05 - Seite 309 bis 390 (einschließlich Kapitel 24)

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  • Hier könnt Ihr zum Inhalt von Seite 309 bis 390 schreiben.
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    Liebe Grüße

    Tabea

  • Beck versucht sich Viannes Zuneigung mit Naturalien zu erschleichen. Speck und Medizin. Man weiß nicht recht, knistert es nun zwischen den beiden oder doch eher nicht. Vianne ist etwas hilflos.


    Und dann kommt die Operation Frühlingswind. Was für ein pervers-schöner Name. Zum ersten Mal tut Beck etwas, wodurch man vordergründig meint, dass er ein guter Kerl ist - bis zu einem gewissen Grad. Er rät ihr Rachel und die Kinder einen Tag zu verstecken. Wobei ich mich wirklich gefragt habe, was das auf Dauer bringen soll. Rachel müsste sich dann doch auf ewig verstecken, sonst würde sie sicher irgend jemand hinhängen. Denunzianten gibt es überall.


    Das Ganze geht dann so was von schief. Da habe ich die ersten ein, zwei Tränen im Augenwinkel wegdrücken müssen, als Rachels Tochter stirbt und Rachel weggebracht wird.


    Und Beck mittendrinnen. Doch ein Mitläufer. Da kann er noch so freundlich zu Vianne sein - bei mir ist er untendurch. :grmpf:


    Und dass Isabelle bereits 24 Mal diesen beschwerlichen Weg mit den Piloten gemacht hat, finde ich krass. Die muss ja jetzt so was von fit sein. :zwinker:

    :lesen:





  • Der Abschnitt hat mich wirklich tief berührt.
    Ganz besonders schrecklich finde ich diesen sinnlosen Tod von Sarah. An solchen Aktionen wird mir so deutlich, dass viele Soldaten wenig Skrupel hatten? Oder in dieser Zeit schon teils abgestumpft waren? Wie kann man sonst einfach so auf wehrlose Menschen schießen? Das geht mir nicht in den Kopf.
    Auch dass Rachel deportiert wurde, hat mich wirklich mitgenommen. Der Abschied war schlimm und ich hoffe wahnsinnig, dass sie es übersteht :( und vor allem, dass Sophie und Ari(Daniel) den Krieg überleben, dass Viannes "Plan" gelingt.
    In diesen Zeiten zweifel ich weniger an Becks Absichten. Er hat Vianne und Rachel helfen wollen, er hätte sie nicht warnen müssen, auch dass er die falschen Papiere besorgt, überzeugt mich. Darauf steht sicher auch die Todesstrafe, er riskiert schon sehr viel um zu helfen. Auf der anderen Seite steht er da mit der Peitsche an den Zügen :( ich denke es verdeutlicht nur, wie wenig überzeugt er eigentlich von dem ist, was die Gestapo und SS da tun. Er scheint ja, wenn ich das richtig verstanden habe, bei der Wehrmacht zu sein.
    Isabelle setzt ihr Leben ganz schon aufs Spiel, ganze vierundzwanzig mal ist sie schon über die Pyrenäen geflohen. Ich hoffe sie wird nie erwischt, denn ihr Ruf ist ja in aller Munde !!


  • Und dann kommt die Operation Frühlingswind. Was für ein pervers-schöner Name. Zum ersten Mal tut Beck etwas, wodurch man vordergründig meint, dass er ein guter Kerl ist - bis zu einem gewissen Grad. Er rät ihr Rachel und die Kinder einen Tag zu verstecken. Wobei ich mich wirklich gefragt habe, was das auf Dauer bringen soll. Rachel müsste sich dann doch auf ewig verstecken, sonst würde sie sicher irgend jemand hinhängen. Denunzianten gibt es überall.


    Ist vielleicht ein wenig krass ausgedrückt, aber mich widert das Verhalten der Gestapo einfach nur an. Es ist so unmenschlich, ich frage mich, wie man stur einfach Befehle ausführen kann, ohne mal was zu hinterfragen?
    Na ja, ich denke, dass es auf Dauer schon einige Menschen hat, retten können, dass sie sich versteckt haben. Schlichtweg weil es einige Wochen/Monate weniger waren, die sie dann in den Lagern verbracht haben? Wobei ja in der Endphase noch massenweise :( Menschen vergast wurden, nur um das Handeln der Nazis zu verdecken :(


    Das Ganze geht dann so was von schief. Da habe ich die ersten ein, zwei Tränen im Augenwinkel wegdrücken müssen, als Rachels Tochter stirbt und Rachel weggebracht wird.


    Oh ich fand die Situation so schlimm, das geht mir total ans Herz. Ich kann dich da sehr gut verstehen.


    Und dass Isabelle bereits 24 Mal diesen beschwerlichen Weg mit den Piloten gemacht hat, finde ich krass. Die muss ja jetzt so was von fit sein. :zwinker:


    Hihi, oh ja ganz sicher ;) Ich möchte aber nicht wissen, wie ihre Füße aussehen :zwinker:

  • Kann es sein, dass die alte Frau Vianne ist? Und der Sohn womöglich Rachels Ari? Oder hat Rachel überlebt und es sind Rachel und ihr Sohn? Da er noch so jung ist, könnte das mit Ari passen, denke ich.


  • Kann es sein, dass die alte Frau Vianne ist? Und der Sohn womöglich Rachels Ari? Oder hat Rachel überlebt und es sind Rachel und ihr Sohn? Da er noch so jung ist, könnte das mit Ari passen, denke ich.


    Ich grübel auch die ganze Zeit, wer die alte Frau und der Sohn sind. Auf Vianne tippe ich eigentlich auch. Aber ihr Sohn heißt doch nicht Christian, oder? Das passt irgendwie noch nicht ganz.

    :lesen:





  • Wie schrecklich! Nun warnt Beck die zwei Frauen und dann geht alles doch irgendwie schief. Das tote Mädchen, dann die Verhaftung von Rachel und nun ist Ari ganz alleine und wird zu Daniel. Ich hoffe, er verplappert sich wirklich nicht irgendwann.


    Und Hauptmann Beck? Nun, ich glaube ich sehe das nach wie vor noch etwas anders als ihr und vermute in ihm immer noch den guten Kern. Ich glaube auch nicht, dass er Vianne unbedingt verführen will. Vielmehr hat sich da zwischen Beiden so etwas breitgemacht, was sie beide nicht wahrhaben wollen. Für mich macht es schon den Eindruck, dass auch Hauptmann Beck seine Frau liebt und seine Familie. Sonst hätte er doch schon längst ganz was anderes anstellen können mit Vianne. Beide haben Gefühle und beide wollen sie nicht ganz zulassen. Und außerdem sieht auch Beck, was sein Volk da tut.
    Der erhobene Zeigefinger ist ja immer schnell da, aber was hättet ihr denn in seiner Situation getan? Wenn er wirklich helfen will, dann kann er das doch nur so. Im Kleinen. Wenn er offen gegen das angeht, was geschieht, dann ist er weg vom Fenster und dann kann er gar nichts mehr bewirken, auch nicht für Vianne oder den Jungen. Ich möchte nicht in eine solche Situation geraten.


    Vianne wird jedenfalls immer stärker. Sie hat wirklich Mut und ist ihrer Schwester irgendwie doch ähnlich.


    Nun könnte es sein, dass Ari/Daniel der Sohn der alten Dame ist. Aber ist diese Isabelle (weil sie im Besitz des gefälschten Ausweises auf den Namen Gervaise ist) oder ist es Vianne. Das bleibt abzuwarten. Im zweiten Falle müssten sich die Wege der Schwestern ja noch einmal kreuzen, denn sonst kann Vianne ja kaum an diesen Ausweis gelangt sein, oder?

    Lesen ist meine Leidenschaft


  • Nun könnte es sein, dass Ari/Daniel der Sohn der alten Dame ist. Aber ist diese Isabelle (weil sie im Besitz des gefälschten Ausweises auf den Namen Gervaise ist) oder ist es Vianne. Das bleibt abzuwarten. Im zweiten Falle müssten sich die Wege der Schwestern ja noch einmal kreuzen, denn sonst kann Vianne ja kaum an diesen Ausweis gelangt sein, oder?


