III. Teil - Seite 169 bis 239

Es gibt 49 Antworten in diesem Thema, welches 7.466 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.


  • Oh, mein Gott, das ist ja ein wahres Horrorszenario, das sich da entwickelt hat! Der arme Trevor, was wird ihm da zugemutet! Wir treffen auf Jonathan, der mit Ende 40 richtig tief in einer Midlife Crisis steckt, so zumindest habe ich das wahrgenommen! Wobei er offenbar ein "Exemplar Frau" (seine Sicht, nicht meine) gegen ein ähnliches auszutauschen gedenkt.


    Mitlife Crisis? Ich denke eher, dass das etwas aus Jonathan hervorkommt, was schon immer in ihm gewesen ist, nämlich jemanden, der nur sich selbst sieht.



    Ich hatte nicht den Eindruck, als hätte es zwischen Jonathan und Deanna schon irgendwelche Zukunftsplanung gegeben, aber angesichts des Gesprächs beim Essen müssen sie sich doch vorher irgendwie abgestimmt haben.


    Mir kam es so vor, als wenn er plötzlich selbst über seine Gedanken erstaunt gewesen sei.


  • Dann im Auto - nach dem Alkohol-Kaufrausch..menno menno..dachte ich, er sei ein altes Ekel, trotzdem kamen immer ein paar sanfte Töne hervor, ich glaube schon, dass er seinen Sohn liebt, aber er muss von Trevor ein ziemlich falsches Bild gehabt haben, so locker ist der Junge nicht.


    Wenn er sich für seinen Sohn interessiert hätte, dann hätte er auch wissen müssen, dass Trevor andere Wertevorstellungen hat als er selbst.


  • Jonathan denkt sich vielleicht auch, ist der nicht mehr so gut, bin ich nicht mehr so schlecht..ja, ich denke, er erinnert ihn sogar sehr stark an den kleinen Nelson, der sich auch nicht verderben lassen wollte..wenn man so sagen will..


    Ich hatte nicht den Eindruck, als hätte Jonathan überhaupt nachgedacht.
    Beim Lesen dachte ich auch gleich; Trevor könnte Nelsons Sohn sein. Vielleicht kommt Jonathan einfach mit der Art von Nelson und Trevor nicht klar, weil die so anders sind als er.

  • Ich hatte schon den Eindruck das er mit Deanna ein neues Leben anfangen will. Den warum sonst hätte er eine Grund gehabt es dann Trevor zu sagen?


    Den Eindruck hatte ich nicht. Die Idee kam ihm eigentlich erst beim Essen. Ich dachte anfangs, dass er seinem Sohn zeigen wollte, wie sich ein "echter Kerl" verhält. Er wollte ja Trevors Schweigen. Dann kippte die Sache plötzlich und er denkt an Trennung von seiner Frau.

  • Wobei auch der Alkohol die Sache kippen liess.Ich denke auch nicht,dass Jonathan vor dem Essen eine mögliche Trennung von Sarah geplant hatte.Da hatte ich auch den Eindruck das war eine spontane Sache.Anfangs hat er ja Deana auch als "eine"Freundin verkauft.Trevor hatte ja sogar das Gefühl Deana sei auch eine Freundin seiner Mutter.


  • :winken: Ich hinke ja hier etwas hinterher. Daher zunächst nur ganz kurz meine Eindrücke. dann lese ich eure Bemerkungen:


    Jonathan hat sich eigentlich nicht geändert. Erfolgreicher Geschäftsmann ist er geworden, aber nach wie vor in meinen Augen oberflächlich. Ich finde es erstaunlich, dass er überhaupt noch Kontakt zu Nelson hat, aber das scheint ja auch immer mal wieder auf wackligen Füßen gestanden zu haben. In andere Menschen und deren Gefühle kann sich Jonathan jedenfalls nach wie vor nicht hinein versetzen. Sein Sohn ist anders als er selbst und damit hat er Probleme. Damit erinnert er ja leider ein wenig an Nelsons Vater.
    Trevor tut mir in der jetzigen Situation sehr leid. Wie kann man seinem Sohn eine solche Situation zumuten? Klar gehen Ehen auseinander aber muss man das seinem Kind auf diese Weise beibringen? Und das, wo es scheinbar zuvor zu Hause überhaupt keinen Anhaltspunkt dafür gab, dass etwas nicht stimmen könnte. Offensichtlich weiß ja noch nicht einmal Jonathans Frau etwas von den Plänen ihres Mannes. Diese ganze Situation im Restaurant ist eine einzige Katastrophe! Noch schlimmer finde ich übrigens wie Jonathan versucht seinem Sohn Rachel auszureden und ihn davon zu überzeugen, dass es noch mehr Mädels und anderen Spass gibt. Hallo? Nicht alle Menschen sind gleich und es soll sie tatsächlich geben: Menschen, die einen Partner bzw. eine Partnerin finden und mit ihr bis ans Lebensende zusammen sind.


    Übrigens habe ich mich gefreut, dass wir auch noch einmal zurückblicken dürfen und erfahren, dass Willbur Nelson und seiner Mutter damals tatsächlich geholfen hat. Finanziell und überhaupt. Wobei ich glaube, dass es für Nelson an der Schule schon schrecklich hart war und im Krieg ja wohl erst recht. An seiner Rolle an sich wird sich wohl zunächst nicht so viel geändert haben. Vermutlich ist er jetzt gerade als Leiter des Camps jedenfalls viel besser bedient und auch besser angesehen als zuvor. Er ist irgendwie in Wilburs Fußstapfen getreten. Aber das passt ja auch zu ihm.


    Ich denke mal er hat mit Nelson nur noch Kontakt, weil er ja Wilburs Nachfolger im Camp war und er ihn dadurch vielleicht einmal im Jahr sah.
    Klar Jonathan ist vielleicht nicht ganz wie Clete, aber er hat schon ein paar Dinge die ähnlich sind wie bei ihm.


    Ja das denke ich auch das diese Militärschule mit viel Drill und der Krieg schon sehr hart war. Man erfährt gegen Ende noch etwas mehr vom Krieg, das fand ich schon schlimm. Wirst ja dann sehen wenn du dazukommst.


  • Ich muss sagen,dass Jonathan genau zu dem geworden ist,was ich vermutet habe im ersten Teil. Der Typ war mir schon damals nicht ganz geheuer. Er betrügt seine Frau, behandelt seinen Sohn wie einen..ach ,dafür finde ich echt keinen Ausdruck,ist sehr von sich überzeugt.
    Doch der Reihe nach: Als Vater und Sohn weg gefahren sind von zu Hause, hatte ich nicht den Eindruck, dass es zwischen Jonathan und Sarah kriselt oder eine Missstimmung herrscht. Wie kann er...und das macht mich fassungslos...wie kann dann dieser Typ...nur seine Geliebte seinem Sohn vorstellen? Und Verkehr mit ihr haben, wenn sein Sohn nebenan im Zimmer ist ? Auch,dass er munter Alkohol trinkt, während sein Sohn ,als Fahranfänger" fahren soll ist mir sauer aufgestossen. Zudem habe ich nicht das Gefühl,dass er Trevor akzeptiert wie er ist. "Werd mal locker"zu einem 16jährigen zu sagen,ist echt untere Schublade.


    Da ging es mir auch so wie Dir, Die Verabschiedung zwischen den Beiden war so gewöhnlich wie es bei Paaren ist, das man mit sowas dann gar nicht rechnet.
    Ich finde das ganze Verhalten von Jonathan auch total unterste Schublade. Jeder andere wünscht sich für sein Kind nur das beste, und das alles gut läuft und er versucht ihn hier bewusst in etwas rein zuziehen. Ich finde das sehr verantwortungslos. Er ist 16.


    Er weiss nicht wie die Freundin von seinem Sohn heisst, mit der dieser schon ein halbes Jahr,zusammen ist, zeigt ja deutlich wo die Prioritäten und das Interesse liegt.Ganz,ganz schrecklich ist wie Jonathan schwarz malt wenn es um die Beziehung zwischen Rachel und Trevor geht.Und das auch noch auf gemeine Weise kund tut.Statt froh zu sein,dass sein Sohn die Liebe erleben darf ,macht er diese mies.Was ist das für ein Vater?Desillusioniert oder einfach fies?


    Ich würde mal sagen fies und zu schlecht vom Leben geprägt, er sollte seinem Sohn sein Glück gönnen. Wie es kommt, entscheidet eh das Leben selbst.


    Ich muss sagen, dass ich hier den zweiten Teil als weit weniger fesselnd empfinde. Der Autor weiss nach wie vor meine Emotionen zu wecken. Ich finde Jonathan und sein Verhalten so furchtbar, dass es mir schon fast wieder egal ist, was der Typ macht und mit wem er seine Frau betrügt. Eine ganz starke und interessante Figur in diesem Teil ist Trevor.


    Da geht es mir ähnlich, der 1. Teil da flog ich so durch aber mit Beginn des 2. Leseabschnittes fand ich es etwas langatmig und nicht mehr so fesselnd.


  • :winken: Ich hinke ja hier etwas hinterher. Daher zunächst nur ganz kurz meine Eindrücke. dann lese ich eure Bemerkungen:


    Jonathan hat sich eigentlich nicht geändert. Erfolgreicher Geschäftsmann ist er geworden, aber nach wie vor in meinen Augen oberflächlich. Ich finde es erstaunlich, dass er überhaupt noch Kontakt zu Nelson hat, aber das scheint ja auch immer mal wieder auf wackligen Füßen gestanden zu haben. In andere Menschen und deren Gefühle kann sich Jonathan jedenfalls nach wie vor nicht hinein versetzen. Sein Sohn ist anders als er selbst und damit hat er Probleme. Damit erinnert er ja leider ein wenig an Nelsons Vater.
    Trevor tut mir in der jetzigen Situation sehr leid. Wie kann man seinem Sohn eine solche Situation zumuten? Klar gehen Ehen auseinander aber muss man das seinem Kind auf diese Weise beibringen? Und das, wo es scheinbar zuvor zu Hause überhaupt keinen Anhaltspunkt dafür gab, dass etwas nicht stimmen könnte. Offensichtlich weiß ja noch nicht einmal Jonathans Frau etwas von den Plänen ihres Mannes. Diese ganze Situation im Restaurant ist eine einzige Katastrophe! Noch schlimmer finde ich übrigens wie Jonathan versucht seinem Sohn Rachel auszureden und ihn davon zu überzeugen, dass es noch mehr Mädels und anderen Spass gibt. Hallo? Nicht alle Menschen sind gleich und es soll sie tatsächlich geben: Menschen, die einen Partner bzw. eine Partnerin finden und mit ihr bis ans Lebensende zusammen sind.


    Ich finde die Art und Weise unmöglich. Was muss da in dem Moment in Trevor vorgehen... da brechen Welten zusammen. ich vermute mal er begreift im ersten Moment nichts....
    Ich glaube, das ist wirklich mit die allerletzte Art, wie man seinem Sohn seine Affäre rüberbringen kann....



    Vermutlich ist er jetzt gerade als Leiter des Camps jedenfalls viel besser bedient und auch besser angesehen als zuvor. Er ist irgendwie in Wilburs Fußstapfen getreten. Aber das passt ja auch zu ihm.


    Es passte zu ihm und war ja auch irgendwo etwas absehbar aufgrund Wilburs Äußerungen

  • Ich hoffe, ich kann jetzt endlich mal eine kleine Aufholjagd starten ;) Immerhin habe ich den 3. Abschnitt geschafft.


    Ich hätte damit gerechnet, dass im 2. Teil des Buches ein Sohn von Nelson im Mittelpunkt steht, stattdessen vertritt Trevor Quick die nächste (und sozusagen auch meine eigene) Generation. Jonathan war mir schon im 1. Teil nur bedingt sympathisch, aber er hat sich extrem zu seinem Nachteil entwickelt. Ein frustrierter Familienvater, der seine Frau nicht mehr liebt und aus seinem Sohn einen echten Kerl machen will :rollen: Und wahrscheinlich bereut er auch, nicht mehr aus seinem Leben gemacht zu haben als das Familienunternehmen weiterzuführen. Zufrieden ist er nicht und das Materielle scheint ihn kein bisschen glücklich zu machen. Das einzige, was ich an ihm sympathisch finde, ist sein Musikgeschmack.


    Trevor geht es genauso wie im ersten Teil Nelson: sein Vater versteht ihn nicht, will ihn ständig verbiegen und ändern und holzt dabei permanent übers Ziel hinaus. Trevor kommt mir ähnlich wie Nelson eher ruhig und ein wenig sensibel vor.


    Schon die Nummer mit dem Spirituosenkauf war ziemlich bescheuert, aber dass dieser ätzende Mensch so abgebrüht ist, seinem Sohn seine Geliebte vorstellen zu wollen und ihn dann auch noch für einen weltfremden Trottel hält, weil der glaubt, was der Vater ihm erzählt, und der Groschen, welche Art Freundin Deanna wirklich ist, viel später fällt, schlägt dem Fass den Boden aus!


    Ganz zu schweigen davon, wie er permanent seinem Sohn die Freundin miesmachen will. Wie er da über sie urteilt, sie sei viel zu langweilig, fand ich schon zum Kotzen, und diese zynischen Versuche, ihm die romantischen Illusionen auszutreiben, ebenfalls :kotz: Widerlicher Heini. Ich hoffe, Trevor tritt ihm irgendwann mal richtig kräftig in den Arsch. Fürs erste fand ich schon mal seinen Wutausbruch und die Verteidigung seiner Mutter klasse.


    Peinlich auch für Nelson, Zeuge der ganzen Szenen zu werden Er kommt mir generell vor wie ein zweiter Wilbur, nicht nur, weil er dessen Job übernommen hat. Er wirkt fast schon alterweise manchmal, obwohl er ja jünger als Jonathan sein müsste. Irgendwie gesetzt und resigniert, er scheint nicht mehr vom Leben zu erwarten, als das Camp zu betreuen. Aber auch irgendwie folgerichtig, nachdem er schon nie so richtig unbeschwert Kind gewesen zu sein schien. Ob wir noch erfahren, was genau er in Vietnam erlebt hat? Klingt heftig, was man andeutungsweise erfährt :traurig:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Jetzt noch ein paar Kommentare zu dem, was Ihr geschrieben hattet:


    Zitat von TochterAlice

    Ich lese das Buch nach wie vor gern, der Autor schreibt großartig, flüssig, fesselnd und seine Personenbeschreibungen gefallen mir auch. Ich habe gar kein Problem, hier am Ball zu bleiben - eher im Gegenteil.


    Geht mir genauso. Zwar widert mich Jonathans Tonfall an, aber gerade dadurch charakterisiert ihn der Autor ja so gut.


    Zitat

    Oder ist das hier bei dem Club anders und es ist so eine halbprivate Sache. Gibt es ja in den angelsächsischen Ländern manchmal.


    Ich vermute mal, dass das der Grund ist, warum Trevor ohne weiteres seinen Cocktail bekommt.


    Zitat von SABO

    Nelson ist Wilbur auch nicht unähnlich, er hat auch nur die Army geheiratet und ist ein wandelnder Ehrenkodex


    Schön ausgedrückt!


    Zitat von ysa

    Dass er nämlich anscheinend wirklich ein neues Leben mit Deanna anfangen will. Allerdings denkt er sich zwischendurch einen ganz seltsamen Satz, auf der Seite 215 steht nämlich "Und dann durchzuckt ihn wie ein sengender Blitz die Erkenntnis, dass er, um Deanna heiraten zu können, sich erst mal von Sarah scheiden lassen muss...."
    Sehr durchdacht war das also sicher nicht!


    Jonathan ist im Grunde seines Herzens ein Feigling und somit das genaue Gegenteil von Nelson, der sich nur zu sehr darüber im klaren ist, dass man die Konsequenzen seiner Handlungen zu tragen hat, egal, was man tut. Wahrscheinlich hat Jonathan die ganze Zeit geglaubt, er könne beides haben, den schönen, standesgemäßen Schein der Ehe mit Sarah und die heimliche Affäre mit Deanna für ein bisschen Prickeln nebenbei.


    Zitat von Miss Lila

    Ich glaube auch, dass er den Namen tatsächlich immer vergisst, einfach weil er denkt sie ist eh bald weg und da kommt die nächste. Da er geschäftlich tausend andere Dinge im Kopf hat und dann noch seine Geliebte wird ihm schlichtweg egal sein, wer nun die Freundin seines Sohnes ist.


    Ich bin mir sehr sicher, dass Jonathan genau weiß, wie Rachel heißt. Er will nur seinen Sohn piesacken und ihm vor Augen führen, wie unwichtig es ist, sich den Namen zu merken, weil die Beziehung seiner Meinung nach sowieso nicht halten wird.


    Zitat von Igela

    Ich muss sagen, dass ich hier den zweiten Teil als weit weniger fesselnd empfinde. Der Autor weiss nach wie vor meine Emotionen zu wecken. Ich finde Jonathan und sein Verhalten so furchtbar, dass es mir schon fast wieder egal ist, was der Typ macht und mit wem er seine Frau betrügt. Eine ganz starke und interessante Figur in diesem Teil ist Trevor.


    Doch, mich fesselt auch der zweite Abschnitt. Zwar mit einer Art Faszination des Grauens, aber es interessiert mich sehr, was hier passiert, und zwar um Trevors willen, der, der Erzählperspektive zum Trotz, für mich die eigentliche Hauptfigur des zweiten Teils ist.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen