01 - Anfang bis 95 (einschließlich Kapitel 6)

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 4.724 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von gagamaus.

  • Die Erzählerin, Addie, ist so etwas wie das schwarze Schaf der Familie, anders jedenfalls als ihre intellektuellen Geschwister, von denen Venetia für mich eine kalte, unsympathische, egoistische Schreckschraube ist. ...


    Sie wird ja von ihrer Mutter ein bisschen so abgestempelt und die Schwester übernimmt diese Haltung - auch, damit sie der Mutter näher ist. Da ist sicher die normale Eifersucht unter Geschwistern im Spiel. Venetia ist mir zwar bis jetzt eher unsympathisch aber ich denke, es gibt Gründe, warum sie sich so verhält. In einer Familie mit mehreren Kindern haben es die Mittleren meistens besonders schwer. Ich kenne mehrere Familien mit drei oder mehr Kindern, wo dies zutrifft. Sie versuchen sich durch "Lautstärke" oder anderes in den Vordergrund bei den Erwachsenen zu schieben. Was die Ältesten einfach durch Körpergröße und Wissen erreichen und die Kleinen als Nesthäckchen umsonst bekommen, wird den Mittleren oft verwehrt. Genügend Aufmerksamkeit. Den Eindruck macht Venetia auf mich.

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  • Und Phoebe! Würde ein Mann wie Graham Harington Zwillinge trennen und sich eines davon aussuchen, das er behält!? Beim besten Willen kann ich mir das nicht vorstellen! Also ist er wohl doch nicht der Vater? Und die Heirat war erst ein Jahr später? Der 40. Hochzeitstag war eigentlich der 39.?


    Das ist auch meine Vermutung. :zwinker:

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  • Die jüngere Elizabeth ist wirklich eine nette und liebevolle Person. Ich frage mich auch, wann sie diese Herzlichkeit verlorgen hat - und vor allem warum.


    Auch hier ist meine These, dass sie ungewollt als Teenager schwanger wurde und ein Kind weggeben MUSSTE. Der Verlust und der Schmerz haben ein Leben lang in ihr gegärt und sie verhärmt, denn sie konnte mit niemandem darüber reden. So meine unbestätigte These. :breitgrins:

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  • Auch hier ist meine These, dass sie ungewollt als Teenager schwanger wurde und ein Kind weggeben MUSSTE. Der Verlust und der Schmerz haben ein Leben lang in ihr gegärt und sie verhärmt, denn sie konnte mit niemandem darüber reden. So meine unbestätigte These. :breitgrins:


    Kann gut sein! Denn - ich erinnere mich an eine Stelle im Tagebuch, als Elizabeth erwähnte, dass sie und ihre Mutter ihren zukünftigen - akademischen - Werdegang beschlossen haben. Und da Elizabeth ihre Mutter sehr liebte, war es klar, dass sie genau diesen Weg auch beschreiten würde, komme, was da wolle. Und um jeden Preis! Aber so ganz kann man, vor allem wenn man bedenkt, welch fürsorglich-besorgtes Mädchen Elizabeth einmal war, ein Leben in Lüge nicht wegstecken ohne Schaden an seiner Seele zu nehmen....


  • Sie wird ja von ihrer Mutter ein bisschen so abgestempelt und die Schwester übernimmt diese Haltung - auch, damit sie der Mutter näher ist.


    Das stimmt total! Weder Mutter noch Schwester benehmen sich einigermaßen "normal" Addie gegenüber. Und trotzdem... findet ihr nicht, dass Addie enorme Ähnlichkeit mit der jungen Elizabeth hat? Die sympathische, mitfühlende und offene Art ihren Mitmenschen gegenüber - Elizabeth und Addie, beide haben sie!
    Auch desahlb bin ich so neugierig auf Elizabeths Geschichte - ich bin überzeugt, dass dort die Erklärungen für ihr Verhalten liegt und auch die Erklärung für die getrennten Zwillinge!
    :winken:

    Vernunft, Vernunft...

  • Das stimmt total! Weder Mutter noch Schwester benehmen sich einigermaßen "normal" Addie gegenüber. Und trotzdem... findet ihr nicht, dass Addie enorme Ähnlichkeit mit der jungen Elizabeth hat? Die sympathische, mitfühlende und offene Art ihren Mitmenschen gegenüber - Elizabeth und Addie, beide haben sie!
    ..


    Stimmt. Sie ähnelt ihrer jungen Mutter. Finde ich auch.

