Auwei, ich weiß gar nicht mehr, für wen ich halten soll, bei diesen Kämpfen. Je nach Perspektive bange ich jeweils gerade für beide Seiten. Wobei ich auf Nornenseite mich mehr um Yaarike und Viyeki und die "einfachen Leute und Kämpfer" sorge, aber Akhenabi und besonders Suno'ku fürchte und bei ihren Aktionen eher hoffe, dass sie nicht klappen. Gerade Suno'ku wirkt auf mich immer fanatischer mit ihrem Wunsch der totalen Vernichtung des Feindes, also im Prinzip das zu wiederholen, was Ineluki damals nicht geschafft hat. Aber so ist es umgekehrt ja auch, dass ich bei Isgrimnur, Porto und Co. mitfiebere, aber Brindur in seinem blinden Hass nicht unterstütze. Das hat Williams hier irgendwie gut gemacht, den Wechsel von "Ein Volk muss sich gegen ein anderes vor der Vernichtung retten, indem es dies zerstört" zu "Innerhalb beider Völker gibt es "Gute und Böse" und vielleicht ist das Ziel eher, alle zu retten" - ein bisschen so in der Art.
Diese eingeschobenen Chroniken finde ich auch schon von Anfang an klasse. Sie bringen die Geschichte an manchen Stellen wie ein "Erzähler" voran und haben einen irgendwie mystische Stil. Kann es sein, dass die Chronistin viele hundert Menschenjahre nach diesen Ereignissen davon spricht bzw. schreibt? Es gab eine Stelle (die ich gerade nicht mehr finde), da hörte es sich für mich so an, als erzähle sie von sehr weit zurück liegenden Ereignissen. Vielleicht erzählt sie ja auch in der kommenden Reihe weiter. :smile:
Bei der Rückkehr nach Nakkiga zeigt sich gleich mal, dass Suno'ku größere Ambitionen hat; sie widerspricht dem höhergestellten Athenabi, lässt sich von den Bewohnern feiern wie eine Königin und nimmt auch in den Beratungen kein Blatt vor den Mund. Was hat sie nur vor, will sie vielleicht die Königin ersetzen???
Das ist auch mehr und mehr mein Gedanke, dass sie den Platz der Königin einnehmen will. Sie gebärdet sich ja so, lässt sich feiern und ist sehr bestimmend. Da durch den Schlaf der Königin diese quasi nicht da ist und wie Yaarike auch schon festgestellt, hat gerade nun die Zeit der Machtkämpfe ist, kann ich mir das sehr gut vorstellen. Vielleicht strebt auch Akhenabi dies an und die beiden konkurrieren nicht nur um die Art und Weise, wie die Kämpfe am besten stattfinden sollten, sondern auch gleich um den Posten der Königin/des Königs. Wenn die Königin jetzt sterben würde, würde das Volk wohl ohne Bedenken Suno'ku als neue Königin haben wollen, so wie sie sie schon anbeten.
Yaarike gefällt das gar nicht, wie er ja selbst sagte und ich bin echt gespannt, was er für Pläne hat. Denn irgendwas bereitet er doch vor oder mauschelt er rum, jedenfalls wirkt er etwas geheimnisvoll und sehr beschäftigt, hat sich vielleicht tatsächlich mit Ayaminu getroffen. Und seine Warnung an Viyeki, der solle seine Gefühl nicht so offen zeigen und er soll den Kontakt mit ihm meiden, um nicht mit Yaarike in Verbindung gebracht zu werden, bedeutet doch sicherlich, dass er irgendwas , was vielleicht an Verrat o. ä. grenzt, vorhat. Und er vertraut wohl auch ein bisschen darauf, dass er Viyeki noch "auf die richtige Spur" bringen kann. Ein bisschen erinnert mich Vaarike in seiner weisen und geschäftigen Art an den Gelehrten Morgenes. Ich hoffe, er erklärt sich seinem ungeduldigen Schüler und gibt ihm genug wichtige Ratschläge, bevor ihm was passiert.
Sie hat ja haarsträubende und revolutionäre Ideen, jedenfalls aus traditioneller Nornensicht, und ich bin gespannt, was davon am Ende tatsächlich verwirklicht wird.
[quote author=LizzyCurse]
Stellt euch mal vor, dass in 20 Jahren die Halbblütler erwachsen und ausgebildet sind. Zu wem werden sie stehen. Zu den Nornen oder zu den Menschen? Wie werden sie fühlen? Das hat mir schon zu denken gegeben.
Ja, mir auch. Wer sagt denn, dass sie dann wirklich auf Seite der Nornen kämpfen wollen? Vor allem wenn sie sehen, wie ihresgleichen behandelt werden? Natürlich wird begründet, dass man mehr schätzt, was schwer zu erringen ist. Aber andererseits ist man somit erst einmal nichts wert, bevor man sich nicht bewiesen hat...
Aber mit so einem Plan wäre durchaus eine Annäherung der beiden Völker in der Zukunft durchaus in Sicht.
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Also ich denke, sie werden erst einmal fest auf der Seite der Nornen stehen und sich auch als nichts anderes als Nornen fühlen, denn sie sollen von den Nornen von klein auf adoptiert und erzogen werden. Das hört sich für mich nicht so an, als würde die menschliche (Sklaven-)Mutter oder der menschliche (Sklaven-)Vater mit ihnen noch Kontakt haben oder sie überhaupt gesagt bekommen, dass sie von Geburt zum Teil zum feindlichen Volk gehören. Ich denke, sie werden also nur lernen, Nornen zu sein und sich wie Nornen verhalten und zu Nornenkriegern ausgebildet werden. Wie sollen sie sich da als Menschen fühlen, wenn sie keinen Kontakt zu ihnen haben, nicht unter ihnen aufwachsen und sie so erzogen werden, die Menschen als ihre Todfeinde zu sehen? Das hat sich die Generalin schon gut ausgedacht. Es sei denn, Mischlinge lernen die Menschen mal auf einer friedlichen Ebene kennen und erkennen die Gemeinsamkeiten, die sie haben und sehen die Situation irgendwann differenzierter (und die Gene kommen noch durch, auch wenn die Erziehung vielleicht doch prägender ist). Ich bin jedenfalls gespannt, ob dieser Plan durchgeführt wird und Simon und Miriamel irgendwann vor einer Armee stehen, die zur Hälfte aus Nornen und Menschen besteht.
Melde mich gleich wieder ...