Jean-Luc Bannalec - Bretonische Brandung

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Drei Männerleichen werden auf einem Inselchen des Glénan-Archipels angeschwemmt. Eher der Form halber wird die Polizei hinzugezogen, hatte es doch kurz zuvor einen heftigen Sturm gegeben, der durchaus ein Segelboot in Bedrängnis bringen konnte.


    Doch bei genauerem Hinschauen ergeben sich einige Ungereimtheiten, und nachdem bereits zu Beginn der Untersuchungen klar geworden ist, dass zumindest zwei der Toten – der dritte kann zunächst nicht identifiziert werden – aus gutem Grund nicht sonderlich beliebt waren, ist Commissaire Dupin ziemlich bald überzeugt, dass das kein gewöhnlicher Bootsunfall war. Einer der Männer war der Mitbesitzer der Glénan-Segelschule und hatte anscheinend Pläne gehabt, den Tourismus auf den Inseln erheblich auszubauen, doch ob das alleine als Mordmotiv ausreicht und wie die anderen beiden Toten ins Bild passen, bereitet Dupin einiges Kopfzerbrechen.


    Im zweiten Band der Bretagne-Krimiserie schickt Bannalec seinen Kommissar, der als gebürtiger Pariser im bretonischen Concarneau zwar immer noch ein Fremder ist, sich aber mittlerweile ganz gut eingelebt hat (mal abgesehen von der Tatsache, dass ihm zur Belustigung der Einheimischen schon auf einem Ruderboot schlecht wird), in eine besonders reizvolle Gegend. Die Glénan-Inseln sind ein urtümlicher, kaum besiedelter Archipel vor der Küste und Wind und Wetter völlig ausgeliefert, wie Dupin selbst feststellen muss, als er bei Sturm auf der Hauptinsel festsitzt.


    Verglichen mit dem ersten Teil klingt dieser Band deutlich weniger nach Reiseführer, die durchaus interessanten Informationen zu den lokalen Besonderheiten fließen unaufdringlicher in die Handlung ein.


    Die Figuren wirken immer noch etwas schablonenhaft, sind aber nett gezeichnet. Ein wenig zu feilen wäre noch an der Sprache, die hier und da holprig wirkt, und an den Dialogen, die manchmal so aufgesetzt klingen wie in deutschen TV-Krimis.


    Trotz dieser Kritikpunkte ist Dupins zweiter Fall jedoch ein ordentlicher Krimi, der Spannung und Lokalkolorit unterhaltsam miteinander verbindet und sich natürlich perfekt als Begleitlektüre für einen Bretagneurlaub eignet.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    ... und die Glénan-Inseln sind wirklich sehenswert!

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen