Deborah Scaling - Ich will überleben

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.602 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Doris.

  • Deborah Scaling Kiley/Meg Noonan - Ich will überleben
    Der dramatische Kampf einer Frau auf hoher See


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    Deborah Scaling führte ein eher unstetes, kompliziertes Leben und litt an Bulimie. Doch für eines konnte sie sich immer begeistern - das Segeln. Der Auftrag, die Segelyacht "Trashman" zusammen mit 4 anderen Crewmitgliedern nach Florida zu überführen, kommt ihr daher sehr gelegen. Allerdings gibt es von Anfang an Spannungen zwischen den Crewmitgliedern, die Yacht erweist sich als schwerfällig und sinkt innerhalb von Minuten während eines schweren Sturms. Die Crew kann sich gerade noch in ein kleines Gummiboot retten. Ohne Wasser, Lebensmittel und trockene Kleidung, umringt von Haien beginnt für sie auf hoher See der Kampf ums Überleben. Am Ende werden nur zwei von ihnen durch einen russischen Frachter gerettet.


    Deborah Scaling ist eine der Überlebenden dieses Unglücks. Mit ihrem Bericht versucht sie die Ereignisse zu verarbeiten, die sie während ihres gesamten weiteren Lebens beeinflussten. Aber es ist zugleich auch eine Art Warnung an alle Segler.
    Ihre Schilderungen sind realistisch und schonungslos. Es liest sich wie eine erfundene Horrorgeschichte, die einen nicht mehr loslässt. Ich mochte das Buch nicht mehr weglegen und irgendwie war da noch die Hoffnung, dass am Ende alles gut ausgeht. Aber das wahre Leben schreibt wohl doch die grausamsten Geschichten. Man durchlebt die anfängliche Hoffnung, die Verzweiflung, die Wut, die Angst, die physische und psychische Anstrengung während des Lesens mit. Dabei verzichtet Deborah Scaling auf einzelne Schuldzuweisungen. Es wird klar, dass eine ganze Reihe von Ursachen letztendlich zur Katastrophe führten. Menschliches Versagen, Alkoholismus, schlechte Ausrüstung und die Unberechenbarkeit der See sind Teil davon.


    Neben den dramatischen Ereignissen spürt man auch den Kampf einer jungen Frau mit sich selbst. Sie erscheint nicht als glanzvolle Heldin und ist mir auch teilweise eher unsympathisch.
    Letztendlich hat sie aber gerade durch ihr vorheriges nicht gerade geradliniges Leben eine gewisse Zähigkeit, die ihren Überlebenswillen gestärkt haben.


    Inwieweit die einzelnen Geschehnisse der Wahrheit entsprechen, kann ich nicht beurteilen. Der Bericht wirkt sehr authentisch, tragisch und beängstigend. Der zweite Überlebende hat sich bisher nicht zu den Ereignissen geäußert.


    Am Ende des Buches befindet sich noch das übersetzte Protokoll des Arztes des russischen Frachters. Bei diesem musste ich ein wenig schmunzeln, denn er spiegelt schon ein wenig russischen Nationalstolz zum damaligen Zeitpunkt (1982) wieder und unterscheidet sich daher in einzelnen Punkten etwas zu den Erinnerungen von Deborah Scaling.


    4ratten

  • Ich habe dieses Buch sogar schon zweimal gelesen und kann mich an nichts mehr erinnern. Das bedeutet eigentlich, dass ich es für nichtssagend oder unglaubwürdig hielt. Das erste Mal las ich es 1996, dann fand ich es Jahre später auf einem Flohmarkt, las es wieder und stellte fest, dass es mir bekannt vorkam. Aber hängen blieb wieder nichts. Schon seltsam, mich würde interessieren, warum ich es so vollständig ausgeblendet habe. Bleibt wohl nichts anderes übrig, als es ein drittes Mal zu lesen und zu rezensieren.

  • Doris: guter Plan :daumen: Auch wenn es sehr mutig ist, ein Buch zum dritten Mal zu lesen, das man schon bei den ersten Malen mau fand. Aber wer weiß, vielleicht gefällt es dir jetzt besser.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.