John Irving - A Prayer for Owen Meany

Es gibt 45 Antworten in diesem Thema, welches 14.820 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von mondy.

  • Ach, wie schön, mir geht's wie Holden - ich freu mich total, dass Du dieses Buch auch so liebgewonnen hast. Owen Meany ist einfach klasse.


    John Irving hat vor einiger Zeit mal ein sehr interessantes Interview fürs Diogenes-Magazin gegeben, ich muss mal gucken, ob's das online gibt. Mit dem würde ich gerne auch mal ein Gläschen trinken und plaudern!

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Wendy
    Danke für deine gelungene Rezi! :smile:
    Owen Meany ist mit Abstand mein liebstes Buch, allein schon durch die Erinnerungen, die deine Rezi hervorgerufen hat, muss ich mir wieder eine Träne wegwischen. Mich hat noch nie ein Buch so sehr bis ins Mark erschüttert, bewegt, berührt, und gleichzeitig glücklich gemacht. Wirklich ein ganz großes Werk.


    John Irving mal treffen? Ich würde kein vernünftiges Wort hervorbringen. :breitgrins:


  • John Irving mal treffen? Ich würde kein vernünftiges Wort hervorbringen. :breitgrins:


    Ich vermutlich auch nicht. Nur starren. :breitgrins:


    Eigentlich wollte ich ja gleich das nächste SLW-Buch hinterher schieben, aber ich merke, Owen lässt mich noch nicht los. Immer wieder grüble ich und erlebe Szenen nochmal im Kopf. Ein richtiges Aus-dem-Lesetief-hol-Buch. :herz:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Nach der Lektüre von Owen Meany damals konnte ich eine ganze Zeit lang erst einmal gar nichts anderes lesen, das war sehr heftig. Bei jedem Buch, das ich danach begonnen habe, dachte ich: wie banal, das kommt niemals an die Großartigkeit von OM ran, warum sollte ich mir das geben? Wenige Monate später habe ich OM dann ein zweites Mal gelesen und es war genauso intensiv wie beim ersten Lesen! Wirklich bemerkenswert.

  • Die "Cider House Rules" haben mir zwar auch gefallen, aber weit nicht so gut wie Owen Meany. Auch dieses Nachwirken hat mir damals gefehlt, das hat der Film dafür erledigt. :breitgrins:
    Aber Owen Meany spielt für mich doch in einer anderen Liga. Alleine schon dieser Charakter - wie die Idee entstanden ist, hat Irving ja in einem Interview erzählt, aber das dann so auszubauen und vor allem so zu schreiben, dass es wirklich berührend ist. Ich möchte mir ständig ans Herz fassen. Das Peinlichste ist ja, dass ich das Ende heute im Zug gelesen habe. Gut, es waren kaum andere Leute da, aber trotzdem hab ich da schamlos geschluchzt! :heul:

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  • Gottes Werk und Teufels Beitrag ist auch wundervoll, ein richtiges Wohlfühlbuch, kann man aber nicht richtig mit OM vergleichen. Beide Bücher beinhalten kontroverse Themen, aber auf eine ganz andere Art und Weise. OM ist einfach gnadenlos fatalistisch und bis ins kleinste Detail konstruiert, da laufen alle Handungsstränge und Details zu einem dramatischen Punkt zusammen, der sich am Ende auflöst. Das interessante hierbei fand ich, dass man als Leser ja von Anfang an vorgewarnt ist, was passieren wird, die ganze Handlung ist ja darauf ausgelegt, aber trotzdem ist man dann vollkommen fertig, wenn "es" dann passiert! Vor allem, wie es passiert... alle Andeutungen, Symbole und Details bekommen plötzlich ihre traurige Bedeutung! Das hat mich tief beeindruckt und ich konnte auch nicht anders als einfach nur alles rauslassen wie du, Wendy. :trost:

    Einmal editiert, zuletzt von Ophelia ()

  • Oh ja. Das Gürteltier zum Beispiel. Das war mir zwar sympathisch und ich mochte die Spiele, die Owen und Johnny damit gespielt haben, aber die wahre Bedeutung kommt da auch erst auf der vorletzten Seite zum tragen. :traurig:
    Owen ist einfach grandios. Spätestens ab der Hälfte des Buches habe ich aber automatisch angenommen, dass er mehr weiß als alle anderen und auch wesentlich mehr als ich als Leser. Er hat schon Recht mit dem was er über Glaube sagt. Und das muss, meiner Meinung nach, gar nichts mit Religion im konventionellen Sinne zu tun haben.

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  • Er hat schon Recht mit dem was er über Glaube sagt. Und das muss, meiner Meinung nach, gar nichts mit Religion im konventionellen Sinne zu tun haben.


    Ich schätze, das ist auch eine der Botschaften, die John Irving rüberbringen wollte. Letztlich ist es egal, welcher Kirche du angehörst (er führt das ja sehr gut aus, siehe Anglikanische oder Espiskopalische Kirche) oder ob du keiner angehörst, wichtig ist, was du glaubst bzw. an wen du glaubst.


    Ah ja das Gürteltier...fand ich unheimlich witzig! Aber auch das Basketballspielen (das Hochwerfen) und die Heiligenfigur (war es Maria?) finden am Ende ihre grausige Bedeutung.


