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Inhalt
Emma O'Donovan hat alles, was sich ein junges Mädchen erträumt: sie ist hübsch, beliebt und ständig von den begehrten Jungen der Schule umgeben. Jeder beneidet sie. Doch dann passiert etwas, was sie zur Außenseiterin macht und plötzlich sind gerade die Dinge, die sie so beliebt machten, schuld daran.
Meine Meinung
Auf den ersten Blick scheint Emmas Leben und das ihrer Freundinnen perfekt. Aber der zweite Blick zeigt, dass hinter der schönen Fassade die weniger schönen Dinge lauern. In Emmas Fall ist es ein Mutter, der der schöne Schein wichtiger ist als alles andere. Solange Emma so funktioniert, wie sie das von ihrer Tochter erwartet, ist alles gut. Aber sie kann nicht damit umgehen, wenn Emmas Verhalten von ihren hochgesteckten Normen ausweicht.
Alles beginnt bei einer Party, die aus den Fugen gerät. Emma trinkt zu viel und nicht nur das. Plötzlich ist sie mit einem Jungen in einem dunklen Zimmer und die Dinge geraten außer Kontrolle. Erst am nächsten Mittag wacht Emma auf der Schwelle ihres Elternhauses mit einem fürchterlichen Sonnenbrand auf, der vermuten lässt, dass sie schon lange draußen gelegen hat. Was genau passiert ist, weiß Emma nicht. Sie kann sich nur an Bruchstücke erinnern. Erst später macht ein Video die Runde, das aus dem Mädchen Emma ein Objekt macht mit dem man machen kann, was man will. Ab diesem Moment geraten die Dinge außer Kontrolle.
Genau das ist das Schlimme an Emmas Geschichte. Solange das Video nicht da ist, können sie und ihre Familie so tun, als ob nichts geschehen wäre. Die Mutter will keinen Skandal. Warum ihre Tochter stundenlang in der Sonne gelegen hat, ist ihr egal. Nicht aber, dass es Gerede gibt und so erfindet sie eine Geschichte. Dann kommt das Video und das kann sie nicht vertuschen.
Schnell wird aus dem beliebten Mädchen die Schlampe, von der man immer schon wusste, dass sie so etwas macht. Ihre Freundinnen wenden sich von ihr ab, weil Emma auch mit ihren Freunden herum gemacht hat. Dass Emma offensichtlich nicht mehr in der Lage war, sich zu wehren- egal. Warum war sie dann eine Woche später noch auf einer anderen Party und hat so getan, als ob nichts passiert war? Vertuschen kann man nichts mehr. Mit der Veröffentlichung des Videos kommt die Polizei ins Spiel. Die jungen Männer werden angezeigt. Jetzt steht Aussage gegen Aussage.
Ein Jahr später soll es zu einem Prozess kommen. Von dem Mädchen, das alle beneidet haben, ist nichts mehr übrig geblieben als der Skandal. Sie ist die Schlampe, die das Leben von sechs vielversprechenden Rugbytalenten verdorben hat. Denn die war selbst schuld, mit ihrem Verhalten und ihrem Auftreten.
Asking for it zeigt, wie leicht man dieses Urteil fällen kann. Gerade im ersten Teil wird eine eher unsympathische Emma gezeigt. Sie ist oberflächlich und nicht immer ehrlich. Aber es wird auch erklärt, warum sie sich so verhält. Warum sie auf diese Party und auch auf die nächste Party geht. Und warum sie letztendlich eine Entscheidung trifft, die nur wenige verstehen können. Es ist kein leichtes Buch, aber es ist sehr ehrlich geschrieben. Deshalb kann ich es nur jedem ans Herz legen, der den Gedanken "selbst schuld" schon einmal hatte.
Liebe Grüße
Kirsten