    Ich überlege auch gerade hin und her ;-), ich denke es muss nicht zwangsweise der Fall sein, dass sie sich noch einmal sehen. Der Ausweis könnte theoretisch auch über eine Begegnung mit ihrem Vater oder auch Henri, der ja aus dem Dorf kommt, in dem Vianne lebt, in Viannes Hände gelangen, oder?

  • Ich grübel auch die ganze Zeit, wer die alte Frau und der Sohn sind. Auf Vianne tippe ich eigentlich auch. Aber ihr Sohn heißt doch nicht Christian, oder? Das passt irgendwie noch nicht ganz.


    Da hast du auch wieder recht, vielleicht musste der Name nochmal geändert werden? Ich denke auch, dass es Vianne ist. Möglicherweise bekommt sie noch ein Kind? Dann fragt sich nur, wer der Vater ist...


  • Da hast du auch wieder recht, vielleicht musste der Name nochmal geändert werden? Ich denke auch, dass es Vianne ist. Möglicherweise bekommt sie noch ein Kind? Dann fragt sich nur, wer der Vater ist...


    Ich tippe auch auf ein weiteres Kind. Antoine gibt es ja auch noch. :zwinker:

    :lesen:





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  • Eigentlich dürften einen die Geschehnisse nicht überraschen. Wir wissen ja, was damals alles getan wurde. Aber es zu lesen, ist dennoch immer wieder unfassbar und erschütternd.


    Bei Beck schwanke ich immer noch. Ich kann ihm nicht wirklich vertrauen, aber er tut immer wieder Dinge, um Vianne zu helfen und gibt ihr sogar den Tipp, Rachel zu verstecken. Wenn er überzeugter Nazi wäre, würde er dann soweit gehen, einer Jüdin zu helfen?
    Der nächtliche Fluchtversuch war so unvorbereitet und planlos, das konnte nicht gutgehen. Aber wie schrecklich muss es sein, nur ein paar Kilometer von der Grenze entfernt zu leben, nur auf der falschen Seite? Andererseits, wären Rachel und ihre Kinder in der Freien Zone wirklich sicher gewesen? Ich hab die französische Geschichte nicht mehr genau genug im Kopf...


    Nun ist Sarah tot, Rachel deportiert und der kleine Ari heißt nun Daniel. Puh, hoffentlich verplappert er sich nicht und hoffentlich erkennt niemand von den Dorfbewohnern die Wahrheit? Von denen darf doch keiner Ari auch nur zu sehen bekommen, die kennen ihn doch als Rachels Sohn, aber wenn Vianne ihn vor allen versteckt, könnte das ja genausogut Misstrauen wecken? Verfahrene Situation, aber sie hat das einzig Richtige getan. Rachel konnte sie nicht helfen, bei Ari kann sie es wenigstens noch versuchen, auf dem Transport hätte er sicher nicht überlebt.
    Ob Rachel die Deportation überleben wird? Es ist unwahrscheinlich, aber noch können wir ja ein bisschen hoffen.


    Bei der alten Frau tippe ich eigentlich immer noch auf Isabelle. Aber ich bin mir nicht sicher und bin echt gespannt auf die Auflösung.
    An Rachel glaube ich gar nicht, wenn es nicht Isabelle ist, ist es Vianne.

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Irgendwie berührt mich jeder Abschnitt aufs Neue und anders, aber stetig beklemmender, manchmal fällt mir schwer zu atmen.
    Nun sieht es irgendwie so aus, als habe Beck Vianne den falschen Rat gegeben, gibt Vianne ihm die Schuld, die grausame Maske des Krieges, die sich in dieser Nacht Rachel, Sarah und auch Vianne gezeigt hat, würde dies sogar rechtfertigen. Das es die kleine Sarah erwischt und nicht ihre Mutter steigert das ganze Grauen noch.
    Es klingt jetzt vielleicht zynisch, aber das habe ich in diesen Moment gedacht:
    Wie gut, das sie eine Schubkarre dabei hatten.
    Es muss unglaublich schwer gewesen sein das Kind seiner besten Freundin zu begraben, aber es war eine mutige und selbstlose Tat.
    Ich bekomme immer mehr Respekt vor Vianne. Am Anfang sah ich sie als die Schwächere, aber ihre Stärke scheint aus der bittersten Not gewachsen zu sein.
    Beck will noch mehr tun und bringt eine Geräte Geburtsurkunde für Ari. Er nennt ihn sogar Daniel Antoine, so hätten die Mauriacs ihren Sohn genannt.
    Irgendwann kommt der Punkt, an dem sie nur eine Sekunde von einem Kuss entfernt sind. Ich bekam eine Gänsehaut.
    "Es ist nicht so schlimm die falsche Person zu küssen, es zu wollen, ist es.."


