Auf dieses Buch war ich schon sehr gespannt, weil ich sehr unterschiedliche Meinungen dazu gehört hatte. Klappentext und Inhalt wurden weiter vorn schon erzählt, deshalb schenke ich mir die Wiederholung davon.
Schon mit den ersten Seiten, auf denen der kleine Daniel den Friedhof der vergessenen Bücher kennen lernt, wurde ich in den Bann dieses Buches gezogen; ganz so, wie es Daniel ergeht mit dem Buch, das er sich dort ausgesucht hat. Was mich sofort begeistert hat, ist die Sprache des Buches. Es ist harmonisch und poetisch geschrieben, ohne dabei kitschig zu wirken. Mich bezaubert immer wieder, wenn ein Autor es schafft, manche Szenen in wenigen Worten so ausdrucksstark zu beschreiben.
Obwohl ich nicht unbedingt ein Fan von Liebesgeschichten bin, ließ ich mich einfangen von der Gefühlswelt Daniels, die neben seiner Suche nach Carax einen wesentlichen Teil des Buches ausmacht. Einige Probleme hatte ich allerdings mit der Entwicklung der Erzählung, nachdem ich mich unbewusst auf die Liebesgeschichte eingestellt hatte und fühlte mich teilweise fast überrollt von der Dramatik der Ereignisse.
Meine Lieblingsfigur ist Fermín Romero de Torres, den Daniel in der Gosse aufgelesen hat. Seine Lebenseinstellung, seinen Humor und seine Unverwüstlichkeit in jeder Situation würde ich mir für mich persönlich auch manchmal wünschen. Auch die anderen Personen in dem Roman erscheinen mit ihren Stärken und Schwächen wie ganz normale Menschen, mehr oder weniger liebenswert, und nicht wie die Übermenschen in manchen Büchern, denen schlicht alles gelingt. Die Ausgewogenheit wird hergestellt durch Inspektor Fumero, dessen ganz besondere Rolle erst zum Ende des Buches deutlich wird.
Alles in allem ist „Der Schatten des Windes“ ein Buch, das ich nicht einfach in ein bestimmtes Genre packen könnte, weil es ein sehr breites Spektrum an Gefühlen, Geschichte, Spannung und Menschlichkeit abdeckt. Für mich war es ein Highlight des Jahres und bekommt deshalb