Jenny Blackhurst - Das Böse in deinen Augen

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 931 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Igela.

  • Jenny Blackhurst - Das Böse in deinen Augen


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links



    Taschenbuch: 431 Seiten

    Verlag: Bastei Lübbe (27. April 2018)

    ISBN-13: 978-3404176892

    empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren

    Originaltitel: The Foster Child

    Übersetzung: Sabine Schilasky

    Preis: 11,00€

    auch als E-Book erhältlich


    Eine Leseprobe findet ihr hier.

    Hier oder in jeder Buchhandlung eures Vertrauens könnt ihr das Buch kaufen.


    Die Handlung konnte mich nicht vollkommen überzeugen


    Inhalt:

    Imogen zieht in ihre Heimatstadt Gaunt zurück, auch wenn damit die Wunden ihrer Kindheit wieder aufbrechen. Als Psychologin betreut sie unter anderem die elfjährige Ellie, die in einer Pflegefamilie untergebracht ist, nachdem sie ihre Familie bei einem Brand verloren hat. Das Kind wird in der Schule aufs Übelste gemobbt und als Hexe verschrien. Denn immer wenn Ellie wütend ist, passieren schlimme Dinge, die sich niemand erklären kann …


    Meine Meinung:

    Mir gefiel Jenny Blackhursts Schreibstil sehr gut. Er lässt sich flüssig lesen und sorgt dafür, dass sich die Seiten quasi von selbst umblättern. Die ständigen Perspektivwechsel zwischen Imogen in der 1. und Ellie in der 3. Person bringen manchen Cliffhanger mit sich und lassen die Lesenden in beide Protagonisten hineinschauen, was mir sehr gut gefallen hat. Die Autorin versteht es, mit unerwarteten Wendungen zu überraschen.


    Leider fand ich die Figur der Kinderpsychologin Imogen nicht so geglückt. Sie handelt sehr unprofessionell und war mir nicht durchweg sympathisch. Obwohl sie sich sehr für Ellie einsetzt und versucht, den Leuten klarzumachen, dass das Mädchen mit all diesen schrecklichen Ereignissen nichts zu tun hat, wirkt sie auch sehr egoistisch. In vielen Situationen konnte ich ihr Handeln nicht hundertprozentig nachvollziehen. Zum Teil liegt das aber auch an ein paar kleinen „Logikfehlern“.


    Der Buchtitel und der Klappentext ließen mich einen hochspannenden und etwas gruseligen Roman erwarten. Das habe ich leider nicht bekommen. Für einen Thriller ist die Spannung eher mäßig. Und auch die versprochene Gänsehaut blieb komplett aus. Mir tat Ellie einfach nur leid - ich konnte über weite Strecken nichts Böses in ihr sehen. Immerhin konnte die Autorin mich dafür interessieren, wie es mit Ellie weitergeht, wie sie aus diesem Schlamassel wohl wieder rauskommt, sodass ich das Buch in einem Rutsch gelesen habe. Natürlich war ich auch neugierig, was es nun tatsächlich mit den paranormalen Ereignissen auf sich hat. Dies wurde am Ende erfreulicherweise auch zufriedenstellend geklärt. Damit hätte Blackhurst es belassen sollen. Aber leider meinte sie es zu gut und verdarb mir dadurch den Schluss.


    Fazit:

    „Das Böse in deinen Augen“ ist ein unterhaltsamer Psychothriller, der allerdings nicht so spannend und gruselig ist, wie man es erwartet. Trotzdem fliegen die Seiten dank des lebendigen Schreibstils nur so dahin.


    ★★★☆☆


    Der Bastei Lübbe Verlag hat mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zugeschickt. Dafür herzlichen Dank!

  • Im Großen und Ganzen bin ich genau der gleichen Meinung.

    Hier meine Rezi:


    Schauplatz des Buches ist das beschauliche Gaunt, das zunächst eher bieder erscheint. Die Kinderpsychologin Imogen Reid stammt aus Gaunt und kehrt nach dem Tod ihrer Mutter dorthin zurück. Die mysteriöse Vergangenheit von Imogen und das belastete Verhältnis zu ihrer Mutter werden uns durch das ganze Buch begleiten.

    Bei ihrer neuen Arbeitsstelle soll sie u.a. Pflegekinder betreuen. Eines dieser Kinder ist Ellie, dessen Eltern und Bruder bei einem Brand ums Leben gekommen sind. Ellie erscheint zunächst als Opfer, das von Mitschülern geärgert wird. Nachdem Ellie und Imogen einander näher kennen lernen und ein fast freundschaftliches Verhältnis aufbauen, ist nicht mehr klar ob Ellie wirklich so unschuldig ist.


    Die Autorin hat bei diesem Buch eigentlich fast alles richtig gemacht. Der Stil ist flüssig und gut lesbar, die Story ist interessant und der Aufbau spannend gestaltet. Trotzdem konnte es mich nicht wirklich überzeugen.

    Zum einen fand ich Imogen einfach sehr unprofessionell, denn eigentlich betreut sie ausschließlich Ellie und hat kein Gespür für andere Kinder. Zu Ellie aber baut sie ein so enges Verhältnis auf, dass es für alle Beteiligten ungesund erscheint. Außerdem hat sie selbst Probleme, die sie wiederum nicht angeht.

    Um die Spannung zu erhalten sind einige „Geheimnisse“ eingebaut, die irgendwann gelüftet werden. Man fiebert dem entgegen und fragt sich, was dahinter steckt, leider ist am Ende doch alles ziemlich banal. Einige dieser Handlungsstränge hätte es eigentlich gar nicht gebraucht.


    Am Ende war ich eigentlich weitestgehend mit dem Buch versöhnt, aber dann waren plötzlich so viele Fragen offen, dass eigentlich das meiste unklar blieb. Schade, denn die Geschichte hatte eigentlich viel Potential.

  • Uebersinnliche Komponente!


    Die elfjährige Ellie Atkinson ist Waise und der Verlust ihrer Familie hat sie schwer traumatisiert. Die Pflegeeltern sind mehr oder weniger hilflos, nur die 15-jährige Mary findet Zugang zu Ellie. Als die Kinderpsychologin Imogen Reid nach Gaunt zieht, übernimmt sie den Fall der Elfjährigen und versucht ihr zu helfen. Dann geschieht etwas, was Imogen an Ellie zweifeln lässt und sie fragt sich, ob das Mädchen in ihrer Wut schreckliche Dinge geschehen lassen kann ...




    Lange Zeit habe ich mich gewundert, wie unprofessionell sich Imogen verhält. So lässt sie sich das Schicksal der kleinen Ellie viel zu nahe gehen, kauft ihr Kleider und macht mit ihr einen Ausflug. Erst als man nach und nach erfährt, was Imogen in ihrer Kindheit durchmachen musste, erklärt sich ihre Unprofessionalität.

    Wie immer, wenn Kinder unter schlechten Bedingungen aufwachsen müssen, hat mich die Vergangenheit von Imogen sehr betroffen gemacht. Genau so sehr, wie das Trauma, das Ellie erlitten hat und versucht zu überwinden. Der Verlust ihrer ganzen Familie, die sie nun als Waise ganz alleine da stehen lässt. Dazu kommt, dass die Elfjährige Dinge erlebt, die leider an Schulen an der Tagesordnung sind.

    Einige Szenen gingen mir da sehr nahe. Nicht ganz schlau wurde ich aus Ellie's Lehrerin. Ihr Verhalten empfand ich als ein grosses Klischee und ihre Rolle so klar definiert, dass da ausser hinterhältigem nichts anders herauskam. Da hätte man in der Charakterisierung meiner Meinung nach subtiler vorgehen dürfen.

    Weniger gefallen hat mir die übersinnliche Komponente, mit der die Figur Eliie charakterisiert wurde. Zwar wusste man nie so genau, ob nun wirklich das Mädchen besondere Kräfte besitzt oder ob da noch was anderes mitspielt. So hat die übersinnliche Komponente mich nicht das ganze Buch über irritiert. Ich gestehe aber, dass meine Neugier dadurch geweckt wurde. Wollte ich doch wissen, was hinter den Ereignissen, die alle als Hexenkräfte titulieren, denn steckt?

    Gefallen hat mir, dass man als Leser die Sicht von Imogen, sowie die von Ellie erfährt. So kann man sich sehr gut in beide Hauptfiguren hinein fühlen. Allerdings empfand ich beide dann und wann ziemlich schräg. Beide vorbelastet mit Problemen oder Verlusten in der Vergangenheit und die Reaktionen oft davon geleitet.

    Mich hat das Schicksal von Ellie berührt und so war ich von der Geschichte gefesselt und wollte unbedingt erfahren, auf was das Ganze hinausläuft. Was auch direkt eine Ueberraschung beinhaltete, denn diese Auflösung hatte ich nie auf dem Schirm.


    4ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Igela ()