  • Eigentlich dürften einen die Geschehnisse nicht überraschen. Wir wissen ja, was damals alles getan wurde. Aber es zu lesen, ist dennoch immer wieder unfassbar und erschütternd.


    Aber wie schrecklich muss es sein, nur ein paar Kilometer von der Grenze entfernt zu leben, nur auf der falschen Seite? Andererseits, wären Rachel und ihre Kinder in der Freien Zone wirklich sicher gewesen? Ich hab die französische Geschichte nicht mehr genau genug im Kopf...


    Du sagst es. Ich habe jetzt einige "Kriegsbücher" hintereinander gelesen, alle haben eines gemeinsam, das sinnlose Grauen und eine scheinbare Sicherheit, in der die Menschen ihre Hoffnungen platzieren.


    Ich habe auch erst einmal nachgesehen, ich will das auch immer wissen, das macht den Roman "lebendiger", man steckt mehr drin.

    Einmal editiert, zuletzt von SABO ()

  • Ich finde das man immer mehr merkt, das Beck eigentlich ein guter Mensch ist. Er versucht Vianne wirklich zu helfen und ich glaube er ist mit seiner Arbeit selbst nicht zufrieden. Ich denke nicht das ich mich in ihn getäuscht habe, das sehe ich auch daran das er Rachel und ihrer Familie helfen wollte.
    Operation Frühlingswind, das eigentlich ganz anders heißen müsste. Es ist so grausam, wenn man daran denkt, wie es wirklich damals so passieren konnte.



    Beck versucht sich Viannes Zuneigung mit Naturalien zu erschleichen. Speck und Medizin. Man weiß nicht recht, knistert es nun zwischen den beiden oder doch eher nicht. Vianne ist etwas hilflos.


    Ich sehe das anders, er tut was er in seinen Rahmen tun kann und ich finde es für diese Zeit sehr viel, was er wagt. Das Essen bringt er mit, das Vianne und ihre Tochter und nun auch Daniel (Ari) eine Chance haben, nicht zu verhungern. Das er die Papiere besorgt hat, die Ari nun als Daniel ausweisen, das bestätigt doch, das er im Grunde auch gegen das ganze ist.
    Was soll er machen, ihn sind doch auch die Hände gebunden?


    Das Ganze geht dann so was von schief. Da habe ich die ersten ein, zwei Tränen im Augenwinkel wegdrücken müssen, als Rachels Tochter stirbt und Rachel weggebracht wird.


    Da hatte ich auch meine ersten Tränen in den Augen, ich hatte ja schon meine Befürchtungen um Rachel und ihre Familie. Das das ganze aber so grausam endet, schlimmer geht es ja gar nicht. Erst verliert sie ihr kleines Mädchen, dann muss sie Ari loslassen und wird wie Vieh in den Zug getrieben. Sie geht durch die Hölle und wir Wissen, das das erst der Anfang ist und das es noch schlimmer wird.


    Und Beck mittendrinnen. Doch ein Mitläufer. Da kann er noch so freundlich zu Vianne sein - bei mir ist er untendurch. :grmpf:


    Ich sehe schon, hier gibt es nur ein Für oder Gegen Beck...................................ich bleibe bei Für, den er tut was er machen kann. Er darf doch selbst nicht auffallen oder gegen etwas sein, keiner durfte gegen Hitler und sein Vorgehen etwas sagen.


    Isabelle setzt ihr Leben ganz schon aufs Spiel, ganze vierundzwanzig mal ist sie schon über die Pyrenäen geflohen. Ich hoffe sie wird nie erwischt, denn ihr Ruf ist ja in aller Munde !!


    Ich denke das geht nicht ewig gut und nald wird ein eingeschleuster Nazi dabei sein. Hoffentlich können sie ihn beseitigen. Ich fand die Strecke ja schon beim ersten mal erschreckend mühsam, jetzt schon 24 mal gelaufen...........................



    Kann es sein, dass die alte Frau Vianne ist? Und der Sohn womöglich Rachels Ari? Oder hat Rachel überlebt und es sind Rachel und ihr Sohn? Da er noch so jung ist, könnte das mit Ari passen, denke ich.


    In diese Richtung habe ich ja noch gar nicht überlegt? Aber der Abschnitt hat mich so fertig gemacht, ich war viel zu traurig um zu spekulieren.



    Wie schrecklich! Nun warnt Beck die zwei Frauen und dann geht alles doch irgendwie schief. Das tote Mädchen, dann die Verhaftung von Rachel und nun ist Ari ganz alleine und wird zu Daniel. Ich hoffe, er verplappert sich wirklich nicht irgendwann.


    Ich habe mir auch noch gedacht, Mensch dusch doch einfach bei Vianne, aber nein ..................... aber gut, wer konnte sich das wirklich vorstellen, was da passiert. Nur wir, weil wir genügend über die Gräueltaten gelesen haben.



    Aber wie schrecklich muss es sein, nur ein paar Kilometer von der Grenze entfernt zu leben, nur auf der falschen Seite? Andererseits, wären Rachel und ihre Kinder in der Freien Zone wirklich sicher gewesen? Ich hab die französische Geschichte nicht mehr genau genug im Kopf...


    Ich leider auch nicht mehr, aber ich glaube das ganze wäre nur ein Aufschub gewesen. Erst nur die Juden die im Ausland geboren sind, dann die Juden die in Frankreich geboren sind, dann ................... ich denke das war auch eine Strategie, denn hätte man es auf einen Schlag auf alle abgesehen gehabt, hätten sie sich bestimmt mehr gewehrt. So wurden die Juden immer weniger.


    Nun sieht es irgendwie so aus, als habe Beck Vianne den falschen Rat gegeben,


    Ich denke er hat auch erst kurz zuvor über diese Maßnahme was gehört und das es am nächsten Tag schon stattfinden sollte. Das war alles einfach zu kurzfristig und ich denke Beck hat wirklich geglaubt, das es an dieser Stelle einfach ist, rüber zu kommen.


    Es muss unglaublich schwer gewesen sein das Kind seiner besten Freundin zu begraben, aber es war eine mutige und selbstlose Tat.
    Ich bekomme immer mehr Respekt vor Vianne. Am Anfang sah ich sie als die Schwächere, aber ihre Stärke scheint aus der bittersten Not gewachsen zu sein.


    Das sehe ich auch, Vianne wächst im laufe der Zeit. Sie ist nicht mehr das kleine Mädchen, die keine eigenen Entscheidungen treffen kann.

  • Es stand zu befürchten, dass wir noch vom Vélodrom d'Hiver lesen werden. Ich finde, dass Kristin Hannah die Ungläubigkeit Isabelles sehr gut eingefunden. Die junge Frau hat schon einiges erlebt, aber das was Isabelle in der Präfektur gesehen hat, kann sie anfangs nicht glauben...
    Besonders tragisch ist ihr gescheiteter Versuch, auch die zweite jüdische Familie im dritten Stock zu retten. :heul:


    Beck begreift zunehmend, welchem System er da dient und versucht zumindest im Kleinen, etwas Gutes zu tun. Aber natürlich begreift er selbst am besten was ihn erwarten würde, wenn seine Warnungen bekannt werden würden. So ist er weiterhin das Rädchen im Getriebe, auch wenn er immerhin Vianne und ihren Nächsten behilflich sein möchte.
    Mittlerweile bin ich mir sicher, dass Vianne ihm trauen kann, aber das macht ihn bei weitem nicht unschuldig.


    Was Sarah und Rachel erleben müssen, ist wirklich schockierend zu lesen. Sicher, wir wissen alle, was damals mit den französischen Juden geschehen ist, aber es so zu lesen... Es ist einfach unbeschreiblich fürchterlich, was Menschen anderen Menschen antun können. Zu was sie - auch gänzlich ohne Not - in der Lage sind.


    Vianne ist gewachsen, hat ihren Weg gefunden und aus Fehlern durchaus gelernt. Sie ist aus der täglichen Not auch zur Helferin geworden - und für Ari womöglich (so hoffe ich) zur Retterin. Für die Verantwortung, die sie nun für zwei Kinder trägt, ist sie sehr mutig.


    Bleibt zu hoffen, dass Ari überlebt, nachdem sein Schwester tot ist und seine Mutter dem Tod geweiht. Denn die Züge aus Frankreich gingen allzu oft gen Auschwitz; direkt in die Vergasungskammern.


    Dieses Buch geht unter die Haut, ohne Frage.

    Liebe Grüße

    Tabea


  • Beck versucht sich Viannes Zuneigung mit Naturalien zu erschleichen. Speck und Medizin. Man weiß nicht recht, knistert es nun zwischen den beiden oder doch eher nicht. Vianne ist etwas hilflos.


    Ich bin mir nicht sicher, ob ich das so sehe. Für mich wirkt es nicht nach Erschleichen, sondern eher so, als würde Beck sein schlechtes Gewissen bekämpfen wollen.
    Er bezeichnet die "Endlösung" als etwas zutiefst Böses - und sieht in den kleinen Gesten gegenüber Vianne und ihren Lieben eine Möglichkeit, etwas dagegen zu tun.
    Kein Held, ganz klar ein Mitläufer und Mittäter - aber eben mit der ein oder anderen Aktion, die zumindest Vianne, Sophie und Ari das Leben retten könnten. Immerhin etwas, so muss man das in diesen dunkelsten Zeiten wohl sehen.


    Zitat

    Wobei ich mich wirklich gefragt habe, was das auf Dauer bringen soll. Rachel müsste sich dann doch auf ewig verstecken, sonst würde sie sicher irgend jemand hinhängen. Denunzianten gibt es überall.


    Ja, sicher, es gibt überall Denunzianten und Kollaborateure. Aber welche Alternative hätten Rachel gehabt?
    Es gibt durchaus Beispiele von Menschen, die sich mit Hilfe erfolgreich verstecken konnten: ein bekanntes Beispiel.


    Zitat

    Und dass Isabelle bereits 24 Mal diesen beschwerlichen Weg mit den Piloten gemacht hat, finde ich krass. Die muss ja jetzt so was von fit sein. :zwinker:


    87 gerettete alliierte Piloten, wirklich beeindruckend! Aber ich frage mich, ob das wirklich so glimpflich weitergeht - zumal alle einigermaßen alarmiert sind. Nur Isabelle teilt die große Sorge nicht...

    Liebe Grüße

    Tabea


  • Ganz besonders schrecklich finde ich diesen sinnlosen Tod von Sarah. An solchen Aktionen wird mir so deutlich, dass viele Soldaten wenig Skrupel hatten? Oder in dieser Zeit schon teils abgestumpft waren? Wie kann man sonst einfach so auf wehrlose Menschen schießen? Das geht mir nicht in den Kopf.


    Die Abgestumpftheit der Soldaten ist ja häufiger Thema, aber das betrifft eher die Ostfront. An der Westfront hatten die Soldaten ja ein vergleichsweise angenehmes Leben...
    Ich denke, dass die wenigsten Soldaten Skrupel hatten. Man muss sich überlegen, dass ein Mann mit Ende 20 (um jetzt mal bei Beck zu bleiben) zu diesem Zeitpunkt schon acht Jahre Nazi-Propaganda hinter sich hatten - selbst wenn sie keine überzeugten Nazis gewesen sind.


    Zitat

    Auf der anderen Seite steht er da mit der Peitsche an den Zügen :( ich denke es verdeutlicht nur, wie wenig überzeugt er eigentlich von dem ist, was die Gestapo und SS da tun. Er scheint ja, wenn ich das richtig verstanden habe, bei der Wehrmacht zu sein.


    Ja, er ist Hauptmann der Wehrmacht. Und er sagt ja auch gegenüber Vianne, dass GeStaPo und SS noch viel brutaler als die Soldaten seien.
    Auch bekannte Größen wie Stauffenberg waren angeblich nicht von den Methoden der SS angetan - und dennoch haben sie ihren Dienst für Hitler (lange) getan. Ebenso Beck. Er tut was ihm befohlen wird, aber immerhin denkt er inzwischen offensichtlich darüber nach.

