Kaufen* bei
Amazon
* Werbe/Affiliate-Link
Inhalt
Ohne die Wanderarbeiterin Doll wäre Lila sehr wahrscheinlich tot. Denn Doll nahm das kleine Mädchen, das vernachlässigt in einer Ecke saß einfach mit. Sie sorgte für sie und beschützte sie, notfalls auch mit ihrem Leben. Acht Jahre lang zogen die Beiden in den 20er und 30er Jahren durch die USA, immer auf der Suche nach einer Arbeit, die ihnen das Überleben garantiert.
Meine Meinung
Lange Zeit ist Doll für Lila die einzige Bezugsperson. Sie sorgt für Kleider und Essen und schafft es sogar, Lila für ein Jahr in die Schule zu schicken. Doch obwohl die Lehrerin sagt dass Lila sehr begabt ist, ziehen die Beiden mitten im Schuljahr weiter. Ob Doll es wirklich nicht mehr bei der Frau bei der sie wohnten, aushielt oder ob sie vielleicht Angst hatte, Lila würde sie verlassen, wenn sie erkennen würde dass sie nicht so gebildet war, wurde nicht klar.
Dabei hätte Doll sich keine Sorgen machen müssen. Lila liebte sie bedingungslos und auch als Doll verschwunden war, ist sie immer noch die wichtigste Person in ihrem Leben. Selbst als die den Prediger John Ames kennen lernt, halten Dolls Lehren sie lange davor zurück, sich ihre Gefühle für den alten Mann einzugestehen.
Auch wenn Lila ihre Geschichte stellenweise sehr kindlich erzählt, ist sie eine kluge Frau mit festen Moralvorstellungen. Die machen ihr manchmal das Leben schwer, aber sie hält daran fest. Dafür wird sie von den Menschen in Gilead respektiert und wie eine der Ihren behandelt, obwohl sie eigentlich eine Landstreicherin ist. Natürlich haben John Ames Wort ihren Teil dazu beigetragen, aber dass Lila wirklich akzeptiert wurde, liegt hauptsächlich an ihr selbst.
Das Wachsen der Beziehung zwischen ihr und John Ames zu beobachten, hat mir Spaß gemacht. Aber ich hatte auch immer die Sorge, dass Lila sich anders entscheiden würde. Zu sehr war sie in ihren Vorstellungen verankert. Dass sie es nicht getan hat, hat mich sehr gefreut.
Liebe Grüße
Kirsten