Don Winslow - Germany

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.210 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nicigirl85.

  • Rezension ,,Germany" von Don Winslow


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Der neue Roman des Bestsellerautors Don Winslow heißt Germany und ist mit 400 Seiten am 01. März 2016 im Droemer Knaur Verlag erschienen. Es ist der zweite Band der Serie rund um den Ermittler Frank Decker.


    Inhalt:
    Wer ist Frank Decker? Der Ex-Cop und Ermittler ist Detektiv alter Schule, Einzelgänger, unnachgiebig, unbestechlich und mitfühlend. Und immer noch in seine Frau verliebt. Seine Jobbeschreibung: Frank Deckers Job ist es, Verschwundene aufzuspüren und zurückzuholen. Sein Auftrag: Ein komplexer Fall um eine verschwundene, wunderschöne Frau. Kein leichter Fall. Noch weniger einfach wird es für ihn, dass ihn die Spur von dem sonnenverwöhnten Florida nach cold and rainy Deutschland führt. Die Schauplätze: Dieser Fall führt Frank Decker nach Berlin, München und Köln, dann in die Clubs von Hamburg und schließlich in ein kleines Nest im Osten Deutschlands.


    Cover:
    Es zeigt eine Landebahn mit dem Schriftzug Germany drauf. Finde ich eigentlich recht gelungen, der rote Schriftzug passt auch dazu.


    Charaktere:
    Hauptperson ist Frank Decker, ein Ex-Marine und Polizist, heute ein Privatermittler. Wir haben hier einen relativ typischen hardboiled Detective, der sich gerne mal über die Regeln hebt und den Widerstand gegen die Polizei nicht scheut. Frank ist ein wahrer Sympathieträger. Sympathisch und intelligent, aber auch mit einem großen Herz versucht er Kim aufzuspüren.


    Sympathisch fand ich auch die kubanische FBI-Agentin Delgado, die Decker bei den Ermittlungen hilft. Die beiden passen super zusammen und nähern sich bis zum Ende noch an.


    Die anderen Charaktere finde ich auch sehr gelungen. Ganz besonders Kim und Charlie, die vielleicht am Anfang ganz durchsichtig erscheinen, jedoch letztendlich viel zu verbergen haben. Besonders eine Person überrascht am Ende.


    Meine Meinung:
    Germany ist mein erster Thriller von Don Winslow. Viel hatte ich gehört, Bücher wie ,,Tage der Toten" oder das Kartell sollen wunderbar sein und musste somit irgendwann mal ein Buch von Winslow zumindest testen! Dass mich das Buch so begeistert hätte ich nicht gedacht ...


    Don Winslow hat einen total lockeren, leichten Schreibstil, der den Leser in seinen Bann zieht und nicht mehr loslässt. Dabei braucht ernicht viele Seiten um die Atmosphäre zu beschreiben sondern bringt es gleich auf den Punkt.
    Gelungen finde ich auch, dass es so viele Kapitel mit unterschiedlicher Länge gibt. Und ganz klasse, dass - meist- der letzte Satz noch mal schockt bzw. beeindruckt, dass man gar nicht aufhören möchte! Ein wahrlicher Pageturner also.


    ,,Ich rannte weiter, ein Stück die Straße entlang, dann im Schutz einiger Bäume und auf verschlungenen kleinen Straßen weiter in nördlicher Richtung in einem großen Bogen, bis ich schließlich den Bahnhof erreichte.
    Ich stieg in Willis Mercedes.
    Und spürte, wie sich mir der Lauf einer Pistole in den Hinterkopf bohrte." S.307


    Die Story an sich hat mir auch gefallen. Ich mag Detektive wie Decker, die intelligent agieren und sich auch mal gegen die Polizei wenden. Decker gibt alles um die Frau seines Kumpels zu finden, denn Charlie hat ihm damals im Krieg das Leben gerettet.
    Ein bisschen schockt es mich dennoch, wie Kim und Charlie wirklich sind, aber da möchte ich natürlich nicht spoilern.
    Natürlich ist manches vielleicht ein wenig übertrieben. Mit einer Gehirnerschütterung und mehreren Verletzungen ermittelt es sich eigentlich nicht so leicht, wie hier aufgeführt. Vielleicht ein wenig realitätsfern, aber das wäre auch schon der einzige Kritikpunkt.


