03 - Seite 121 bis 181 (ab Der Kommandant)

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 2.585 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ulrike Günkel-Kohl.

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    LG, Dani


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  • Waaas? Damit habe ich jetzt aber gar nicht gerechnet. Aurore ist JBM's Tochter, und Bérangère ist die Mutter. Na sowas. Und Aurore wusste es die ganze Zeit. Jetzt bin ich aber neugierig warum sie ihm nie was gesagt hat. Und JBM scheint Bérangère noch zu lieben, und umgekehrt auch (glaube ich zumindest). Warum muss die Liebe immer so kompliziert sein, Seufz.


    Dann fand ich die Reaktion von Lepelle auf den Brief auch nicht schlecht. Ich dachte er wäre so ein arroganter Schnösel dem seine Vergangenheit nichts bedeutet. Vor Alain möchte er Haltung waren. Und dann ist Alain zur Tür heraus und es bricht aus ihm heraus und der Leser erfährt die Wahrheit. Er würde glaube ich alles eintauschen was er jetzt hat, wenn er nur die Zeit zurück drehen könnte und vom Termin mit der Plattenfirma erfahren hätte. Auch er tut mir im nachhinein Leid. Er hätte auch lieber nichts vom Brief erfahren, genau wie Alain.
    Das muss einen aber auch wurmen wenn man dreißig Jahre zu spät erfährt, dass man vielleicht alles hätte haben können.
    Selbst JBM räumt ein dass die Band das einzige war worin er investiert hatte, was aber keinen Erfolg brachte. Er hatte doch den richtigen Riecher, die französische Post hat es nur vermasselt.


    Und "le commandant"? Was für ein Idiot. Aber ich finde sein Kapitel trotzdem interessant. Und ich bin mit dem Autor einer Meinung der sagt, dass solche Idioten wie Vaugan nur durch das Internet so viel Gehör finden. Jeder der irgendwo meint eine "alternative" Meinung zu haben kann 15 Minuten Ruhm einheimsen bevor er wieder in der Versenkung verschwindet. Aber der Schaden der angerichtet wurde bleibt.


    Würdet ihr jetzt sagen dass es eine Hauptfigur gibt? Alain ist für mich immer noch nur der Mittel zum Zweck. Durch ihn erfahren wir was aus den anderen geworden ist. Aber eine richtige Hauptfigur ist er nicht oder?
    Was mir immer besser gefällt ist, dass jeder irgendwann mal zu Wort kommt. Jetzt sogar einmal Ivana, und die hat doch mal tief blicken lassen oder? Hätte nicht gedacht dass Lepelle seine Musik so geliebt hatte. Und was sie wohl mit den geklauten Songs vorhat?

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Endlich passiert etwas! Aurore ist die Tochter von Bérangère und JBM!
    Obwohl - diese Rechnung mit den 3 Wochen zu früh geht nicht auf. Egal! Es gibt der Geschichte jedenfalls eine nette Wendung!


    Alain hat auch Sébastian besucht. Auch er hat keine Aufnahme mehr von ihrem Lied, das vielleicht ein Hit hätte werden können. Aber wer ist dieser Mann, der Alains Eintrittskarten entzwei reisst? Wer rennt in Paris in einem Lodenmantel mit Hut und Feder herum?


    Domitiles Kampagne um JBM zum Präsidenten zu machen ist verlogen und übertrieben. Ich finde es ziemlich lasch von ihm, dass er sich da nicht besser wehrt. Oder will er das alles villeicht?


    Stan Lepelle? Er reagiert cool auf Alains Erzählung von dem Brief. Erst später dann zeigt er seine wahren Gefühle - übertrieben und kindisch wie ich finde.
    Allerdings hat er sehrwohl noch eine Aufnahme die Alain so sehr sucht. Und Ivana hat sie auch. Ich bin neugierig, was sie noch damit machen wird.




    Die Art wie Antoine Laurain schreibt, gefällt mir gut. Die Übersetzung erscheint mir auch recht gelungen (abgesehen vom Titel), aber alles zusammen plätschert so vor sich hin. Und auch wenn die einzelnen Fäden dieser Rhapsodie endlich zu einer Geschichte werden, verliere ich schön langsam doch ein wenig das Interesse an der Geschichte. Eigentlich seltsam!


    :winken:

    Vernunft, Vernunft...


  • Waaas? Damit habe ich jetzt aber gar nicht gerechnet. Aurore ist JBM's Tochter, und Bérangère ist die Mutter. Na sowas. Und Aurore wusste es die ganze Zeit. Jetzt bin ich aber neugierig warum sie ihm nie was gesagt hat. Und JBM scheint Bérangère noch zu lieben, und umgekehrt auch (glaube ich zumindest). Warum muss die Liebe immer so kompliziert sein, Seufz.


    Ja! Diesen Eindruck hatte ich auch: da sind noch immer Gefühle vorhanden von JBM für Bérangère und umgekehrt ebenso! Aber da wird es jetzt wirklich kompliziert! Nix mit einfachem Happy End... :sauer:



    Würdet ihr jetzt sagen dass es eine Hauptfigur gibt? Alain ist für mich immer noch nur der Mittel zum Zweck. Durch ihn erfahren wir was aus den anderen geworden ist. Aber eine richtige Hauptfigur ist er nicht oder?
    Was mir immer besser gefällt ist, dass jeder irgendwann mal zu Wort kommt. Jetzt sogar einmal Ivana, und die hat doch mal tief blicken lassen oder? Hätte nicht gedacht dass Lepelle seine Musik so geliebt hatte. Und was sie wohl mit den geklauten Songs vorhat?


    Stimmt! Alain ist Mittel zum Zweck und eben nur ein einzelner Faden der "Geschichte", keineswegs Hauptperson. Aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass er in seinem eigenen Leben auch nicht Hauptperson ist!
    Mir gefällt es auch gut, dass jede Person hier irgendwie zu Wort kommt. Damit werden die verschiedenen Standpunkte klarer. Gleichzeitig wird betont, dass es wirklich eine Rhapsodie ist, also nur lose miteinander verbundene Teile...


    :winken:

    Vernunft, Vernunft...

  • Wer hätte das gedacht - der dritte Leseabschnitt, die zweite Hälfte des Romans, bringt mir genau das, was ich mir von ihm erhofft habe!
    Plötzlich öffnet sich die glatte Oberfläche und lässt tiefer und tiefer blicken, die Romanfiguren gewinnen an Kontur, sind fassbar und emotional erfahrbar. Die ganze Geschichte macht auf einmal Sinn!
    Reichlich spät - und das ist ein wenig schade, denn würde ich den Roman nicht im Rahmen einer Leserunde lesen, hätte ich ihn mitten im zweiten Abschnitt beiseite gelegt, der übrigens im Nachhinein auch Sinn macht.


    Der verlorengegangene Brief berührt nämlich durchaus die Gemüter der ehemaligen Bandmitglieder, die allesamt ( von Lejeune wissen wir es bis jetzt noch nicht, von Pierre werden wir es wahrscheinlich nie wissen ) verpassten Chancen nachtrauern und deren Leben mutmaßlich völlig anders verlaufen wären, hätte man denn auf jenem Postamt mehr Wert auf Sauberkeit und Ordnung gelegt. Bunter auf jeden Fall, schillernder, nicht so eintönig und festgefahren, wie es sich heute vor allem für Alain darstellt, aber für die anderen auf ihre Weise auch.


    Am meisten erstaunt mich die Reaktion des wenig sympathischen Künstlers Lepelle! Der war ja geradezu besessen von den Hologrammes - und ist es noch immer. Die Musik hat ihn nie losgelassen, im Gegenteil!
    Jetzt grollt er Alain, der doch gar nichts für die Verspätung des Briefes kann. Aber ja, er ist der Überbringer schlechter Botschaften - und als solcher bekommt er Lepelles Zorn ab. Das meinte ich am Anfang mit den schlafenden Hunden, die man in Ruhe lassen sollte...


    Auch der Rechtsradikale, Vaugan, ist berührt. Er hatte ebenfalls seine Träume. Bei ihm tut es mir richtig leid, dass die sich nicht erfüllten, denn dann wäre er nicht zu dem Nazi geworden, der er heute ist. Von der Musik besessen war er schließlich genauso, wie alle anderen, wie sich langsam herauskristallisiert...


    Und dann ist da die Geschichte um die Hauptfigur JBM ( denn das ist er für mich! ), der seiner Jugendliebe Berangere begegnet! Hätte die Band den Plattenvertrag damals bekommen, wäre er nicht nach New York gegangen, Berangere und er hätten sich nicht getrennt, Aurore ( die Überraschung schlechthin! ) wäre von Anfang an seine Tochter gewesen, er müsste sich jetzt nicht zwecks Erreichen des höchsten Amtes im Staat von der unsäglichen, nervtötenden Domitile vermarkten lassen, hätte die reiche, ehrgeizige Blanche nicht geheiratet - und hätte seine unbestreitbaren, im Übermaß vorhandenen Talente in den Erfolg der Band stecken können. Vielleicht wäre Pierre, der so völlig den Halt verloren hatte, dann auch noch am Leben...


    Ja, nun haben sie mich doch noch gepackt, die Überlegungen, was denn geworden wäre, wenn... Und das kurz vor dem Ende des Romans, auf das ich jetzt richtig neugierig bin!


  • Was mir immer besser gefällt ist, dass jeder irgendwann mal zu Wort kommt. Jetzt sogar einmal Ivana, und die hat doch mal tief blicken lassen oder? Hätte nicht gedacht dass Lepelle seine Musik so geliebt hatte. Und was sie wohl mit den geklauten Songs vorhat?


    Da Ivana wusste, dass Lepelle die Kassette noch hatte und gesehen hatte, wie enttäuscht Alain war, als der zeitgenössische Künstler ihn belog, tippe ich darauf, dass sie die Musik dem Arzt zukommen lassen wird...
    Das wird ihre eigentliche Rolle in dem Roman sein, denn ansonsten könnte ich mir nicht erklären, wozu ihr Auftritt eigentlich diente!


  • Domitiles Kampagne um JBM zum Präsidenten zu machen ist verlogen und übertrieben. Ich finde es ziemlich lasch von ihm, dass er sich da nicht besser wehrt. Oder will er das alles villeicht?


    Dieses scheinbar willenlose dem Ehrgeiz seiner Frau Nachgeben passt nicht zu diesem klugen Mann, der sich so erfolgreich an die Spitze gearbeitet hat. Und ebenso wie du, kann ich mir nicht erklären, warum er das tut. Seiner Frau zuliebe? Ihrem Geld zuliebe? Sie ist ja diejenige mit dem Riesenvermögen. Doch JBM dürfte mittlerweile selber genug Kohle haben. Also bleibt nur noch deine Überlegung, dass es ihm gut zupass kommt, bald das höchste Amt im Staat zu bekleiden! Der Gipfel wäre dann erreicht! Die Krönung eines ungewöhnlich erfolgreichen Lebens...


  • Am meisten erstaunt mich die Reaktion des wenig sympathischen Künstlers Lepelle! Der war ja geradezu besessen von den Hologrammes - und ist es noch immer. Die Musik hat ihn nie losgelassen, im Gegenteil!
    Jetzt grollt er Alain, der doch gar nichts für die Verspätung des Briefes kann. Aber ja, er ist der Überbringer schlechter Botschaften - und als solcher bekommt er Lepelles Zorn ab. Das meinte ich am Anfang mit den schlafenden Hunden, die man in Ruhe lassen sollte...


    Wenn alle jetzt so auf diesen Brief reagieren - warum haben sie nicht weiter um ihre Karriere als Musiker gekämpft, als es Zeit war? Anscheinend waren sie damals recht leidenschaftslos dabei, keineswegs besessen, so wie Lepelle es jetzt zu sein scheint! Er hätte ja nicht seltsame Installationen planen müssen, sondern einfach nur weiter seine musikalischen Fähigkeiten verbessern!


    Dieses "Was hätte doch aus mir werden können, wenn ich nur die Chance bekommen hätte" erscheint mir reichlich naiv und spiegelt für mich nur die Unzufriedenheit mit dem aktuellen Leben wieder. Dabei vergisst Lepelle (und auch Alain), dass sie selber für dieses Leben verantwortlich sind.



    Und dann ist da die Geschichte um die Hauptfigur JBM ( denn das ist er für mich! ), der seiner Jugendliebe Berangere begegnet! Hätte die Band den Plattenvertrag damals bekommen, wäre er nicht nach New York gegangen, Berangere und er hätten sich nicht getrennt, Aurore ( die Überraschung schlechthin! ) wäre von Anfang an seine Tochter gewesen, er müsste sich jetzt nicht zwecks Erreichen des höchsten Amtes im Staat von der unsäglichen, nervtötenden Domitile vermarkten lassen, hätte die reiche, ehrgeizige Blanche nicht geheiratet - und hätte seine unbestreitbaren, im Übermaß vorhandenen Talente in den Erfolg der Band stecken können. Vielleicht wäre Pierre, der so völlig den Halt verloren hatte, dann auch noch am Leben...


    Da muss ich was überlesen haben! Ich glaube nämlich, dass JBM trotzdem nach New York gegangen wäre. Und Bérangère hat ihre Schwangerschaft ja erst später bemerkt. Sie hätten sich nur früher wiedergesehen und nicht erst nach 33 Jahren!


    Ich glaube einfach nicht, dass die Hologrammes so speziell erfolgreich gewesen wären! Kein Musiker gibt auf, weil eine Plattenfirma nicht auf den Brief antwortet. Vielleicht steckt ja etwas ganz anderes hinter der Trennung der Band - ein paar Seiten bleiben uns ja noch!
    :winken:

    Vernunft, Vernunft...


  • Die Art wie Antoine Laurain schreibt, gefällt mir gut. Die Übersetzung erscheint mir auch recht gelungen (abgesehen vom Titel), aber alles zusammen plätschert so vor sich hin. Und auch wenn die einzelnen Fäden dieser Rhapsodie endlich zu einer Geschichte werden, verliere ich schön langsam doch ein wenig das Interesse an der Geschichte. Eigentlich seltsam!


    Mir geht es genau umgekehrt: der Roman hat mich, skeptisch wie ich über zwei Abschnitte hinweg war, jetzt richtig gepackt! Ich sehe den melancholischen Alain durch die Pariser Straßen schlurfen, ganz gepackt von dem Wunsch, die Aufnahmen von damals zu hören. Ich kann mich in den Künstler hineinversetzen, der etwas sucht, was er noch nicht gefunden hat und der die Musik, die mal sein Leben war, in einer Kammer verschlossen hält. Ich sehe den stillen JBM zielstrebig in Richtung Berangere fahren und dort von ihrer Entüllung geradezu umgehauen werden. Und schließlich sehe ich den armen Rechtsradikalen, der sich völlig verloren hat in einem Wahn, der möglicherweise nur die Kompensation für etwas ist, was ihm einstmals viel bedeutet hatte, was aber unwiderbringlich verloren ist...
    Ja - alle haben plötzlich Gestalt vor meinem inneren Auge angenommen, sie scheinen mir noch auf dem Weg zu sein, ihr Ziel noch nicht erreicht zu haben... Und mein Interesse ist hellwach!

  • Wenn alle jetzt so auf diesen Brief reagieren - warum haben sie nicht weiter um ihre Karriere als Musiker gekämpft, als es Zeit war? Anscheinend waren sie damals recht leidenschaftslos dabei, keineswegs besessen, so wie Lepelle es jetzt zu sein scheint! Er hätte ja nicht seltsame Installationen planen müssen, sondern einfach nur weiter seine musikalischen Fähigkeiten verbessern!


    Dieses "Was hätte doch aus mir werden können, wenn ich nur die Chance bekommen hätte" erscheint mir reichlich naiv und spiegelt für mich nur die Unzufriedenheit mit dem aktuellen Leben wieder. Dabei vergisst Lepelle (und auch Alain), dass sie selber für dieses Leben verantwortlich sind.


    Das sehe ich genauso. Dieses "was hätte ich alles werden können, wenn nur.." könnte man dann ja auch auf alle Aspekte seines Lebens anwenden. Was wäre gewesen wenn ich statt des ersten Taxis, das zweite genommen hätte. Was wäre gewesen wenn ich zu spät zu meinem Termin bei Doktor Soundso gekommen wäre. Jede einzelne und scheinbar unwichtige Entscheidung verändert etwas in unserem Leben. Aber man ist selber dafür verantwortlich ob es etwas gutes oder schlechtes ist. Meistens zumindest...
    Wenn sie von dem Brief früher erfahren hätte, wären sie vielleicht hingegangen und wären vielleicht trotzdem abgelehnt worden.
    Vielleicht hätten sie aber auch einen Vertrag bekommen und wären heute alle Drogen abhängig.
    Aber natürlich ist der Gedanke interessant und immerhin lebt ja der Roman davon sich die Frage zu stellen "was wäre gewesen wenn,...". Und ich hätte mich auch im nachhinein drüber geärgert und mir vorgestellt was hätte sein können.


    Da muss ich was überlesen haben! Ich glaube nämlich, dass JBM trotzdem nach New York gegangen wäre. Und Bérangère hat ihre Schwangerschaft ja erst später bemerkt. Sie hätten sich nur früher wiedergesehen und nicht erst nach 33 Jahren!


    Ich glaube einfach nicht, dass die Hologrammes so speziell erfolgreich gewesen wären! Kein Musiker gibt auf, weil eine Plattenfirma nicht auf den Brief antwortet. Vielleicht steckt ja etwas ganz anderes hinter der Trennung der Band - ein paar Seiten bleiben uns ja noch!
    :winken:


    Ja, irgendwas bahnbrechendes muss damals passiert sein dass die Band sich getrennt hat. Es wäre doch traurig wenn man gleich nach dem ersten Versuch einen Plattenvertrag zu bekommen gleich aufgibt, oder?


    Dieses scheinbar willenlose dem Ehrgeiz seiner Frau Nachgeben passt nicht zu diesem klugen Mann, der sich so erfolgreich an die Spitze gearbeitet hat. Und ebenso wie du, kann ich mir nicht erklären, warum er das tut. Seiner Frau zuliebe? Ihrem Geld zuliebe? Sie ist ja diejenige mit dem Riesenvermögen. Doch JBM dürfte mittlerweile selber genug Kohle haben. Also bleibt nur noch deine Überlegung, dass es ihm gut zupass kommt, bald das höchste Amt im Staat zu bekleiden! Der Gipfel wäre dann erreicht! Die Krönung eines ungewöhnlich erfolgreichen Lebens...


    Ich habe das auch noch nicht verstanden. Es scheint mir doch das JBM so etwas weder nötig hat, geschweige denn es überhaupt will. Vielleicht ist das ja seine Masche und spielt nur den Unwilligen und eigentlich möchte er Präsident werden?

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.


  • Aber natürlich ist der Gedanke interessant und immerhin lebt ja der Roman davon sich die Frage zu stellen "was wäre gewesen wenn,...". Und ich hätte mich auch im nachhinein drüber geärgert und mir vorgestellt was hätte sein können.


    Wann überhaupt stellt man sich denn diese "Was wäre wenn"-Frage ernsthaft? Natürlich nur dann, wenn man mit dem Leben, das man führt, unzufrieden ist, wenn man vermeintlich verpassten Chancen nachtrauert, wenn man genau weiß, dass man in der Vergangenheit falsche Entscheidungen getroffen hat ( und das bereits in dem Moment wusste, in dem man sich so und nicht anders entschied... ).
    Ich halte das für zutiefst menschlich. Und gleichzeitig für gefährlich für die Psyche, da man verschüttetes Wasser schließlich nie mehr wird auffangen können...
    Ein Zeichen der Reife ist es, wenn man sich genau dies klarmacht und sich mit dem Leben, das man nun mal hat ( und beileibe nicht immer hat man das selbst zu verantworten - man denke nur an die Kriegsgeneration! ), so gut wie möglich arrangiert.



    Ja, irgendwas bahnbrechendes muss damals passiert sein dass die Band sich getrennt hat. Es wäre doch traurig wenn man gleich nach dem ersten Versuch einen Plattenvertrag zu bekommen gleich aufgibt, oder?


    Wissen wir so genau, ob die Bandmitglieder sich nicht bei vielen anderen Plattenfirmen beworben haben? Es kann ja durchaus sein, dass sie sich nach vielen Absagen versprachen, nur noch einen einzigen Versuch zu machen und, sollten sie eine Absage bekommen oder nichts von jener Plattenfirma hören, die Band aufzugeben... Oder die Eltern machten Druck, was ich mir gerade bei Alains Vater, dem Arzt, der sicher wollte, dass sein Sohn in seine Fußstapfen trat, gut vorstellen kann.

  • So jetzt möchte ich auch noch kurz meinen Senf dazu geben. Mich überzeugt der Roman immer weniger. Es bleibt mir zu sehr an der Oberfläche und ja, noch immer zu klischeebehaftet.


