Tuvia Tenenbom - Allein unter Juden

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  • Tuvia Tenenbom – Allein unter Juden

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    OA: 2014
    473 Seiten
    ISBN: 978-3518465301


    Klappentext:
    Ende 2012 erschien Tuvia Tenenboms furioser Reisebericht Allein unter Deutschen, der hier heftig diskutiert wurde und monatelang auf der Bestsellerliste stand. Nach seiner Deutschland-Tour hat sich Tenenbom 2013 auf Entdeckungsreise durch Israel begeben. Dreißig Jahre nachdem er seine Heimat in Richtung USA verlassen hat, kehrte er, der Sohn eines Rabbiners, zurück, um sich ein eigenes Bild davon zu machen, wie sich die kulturelle und politische Identität Israels verändert hat. Dafür ist er wieder kreuz und quer durchs Land gereist: vom Gazastreifen bis zu den Golanhöhen, von Eilat bis zu den Hisbollah-Stellungen im Norden. Und schon bald erkennt er, dass man, um dieses Land wirklich zu verstehen, mit allen sprechen muss: mit Ultraorthodoxen und Atheisten, mit Fundamentalisten jeglicher Couleur, mit Kibbuzniks und Siedlern, Rabbis und Imamen, mit Mystikern und Intellektuellen, Militärs und Geheimagenten, mit israelischen Prominenten und palästinensischen Politikern, mit Journalisten und NGO-Aktivisten u.?v.?m. Das Ergebnis dieser nicht immer ganz konfliktfrei verlaufenen Begegnungen ist eine ebenso unterhaltsame wie erhellende Erkundung eines Landes der Extreme, wie man sie so noch nie gelesen hat.


    Eigene Meinung:
    Auf Grund des äußerst merkwürdigen Covers war ich ein wenig misstrauisch was das Buch anbelangte, aber schon nach den ersten Seiten fiel es mir sehr schwer, das Buch aus der Hand legen.
    Tenenbom, selbst gebürtiger Israeli und nun in Amerika lebend, reiste nach Israel um zu erfahren, was wirklich los ist im Land, wie die ehrlichen Meinungen der Politiker, Menschen des öffentlichen Lebens, wie auch der Bevölkerung sind. Es gelingt ihm, weil er nicht immer offenbart, wer er ist und so kommen hier wirklich ungefiltert die Gedanken und Gefühle der Menschen, welche er trifft, zum Vorschein. Dies ist nicht nur interessant, sondern das ein oder andere Mal geradezu erschreckend. Am meisten verstörend und beängstigend, war jedoch der nach wie vor herrschende Antisemitismus und das durch alle Institutionen. Vor allem aber viele der NGO'S und Hilfeorganisationen wir das Internationale Rote Kreuz sind da keine Ausnahme und das ist wirklich unglaublich.
    Tenenbom blickt in seiner „Verkleidung“ hinter die Kulissen einer jeden Religionsgemeinschaft, auch der eigenen und manches Mal bleibt wohl gar nichts anderes übrig, als mit viel Ironie und Sarkasmus zu berichten, so lächerlich sind viele der Aussagen von Menschen, die andere für dumme verkaufen möchten bzw. jenen, die wirklich jeden Schwachsinn glauben, welchen man ihnen suggeriert. Diese Ironie richtet sich auch gegen die, mittlerweile so oft antreffende einseitige Berichterstattung aus Israel über die dortige politische Situation und die Hetzpropaganda, die so ungerechtfertigt verbreitet wird.


    Dieses Buch enthüllt unliebsame Wahrheiten, kratzt an der vorgefertigten Meinung, die so manch einer von Israel hat und zeigt sehr deutlich, dass Außenstehende vielleicht ein wenig zurückhaltend sein sollten, wenn sie ihre Meinung zu einem Land kundtun, welches sie, mitsamt seiner Geschichte, überhaupt nicht kennen.
    Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der an den wahren Gedanken der Menschen in diesem Land und an der Wahrheit interessiert ist.


    4ratten

  • Hallo Tina,


    tolle Rezension, danke! :bussi: Kennst Du den 'Vorgänger' auch?
    Ende letztes Jahr war ich in Berlin auf einer Lesung mit ihm und war beeindruckt.... Man muss nicht gänzlich seiner Meinung sein, aber ich finde es bemerkenswert wie gradlinig er auch dort geblieben ist. Aber natürlich liebt er die Polemik und die Provokation - wer damit Probleme hat, wird mit ihm nicht warm werden. :zwinker:


    Liebe Grüße
    dubh

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Ich finde Tenenbom ist schon mit Vorsicht zu genießen.Er ist schon sehr provokant und ja ich finde, er verwechselt auch gerne mal mit Kritik an politischen und militärischen Entscheidungen Israels mit Antisemitismus.

  • Aber ist allen gegenüber Kritisch. Egal ob Arabern oder Knesset-Abgeordneten. Auch da nimmt er kein Blatt vor den Mund. Er spricht Dinge geradlinig aus. So zumindest ist mein subjektives Empfinden.