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Originaltitel: Craig Robertson - The Last Refugee
John erwacht auf einem der Steinblöcke im Fischereihafen. Sein Restalkohol ist gewaltig, sein Kopf schmerzt und in seiner Tasche findet er ein blutiges Messer. Nicht seins, denn er besitzt kein „Grindaknivur“, aber er ist auch kein Mann der Färöer-Inseln, bei denen das Walmesser zu Ausstattung gehört. Er torkelt nach Hause und am nächsten Morgen erfährt er, dass eine Leiche gefunden wurde. Da er Streit mit dem Manne hatte, ist er schnell der Hauptverdächtige, gut dass er das Messer noch versteckt hat. Aber wenn er sicher wüsste, dass er den Mann nicht ermordet hat, würde er sich wohler fühlen…
Nach diesem Einstieg gibt es erst einmal einen Rückblick, der von Johns bisheriger Zeit (ein paar Wochen) auf den Färöer-Inseln erzählt. Er lernt ein paar Menschen kennen, findet einen Job, einen Kumpel und eine Freundin. Man erfährt, dass er Schotte ist, mal Lehrer war und es einen Skandal gab und merkt, dass er ein ziemlich aggressiver Typ ist, der auch Erfahrung mit Gewalt hat und dass er außerdem zu viel trinkt.
Nach dem Mord wird einem John leider nicht sympathischer, er ist vielleicht kein Mörder, aber ganz bestimmt kein netter Mensch. Dass diese Abneigung sich für mich von der Hauptfigur auf das ganze Buch übertragen hat, liegt vermutlich zumindest teilweise daran, dass es ich der 1. Person geschrieben ist. Ein „ Ich trat ihn und er jaulte vor Schmerz auf“ klingt nun einmal viel brutaler als ein „ Er trat ihn…“. Das Buch ist nicht schlecht geschrieben, es gibt genügend Lokalkolorit (inkl. Karte im hinteren Einband) und der Handlungsort ist natürlich mal etwas ganz anderes, aber das konnte mir nicht über meine immer stärker werdende Abneigung hinweghelfen. Ich war froh, als das Buch zu Ende war, es enthielt mir zu viel Gewalt und Alkohol.
Nachsatz:
Wenn das Buch schon Walmesser heißt, muss ein solches natürlich auch genutzt werden, die traditionelle Waljagd wird thematisiert, wobei der Autor zwar das Töten der Wale als blutiges Gemetzel beschreibt, aber auch die Färinger zu Wort kommen lässt, die es als Tradition betrachten. Ein Urteil spart er sich.