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Klappentext
Dies ist der Bericht über die in der Geschichte der Seefahrt längste [zum damaligen Zeitpunkt - Anm. d. Rezensentin ] und in ihrer Dramatik einmaligen Odyssee, dem "Schiffbruch im Pazifik" des englischen Ehepaars Bailey. Es ist zugleich die ergreifende Geschichte von der Anpassung des Menschen an eine menschenunfreundliche Umwelt: Durst, Hunger, Hitze, Kälte, Krankheit, Sturm, Kentern, Beschädigung an der Rettungsinsel wurden durch den Willen zum Überleben, den Glauben an Rettung und die Erfindungsgabe in der Notsituation gemeistert. Hoffnung flackerte auf und erlosch, als sieben Schiffe am Horizont auftauchten, näher kamen und vorbeifuhren, ohne die Schiffbrüchigen gesichtet zu haben.
März 1973. Maralyn (32) und Maurice (41) Bailey befinden sich mit ihrer Segeljacht Auralyn auf dem Weg vom Panamakanal zu den Galapagosinseln, als sie von einem Wal gerammt werden. Das Boot läuft innerhalb kürzester Zeit voll und sinkt. Die Segler können nur noch wenige Ausrüstungsgegenstände und Lebensmittel in ein Schlauchboot und eine aufblasbare Rettungsinsel werfen und sich selbst retten. Für einen Notruf gibt es keine technische Ausrüstung an Bord. Bereits nach acht Tagen sichten sie das erste Schiff, doch sie können sich nicht bemerkbar machen. Es sollen in den nächsten Wochen noch einige Schiffe an ihnen vorbeifahren, alle lediglich zwischen einer halben und eineinhalb Seemeilen entfernt, doch keines bemerkt die Schiffbrüchigen. Erst das achte Schiff, ein koreanischer Fischfänger, wird sie nach 118 Tagen retten.
Bis dahin sind sie immer beschäftigt. Die schwindenden Lebensmittel können durch Fische und Schildkröten ergänzt werden, der Wasservorrat lässt sich durch Regenfälle immer wieder aufstocken. Kurz nacheinander schlagen die beiden Rettungsboote leck. Sie können notdürftig geflickt werden, verlieren ab da aber stetig Luft. Auf dem luftleeren Boden zu sitzen ist alles andere als bequem. Die Falten in dem instabilen Untergrund sorgen für Schürfwunden auf der Haut, die sich teilweise entzünden und bis zum Ende der Fahrt nicht mehr abheilen. Doch die Rettungsinsel schwimmt und bietet ihnen Schutz.
Mit zunehmender Dauer der Fahrt werden die Ansprüche der beiden Schiffbrüchigen immer weiter reduziert. Es braucht nicht mehr viel, damit sie zufrieden sind. Sie hadern kaum mit ihrem Schicksal, vielmehr setzt ein schleichender Prozess der Resignation ein; fast eine Art von Zufriedenheit, so lange sie nur einigermaßen satt und geschützt sind. Es ist keine Selbstaufgabe, sondern ein sich fügen in die Gegebenheiten. Ein viertägiger Sturm bringt sie an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Sie müssen ständig Wasser schöpfen, sind nass, durchgefroren und hungrig. Die Angelausrüstung geht verloren, doch Maralyn kann aus den spärlich vorhandenen Ausrüstungsgegenständen Ersatz schaffen. Sie ist überhaupt sehr einfallsreich, wenn es um den Fischfang geht. Nebenbei ist sie der Ruhepol an Bord, sorgt für Unterhaltung in ruhigen Stunden und kümmert sich um die Wunden ihres Mannes. Schließlich ist auch sie diejenige, die den rettenden Fischdampfer entdeckt und auf die Rettungsinsel aufmerksam macht.
Am Ende des Buches findet sich noch eine kurze, aber aufschlussreiche Erläuterung eines Kapitäns und Stabsarztes über den körperlichen Zustand des Ehepaars nach der unfreiwilligen Reise und welchen Einfluss die fischreiche Ernährung auf sie hatte. Auch die psychischen Belastung wird analysiert.
Der spannende Bericht wird ergänzt durch Skizzen von Fischen, die Maralyn und Maurice gefangen haben, und Fotos, von denen einige sogar den Untergang der Auralyn dokumentieren. Man stelle sich die Gelassenheit vor, in solchen Momenten noch Fotos zu machen! Bereits da zeigt sich gewissermaßen die eindrucksvolle Ruhe, mit der dieses ganze Abenteuer bewältigt wurde. Ein Jahr später machten sie sich mit einem neuen Segelboot wieder auf die Reise.