über deren Sexualpartner macht).


    Nan Maiden war mir auch das ganze Buch über, aber besonders am Anfang sehr unsympathisch. Daran konnte nicht mal das Ende was ändern, (wo der Grund für ihr Verhalten oder zumindest für einen Teil davon aufgedeckt wird. Hier betreibt Elizabeth George ein wenig Geheimniskrämerei.)

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.


  • Da schliesse ich mich an :winken:


    Ich auch :herde:




    Bis einschl. Kapitel 27:


    ...


    Ich glaube, allmählich verstehe ich auch das Problem für die Sprachlosigkeit zwischen Nancy und Andy: beide denken, daß der Andere nichts von Nicolas wahrem Leben weiß und will verhindern, daß er es jemals erfährt - dabei wissen beide längst schon Bescheid.


    Ja, mir kamen die beiden zunehmend albern vor, :rollen:, obwohl es ja eigentlich tragisch ist. Warum zum Geier kann man über solche Dinge nicht offen reden? Durch Verschweigen wird es nicht besser, da es schließlich real ist, und irgendwann kommt es ja doch raus. Die beiden sind immerhin verheiratet, sollten einander einigermaßen kennen und etwas Lebenserfahrung haben... Ist das typisch englisch, über solche Dinge nicht zu sprechen? Interessant in diesem Zusammenhang auch der Grund, aus dem Andrew Maiden ausgerechnet Inspector Lynley zur Untersuchung angefordert hat. Aber ich will nicht vorgreifen.



    Ohoh, Azhar bringt Barbara ein Herz mit, das er ganz speziell für sie ausgewählt hat? Was hat das jetzt genau zu bedeuten? Ich habe mich ja gefragt, ob er wirklich nur zum Vergnügen nach Essex gefahren ist oder ob er Erkundigungen über den Vorfall damals einholen wollte, und zwar in der Zeit, in der Haddiyah bei Mrs. Porter im Hotel war.


    Diese Gedanken hatte ich auch, aber am Ende

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    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

    Einmal editiert, zuletzt von kaluma ()


  • Ja, mir kamen die beiden zunehmend albern vor, :rollen:, obwohl es ja eigentlich tragisch ist. Warum zu Geier kann man über solche Dinge nicht offen reden? Durch Verschweigen wird es nicht besser, da es schließlich real ist, und irgendwann kommt es ja doch raus. Die beiden sind immerhin verheiratet, sollten einander einigermaßen kennen und etwas Lebenserfahrung haben...


    Zumal die beiden doch eine vertrauensvolle Ehe geführt haben, wenn ich das richtig verstanden habe.


    Buch ebenfalls beendet:


    Barbara hatte den richtigen Riecher, gut, daß sie auf eigene Faust weitergemacht hat und dann auch noch von Winston und Helen unterstützt wurde. Es ist wirklich tragisch, wie es zum Schluß mit den Maidens gelaufen ist, aber ich sehe dennoch nicht, daß Lynley schuld an Andys Tod ist. Das war eine Verkettung unglücklicher Umstände, wie die Sprachlosigkeit zwischen Nan und Andy, und daß sich Hanken in seinen wilden Theorien verstiegen hat, hat den Druck auch noch mal erhöht.


    Aber: Lynley hätte den Selbstmord vllt. verhindern können, wenn er nicht so halstarrig Barbaras Vermutungen abgelehnt hätte, nur weil er ihr zeigen wollte, wer der Chef ist! Hätte Barbara unrecht gehabt, wäre sie der Depp gewesen, aber das weiß man erst hinterher. Und genau darum geht es bei einer ordentlichen Ermittlung: daß man in alle Richtungen ermittelt, um falschen Fährten ausschließen zu können. Denn daß Terry und nicht Nicola das Ziel sein könnte, diesen Gedanken hat Lynley überhaupt nicht zugelassen, nur weil er von Barbara kam.
    Und dann noch sein Mutter-Trauma :rollen: Daß Barbara auf See keine lange Zeit zum überlegen hatte, hätte er sich eigentlich auch schon vorher denken können.
    Aber gut, nun ist ja wieder alles in Butter - und das mit dem Sergeant wird sich auch wieder finden. Ich fand es keinen Fehler, daß Lynley Haddiyah zum Schluß noch sieht, so bekommt das Kind, das Barbara gerettet hat, auch noch ein Gesicht.


    Mit dem Täter habe ich kein Mitlleid, er braucht gar nicht die Schuld für den Selbstmord seines Vaters bei anderen suchen, dafür ist er alleine verantwortlich. Meine Theorie, Chandler könnte auch gewaltsam ums Leben gekommen sein, war allerdings falsch.


    Und dann die Sensation: Barbara zieht mit Winston um die Häuser !!! :err: Ich freue mich, daß die beiden jetzt so gut miteinander auskommen.


    Und dachte ich mir doch gleich, daß Azhar die Sache in Essex nicht auf sich beruhen läßt - ich bin froh, daß Foggarty ihm gegenüber die ganze Wahrheit gesagt hat. Ich hatte den Eindruck, daß Barbara erleichtert war, daß das Herz keine tiefere Bedeutung hatte :breitgrins:

    Liebe Grüße

    Karin

  • Bis Kapitel 21
    Helen und Lynley haben es wirklich nicht leicht. Sie lieben sich, aber sie scheinen sich nicht zu verstehen :sauer: Wenigstens können sie darüber reden und Helen hat auch schon eine Idee, woran die Misere liegt: sie liegt im Argen mit sich selbst. Wahrscheinlich muss sie sich nicht nur an den Status der Ehefrau gewöhnen sondern auch daran, dass Lynley sie wirklich ernst nimmt, vielleicht sogar ernster als sie selbst.


    Der Besuch bei den Beatties hat mir sehr gut gefallen :teufel: Natürlich war klar, dass ihre Beziehung zu Nicola nicht so einfach war, wie sie es darstellen wollten. Aber trotzdem fand ich die zwei irgendwie... süß (eine andere Bezeichnung fällt mir leider nicht ein).


    Endlich scheint es einen Zusammenhang zu King-Ryder zu geben. Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, wann er wieder auftaucht. Bis jetzt scheint nichts, was passiert ist wirklich mit seinem Selbstmord zu tun zu haben und ich frage mich, ob ich mit meinen Vermutungen bis jetzt so falsch lag.


    Barbaras Verhältnis zu Lynley wird immer gespannter. Ich kann beide nicht verstehen. Lynley nicht, weil er es offensichtlich zu genießen scheint dass er sie endlich so weit gebracht hat dass sie seinen Befehlen gehorcht (wenn der wüsste). Und Barbara sollte doch mittlerweile gelernt haben, dass sie ihre Eigenmächtigkeit ablegt- auch wenn sie oft zu guten Ergebnissen führt.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich bin auch bei Kapitel 21 angelangt.



    Der Besuch bei den Beatties hat mir sehr gut gefallen :teufel: Natürlich war klar, dass ihre Beziehung zu Nicola nicht so einfach war, wie sie es darstellen wollten. Aber trotzdem fand ich die zwei irgendwie... süß (eine andere Bezeichnung fällt mir leider nicht ein).


    Hm, da sieht man mal, wie unterschiedlich Eindrücke sein können. Ich fand es etwas befremdlich, dass die Beatties sofort und ohne Umschweife ihr Liebesleben darlegen und Lynley und Nkata ihr "Spielzimmer" zeigen. Außerdem tat mit die Frau etwas leid, anscheinend hat sie sich diese Situation ja nicht gewünscht. Süß wäre nun wirklich nicht das Wort gewesen, dass ich für die beiden verwendet hätte :zwinker:.




    Julian hat Nicola geschlagen? Das hat mich echt überrascht, ich hätte ihm ein solches Ausflippen nicht zugetraut. Aber dass seine Angebetete ihren Körper verkauft und offenbar so gar nichts Schlimmes daran findet, muss für ihn eine Welt zerbrochen haben.


    Ich hätte auch nicht gedacht, dass Julian Nicola (oder irgendjemand anderen) schlagen würde!
    Natürlich sollte man sich nie zu Gewalt hinreißen lassen und ich will Julian auch nicht in Schutz nehmen, aber Nicola ist schon ein Luder und mir immer mehr unsympathisch. Sie trampelt auf allen Gefühlen rum und nennt das dann Ehrlichkeit. Wenn sie Prostituierte sein und mit jedem in die Kiste springen will, gut, aber muss sie das genau den Leuten, denen sie damit weh tut, immer so unverblümt auf die Nase binden? Wie gesagt, niemand hat einen solchen Tod verdient, aber mögen tu ich sie nicht...




    Barbaras Verhältnis zu Lynley wird immer gespannter. Ich kann beide nicht verstehen. Lynley nicht, weil er es offensichtlich zu genießen scheint dass er sie endlich so weit gebracht hat dass sie seinen Befehlen gehorcht (wenn der wüsste). Und Barbara sollte doch mittlerweile gelernt haben, dass sie ihre Eigenmächtigkeit ablegt- auch wenn sie oft zu guten Ergebnissen führt.


    Schade, dass die beiden im Moment so gar nicht miteinander können. Mir geht es wie Kirsten, ich kann beide nicht verstehen. Barbara müsste jetzt wirklich mal die Zähne zusammenbeißen und die Anordnungen ihres Vorgesetzten, und das ist Lynley nun mal, befolgen. Lynley bräuchte sich das aber auch nicht so raushängen lassen und so nachtragend bräuchte er auch nicht sein. Ihre Ideen und Anmerkungen könnte er sich doch zumindest mal anhören.



    Ich auch :herde:


    Yes, da bin ich auch dabei :breitgrins:



    Insgesamt habe ich trotz all der Verbindungen, die sich nun in den letzten Kapiteln ergeben haben, keinen Schimmer, wer der Mörder sein könnte und ob Terry oder doch Nicola das Ziel waren. Die Spur mit den Notenhandschriften ist sicher heiß und hat etwas mit dem Selbstmord im Prolog zu tun. Es bleibt also spannend :smile:.

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen

  • Ich hab inzwischen bis einschließlich Kapitel 26 gelesen.


    Meine Güte, ist das wieder alles verzwickt! Jetzt sind wir also in der Sado-Maso-Szene gelandet, ich kann es einfach nicht fassen. War Nicola nicht klar, wie sehr sie da mit dem Feuer spielt? Andererseits gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch immer keinen stichhaltigen Beweis, dass jemand aus diesem Milleu der Mörder ist.


    Im Gegenteil, die Verdächtigen werden immer mehr und mehr... sogar Andy Maiden selbst ist jetzt wieder im Visier, aber auch der junge King-Ryder. Wer mir auch nicht aus dem Kopf geht, ist Jeremy, dieses versoffene Subjekt. Die Raffinesse, die er da plötzlich im Umgang mit Julian und Samantha an den Tag legt, deutet darauf hin, dass sein Gehirn trotz täglicher Alkoholdosis noch ganz gut funktioniert und er es gebraucht.


    Soeben hab ich auch noch den Abschnitt mit dem Pfeil-und-Bogen-Spezialisten gelesen und mir genau wie Barbara meinen Reim darauf gemacht, dass durchaus jemand aus dem Umfeld des Herrenhauses an so einen Zedernholz-Pfeil herankommen könnte. Das wird jetzt also nochmal richtig spannend, bis sich die Wahrheit letztendlich aus dem ganzen Wust heraus schält.