    Liebe Grüße

    Tabea


  • Ist vielleicht ein wenig krass ausgedrückt, aber mich widert das Verhalten der Gestapo einfach nur an. Es ist so unmenschlich, ich frage mich, wie man stur einfach Befehle ausführen kann, ohne mal was zu hinterfragen?


    Ehrlich, ich finde das angesichts solcher Überzeugungstäter kein bisschen krass.

    Liebe Grüße

    Tabea


  • Kann es sein, dass die alte Frau Vianne ist? Und der Sohn womöglich Rachels Ari? Oder hat Rachel überlebt und es sind Rachel und ihr Sohn? Da er noch so jung ist, könnte das mit Ari passen, denke ich.


    Aber warum heißt der Sohn der älteren Dame dann Julien, so wie Viannes und Isabelles Vater?
    Nein, ich denke, dass es sich um Isabelle handelt, die zum Zeichen ihrer Versöhnung mit ihrem Vater, ihren Sohn nach ihm benannt hat.


    Isabelle ist vermutlich 1927 geboren, das heißt, sie ist 1995 68 Jahre alt. Der Sohn arbeitet als Chirurg, möglicherweise ist er ja in den Vereinigten Staaten geboren? Wird nicht erwähnt, dass die ältere Dame nach 50 Jahren Strandleben in die Senioreneinrichtung zieht? Das käme hin, dann wäre sie 1945 nach der Kapitulation Deutschlands in die USA gezogen...


    Kam dieser Ed Perkins, der erste US-Pilot, den die Nachtigall gerettet hat, nicht aus Oregon? Hat er Isabelle möglicherweise darauf gebracht, dahin auszuwandern?

    Liebe Grüße

    Tabea

    Einmal editiert, zuletzt von dubh ()

  • Ich bin mir nicht sicher, ob ich das so sehe. Für mich wirkt es nicht nach Erschleichen, sondern eher so, als würde Beck sein schlechtes Gewissen bekämpfen wollen.
    Er bezeichnet die "Endlösung" als etwas zutiefst Böses - und sieht in den kleinen Gesten gegenüber Vianne und ihren Lieben eine Möglichkeit, etwas dagegen zu tun.
    Kein Held, ganz klar ein Mitläufer und Mittäter - aber eben mit der ein oder anderen Aktion, die zumindest Vianne, Sophie und Ari das Leben retten könnten. Immerhin etwas, so muss man das in diesen dunkelsten Zeiten wohl sehen.


    Beck riskiert mit den gefälschten Papieren für einen kleinen Judenjungen genauso wie Vianne sein Leben. Nicht nur das, bereits die zuvor erfolgte Warnung an Rachel und nur die Tatsache, dass er von einem jüdischen U-Boot (Ari) weiß und ihn nicht meldet, ist ein Grund für das Erschiessungskommando. Gleichzeitig muss er Repressalien für seine Familie in Deutschland fürchten. Für einen bloßen "Mitläufer" riskiert er sehr viel, finde ich. Er verabscheut die Endlösung, das hat er deutlich gemacht. Offen dagegen auftreten kann er nicht, also versucht er im Kleinen dagegen anzugehen. Das mag im großen Ganzen betrachtet, nicht viel sein, für Ari bedeutet das sein Leben.


    [Quote author=gagamaus link=topic=42603.msg930783#msg930783 date=1475059404]Wobei ich mich wirklich gefragt habe, was das auf Dauer bringen soll. Rachel müsste sich dann doch auf ewig verstecken, sonst würde sie sicher irgend jemand hinhängen. Denunzianten gibt es überall.[/quote]


    Im ganzen dritten Reich wurden Menschen versteckt, auch in Österreich und Deutschland. Deswegen war die Nachkriegslüge "Wir haben von nichts gewusst" so furchtbar schal und scheinheilig - hätte die Bevölkerung nichts davon gewusst beziehungsweise nicht einen sehr starken Verdacht gehabt, wäre kein einziger Jude/Verfolgte vor den Nazis versteckt worden. Das dem nicht so ist, zeigt doch eindeutig, dass die Lager und die Zustände dort ein offenes Geheimnis waren.

    Einmal editiert, zuletzt von dodo ()