[Historisch] Wölfe

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  • Das stimmt, sehr charmant war Anne hier nicht (das kenne ich aus anderen Verfilmungen oder Büchern anders), ich habe sich auch von Anfang an sehr fordernd und egozentrisch empfunden und mich gefragt, was Heini an ihr findet.



    Als er das Schafott besichtigt, habe ich mir, nach den Verhörszenen nur gedacht, ja, Deine Stunde kommt auch, bald bitte!


    Ja, die Verhörszenen waren heftig :entsetzt: Ich fand es gut gemacht, wie sich erst nach und nach herausgestellt hat, was für ein skrupelloser Strippenzieher und Opportunist Cromwell wirklich ist.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Das stimmt, sehr charmant war Anne hier nicht (das kenne ich aus anderen Verfilmungen oder Büchern anders), ich habe sich auch von Anfang an sehr fordernd und egozentrisch empfunden und mich gefragt, was Heini an ihr findet.


    Ich habe gelesen, dass das u.a. deshalb so ist, weil man sie nur aus Cromwells Sicht sieht. Aber das kommt im Buch vielleicht anders rüber. In der Verfilmung hat es in der Tat ein bisschen eigenartig gewirkt, weil da eigentlich nichts gutes an ihr war und sie sich eben nicht mal bemüht, hat, vor Henry schön zu tun. Und sie war hübsch, aber so schön jetzt auch wieder nicht.


    Zitat

    Ja, die Verhörszenen waren heftig :entsetzt: Ich fand es gut gemacht, wie sich erst nach und nach herausgestellt hat, was für ein skrupelloser Strippenzieher und Opportunist Cromwell wirklich ist.


    Da muss ich dem Darsteller schon ein Kompliment machen, denn ich fand das dann irgendwann so unerträglich, dass ich diese Szenen vorspulen musste! Vor allem eben wegen den Einspielern, die zeigen, dass er seinen geliebten Kardinal "rächt", aber eben nur an allen anderen und nicht an Henry. Hätte man ihn hier einfach als einen skrupellosen Machtmenschen gezeigt, der letzten Endes auch nur um seine Haut kämpft, hätte ich damit besser umgehen können, als mit dieser Rechtfertigung, dass die das ja verdienen, vor allem die Männer, die ihn ja nur verhöhnt haben und nicht mal wie Anne aktiv an seinem Untergang beteiligt waren.


  • Ich habe gelesen, dass das u.a. deshalb so ist, weil man sie nur aus Cromwells Sicht sieht. Aber das kommt im Buch vielleicht anders rüber.


    Ah, das wäre natürlich ein Argument. Cromwell war von ihren optischen Qualitäten ja nicht so überzeugt :breitgrins:


    Zitat

    In der Verfilmung hat es in der Tat ein bisschen eigenartig gewirkt, weil da eigentlich nichts gutes an ihr war und sie sich eben nicht mal bemüht, hat, vor Henry schön zu tun. Und sie war hübsch, aber so schön jetzt auch wieder nicht.


    Irgendwas an ihrem Blick hat mich gestört, der wirkte oft etwas starr.


    Wie fandest Du eigentlich Herrn Lewis als Heinrich? Mir hat er schon mal optisch gut gefallen (also abgesehen davon, dass ich ihn eh gerne mag), weil es endlich mal ein rothaariger Henry war. Er sah sogar schön schrankig aus in den Renaissanceklamotten. Und hat der wirklich so riesige Füße? :breitgrins: Äh, zurück zum Wesentlichen. Das Königliche hat er gut hingekriegt, allerdings war er mir fast ein bisschen zu nett und hätte ruhig ein wenig cholerischer auftreten dürfen.


    Zitat

    Da muss ich dem Darsteller schon ein Kompliment machen, denn ich fand das dann irgendwann so unerträglich, dass ich diese Szenen vorspulen musste! Vor allem eben wegen den Einspielern, die zeigen, dass er seinen geliebten Kardinal "rächt", aber eben nur an allen anderen und nicht an Henry. Hätte man ihn hier einfach als einen skrupellosen Machtmenschen gezeigt, der letzten Endes auch nur um seine Haut kämpft, hätte ich damit besser umgehen können, als mit dieser Rechtfertigung, dass die das ja verdienen, vor allem die Männer, die ihn ja nur verhöhnt haben und nicht mal wie Anne aktiv an seinem Untergang beteiligt waren.


    Das hat uns beide sehr beschäftigt, wie man sich die Tatsachen dermaßen zurechtbiegen und Menschen opfern kann, ohne dass einem dabei ein Auge übergeht. Rückgrat ist wohl überbewertet, seufz.

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    Leonard Cohen






  • Ah, das wäre natürlich ein Argument. Cromwell war von ihren optischen Qualitäten ja nicht so überzeugt :breitgrins:


    Obwohl er sie mal im Geist befingert hat ... Ich fand es übrigens schade, dass Mary aus der Geschichte verschwunden ist. Die mochte ich. Vielleicht habe ich das überhört, dass sie verheiratet wurde? Ich "kenne" ja ihren Enkelsohn, Sir Robert Carey aus der Romanreihe von P.F. Chisholm. Da habe ich übrigens beim Googeln nach Mary zu meinem Entzücken entdeckt, dass es da 3 Bände gibt, die ich noch nicht kenne. Dafür war "Wölfe" schon mal praktisch.


    Zitat

    Irgendwas an ihrem Blick hat mich gestört, der wirkte oft etwas starr.


    Ich fand den Blick hauptsächlich zickig.


    Zitat

    Wie fandest Du eigentlich Herrn Lewis als Heinrich? Mir hat er schon mal optisch gut gefallen (also abgesehen davon, dass ich ihn eh gerne mag), weil es endlich mal ein rothaariger Henry war. Er sah sogar schön schrankig aus in den Renaissanceklamotten. Und hat der wirklich so riesige Füße? :breitgrins: Äh, zurück zum Wesentlichen. Das Königliche hat er gut hingekriegt, allerdings war er mir fast ein bisschen zu nett und hätte ruhig ein wenig cholerischer auftreten dürfen.


    Ehrlich gesagt war ich nicht so beeindruckt, weil ich ihn überhaupt nicht königlich gefunden habe und habe mich mehr an seine nicht so ernsthaften Rollen erinnert gefühlt. Aber da habe ich auch gelesen, dass das u.a. am Buch liegt, weil er da so ein wenig unbedarft präsentiert wird? Das kann man ihm dann wohl nicht anlasten.


    Zitat

    Das hat uns beide sehr beschäftigt, wie man sich die Tatsachen dermaßen zurechtbiegen und Menschen opfern kann, ohne dass einem dabei ein Auge übergeht. Rückgrat ist wohl überbewertet, seufz.


    Das hat mich da eben irgendwie gestört, dass er auch immer wieder davon spricht, wie grausam zB More war. Grausamkeit beeindruckt ihn offenbar nur da, wo sie gegen Leute gerichtet ist, die er mag. Was ja wohl nur menschlich ist, aber, wie gesagt, irgendwie ist mir der Mann dann doch extrem gegen den Strich gegangen. Aber vielleicht soll das ja genauso sein.


  • Ich fand es übrigens schade, dass Mary aus der Geschichte verschwunden ist. Die mochte ich.


    Stimmt, die war plötzlich von der Bildfläche verschwunden. Und ja, ich hätte sie auch gerne noch öfter gesehen.


    Zitat

    Ehrlich gesagt war ich nicht so beeindruckt, weil ich ihn überhaupt nicht königlich gefunden habe und habe mich mehr an seine nicht so ernsthaften Rollen erinnert gefühlt. Aber da habe ich auch gelesen, dass das u.a. am Buch liegt, weil er da so ein wenig unbedarft präsentiert wird? Das kann man ihm dann wohl nicht anlasten.


    So genau weiß ich es ehrlich gesagt nicht mehr, wie das im Buch war, aber mir hat hier auf jeden Fall das Fünkchen Wahnsinn gefehlt, dass Henry schon zu dieser Zeit angehaftet haben muss. Er schien ja fast harmlos.


    Zitat

    Das hat mich da eben irgendwie gestört, dass er auch immer wieder davon spricht, wie grausam zB More war. Grausamkeit beeindruckt ihn offenbar nur da, wo sie gegen Leute gerichtet ist, die er mag. Was ja wohl nur menschlich ist, aber, wie gesagt, irgendwie ist mir der Mann dann doch extrem gegen den Strich gegangen. Aber vielleicht soll das ja genauso sein.


    Ganz sicher sogar! Der Vorwurf der Grausamkeit ist mir bei Mores Verhör besonders ins Auge gefallen, weil der sonst immer eher als moralisch kaum antastbarer Humanist dargestellt wurde. (Witzigerweise hätte ich mir Mark Rylance sehr gut als More vorstellen können, der hat ungefähr das Gesicht, das ich mir bei More vorstelle. "Mein" Cromwell sieht verschlagener aus.)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Stimmt, die war plötzlich von der Bildfläche verschwunden. Und ja, ich hätte sie auch gerne noch öfter gesehen.


    Ich fand es nett, als sie offenbar ein Stelldichein mit diesem Stafford hatte, weil ich gelesen habe, dass sie in Ungnade gefallen ist, weil sie einen Stafford nach dem Tod ihres ersten Mannes in einer Mesalliance geheiratet hat. Da scheint sie, wenn man Wiki glauben darf, aus Liebe geheiratet zu haben. Gut für sie!


    Zitat

    So genau weiß ich es ehrlich gesagt nicht mehr, wie das im Buch war, aber mir hat hier auf jeden Fall das Fünkchen Wahnsinn gefehlt, dass Henry schon zu dieser Zeit angehaftet haben muss. Er schien ja fast harmlos.


    Ich konnte ihn nicht wirklich ernst nehmen.


    Zitat

    Ganz sicher sogar! Der Vorwurf der Grausamkeit ist mir bei Mores Verhör besonders ins Auge gefallen, weil der sonst immer eher als moralisch kaum antastbarer Humanist dargestellt wurde. (Witzigerweise hätte ich mir Mark Rylance sehr gut als More vorstellen können, der hat ungefähr das Gesicht, das ich mir bei More vorstelle. "Mein" Cromwell sieht verschlagener aus.)


    Vielleicht macht das Rylance' Darstellung umso gefährlicher ...