Cat Jordan - Der Sommer, der uns trennte
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Autorin:Cat Jordan
Titel: Der Sommer, der uns trennte
Erscheinungsdatum: 10.08.2016
Verlag: HarperCollins
Seiten: 304
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Klappentext:
Nate wird vermisst! Vermutlich ist er tot. Die Gedanken wirbeln erbarmungslos durch ihren Kopf. Das darf nicht sein. Denn wenn es stimmt, bricht ihre Welt zusammen. Gemeinsam aufs College gehen, verloben, heiraten, all das würde es nie mehr geben. Niemand scheint Middie in ihrem Schmerz zu verstehen. Bis auf Lee – Nates bestem Freund, mit dem sie sich nie gut klargekommen ist. Aber er ist der Einzige, an den sie sich anlehnen kann. Und plötzlich erwächst aus der gemeinsamen Sorge, etwas Neues … Doch ist es wirklich in Ordnung Gefühle für Lee zu haben?
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Meine Meinung:
Middies Freund Nate, mit dem sie seit 5 Jahren zusammen ist, wird ein Auslandsjahr in Honduras einlegen, während Middie selbst in Oregon in die Abschlussklasse geht. Danach wollen beide am selben College studieren. Soweit der Plan, doch es kommt ganz anders: Nates Dorf wird überfallen und er für tot erklärt. Lee, Nates bester Freund, den Middie eigentlich nie leiden konnte, ist in dieser schwierigen Situation für sie da.
Die Beziehung zwischen Middie und Nate wird in diesem Buch glorifiziert, beide werden durchgehend als das „perfekte Paar“ beschrieben. Dann geht Nate einfach ins Ausland und lässt Middie zurück, die ihn zwar vermisst, aber nicht eine Sekunde lang darüber nachdenkt, ihn vielleicht von seinem Vorhaben abzubringen. Schade, das und ein paar Schwächen hätten diese Beziehung realistischer gemacht.
Nach Nates Verschwinden werden Middies Emotionen zwar gut geschildert, trotzdem konnte ich nicht mit ihr mitfühlen. Vielleicht auch deshalb, weil sie nur relativ kurz trauert. Trotz des angenehmen Schreibstils habe ich mich eher gelangweilt. Das Buch hat sich beim Lesen gezogen, es wirkte alles so banal. Ein Grund dafür ist sicherlich die Vorhersehbarkeit der Handlung. Schon beim Lesen des Klappentextes hatte ich eine Vermutung, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird und wie sie letztendlich ausgehen könnte. Leider hat sich diese Vermutung eins zu eins bestätigt.
Auch wurde nicht erklärt, warum sich Middie und Bad Boy Lee schlagartig super verstehen. Klar, der Tod eines gemeinsamen Freundes schweißt zusammen, aber hier wirkte es auf mich zu konstruiert. Er nennt sie immer wieder „Yoko“, nach Yoko Ono, was man sich als Leser aus einem Halbsatz erschließen muss. Ich bezweifle, dass die Zielgruppe mit dieser Anspielung etwas anfangen kann.
Statt des erhofft emotionalen Jugendbuches über den Umgang mit dem Verlust der ersten großen Liebe ist „Der Sommer, der uns trennte“ leider nur eine vorhersehbare Geschichte. Trotzdem gab es auch schöne Stellen, an denen Lee die verklemmte Middie dazu anstiftet, sich ins Leben zu stürzen.
Positiv überrascht war ich vom Schluss des Buches. Auch wenn dieser zu erwarten war, konnte mich die Autorin auf dem letzten 80 Seiten endlich mitreißen und mich berühren. Wäre das ganze Buch so gewesen, hätte ich es mit Freuden weiterempfohlen.