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"Halkarna. Salkurning 3" von Loons Gerringer
Inhalt:
James Barrett hat als Tyggboren einen gefährlichen Pilz auf das Land Salkurning losgelassen. Der Pilz zerstört das Land innerhalb weniger Tage. James, von Schuldgefühlen geplagt, versucht zu retten, was zu retten ist. Ihm zur Seite stehen Pix, die wie James aus London stammt, und der undurchschaubare Firn Marrin, der lieber eigene Wege geht.
Unterdessen sucht der Erfinder Dorian Inglewing nach seiner großen Liebe Kate, die im vorherigen Band vergiftet wurde.
Am unwahrscheinlichsten aller Orte treffen alle aufeinander und versuchen, die Welt zu retten.
Meine Meinung:
Bevor ich mich an dieses Buch machte, habe ich mir die ersten beiden Bände nochmal durchgelesen. Immer wieder war ich wirklich beeindruckt von dem Ideenreichtum der Autorin Loons Gerringer. Sie hat die Welt Salkurning bis ins Kleinste durchdacht, es gibt keine losen Enden. Kleine, auf den ersten Blick unwichtige Details aus dem ersten Band spielen plötzlich gut 2.000 Seiten weiter eine wichtige Rolle. Deshalb ist der Leser im Vorteil, der die Bücher aufmerksam liest und sich Zeit nimmt.
Zeit, ja, man braucht jede Menge davon für diese Reihe. Fast 3.000 Seiten umfasst die Trilogie und allein das ist schon sagenhaft. Diese Geschichte kann und sollte man einfach nicht oberflächlich lesen.
Die Figuren haben seit dem ersten Band eine zum Teil beachtliche und glaubwürdige Wandlung durchgemacht. James ist immer noch verschlossen, weiß inzwischen von seinen früheren Leben und akzeptiert diese. Aus dem nervtötenden Möchtegern-Goth Pix wird eine entschlossene, fast schon kriegerische junge Frau. Dorian Inglewing, der geniale Erfinder, will seine Freundin finden und sie in Sicherheit bringen, auch weil ihm nichts anderes mehr geblieben ist. Die rastlose Kate hat ihre ganze Sorglosigkeit verloren und muss sich selbst wieder finden. Jede Figur hat so viele Facetten, dass sie real wirkt. Die Beweggründe sind nachvollziehbar, was mir persönlich in einem Buch immer sehr wichtig ist.
Die Handlung verlagert sich von Salkurning, in dem nichts mehr zu holen ist, in die Driff, dem Ort zwischen den Welten. Ich gebe zu, dass ich hier einen kleinen Durchhänger hatte. Diese Kapitel, die ganzen Erklärungen und Vermutungen und Beobachtungen etc. hatten etwas Surreales, nicht Greifbares, an dem ich zu Knabbern hatte. Als dann später noch Dämonen und Weltenbauer dazukamen, kam ich nur noch langsam voran.
Womit ich beim Lessen ein Problem hatte, war, dass die Figuren, aus deren Sicht gerade erzählt wird, keine Namen haben. Es werden nur Pronomen benutzt. Bis ein anderer Protagonist die Erzähler-Figur anspricht, muss man raten, um wen es eigentlich gerade geht. Gut, nach einigen Absätzen wird aus der Handlung klar, wer gemeint ist, aber ich fand das wirklich irritierend. Aufgefallen ist mir das zuerst in den James-Kapiteln und ich dachte "Wow, wie raffiniert!", denn James hat mit seinen früheren Leben zu kämpfen und weiß zeitweise selbst nicht, wer er ist. Aber auf Dauer ist das etwas anstrengend, weil man rätseln muss, in wessen Kopf man gerade steckt.
Ein weiterer Punkt, den ich zu beanstanden habe, stört vermutlich niemanden außer mir, aber gut... Das Buch ertrinkt in Ausrufezeichen. Jede direkte Rede ist damit vollgestopft. Ich habe schon an anderer Stelle geschrieben, dass ich damit große Probleme habe und schon Bücher deshalb abgebrochen habe. Die Dialoge wirken dadurch stets, als würden sich die Figuren gegenseitig anschreien. Bei fast dreitausend Seiten wird es dann schon manchmal recht "laut".
Diese Kritikpunkte tun der Faszination "Salkurning" keinen Abbruch. Es ist eine außergewöhnliche Trilogie, die man durchaus öfter lesen kann, weil man auch bei einem ReRead noch Neues entdeckt. Loons Gerringer hat einen wunderbaren Erzählstil, sie kann großartige Geschichten erfinden und ich hoffe, dass sie das auch weiterhin macht.
Fazit: Eine klare Lese-Empfehlung!
***
Aeria