01 - Vorwort bis einschl. Kapitel II (bis Seite 30)

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 5.564 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kiba.


  • Anmaßend bedeutet für mich, dass sich jemand für etwas hält oder etwas ausgibt oder sich etwas zuschreibt, was er eigentlich gar nicht ist. Im Duden wird es mit arrogant und überheblich beschrieben, was ich nicht voll zutreffend finde.


    Das ging mir genauso. Deine Erklärung deckt sich da mit meiner. Wobei ich diese noch um etwas erweitern möchte - Twain verwendet den Begriff "anmaßend" nicht nur im Zusammenhang mit Menschen, die sich für etwas oder jemand ausgeben, was sie nicht sind, sondern auch die von anderen in dieser Funktion/Stellung akzeptiert werden. Bei dem Beispiel des jungen Königs Heinrich, XVII kann man ja fast nicht davon ausgehen, dass ein in Gefangenschaft befindlicher 8-10 jähriger Junge auf seine royale Stellung in einem vom Bürgerkrieg zerfressenen Land pocht. Französische Roaylisten dagegen sahen in ihm den wahren Herrscher und maßten sich an, ihn einen König zu nennen, auch wenn er niemals Regierungsgewalt inne hatte.



    Oh, da habe ich ja eine Diskussion ausgelöst.


    Und eine sehr interessante noch dazu :winken:



    Ohne in den Duden zu schauen habe ich das Wort "anmaßend" mit überheblich bzw. "man nimmt sich etwas zu viel heraus" gleichgesetzt und genau dass war mein ersten Gefühl bei der Stelle, Twain nennt Personen die er anmaßend findet, einige davon vllt berechtigt, bei anderen laufen außer Konkurrenz und genau das finde ich anmaßend an Twain, schon die Tatsache andere als anmaßend zu bezeichnen, denn so stellt er sich ja über sie, was er ja anmaßend findet.


    Ich spürte eher ein Augenzwinkern Twains dahinter. Er reiht sich selbst - zwar nicht wörtlich, aber zwischen den Zeilen - in den Reihen der "anmaßenden" ein. Er, ein Shakespeare-Experte


    [quote author=Mark Twain - Ist Shakespeare tot?, Kapitel 1, Seite 20]glaubte lediglich, Bacon habe Shakespeare geschrieben, während ich zugleich wusste, dass Shakespeare selbst es nicht gewesen sein konnte.[/quote]

  • Das Vorwort habe ich im Wartezimmer gelesen, weil ich die rechte Hand verletzt habe.
    Nun kann ich nur mühsam mit links tippen. Das dauert! :rollen:



    Das mit einem Augenzwinkern geschriebene Vorwort ist für mich ein kurzer Blick in eine unbekannte Welt: eine deutsche Schauspielerfamilie in der dritten Generation.Sowohl Twain als auch Shakespeare sind für Haußmann schon in der Kindheit eine feste Größe. In meinem Elternhaus wurde zumindest Letzteres nie mit einem Wort erwähnt.


    Das mit einem Augenzwinkern geschriebene Vorwort ist für mich ein kurzer Blick in eine unbekannte Welt: eine deutsche Schauspielerfamilie in der dritten Generation. Sowohl Twain als auch Shakespeare sind für Haußmann schon in der Kindheit eine feste Größe. In meinem Elternhaus wurde zumindest Letzterer nie mit einem Wort erwähnt.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.


  • In meinem Elternhaus wurde zumindest Letzteres nie mit einem Wort erwähnt.


    Tröste dich, bei mir wurden keine der beiden Schriftsteller erwähnt. Twain kenne ich zuerst aus den Filmen von Huck und Finn.


    Ich denke bei Schauspielern ist zumindest Shakespeare eine wohlbekannte Größe.


    Grüße
    schokotimmi


  • Versteht ihr was ich meine - eigentlich ein Kreislauf, in dem sich Twain mit dieser Behauptung begibt. Trotzdem macht es dieser Einstieg spannend, warum steht Shakespeare in dieser Reihe von Personen...


    Verstehe ich voll. Und ich muss dir auch ein wenig Recht geben, das Gleiche habe ich auch kurz gedacht. Ich weiß nicht genau, wie ich es jetzt empfinde, weil ich das Augenzwinkern auch ein wenig gelesen habe, aber trotzdem ist es ein bisschen... anmaßend. :breitgrins:

  • Mir kommt die Sprache nicht antiquiert vor.


    In diesem Abschnitt hat mich das Arschloch-Argument am meisten amüsiert und ein Absatz auf Seite 20: die rasante Entwicklung seiner Einstellung, was die Wichtigkeit des strittigen Punktes betrifft. :breitgrins:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.