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Worum geht es
Irgendwann in der Zukunft. Große Teile Amerikas sind unter hunderten Metern Sand begraben. Die Menschen führen ein karges Leben zwischen wandernden Dünen, im nie endenden Wind. Wasser ist eine Kostbarkeit, und das wenige, womit die Menschen ihr Leben bestreiten wird von Sandtauchern aus den Tiefen geborgen. Vier Geschwister versuchen hier ihr brüchiges Leben in den Griff zu kriegen. Der Vater hat sich vor zwölf Jahren in's No-Man's-Land davongemacht, der Mutter blieb nichts als ihre Verbitterung und ein heruntergekommener Puff.
Vic, die Älteste, hat der Familie den Rücken gekehrt und fahndet als Sandtaucherin tiefer als alle anderen nach den Überbleibseln der mythenhaften Vergangenheit. Palmer, ebenfalls Sandtaucher, läßt sich auf einen zweifelhaften Deal mit Briganten ein, die scheinbar auf der Suche nach dem sagenhaften Danvar (Denver) sind. Und die beiden jüngsten Brüder Connor und Rob versuchen sich in dieser gefährlichen Welt, die auch noch von Rebellenkämpfen zerrissen wird, einen Platz zu erkämpfen.
Aber jenseits und unter der Wüste ruhen noch andere Geheimnisse, die ihre Familie wieder vereinen, aber auch ihre ganze fragile Welt zerstören könnten.
Meine Meinung
Wow, was für ein Buch! Packend, dicht, rauh und schmutzig, klaustrophobisch bei den Beschreibungen der Tauchgänge im endlosen Sand, aber auch poetisch und anrührend. Die Welt, die Howey hier schafft, ist faszinierend, gerade auch weil er sich nicht in endlosen Details verliert. Das Sandtauchen zB wird unglaublich glaubwürdig geschildert, das Freiheitsgefühl und die immer latente Todesangst, ohne aber irgendwelche mechanistische Erklärung zu liefern. Die Vorgeschichte, aber auch die folgende Zukunft, werden nur angerissen, immer genausoviel, wie für den Plot nötig ist und glaubwürdig ist, aber auch nicht mehr.
Bei aller Action, und davon gibt es reichlich, ist das zentrale Thema aber die Familie, die Beziehungen der verschiedenen Geschwister untereinander, ihr Kampf um den Zusammenhalt der kaputten Familie - und das hat mich als altes Familientier (auch mit vier Kindern) am meisten berührt.
Fazit
Bereits mein zweites post-apokalyptisches Buch (nach E. St John Mandels "Licht der letzten Tage") in diesem Jahr, und beide waren hervorragend! Obwohl kaum zu vergleichen, schaffen beide Bücher es, den Blick auf die einzelnen Menschen zu richten, dort eine Truppe von Musikern und Schauspielern (in sich auch eine Art Familie), hier eine einzelne Familie und ihr Kampf um's Überleben. Und in beiden Fällen der Beweis, dass man für eine packende Dystopie keine Zombies, Aliens und sonstigen Monster braucht.
Volle Empfehlung