    Hach.. ich merke schon. Ich muss mir das Buch wohl bald noch einmal greifen.


  • Ah ja das Gürteltier...fand ich unheimlich witzig! Aber auch das Basketballspielen (das Hochwerfen) und die Heiligenfigur (war es Maria?) finden am Ende ihre grausige Bedeutung.


    Maria Magdalena war's. :zwinker:

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  • Ich muss das wirklich noch mal lesen. Maria Magdalena hatte ich schon wieder völlig vergessen. Gut, dass ich bald in Urlaub fahre :breitgrins:


    Wie sich nach dieser wilden Achterbahnfahrt der Emotionen am Ende alles fügt, fand ich ziemlich genial gemacht.

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    Leonard Cohen





  • Gerade habe ich diesen schönen "Erfahrungsbericht" einer Leserin gefunden :herz:


    Darin erkenne ich mich ziemlich gut wieder, ich dürfte ungefähr im gleichen Alter gewesen sein und war genauso hin und weg. (Ich musste ja lachen, als Judith Krantz und Danielle Steel erwähnt wurden :lachen: )

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    Leonard Cohen





  • Ihre Gedanken und Gefühle kann ich sehr gut nachvollziehen, mir erging es ähnlich. Nach Owen konnte ich erst einmal eine ganze Zeit lang nichts lesen, und jedes Buch, was ich begonnen habe, kam mir schlecht vor, im Vergleich zu diesem Meisterwerk. Es hat aber auch meine Ansprüche an Literatur deutlich verändert. Zum Positiven. :smile:

  • Hallo!


    Diesen Satz habe ich erst vor ein paar Tagen zu einem anderen Buch gesagt:

    So ist es bestimmt schon etlichen gegangen, dass ein vielgelobtes Buch überhaupt nicht gefallen hat. Ich habe mich auch beim einen oder anderen Buch gefragt, warum es jeder außer mir mag :winken:

    ... und schon ist es passiert. Ich konnte mit Owen Meany nur wenig anfangen. Weder Owen noch Johnny oder eine der anderen Personen im Buch waren mit sympathisch. An Owen hat mich gestört, dass alles was er sagte groß geschrieben war. Damit bin ich überhaupt nicht zurecht gekommen, es ist mir sehr schwer gefallen seine Aussagen zu lesen. Ich fand die Geschichte am Anfang sehr zäh, erst ab der zweiten Hälfte war sie für mich flüssiger zu lesen. Warum ich trotzdem nicht aufgegeben habe? Weil es immer wieder Passagen gab, die mich neugierig auf den Rest der Geschichte gemacht haben. Diese Passagen haben mich zwar durch das Buch gebracht, aber meine Meinung darüber konnten sie nicht beeinflussen.
    2ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo Kirsten!



    Weder Owen noch Johnny oder eine der anderen Personen im Buch waren mit sympathisch.


    Das kann ich nun kaum glauben. Nicht eine einzige Person? :zwinker:


    An Owen hat mich gestört, dass alles was er sagte groß geschrieben war.


    Mir hat es gerade gut gefallen, dadurch hatte ich immer gleich Owens Fistelstimme dazu im Ohr. Erinnert mich an Terry Pratchetts TOD, der spricht ja auch in Großbuchstaben. :breitgrins:


    Schade, dass dir Owen so gar nicht gefallen hat. Aber so ist es meist mit Irving - man liebt ihn oder nicht.


    Viele Grüße,
    O. :winken:

  • Hallo!



    Das kann ich nun kaum glauben. Nicht eine einzige Person? :zwinker:


    Nein, wirklich niemand.


    Aber so ist es meist mit Irving - man liebt ihn oder nicht.


    Nicht unbedingt. Garp und wie er die Welt sah habe ich in nicht so schlechter Erinnerung.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich habe Owen Meany im Urlaub zum 3. Mal gelesen und liebe ihn immer noch. Ihn und Johnny Wheelwright und seine Mutter und seine Oma und Lydia und Lewis Merrill und Dan Needham und Hester the Molester und überhaupt alle :breitgrins: Oh, natürlich verdient auch das Gürteltier noch eine Extra-Erwähnung.


    Nachdem ich ja schon wusste, wie es ausgehen wird, fiel mir diesmal besonders auf, wie perfekt das Buch konstruiert ist, wie viele Kleinigkeiten darauf hindeuten, was am Ende passiert. Das könnte mich bei anderen Büchern vielleicht sogar stören, aber hier passt es einfach. (Seltsamerweise habe ich auch festgestellt, dass ich einige durchaus einprägsame Details total vergessen hatte, wie etwa

    oder Dan Needham oder die Geschichte mit dem VW Käfer oder die Nonnen und Maria Magdalena).


    Ich mag den Humor sehr gerne, die skurrilen, tragikomischen Ereignisse und die bissige, kaum verhohlene Kritik an Kirche und Staat.


    Auch im 3. Durchgang 5ratten für OWEN MEANY.

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    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Nachdem ich alle eure positiven Rezensionen gelesen habe, freue ich mich schon richtig auf die Lektüre dieses Buches, welches seit heute in meinem Regal steht. :breitgrins: