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Hope Jahren - Lab Girl (Blattgeflüster)
(Mit der Einordnung dieses Buches bin ich etwas unsicher - man könnte es auch unter "Sachbücher" stellen, aber die jeweils einleitenden Botanikseiten fand ich dann doch vom Anteil her zu gering - für mich überwiegt der "persönliche" Anteil.)
Die Professorin Hope Jahren beschreibt in diesem Buch ihren Werdegang als renommierte und sehr engagierte Geobotanikerin.
Dabei ist nicht alles eitel Sonnenschein - im Gegenteil könnte man nach der Lektüre der Meinung sein, der Beruf des Forschers sei nur unter absoluter Selbstaufgabe möglich. Sicherlich haben etliche Beschreibungen Allgemeingültigkeit (Forschung ist eben kein "normaler" 8-Stunden-Job), aber Vieles hat seine Wurzel auch in der ganz besonderen Persönlichkeitsstruktur der Amerikanerin: Sie selbst begründet ihren teilweise fiebrigen Aktionismus, der auch in eine immer wieder ausbrechende psychische Erkrankung mündet, mit den Bedingungen in ihrem Elternhaus, das sie als "kalt" erlebt hat.
Die botanischen Beschreibungen, die jedem Kapitel vorausgehen, sind vor allem vom Blickwinkel her faszinierend und ungewöhnlich, aber mMn vom Umfang her zu gering, um Jahrens Buch als "Botanikbuch" zu bezeichnen, wie das einige Rezensenten tun.
Insgesamt ein sehr gut geschriebener und interessanter, teilweise auch sehr realistischer Einblick in die Welt der akademischen Grundlagenforschung in den USA, unterhaltsam durchsetzt mit den üblichen fachtypischen "Erlebnis-Hypes", aber eben auch ein sehr subjektiver. Das darf ein Bericht in dieser romanhaften Form aber ja auch sein.