    Ziemlich gut gemacht finde ich, wie Lynley und Barbara diesmal zwar an einem Fall, aber mit völlig verschiedenen Ansätzen arbeiten. Tja, Barbara dabei mehr oder weniger ohne Erlaubnis und auf eigene Faust, aber fast hab ich das Gefühl, dass sie mit ihrem Eigensinn viel näher an der Lösung ist als Lynley, der sich vor allem auf seinen Ex-Kollegen fokussiert. Wird das am Ende die Versöhnung bringen? Dass Barbara von Anfang an in allem Recht hatte? Wir werden sehen... ich vermute aber, dass der Herr Lynley so ungehalten und unversöhnlich bis ans Ende des Krimis bleiben wird. Vielleicht sogar nicht mal zu unrecht. Aber der Zweck heiligt die Mittel... und Barbara ist nun mal die, die sie ist. :breitgrins:


    edit: noch eins: ich schließe es inzwischen nicht mehr ganz aus, dass es mehrere Beteiligte an den beiden Morden gibt; auch wenn Barbara ein schlüssiges Szenario mit nur einem Täter entwickelt hat, dass natürlich auch in Frage käme.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

    Einmal editiert, zuletzt von Miramis ()


  • Wer mir auch nicht aus dem Kopf geht, ist Jeremy, dieses versoffene Subjekt. Die Raffinesse, die er da plötzlich im Umgang mit Julian und Samantha an den Tag legt, deutet darauf hin, dass sein Gehirn trotz täglicher Alkoholdosis noch ganz gut funktioniert und er es gebraucht.


    Bei Jeremy war ich mir auch nicht sicher, ob man ihn nicht zu leicht unterschätzt. Aber wenn das wirklich mit dem Bogen stimmt, dann wird er eher weniger der Bogenschütze sein bei seinem Tatter.
    Aber er könnte ja tatsächlich nicht alleine gewesen sein.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Bei Jeremy war ich mir auch nicht sicher, ob man ihn nicht zu leicht unterschätzt. Aber wenn das wirklich mit dem Bogen stimmt, dann wird er eher weniger der Bogenschütze sein bei seinem Tatter.
    Aber er könnte ja tatsächlich nicht alleine gewesen sein.


    Zur rechten Zeit war ja seine Hand doch immer ruhig und er machte gar keine so tattrige Figur. Für mich einer der interessantesten Charakter im Roman, leider war er nicht so sehr im Vordergrund. Aber da ich inzwischen durch bin, erübrigt sich auch eine weitere Diskussion... :breitgrins:


    Meine Eindrücke zum Ende folgen - wow, was hat sie mich wieder drangekriegt, die Frau George! :zwinker:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Bis zum Ende


    Hier kommen meine abschließenden Gedanken - bevor ich sie vollends vergesse.


    Der Haupteindruck, der am Ende bleibt, ist der, dass hier eine ganze Menge ungünstiger Zufälle und Missverständnisse zusammengespielt haben. Wäre Terry nicht genau in diesem Moment an dieser Telefonzelle vorbeigekommen und auch noch rangegangen und verwechselt worden, so hätte es die Morde nicht gegeben. Von da an beruhte alles auf einer Menge Verwechslungen und Unwissenheiten: sowohl von King-Ryder, der Terry für schlauer hält als dieser ist und diesen braunen Umschlag fehldeutet, als auch von Terry, der sich ja vielleicht direkt an Michael Chandlers Erben hätte wenden können. Ganz zu schweigen von Lynley und Hanken, die sich zu sehr auf die Sado-Maso-Prostitutionsszene als verdächtiges Mordmilieu und Nicola als Opfer eingeschossen hatten und alles andere sträflich außer Acht gelassen haben.



    Barbara hatte den richtigen Riecher, gut, daß sie auf eigene Faust weitergemacht hat und dann auch noch von Winston und Helen unterstützt wurde. Es ist wirklich tragisch, wie es zum Schluß mit den Maidens gelaufen ist, aber ich sehe dennoch nicht, daß Lynley schuld an Andys Tod ist. Das war eine Verkettung unglücklicher Umstände, wie die Sprachlosigkeit zwischen Nan und Andy, und daß sich Hanken in seinen wilden Theorien verstiegen hat, hat den Druck auch noch mal erhöht.


    Lynley ist vielleicht nicht direkt schuldig an Andrew Maidens Selbstmord, aber er fühlt sich schuldig, da es auch aufgrund seines Handelns dazu kam. Elizabeth George hat hier das genaue Gegenstück zu Barbaras Handeln im Vorgängerband konstruiert, um Lynley eine Lehre zu erteilen: Lynley beachtet die Vorschriften nicht exakt, entscheidet falsch, und infolgedessen begeht Andrew Selbstmord. Wäre Lynley offener gewesen, oder hätte mehr auf Barbaras Vorschläge gehört, wäre alles anders ausgegangen. Ich denke die Autorin will darauf hinaus, dass man eben manchmal Entscheidungen trifft, die aufgrund der aktuell verfügbaren Information vernünftig scheinen, sich am Ende aber als falsch herausstellen. Das ist menschlich und kann jedem passieren. (Bei Barbara war es zum Glück umgekehrt.)


    Allerdings hatte ich bisher schon den Eindruck, dass Lynley das schon weiß und genau diese Lebenserfahrung schon hat. Warum musste E. George hier solch ein Theater zwischen Barbara und Lynley inszenieren? Und die Begründung mit Lynleys Mutter-Trauma erscheint mir etwas weit hergeholt. :rollen:


    Wie schon manchmal bei Elizabeth George finde ich das Ganze ein wenig überkonstruiert und allzu dramatisch, aber diesmal wenigstens nicht ganz so problemüberladen wie im Band zuvor.




    Ich hatte den Eindruck, daß Barbara erleichtert war, daß das Herz keine tiefere Bedeutung hatte :breitgrins:


    Meinst du? Ich hatte den Eindruck, dass sie schon ein wenig enttäuscht war. Obwohl, ob aus ihr und Ahzar etwas hätte werden können, ist auch sehr fraglich.
    Ich frage mich nur, ob Azhar Barbara das Herz wirklich so ganz ohne das Bewusstsein geschenkt hat, dass sie es falsch deuten könnte. Er ist doch eigentlich auch recht sensibel und nicht gerade dumm. Und dass Barbara ihn ganz gern mag, muss er doch gemerkt haben - da sollte man eigentlich jede Zweideutigkeit vermeiden, wenn man Abstand halten möchte.



    Nochmal zu der Frage, warum Andrew Maiden Lynley zur Untersuchung des Falles angefordert hat.


    Eine Zeitlang habe ich mich ja gefragt, ob es vielleicht daran lag, dass er Lynley als Versager erlebt hat und einfach nicht möchte, dass der Fall aufgeklärt wird. :breitgrins: Doch als er dann sagte, es sei deswegen, weil Lynley immer Wert auf Ehre legt, stellte sich das anders dar.
    Was genau bedeutet Ehre in diesem Fall für Andrew Maiden? Dass er eine missratene Tochter hat, die einen ihm nicht genehmen Beruf ausübt, von dem er nicht will, dass dies öffentlich bzw. seiner Frau bekannt wird? Und da ist es dann ehrenvoller, sich selbst eines Mordes zu bezichtigen, und er denkt, seine Frau wird es wohl leichter ertragen, dass ihr eigener Mann ihre eigene Tochter getötet hat, als zu erfahren, dass sie ein unkonventionelles Sexualleben hat? :entsetzt:


    Dies ist der Punkt, wo mein Verständnis mal wieder vollkommen versagt und wo ich finde, dass Andrew und Nan Maiden vielleicht die tragischsten Figuren in diesem Buch sind. Die Tochter macht ihnen in ihren Augen Schande, aber solange niemand davon erfährt, ist das alles nicht so schlimm und die Ehre bleibt erhalten? Versteh ich nicht. Also Hauptsache, der schöne äußere Schein wird gewahrt - unter der Oberfläche kann ruhig alles verrottet sein. Interessant auch in diesem Zusammenhang der kurze Exkurs in Nicolas Kindheit und wie sie immer jeden Wunsch erfüllt haben wollte. Wodurch werden Kinder so? Leider wurde das nicht vertieft. Man kann den Grund wohl auch nicht immer so benennen und hat als Eltern nur begrenzten Einfluss auf den Werdegang seiner Kinder. Doch da scheint eine tiefe innere Leere zu sein, von der ich mich oft frage, warum Menschen sie haben. Und die lässt sich mit Geld und Besitz nicht füllen. Dies haben die Eltern Maiden ihrer Tochter allerdings nicht vermitteln können.


    Ich für mein Teil finde es ja ziemlich dumm, dass Nicola ihre juristische Ausbildung hingeschmissen hat, um durch Prostitution das schnelle Geld verdienen zu können. Man mag über Prostitution denken was man will, und sie vielleicht sogar als normalen Beruf empfinden, aber ich stelle mir dieses Leben, das Nicola da geführt hat, unglaublich langweilig vor. Will man als junger Mensch nicht eigentlich viel wissen, lernen, sich mit sinnvollen Inhalten beschäftigen?

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    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

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  • Meinst du? Ich hatte den Eindruck, dass sie schon ein wenig enttäuscht war. Obwohl, ob aus ihr und Ahzar etwas hätte werden können, ist auch sehr fraglich.
    Ich frage mich nur, ob Azhar Barbara das Herz wirklich so ganz ohne das Bewusstsein geschenkt hat, dass sie es falsch deuten könnte. Er ist doch eigentlich auch recht sensibel und nicht gerade dumm. Und dass Barbara ihn ganz gern mag, muss er doch gemerkt haben - da sollte man eigentlich jede Zweideutigkeit vermeiden, wenn man Abstand halten möchte.


    Ich meinte das eher im Sinne davon, daß sie erstmal erleichtert zu sein scheint, daß sie sich mit diesem Thema nicht weiter befassen muß und es erst mal weiter vor sich hinschieben kann. Sie ist ja arg unsicher in diesen Dingen - und nach dem Reinfall mit dem Kollegen, der sie so mies hintergangen hat, ist das auch kein Wunder. Ich weiß auch nicht, ob ich mir wünschen soll, daß sich zwischen den beiden etwas entwickelt oder nicht. Ob es nicht besser ist, einfach vertraute Freunde zu sein. Kommt ja auch darauf an, wie sehr Azhar noch an Angelina hängt oder nicht.


    Was Andrew Maiden und die Ehre angeht, das habe ich auch nicht so ganz verstanden, habe aber die gleichen Überlegungen wie du angestellt - aber nachvollziehen konnte ich es auch nicht wirklich.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Allerdings hatte ich bisher schon den Eindruck, dass Lynley das schon weiß und genau diese Lebenserfahrung schon hat. Warum musste E. George hier solch ein Theater zwischen Barbara und Lynley inszenieren? Und die Begründung mit Lynleys Mutter-Trauma erscheint mir etwas weit hergeholt. :rollen:


    Das war mir auch ein bisschen zu viel Küchentischpsychologie. Aber wenn man die Zeit betrachtet, in der das Buch geschrieben wurde, passt es schon. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich damals mehr als ein Buch gelesen, in dem der Protagonist plötzlich zum Psychologe mutiert ist.


    Für ich ist dieser Teil der Reihe derjenige, der am meisten konstruiert ist und bei dem ich am wenigsten folgen konnte. Es gibt viele kleine Begebenheiten, ohne die die Geschichte sich ganz anders abgespielt hätte. Die Telefonzelle ist nur eines von vielen Beispielen. Die Ermittlung läuft hin und her, weil immer neue Ansätze verfolgt werden. Die bringen auch immer Ergebnisse, die aber leider nicht für den Mordfall relevant sind. Das war mir ein bisschen zu viel "Gewurstel".


    Was mir sehr gut gefallen hat, ist der Titel. Der passt in weit mehr als einer Hinsicht :zwinker:

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