Trotzdem möchte ich keine Übersetzung lesen, die den Ausgangstext grundlegend umschreibt, sei es durch Streichungen, Umstellungen oder Hinzufügungen.
Jede Übersetzung schreibt mehr oder weniger um. Streichungen oder Hinzufügungen sind (für mich!) natürlich untolerierbar; wenn ich aber z.B. in der aktuellen Glöckner-Leserunde sehe, dass es auch welche gibt, die froh sind, dass Hugos weitschweifige Einführung des Datums auf eine schlichte Jahreszahl gekürzt wurde, so sind da wohl andere auch anderer Meinung. Auch "Readers's Digest" hat sein Publikum.
Schließlich bin ich auch kontextgebunden in dieser Zeit, warum soll ich also nicht eine „passende“ Übersetzung lesen, die das Ausgangswerk aber wenigstens respektiert.
Einverstanden. Solange hier nicht einfach mit dem Begriff "bessere Übersetzung" operiert wird ...
Wenn die Geschichte und die Protagonisten überzeugend sind, kann ich mit Schwächen im Stil unter Umständen auch leben ...
Auch einverstanden. Und Stendhal lebt m.M.n. definitiv nicht vom Stil. Wenn man allerdings mit der Psyche / Psychologie seiner Figuren auch nichts anfangen kann, dann bleibt wenig ...