    Das Buch beginnt noch in den USA, in Miami und Florida zum Beispiel und führt zum Schluss bis nach Deutschland. In Städten wie München, Berlin, Hamburg und Erfurt ermittelt Decker im Rotlichtviertel nach Kim. Der große Showdown findet auch hierzulande statt.
    Besonders das Ende kann man noch mal gut und gerne hervorheben, denn es offenbart eine unglaubliche Wendung, ein genialer Plot Twist, mit dem ich niemals gerechnet hätte!


    Fazit:
    Hat mir super gefallen.
    Gut geschrieben, spannender Plot, gigantischer Plot Twist.
    Konnte mich begeistern. In nicht ferner Zeit werde ich mich seinen anderen Büchern widmen!


    5ratten

  • Ich kann dir da nur zustimmen, Meteorit.
    Der schnelle Schreibstil mit seinen knappen, aufs Wesentliche beschränkten Sätze, passt einfach perfekt zu dieser Art Roman. Dein erster Winslow? Umso besser, dann hast du noch ordentlich viel Spass vor dir.
    Nach "Missing. New York", ist "Germany" Frank Deckers zweiter Fall. Auch die Neil Carey-Bücher dürften dir zusagen.
    Von den erwähnten "Tage der Toten" und "Das Kartell", will ich jetzt gar nicht erst anfangen ...

    &quot;... Draussen auf dem kärglichen, dürren Rasen des Museums begatteten sich zwei Hunde mit heraushängenden Zungen, während ein Dutzend Kinder dabeistand und zuschaute.<br />Ah, Frühling in Manhattan, dachte Dr. Chartris ...&quot;<br />Ben Bova, &quot;Erstkontakt&quot;

    Einmal editiert, zuletzt von Kripta67 ()

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Deutlich schwächer als Teil eins...


    "Missing New York", der erste Band um Frank Decker, hatte mir so gut gefallen, dass ich wissen wollte, wie der nächste Fall mit ihm wird. Gespannt begann ich mit der Lektüre, es folgte jedoch bald Ernüchterung.


    Franks neuer Fall hat mit seinem besten Kumpel Charlie zu tun, der ihm im Krieg das Leben gerettet hat. Charlies hübsche Frau Kim kommt von einer Shoppingtour nicht mehr nach Hause. Hat man sie wohlmöglich entführt, weil Charlie Milliardär ist? Frank begibt sich auf die Suche und entdeckt Abgründe, die er nie erwartet hatte.


    Frank Decker agiert hier als Ich- Erzähler, so dass wir bei seinen Ermittlungen live dabei sind. Richtig gut gefallen haben mir die Erinnerungen an die Kriegserlebnisse, die Frank als Soldat erlebt hat. Man spürt, warum er sich deswegen so verbunden mit Charlie fühlt.


    Der Fall an sich ist eher verworren und konnte mich nicht so recht fesseln. Die Vermutungen, die Frank hat, wirkten oft eher aus der Luft gegriffen statt plausibel.


    Auch die Spannung ist nur in sehr wenigen Situationen vorhanden, meist plätschert die Handlung eher vor sich hin.


    Was mich richtig gestört hat ist, dass erst nach zwei Dritteln des Buches Frank überhaupt in Deutschland ist. Warum heißt das Buch denn "Germany", wenn es kaum dort spielt? Die Schilderungen Deutschlands wirkten auf mich leider wenig authentisch, vielmehr hatte ich den Eindruck durch Ortskarten geführt zu werden. Hier hätte ich es besser gefunden, wenn Frank sich in zwei oder drei deutschen Städten aufgehalten hätte und diese dann realistischer dargestellt gewesen wären.


    Die Auflösung war in jedem Fall überraschend, aber für mich nicht wirklich schlüssig.


    Fazit: Ein schwacher Frank Decker Fall. Wenn die Reihe so bleibt, werde ich sie nicht weiter verfolgen. Kann man lesen, muss man aber nicht. Von mir gibt es nur eine Leseempfehlung für Hardcorefans des Autors.


    Bewertung: 2ratten

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)