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  • In einer Familie mit mehreren Kindern haben es die Mittleren meistens besonders schwer. Ich kenne mehrere Familien mit drei oder mehr Kindern, wo dies zutrifft. Sie versuchen sich durch "Lautstärke" oder anderes in den Vordergrund bei den Erwachsenen zu schieben. Was die Ältesten einfach durch Körpergröße und Wissen erreichen und die Kleinen als Nesthäckchen umsonst bekommen, wird den Mittleren oft verwehrt. Genügend Aufmerksamkeit. Den Eindruck macht Venetia auf mich.


    Meine (mittlere) Schwester hat mir das gestern genau so auch gesagt - und es stimmt auch, dass sich mittlere Geschwister oft anders entwickeln (so drückte sie es aus) als Älteste/r oder Nesthäkchen: Allerdings hast Du jetzt doch stark vereinfacht - es spielen noch jede Menge anderer Faktoren in die Sozialisation ein, die auch für die Entwicklung des Kindes (auch dem in der Mitte geborenen) eine Rolle spielen.


    Was Venetia betrifft, denke ich eher, dass sie andere Anlagen hat als Addie - und wie die Sache aussieht, ja auch oft an Durchsetzungskraft und Aufmerksamkeit-auf-sich-lenken Addie überlegen ist, wenn auch 4 Jahre jünger als diese.


    Zu den Nesthäkchen (ich war mal eines :breitgrins:) - auch die kriegen überhaupt nicht alles geschenkt und müssen sich ebenso durchs Leben kämpfen wie die Ältesten und Mittleren :zwinker::winken:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)


  • Zu den Nesthäkchen (ich war mal eines :breitgrins:) - auch die kriegen überhaupt nicht alles geschenkt und müssen sich ebenso durchs Leben kämpfen wie die Ältesten und Mittleren :zwinker::winken:


    So ist es! Meine Jüngste ist die Schwierigste von allen, hat sich buchstäblich durch ihr bisheriges Leben gebrüllt, meinte, sie bekäme nie genug Aufmerksamkeit... Wohingegen die beiden "Sandwichkinder" unauffällig geradlinig ihren Weg gegangen sind...
    Und Venetia hier im Roman? Die ist meines Erachtens einfach herrisch geboren, was von der Mutter noch gefördert wurde.

  • Meine (mittlere) Schwester hat mir das gestern genau so auch gesagt - und es stimmt auch, dass sich mittlere Geschwister oft anders entwickeln (so drückte sie es aus) als Älteste/r oder Nesthäkchen: Allerdings hast Du jetzt doch stark vereinfacht - es spielen noch jede Menge anderer Faktoren in die Sozialisation ein, die auch für die Entwicklung des Kindes (auch dem in der Mitte geborenen) eine Rolle spielen.


    Na klar hab ich vereinfacht :zwinker: Im Buch ist es ja auch ziemlich vereinfacht, wie Venetia rüberkommt, finde ich. Nur als das Zetermonster. Sicher steckt in ihr auch mehr.
    Und natürlich spielen auch noch andere Dinge eine Rolle bei der Charakterbildung. Aber ich kenne halt einige Mittlere, die sich in vielen Dingen/Verhaltensweisen ähneln, auch wenn sie andere familiäre Konstellationen haben. Da habe ich halt mal vereinfachte Rückschlüsse gezogen. :breitgrins:

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  • Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm - oder, in anderen Worten, das herrische Genmaterial war vorhanden und ziemlich dominant!


    So hatte ich das auch verstanden, im Sinne von "dominant" ("die Schultern straffen, im Sinne sich-nichts-gefallen-lassen" war sicher ein Merkmal der Erziehung der Mutter)...


    gagamaus:


    Schon klar, hatte ich mir auch gedacht - aber bei Geschwisterkonstellationen und diverse Aussagen bin ich ein wenig sensibel ("gebranntes Kind" :breitgrins:) :winken:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Schon klar, hatte ich mir auch gedacht - aber bei Geschwisterkonstellationen und diverse Aussagen bin ich ein wenig sensibel ("gebranntes Kind" :breitgrins:) :winken:


    Das verstehe ich. Geht mir ähnlich. Jeder liest so ein Buch - gerade so eines - natürlich mit dem eigenen Erfahrungsschatz im Hintergrund. So kommen manche Personen dann auch unterschiedlich bei einem an.

    :lesen: