Chevy Stevens - Still Missing: Kein Entkommen

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    Annie ist eine Maklerin im kanadischen Vancouver. Sie lebt mit ihrer Hündin und ihrem Freund ein normales, glückliches Leben, hat manchmal Probleme mit ihrer Mutter, manchmal läuft es aber auch ganz gut.

    An einem langweiligen Arbeitstag, als sie eine Open-House-Besichtigung durchführt, also eine Besichtigung bei der Interessierte ohne Termin erscheinen können, steht plötzlich ein Mann vor ihr. Er ist extrem gepflegt und gibt an, das Haus kaufen zu wollen. Er könne bar zahlen und er nennt nichts außer seinem Vornamen - David. David war Annies Vater. Als Annie noch ein Kind war, war die Familie noch intakt. Die Mutter Lorraine war glücklich, Annie und ihre Schwester Daisy hatten ein schönes Zuhause.

    Dann kam der Abend, an dem Annie ein Eis essen wollte und Daisy und David fuhren los, um welches zu besorgen. Sie kamen aber nicht zurück, denn sie starben in einem Verkehrsunfall. Seit dem wurde alles schwieriger, aber Annie bekam ihr Leben irgendwie wieder in den Griff. Sie half ihrer Mutter finanziell und baute sich eine normale, kleine Welt.

    Bis zu dem Tag, an dem "David" vor ihr steht. Er zieht eine Waffe und befiehlt ihr, in seinen Van zu steigen. Andernfalls würde er sie töten.


    Detailreich und schonungslos beschreibt Chevy Stevens in ihrem Debüt, wie es mit Annie und ihrem Entführer weitergeht. An vielen Stellen musste ich das Buch beiseite legen und war schockiert. Zwischendurch dachte ich: Es gibt Bücher, die muss es nicht geben. Ich muss nicht wissen, wie schlimm Dinge werden können, ich muss nicht hautnah spüren, wie sich Todesangst anfühlt und ich muss mir nicht bildlich vorstellen, wie der Entführer zum paranoiden, psychotischen Herrscher über Annies Leben wird.


    Aber das Durchhalten hat sich gelohnt. Etwa nach zwei Drittel von "Still Missing: Kein Entkommen" schlägt Chevy Stevens' schreiberisches Talent zu. War ich bis dahin noch stets bereit das Buch abzubrechen, habe ich meine Zweifel über Bord geworfen. In einem rasanten Abgang habe ich die letzten Seiten verschlungen, bis ich dann froh war, dass es vorbei war. Aber auch erleichtert, dass es nur eine Geschichte ist und keine wahre Begebenheit.


    "Still Missing: Kein Entkommen" ist eins der brutalsten Bücher, die ich bisher gelesen habe und ich hatte während des Lesens immer wieder große Probleme dranzubleiben. Es war mir einfach zu viel, zu hart, zu nah, zu echt. Auch wenn ich in anderen Rezensionen auf anderen Plattformen gelesen habe, dass die Geschichte vorhersehbar sei und die Autorin die Figuren zu simpel gestrickt hätte, kann ich das nicht bestätigen. Für mich gab es so viele Möglichkeiten, was passieren könnte und so viele unbekannte Fakten, dass ich am Ende das Gefühl hatte lesetechnisch auf den Kopf gestellt worden zu sein. Als ich die letzte Seite umblätterte, war ich einfach nur froh, dass es vorbei ist. Nicht, weil es genervt hat, sondern, weil ich einfach nicht mehr konnte. "Still Missing: Kein Entkommen" hat mich absolut mitgerissen. Und das will man doch letztendlich von einem Thriller, oder?


    5ratten:tipp: