Kelli Estes - Die Seideninsel

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    Die 24-jährige Inara erbt von ihrer Tante eine Villa auf Orcas Island, einer Insel im Nordwesten der USA. Sie hat dort glückliche Tage in ihrer Kindheit verbracht, bis ihre Mutter auf der Insel ums Leben kam. Nun kehrt sie nach vielen Jahren auf die Insel zurück. Obwohl sie anfangs den Entschluss hatte, die alte Villa zu verkaufen, kann sie sich dem Zauber der Insel doch nicht entziehen. Außerdem findet sie in der alten Villa ein altes Stück Seide, das über und über mit chinesischen Stickereien versehen ist. Diese Entdeckung macht sie neugierig und so beginnt sie, nachzuforschen. Bald findet sie die Geschichte einer jungen Frau heraus, die im 19. Jahrhundert auf der Insel lebte. Das alte Stück Seide erzählt ihre Geschichte...


    Mein Leseeindruck:


    Dieses Buch hat mich sehr positiv überrascht. Ich habe zwar eine schöne geheimnisvolle Geschichte erwartet, aber dass mich die Handlung dann so mitreißen konnte, habe ich nicht erwartet. Aber so war es. Schon ab der ersten Seite war ich total gefesselt von der Geschichte und mochte das Buch bald nicht mehr aus der Hand legen.


    Abwechselnd werden die Geschichten erzählt von Inara und von Mei Lien. Inara lebt in der Gegenwart und hat die alte Villa geerbt, in der vor mehr als hundert Jahren die junge Chinesin Mei Lien lebte. Beide Handlungsstränge haben mich überzeugen können, doch die Geschichte von Mei Lien hat mich wirklich sehr berührt.


    Die Autorin hat einen sehr packenden, fesselnden und dabei doch leichten Schreibstil. Das Buch hat sich sehr schnell lesen lassen und die Handlung hat mich an manchen Stellen wirklich zu Tränen gerührt. Ich habe sehr mit den Protagonisten mitfühlen können.


    Ich hoffe sehr, dass dieses Buch noch viele Leser finden wird, denn es hat auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit verdient!

    Lesen aus Leidenschaft

  • Inhalt:


    Inara erbt das Haus ihrer verstorbenen Tante auf Orcas Island. Als Kind hat sie viele schöne Sommer auf dieser Insel verbracht bis ihre Mutter auf hier ums Leben kam, und so fährt sie mit wechselhaften Gefühlen auf diese Insel. Schnell erliegt sie wieder dem Zauber Insel und zweifelt an ihrer Entscheidung, das Haus zu verkauen. Bei der Besichtigung des Hauses findet sie unter einer Treppenstufe ein Stück Stoff mit chinesischen Schriftzeichen. Die Entdeckung macht sie neugierig und sie fängt an Informationen zu diesem Stoff zu sammeln. Schnell wird ihr klar, dass der Stoff zu einer jungen Chinesin aus dem 19. Jahrhundert führt, die damals auf dieser Insel gelebt hat.


    Meine Meinung:


    Dieses Buch hat mich schon auf den ersten Seiten gefangen genommen. In einem Wechsel der Perspektiven von Inara und der jungen Chinesin Mei Lien erzählt uns die Autorin eine gefühlvolle Geschichte. Ihr flüssiger, gut zu lesender Schreibstil lässt die Seiten nur so fliegen und nimmt den Leser mit in eine ferne Zeit.


    Beide Handlungsstränge konnten mich überzeugen, aber besonders die Ereignisse in der Vergangenheit waren sehr gefühlvoll und beschreiben ein Schicksal einer jungen Frau in einem fremden Land. Leider wirft die Handlung auch ein neues Licht auf Inaras Familie, dass auch Inara nachdenklich zurück lässt.


    Für Leser, die eine gefühlvolle Geschichte aus einer fernen Zeit lesen wollen und dabei gerne auch etwas nachdenklich zurück gelassen werden, ist dieses Buch absolut empfehlenswert.

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    Originaltitel: The Girl Who Wrote In Silk


    Inara braucht ein wenig, um sich über das Erbe ihrer Tante zu freuen. Zwar verbindet sie mit dem Haus auf Orcas Island viele glückliche Kindheitstage, aber hier hatte sie auch den Streit mit ihrer kurz darauf verunfallten Mutter, an deren Tod sie sich seitdem die Schuld gibt. Doch auf der Insel angekommen, erkennt sie, dass sie hier eine wahre Heimat finden könnte und aus dem Haus ließe sich doch ein Hotel machen. Jetzt muss sie nur noch ihren Vater überzeugen, dass er ihr einen Kredit gibt. Bei ersten Touren durch das Haus entdeckt sie in einem Versteck einen chinesisch bestickten Ärmel. Auf der Suche nach Informationen dazu stößt sie auf verdrängte Geschichte in ihrer eigenen Familie.


    Seattle, Ende des 19. Jahrhunderts: Bei Ausschreitungen gegen die chinesischen Bewohner der Stadt kommt es zu Toten, die junge Mei-Lin wird praktisch deportiert. Um sie vor einem schlimmeren Schicksal zu bewahren, „springt“ sie über Bord und landet schließlich auf Orcas Island.


    Ich mag Geschichten, die das Schicksal einer Familie über mehrere Generationen verfolgen und bei denen die modernen Figuren die Geheimnisse der Vergangenheit zu ergründen versuchen. Leider sind das häufig recht seichte Geschichten, in denen das Geheimnis nur dazu dient, die Heldin Bekanntschaft mit dem Mann machen zu lassen, für den sie sozusagen „bestimmt“ ist. Zwar trifft Inara im Rahmen ihrer Recherchen ebenfalls einen Mann, in den sie sich verliebt, ansonsten wurde ich aber positiv überrascht, das Buch ist nämlich deutlich weniger oberflächlich als ich erwartet hätte und trotz diverser strategisch platzierter Zufälle, hatte ich nicht das Gefühl, dass die Autorin stets den erst besten Weg eingeschlagen hat. Dabei gefielen mir die Szenen in der Vergangenheit allerdings noch etwas besser, die Figuren dieses Handlungsstrangs, allen voran Mei-Lin, wirken auf mich realer als die der Gegenwart. Auch mit der Auflösung des sich eigentlich stetig weiter zuspitzenden Konflikts zwischen Inara und ihrem Vater bin ich nicht ganz glücklich, hier hat die Autorin einen ziemlich bequemen Weg gewählt.


    Die Autorin thematisiert allerdings sehr ausführlich, und wie ich finde, sehr gelungen, die Verfolgung der chinesisch stämmigen Bewohner der US-Westküste im 19. Jahrhundert und zeigt dabei auch verschiedene Varianten der damals vorhandenen Diskriminierung, so dass ein durchaus differenziertes Bild entsteht. Als zweiten Aspekt betrachtet sie auch den heutigen Umgang mit der damals entstandenen Schuld und findet eine auf mich „ehrenhaft“ wirkende Lösung.


    Mit „Die Seideninsel“ ist Kelli Estes eine generationenübergreifende Geschichte um ein Familiengeheimnis gelungen, die deutlich mehr Tiefe aufweist als für dieses Genre üblich ist. Ich bin gespannt, ob und was sie nach diesem Debüt in Zukunft schreiben wird – eine potentielle Leserin dafür hätte sie schon mal.


    4ratten