Theresa Prammer - Mörderische Wahrheiten (Carlotta Fiore 2)

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    Mörderische Wahrheiten von Theresa Prammer


    Zuallererst war ich etwas verwirrt über die vielen Eindrücke gleich zu Beginn des Krimis. Mittlerweile aber hat sich eine Verbindung zwischen einigen Abschnitten herauskristallisiert und ich konnte mich jetzt etwas flüssiger einlesen.
    Kommissar Konrad Fürst hat immer wieder denselben Traum. Er stürzt sich in die Tiefe und sieht unten seine Tochter stehen. Bevor er aufschlägt wacht er auf, aber dieses Mal nicht. Jetzt liegt er seit 18 Monaten im Koma.
    In einem Wiener Fotoatelier werden unseriöse Bilder von Emmy einer 14-jährigen Schülerin aufgenommen, und auch ihre Freundin Diana wartet im Erdgeschoss darauf. Die Polizei findet ihre Leiche mit 21 Messerstichen durchsiebt.
    Anna Fione, als 4-jährige entführt und aufgezogen von der berühmten Wiener Opernsängerin Maria Fione, ist die leibliche wiedergefundene Tochter von Kommissar Konrad Fürst, und nun auf dem schnellsten Weg zu Ihrem Vater ins Wiener Krankenhaus, der aus dem Koma erwacht.
    Dieser hatte vor 30 Jahren den wahnsinnigen Serienmörder gestoppt, genannt der 21er, der in ganz Wien mindestens 6 Jugendliche massakriert hatte ins Gefängnis kam allerdings vor einigen Tagen dort verstorben ist.
    Gibt es jetzt einen Nachahmer? Und wer soll ihn stellen?
    Kommissar Fürst wird zur Zeit von seinem Gedächtnis im Stich gelassen.
    Der Krimi klingt verheißungsvoll, ist spannend und fordert eine gewisse Konzentration.
    Von den einzelnen Persönlichkeiten kann ich noch keine Meinung angeben. Dies wird sich im Laufe der Handlung ergeben.
    Theresa Prammers erster Krimi einer Trilogie mit Kommissar K. Fürst und seinen Helfern war Wiener Totenlieder und wurde mit dem Wiener Leo-Perutz-Preis 2015 ausgezeichnet. Mörderische Wahrheiten ist der Folgeband.



    Titel an Forumskonventionen angepasst und Amazon-Bild eingefügt, Grüsse illy

    Einmal editiert, zuletzt von illy ()

  • Junge, hoffnungsfreudige Menschen, die in Serie ermordet werden. Ein sehr emotional angelegtes Ermittlerteam, bei dem der persönliche Ansatz im Vordergrund steht: allen voran Carlotta Fiore, offiziell die Tochter der berühmten, leider bereits verstorbenen Opernsängerin Maria Fiore. Außerdem Hannes, mit dem sie einen gemeinsamen Sohn hat und der erfahrene Konrad Fürst, gerade aus langem Koma erwacht. Auch er steht in sehr besonderer Beziehung zu Carlotta.


    Auf der anderen Seite Alfred Riedel als Täter, der schon viel Sünde auf sich geladen hat und dessen DNA bei den Opfern gefunden wird - auch er mit einer dichten familiären Struktur.


    Die Autorin Theresa Prammer schreibt toll und mitreißend und hat ein sehr ungewöhnliches Konstrukt für ihren Krimi entwickelt. Ich bin begeistert, wenn auch (noch) ein wenig ahnungslos, denn ich kenne Band 1 (Wiener Totenlieder) nicht - noch nicht, müsste man sagen, denn das ist ein Zustand, den ich sofort zu ändern beabsichtige. Denn es ist alles andere als empfehlenswert, in den zweiten Band einzusteigen - zu viele Vorinformationen fehlen. Man kann sich zwar einiges zusammenreimen, anderes jedoch fehlt.


    Für meinen Geschmack geriet die Geschichte der Opfer ein wenig in den Hintergrund. Das ist aber tatsächlich der einzige Kritikpunkt an einem sowohl sprachlich und stilistisch als auch inhaltlich insgesamt sehr runden und atmosphärischen Krimi. Sehr empfehlenswert, aber starten Sie bitte unbedingt mit Band 1!
    4ratten

  • Geht nach 30 Jahren in Wien wieder ein Serienmörder um? Dr. Alfred Riedl, der 21er Mörder von vor 30 Jahren ist noch nicht beerdigt, da geschieht ein Mord an einer 14-jährigen nach dem genau gleichen Muster. Hatte Riedl damals einen Handlanger, der jetzt sein eigenes Ding durchzieht?
    Carlotta Fiore vernachlässigt ihren Job als Privatdetektivin in einem Möbelhaus und versucht auf eigene Faust einiges von den alten Morden heraus zu finden bzw. macht sich auf die Suche nach Spuren, um an den heutigen Mörder heran zu kommen. Mit dabei Konrad Fürst, ein ehemaliger Kommissar, der bei einem Sturz sein Gedächtnis verloren hat.


    Carlotta Fiore erzählt die Geschichte in der Ich-Form, was mich noch näher am Geschehen teilhaben lässt. Für mich besonders interessant: sie teilt mit einer ihr eigenen Gabe die Menschen um sich herum in Farben, Zahlen (Alter) und Attribute ein. Sie ist sowieso eine ganz eigene Persönlichkeit mit so vielen Ecken und Kanten, dass sie sich manchmal selbst zu verlieren scheint. Geprägt durch ihre Übermutter, der ehemaigen Sopranistin Maria Fiore, die in Wien noch jeder zu kennen und zu verehren scheint.
    Aber auch die „nebensächlichen“ Personen, wie z.B. der Physiotherapeut Martin mit seinem starken Sprachfehler, kommen in der Geschichte sehr lebensecht und natürlich rüber. Am besten hat mir auch hier wieder neben Lotta und Konrad die kleine Fanny gefallen, die unbedingt auf die großen Bühnen dieser Welt will.


    Ich darf und will mir gar nicht vorstellen, dass es solche „Monster“, wie dieser Killer hier, wirklich unter uns leben könnten. Ich finde es so schlimm zu lesen, und dabei hatte ich Gänsehaut, wie die Kinder die letzten Minuten erleben, bevor der Mörder mit dem Messer zustößt. Vor allem, weil die Kinder schon ahnen, dass sie ihre Leben gleich lassen werden.


    Eine Geschichte, die die ganze Bandbreite von Emotionen hervorholt. Ein Buch, das ich fast nicht aus der Hand legen konnte. Und eine Autorin, von der ich unbedingt mehr lesen möchte.


    5ratten