Alex Marshall - Blut aus Silber

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.699 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mine_Bue.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Alex Marshall - Blut aus Silber


    Klappentext:


    Zwanzig Jahre zuvor führte die gefürchtete Generalin Cobalt Zosia ihre Truppen in den Krieg gegen die düsteren Horden des verfeindeten Imperiums. Zosia blieb unbesiegt, und als es keine Ehrung mehr zu gewinnen und kein Territorium mehr zu erobern gab, zog sie sich ins Hinterland zurück, in der Hoffnung, dass ihre Legende im Lauf der Geschichte verblassen und sie selbst vergessen würde. Doch nun wird das Dorf, in dem sie sich versteckt hat, Schauplatz eines grausamen Verbrechens. Es ist an Zosia, Rache zu üben, und so zieht sie gemeinsam mit einstigen Verbündeten gegen einen unberechenbaren Feind und eine ganze Armee, die unter einem seltsamen, altbekannten Banner marschiert...


    Meine Meinung:


    Um es vorweg zu nehmen, dieses Buch ist das schlechteste, was ich seit langem gelesen habe und ich bin froh, dass ich es endlich zur Seite legen kann. Allerdings stellte ich soeben fest, dass die Amazon-Beschreibung plötzlich neben dem Titel auch noch das Attribut "Das scharlachrote Imperium, Band 2" in der Beschreibung trägt; hab ich also ohne es zu wissen einen 2. Band gelesen??? Das würde so manches erklären. Vermarktet wurde das Buch aber als "Fantasy-Debüt" und "Auftakt zu einer neuen Reihe" - falls es sich also nicht um einen Irrtum handelt, dann ärgert es mich umso mehr, dass ich zugegriffen habe.


    Entsprechend groß war meine Verwirrung während der Lektüre. Die Figuren werden gar nicht richtig eingeführt und anfangs wusste ich gar nicht, mit welchen Wesen ich es zu tun hatte, geschweige denn konnte ich mir ein Bild davon machen. Ich fühlte mich regelrecht hineingeworfen in die Ereignisse und konnte keinen roten Faden in der Handlung ausmachen. Mit der Zeit taten sich dann Längen auf, die mir bei 900 Seiten schier unüberwindbar erschienen.


    Dazu noch ist die Geschichte sehr brutal und außerordentlich blutrünstig, womit ich gar nichts anfangen kann - ich bin eher eine Leserin, die sich über subtile Sprachbilder freut und lieber das eigene Kopfkino startet, als in allen Einzelheiten erzählt zu bekommen, wie man seine Feinde verstümmelt. Entsprechend gefiel mir auch der Sprachstil überhaupt nicht - er ist derb und rustikal, bedient sich gerne der Fäkalsprache und hat mir das Lesen ziemlich vermiest. Anfangs machte ich noch einen gewissen Wortwitz aus, der sich aber leider nicht durchsetzen konnte.


    Insgesamt hat mich das Buch an keinem Punkt überzeugt und ich werde auf keinen Fall noch einmal zu einem Werk dieses Autors greifen, der ja unter Pseudonym schreibt und angeblich eine bekannte Größe im Literaturbetrieb sein soll. Ich kann nur vermuten, dass sich da jemand unter dem Deckmantel der Fantasy einige literarische Freiheiten nehmen und sich so richtig austoben wollte - aber: Fantasy geht anders, auch hier haben die Leser einen Qualitätsanspruch und möchten ernst genommen werden.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Das hört sich ja übel an. Hast Du bis zum Ende durchgehalten oder es vorher in die Ecke gepfeffert?

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Danke für deine Eindrücke, Miramis, sie sind gut nachvollziehbar.


    Das Cover hat mich angesprochen, und ich habe die Leseprobe gelesen und war recht angetan, eben auch wegen des hervorblitzenden Humors. Schade, dass das Buch nicht überzeugen kann...

    Das Leben ist das schönste Märchen. Hans Christian Andersen

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Wie viele Seiten kommen da denn noch?


    Tja was soll ich hierzu bloß sagen? Aufgrund der Optik und des spannenden Klappentextes war ich voll großer Erwartungen, hegte ich doch die Hoffnung einen Fantasyroman ähnlich "Game of Thrones" in den Händen zu halten, doch leider bekam ich etwas völlig anderes. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich dieses Buch nach den ersten 300 Seiten wirklich zu Ende lesen würde (in der Hoffnung die große Überraschung käme noch), aber ich habe es getan und die große Überraschung blieb leider aus.


    In der Geschichte geht es um die sehr bedeutende Kriegerin Zosia, die vor 20 Jahren jede Schlacht gewann und nun wieder zum Schwert greifen muss, obwohl es zahlreiche Dinge gäbe, die sie lieber täte. Wird sie den Erfolg von einst erreichen können oder kläglich versagen?


    Die auf fast 900 Seiten verteilte Handlung besteht zu gefühlt 90 Prozent aus Dialogen, so dass man kaum ein Gefühl für die Personen an sich bekommt. Aus Zosia hätte man wirklich viel machen können, denn sie scheint ein echt toller Charakter zu sein und hat ungemein Potential, nur leider kommt das im Buch einfach nicht rüber.


    Der Rest besteht aus der Darstellung grober Gewalt, was absolut nicht meinem Geschmack entspricht. In Thrillern erwarte ich so etwas, aber im Bereich Fantasy muss das wirklich nicht so ausarten wie hier.


    Um mich relativ kurz zu fassen: Das Buch ist in erster Linie elendig langweilig und will einfach nicht fesseln. Angefühlt hat sich die Lektüre wie ein trockenes Sachbuch über Fußpilz und ich war einfach nur froh als ich dann endlich durch war. Gerade die sehr derbe Sprache hat mich von Seite zu Seite immer mehr genervt.


    In meinen Augen absolut kein großer Wurf im Fantasybereich, sondern nur Zeit- und Geldverschwendung.


    Fazit: Wenn ihr schmerzbefreit seid, dann werft mal einen Blick in dieses Buch, allen anderen rate ich von dieser Lektüre ab. Um diesen Autor werde ich zukünftig einen großen Bogen machen.


    P.S.: Mein Anwärter für das schlechteste Buch des Jahres 2015...


    Bewertung: 1ratten und :flop:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Angefühlt hat sich die Lektüre wie ein trockenes Sachbuch über Fußpilz...


    :totlach:



    Aus Zosia hätte man wirklich viel machen können, denn sie scheint ein echt toller Charakter zu sein und hat ungemein Potential, nur leider kommt das im Buch einfach nicht rüber.


    Ich finde auch, Zosia hätte durchaus eine interessante Figur werden können; immerhin ist sie genau das Gegenteil des jugendlichen, männlichen Fantasyhelden, nämlich eine alte abgehalfterte Kriegsoma. Das wäre doch mal etwas Neues gewesen und hätte sicher seinen Reiz gehabt. Aber diese Idee hat der Autor durch die mangelhafte Ausführung verschenkt.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel


  • Allerdings stellte ich soeben fest, dass die Amazon-Beschreibung plötzlich neben dem Titel auch noch das Attribut "Das scharlachrote Imperium, Band 2" in der Beschreibung trägt; hab ich also ohne es zu wissen einen 2. Band gelesen???


    Inzwischen hat Amazon aus Band 2 Band 1 gemacht, es handelt sich also tatsächlich um den ersten Band der Reihe. Ich hab mir den Band 2 aber nicht eingebildet und extra einen Screenshot davon gemacht. :breitgrins:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Mit „Blut aus Silber“ hat der Autor Alex Marshall, welcher ein Pseudonym eines bekannten Autors sein soll, sein Fantasy- Debut auf den Markt gebracht.


    Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
    Sie gewann jede Schlacht. Sie war die bedeutendste Kriegerin ihrer Zeit - doch seitdem sind zwanzig Jahre vergangen, und Zosia will alles andere als wieder zu kämpfen. Doch als sie erneut zur Waffe greifen muss, um die Schatten der Vergangenheit zu besiegen, beginnt ein Kampf gegen dunkle Intrigen, falsche Verbündete und grausame Armeen, der die Welt erschüttern wird. Denn ihre Freunde werden zu Feinden, und die Vergangenheit ruht nie ... »Blut aus Silber«, das Fantasy-Debüt des amerikanischen Autors Alex Marshall, eroberte den US-Buchmarkt gleich nach Erscheinen im Sturm.


    Verlockend fand ich sowohl das Cover als auch den Klappentext von „Blut aus Silber“. Beides hat ein fulminantes High- Fantasy- Epos versprochen. Auch die Leseprobe fand ich ansprechend und diese hat Erwartungen geschürt. Leider konnten diese Hoffnungen auf das Buch nicht erfüllt werden.
    „Blut aus Silber“ ist mit seinen etwa 860 Seiten ein umfangreiches Werk. Zu Beginn habe ich mich auf viele spannende, actionreiche und fantastische Seiten gefreut. Doch schnell wurden diese vielen Seiten zur Qual.
    Der Einstieg in das Werk ist ziemlich direkt. Als Leser wird man sofort in das Geschehen hineingeworfen und man muss selber erst mal mit der aktuellen Situation und den handelnden Charakteren zurechtkommen und diese ordnen. Es dauert seine Zeit, bis man sich in der bisherigen Situation zurechtgefunden hat und die Personenkonstellationen einordnen kann. Allgemein werden viele Charaktere eingeführt, nicht immer war ich mir sicher, auf wem jetzt das Augenmerk liegen soll – welche Person wichtig ist und welchen Namen ich mir nicht merken muss. In „Blut aus Silber“ wird aus mehreren Erzählperspektiven berichtet. Daran musste ich mich erst mal gewöhnen. Eigentlich habe ich damit keine großen Schwierigkeiten, aber in diesem Buch hat es für mich eher zu Verwirrungen geführt. Auch hat es nicht dazu beigetragen, dass ich mit den jeweiligen Charakteren mit fiebere und mich mit diesen verbunden gefühlt habe. Die wesentlichen Charaktere fand ich leider durchweg unsympathisch. Nicht ein einziger ist mir über die umfangreiche Länge des Buches ans Herz gewachsen und nur ansatzweise sympathisch geworden. Sie sind alle sehr skurril gehalten und nicht immer konnte ich ihre Beweggründe und ihre Handlungen nachvollziehen. Für mich blieben einige Persönlichkeiten ein Mysterium. Gerne hätte ich auch mehr über den jeweiligen Hintergrund gelesen und hätte somit mehr über diese herausgefunden. Doch irgendwie wirkten sie auf mich alle sehr blass. Mir hat das Hintergrundwissen zu den Charakteren gefehlt. Zwar wird immer wieder erwähnt, was für eine tolle Kämpferin Zosia mal war und wie sie sich den Thron an den Nagel gerissen hat, aber das war es eigentlich auch schon fast mit der Historie der Personen.
    Der Schreibstil ist auch sehr gewöhnungsbedürftig. In der Leseprobe hat mir der andersartige Humor noch gefallen. Aber dieses Level konnte leider nicht aufrechterhalten werden. Der Stil ist recht direkt und auf seine Art doch ausschweifend. Auch ist das Buch recht vulgär und derb. Eigentlich habe ich im gewissen Maße damit keinerlei Probleme, aber in „Blut aus Silber“ wurde es mir einfach zu viel. Oftmals hatte ich das Gefühl, dass einfach derbe Aussprüche eingeflochten wurden, nur der Schroffheit wegen – ich fand diese vulgäre Sprache einfach nur noch übertrieben. Auch kann über diese etwa 860 Seiten nicht immer die Spannung aufrecht erhalten werden. Oft gab es meiner Meinung nach langatmige Sequenzen. Das Buch hat sich manchmal ziemlich hingezogen. Nicht selten musste ich mich durch Szenen hindurch beißen und war kurz davor, aufzugeben. Auch war es oftmals verwirrend – viele Fragen wurden aufgewirbelt, welche nicht beantwortet wurden. Und auch das fehlende Hintergrundwissen zu den einzelnen Charakteren hat zu Verwirrungen geführt.
    Negativ möchte ich auch hervorheben, dass in diesem High- Fantasy- Epos weder eine Karte noch ein Personenregister beigefügt wurde. Beides habe ich vermisst, nur zu gerne hätte ich diese zu Rate gezogen. Wer eine Karte ebenfalls benötigt, auf der Homepage des englischen Verlages ist eine zu finden. Bei dieser komplexen Welt ist dies echt ein Muss.


    Mein Fazit ist, dass mir die Grundidee von „Blut aus Silber“ von Alex Marshall gefallen hat, jedoch war es eine mangelhafte Umsetzung. Viel Potential wird verschenkt und leider konnte ich mit den Buch einfach nicht warm werden. Daher kann ich leider nur 2 Sterne vergeben.


    2ratten