Marilynne Robinson - Lila

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.041 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Alice.

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    Inhalt
    Ohne die Wanderarbeiterin Doll wäre Lila sehr wahrscheinlich tot. Denn Doll nahm das kleine Mädchen, das vernachlässigt in einer Ecke saß einfach mit. Sie sorgte für sie und beschützte sie, notfalls auch mit ihrem Leben. Acht Jahre lang zogen die Beiden in den 20er und 30er Jahren durch die USA, immer auf der Suche nach einer Arbeit, die ihnen das Überleben garantiert.


    Meine Meinung
    Lange Zeit ist Doll für Lila die einzige Bezugsperson. Sie sorgt für Kleider und Essen und schafft es sogar, Lila für ein Jahr in die Schule zu schicken. Doch obwohl die Lehrerin sagt dass Lila sehr begabt ist, ziehen die Beiden mitten im Schuljahr weiter. Ob Doll es wirklich nicht mehr bei der Frau bei der sie wohnten, aushielt oder ob sie vielleicht Angst hatte, Lila würde sie verlassen, wenn sie erkennen würde dass sie nicht so gebildet war, wurde nicht klar.


    Dabei hätte Doll sich keine Sorgen machen müssen. Lila liebte sie bedingungslos und auch als Doll verschwunden war, ist sie immer noch die wichtigste Person in ihrem Leben. Selbst als die den Prediger John Ames kennen lernt, halten Dolls Lehren sie lange davor zurück, sich ihre Gefühle für den alten Mann einzugestehen.


    Auch wenn Lila ihre Geschichte stellenweise sehr kindlich erzählt, ist sie eine kluge Frau mit festen Moralvorstellungen. Die machen ihr manchmal das Leben schwer, aber sie hält daran fest. Dafür wird sie von den Menschen in Gilead respektiert und wie eine der Ihren behandelt, obwohl sie eigentlich eine Landstreicherin ist. Natürlich haben John Ames Wort ihren Teil dazu beigetragen, aber dass Lila wirklich akzeptiert wurde, liegt hauptsächlich an ihr selbst.


    Das Wachsen der Beziehung zwischen ihr und John Ames zu beobachten, hat mir Spaß gemacht. Aber ich hatte auch immer die Sorge, dass Lila sich anders entscheiden würde. Zu sehr war sie in ihren Vorstellungen verankert. Dass sie es nicht getan hat, hat mich sehr gefreut.
    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Der Titel kam mir sehr bekannt vor - und tatsächlich:


    *nurnochantiquarisch*


    Hab ich hier schon mal erwähnt - als Positivbeispiel gegen die von mir als "unsäglich" empfundenen "Blaufärber" :rollen: .. :
    LitSchock


    Solche Titelgleichheiten irritieren mich immer wieder - und wären heute doch leicht vermeidbar..?

    Einmal editiert, zuletzt von Alice ()

  • Die Protagonistin heißt Lila, daher passt der Titel. Aber ich muss auch jedes Mal nachsehen, wenn ich einen bekannten, aber doppelten Titel entdecke. Gefühlt kommt das in letzter Zeit gehäuft vor.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Die Protagonistin heißt Lila, daher passt der Titel.


    Okay, solche Titel-Wiederholungen kann man aber wohl nicht verhindern. Es handelt sich um eine Farbe und einen normalen Namen in mehr als einer Sprache - vor allem, wenn man ihn Englisch ausspricht - man wird kaum verhindern können, dass mehrere Bücher mit diesem Titel auftauchen. :zwinker:



    Liebe Grüße von
    Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

  • Jetzt habe ich dieses Buch dann also auch endlich gelesen - obwohl es ja eigentlich Gilead war, das auf meiner Wunschliste stand.

    Ob es zu diesem noch kommen wird, weiß ich aber im Augenblick noch nicht - Lila gehörte nämlich trotz einiger Details, die mir sehr gut gefallen haben (Lila selbst - viele Beschreibungen und Formulierungen - der unverhangene Blick dieser Frau auf das Leben...) nicht zu den Büchern, die mir wirklich gelegen haben.


    Das ganze Buch ist ein innerer Monolog Lilas in der 3. Person, der in vielen Splitterstücken am Ende ein Gesamtbild ihres Lebens bis zu diesem P6nkt ergibt. Am Anfang ein wenig verwirrend, findet man sich schließlich mit dieser Konstruktion ab - wird das Bild ja fortschreitend auch immer vollständiger. Kapiteleinteilungen gibt es keine.

    Eventuell wird mir dieses Buch erst mit etwas zeitlichem Abstand mehr sagen - manchmal ist das so - vielleicht fehlte mir in meiner Lesesituation auch ein wenig die innere Ruhe; ich kann jedenfalls nicht sagen, dass ich Lila geradezu "genossen" hätte.

    Im Augenblick hab ich Gilead aber mal auf der Liste gelassen...