    Die Handlung um Bérangére und JBM hat mich sogar dezent verärgert: nicht nur, dass sie von ihm schwanger wurde, es muss auch noch Aurore die gemeinsame Tochter sein. Dann soll man auch noch Verständnis für Bérangére aufbringen, denn die Arme konnte im tiefsten Mittelalter der 80iger Jahre ja unmöglich JBM in Amerika darüber informieren, dass er Vater wird. Der Postweg war da scheinbar noch nicht erfunden, die Adresse unmöglich über den Bruder zu erfahren. Besonders schlimm finde ich, dass sie das Mädchen auch noch einem anderen Mann untergeschoben hat. Einfach unmöglich, das geht gar nicht.


    Außerdem halte ich die Reaktion von Lepelle völlig übertrieben. Ein derart erfolgreicher Perfomance-Künstler kriegt einen Wutanfall, weil sich sein Lebenstraum nicht erfüllt hat? Wenn ihm die Musik derart wichtig gewesen wäre, dann wäre er dabei geblieben und hätte nicht auf Kunst umgesattelt.


    Ich hatte mir mehr erwartet. Der derzeitige Eindruck des Romans ist der einer wenig überzeugenden Trivialliteratur. Schwer vorstellbar, dass der letzte Abschnitt das Ruder für mich noch einmal herum reißen kann.


  • Die Handlung um Bérangére und JBM hat mich sogar dezent verärgert: nicht nur, dass sie von ihm schwanger wurde, es muss auch noch Aurore die gemeinsame Tochter sein. Dann soll man auch noch Verständnis für Bérangére aufbringen, denn die Arme konnte im tiefsten Mittelalter der 80iger Jahre ja unmöglich JBM in Amerika darüber informieren, dass er Vater wird. Der Postweg war da scheinbar noch nicht erfunden, die Adresse unmöglich über den Bruder zu erfahren. Besonders schlimm finde ich, dass sie das Mädchen auch noch einem anderen Mann untergeschoben hat. Einfach unmöglich, das geht gar nicht.


    Vom moralischen Standpunkt finde ich es natürlich auch mehr als zweifelhaft! Außerdem geht das rechnerisch nicht auf, dass Aurore nur 3 Wochen "zu früh" auf die Welt kam! Also auch nicht besonders klug gelogen!


    Aber dieser Abschnitt bringt wenigstens etwas Tempo und Abwechslung in die Geschichte! Denn irgendwann müssen doch die einzelnen Erzählungen irgendeinen Sinn ergeben, oder? Und deshalb muss ich zugeben, dass mir dieser Abschnitt im Vergleich zu den vorangegangenen besser gefällt. Was allerdings nicht bedeutet, dass mich das Buch noch wirklich interessiert. Ganz ehrlich? Ohne Leserunde hätte ich es schon längst zur Seite gelegt.


    Und ich muss gestehen, dass ich Euch angelogen habe :redface:
    Ich hab schon ein Buch von Laurain gelesen. Und zwar "La femme au carnet rouge". Das war recht nett zu lesen und vor allem war es für mich eine gute Französisch-Übung. Und eines muss man Hr. Laurain lassen: er schreibt schönes Französisch...
    Aber rein die Tatsache, dass ich es gleich wieder vergessen habe, spricht doch schon Bände, oder?


    :winken:

    Vernunft, Vernunft...


  • Aber dieser Abschnitt bringt wenigstens etwas Tempo und Abwechslung in die Geschichte! Denn irgendwann müssen doch die einzelnen Erzählungen irgendeinen Sinn ergeben, oder? Und deshalb muss ich zugeben, dass mir dieser Abschnitt im Vergleich zu den vorangegangenen besser gefällt. Was allerdings nicht bedeutet, dass mich das Buch noch wirklich interessiert. Ganz ehrlich? Ohne Leserunde hätte ich es schon längst zur Seite gelegt.


    Nach dem zweiten Abschnitt hätte ich ohne Runde den Roman zur Seite gelegt, - nach dem dritten ganz bestimmt nicht mehr! Jetzt entfaltet er für mich seinen ganzen Charme, ich beginne hinter die Fassaden zu blicken und finde durchaus, dass die einzelnen Erzählstränge nicht nur einen Sinn ergeben, sondern sich zu einer Komposition zusammenfügen! Mir gefällt das Buch, das mir wie einer der mit leichter Hand in Szene gesetzter französischer Film erscheint, nun ausnehmend gut!